Kelechi Onyele 1/2: Persönlichkeitsentwicklung im Fußball

Lesezeit von 4 Minuten

Kelechi Onyele ist großer Fan der Hip-Hop-Kultur. Er arbeitet als Choreograf und coacht CEOs und aufstrebende Fußball-Profis – unter anderem den Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes. Vor kurzem wurde der erfolgreiche Speaker vom Frankfurter Bürgermeister besonders geehrt: Er erhielt eine Auszeichnung als herausragende Persönlichkeit mit Migrationshintergrund. Im Interview mit Alexander Müller spricht Kelechi Onyele über die Auszeichnung, das Coaching der DFB-Nachwuchsspieler und über seinen persönlichen Werdegang.

Kelechi Onyele: „Entwicklung durch Bewegung"

Kelechi Onyele ist in Deutschland geboren und hat einen deutschen Pass. Seine Eltern sind in den 60er-Jahren aus Nigeria nach Deutschland gezogen. Er erzählt: „Ich empfinde mich als ‚citizen of the world’. Deutschland ist mein Heimatland. Das Migrationsthema ist deshalb vielmehr für andere wichtig, vielleicht aufgrund meiner Hautfarbe. Vor kurzem habe ich diesen Preis bekommen, weil ich scheinbar spannende Dinge mache. Das ist eine große Ehre und freut mich sehr.“ Spannende Dinge ist unser Stichwort: Kelechi Onyele arbeitet als Coach für den DFB-Nachwuchs. Wie genau kann man sich das vorstellen?

Im Interview verrät der erfolgreiche Trainer: „Ich habe ein eigenes Konzept entwickelt, in dem es um die Persönlichkeitsentwicklung junger Spieler geht – und zwar über Bewegungen. Es geht also nicht nur um Speaking, sondern darum, mit dem Aspekt der Bewegung zu arbeiten. Jeder Mensch weiß: Musik öffnet. Bewegung öffnet. Wer sich im Leben nicht bewegt, der bleibt stehen. Und das nutze ich in Verbindung mit meiner Expertise als Choreograf. Ich kenne Wege, die dahin führen, jemanden zu öffnen. Dann setzt man sich hin und geht tiefer in die Themen rein.“

Kelechi Onyele – ein Meister darin, Menschen zu bewegen

Kelechi Onyele ist ein Meister darin, Menschen zu bewegen. Im Interview plaudert er aus dem Nähkästchen und verrät unter anderem, welche Themen junge Fußballer auf dem Weg zu einer Profi-Karriere bewegen. Kelechi Onyele: „Es sind Alltagsthemen, die jeder hat, zum Beispiel: Was mache ich nach der Karriere? Wie fühle ich mich eigentlich auf meinem Weg in die Fußballwirtschaft, die ja etwas völlig anderes ist als alles zuvor? Bei mir haben die Spieler einen geschützten Raum und können sie selbst sein, ohne dass es jemand gegen sie verwendet. Die Spieler nehmen das sehr gut an.“

Das Leben eines angehenden Profifußballers unterscheidet sich enorm vom Leben anderer Jugendlicher. Kelechi Onyele: „Jeder von uns hat Träume, Wünsche und Visionen, die er erreichen möchte. Man vergleicht sich und wird permanent von außen bewertet. Und ich sehe, dass die Spieler in der Wirtschaft etwas zu kurz kommen. Da ist ein Mensch mit Gefühlen und mit Leid. Nur weil du mit 20 Jahren Profi-Fußballer bist, heißt das nicht, dass du schon im Erwachsenen-Ich bist. Vielleicht steckst du bei manchen Themen noch im kindlichen Ich und weißt gar nicht, wie du mit Ego-Problemen oder einem Nein umgehen sollst.“ Genau hier setzt Kelechi Onyeles Coaching an.

Aus Fehlern lernen

Der Experte arbeitet an einer entscheidenden Schnittstelle. Er erzählt: „Natürlich herrscht sehr viel Druck. Es ist nicht so einfach, wenn dich ständig alle beurteilen. Und da muss man den Leuten erstmal eine Menge Respekt für den Job zollen, den sie machen. Das ist nämlich ein harter Job.“ Auch Kelechi Onyele selbst hat als Jugendlicher auf hohem Niveau Fußball gespielt, nämlich beim FSV Frankfurt. Für eine Profi-Karriere hat es letztendlich nicht ganz gereicht. Er sagt: „Dadurch dass ich selbst Fußball gespielt habe, habe ich natürlich einen großen Vorteil, weil die Spieler verstehen: Der hat selbst gekickt, der ist einer von uns.“

Doch Kelechi Onyele hat dem Fußball noch deutlich mehr zu verdanken: „Teamfähigkeit, sich mit Menschen zu synchronisieren, die man gar nicht kennt, egal woher sie kommen. Das sind wichtige Dinge! Gemeinsam für ein Ziel zu kämpfen. Verlieren, gewinnen. Dass alle es sehen können – und jeder eine Meinung hat. Und dann musst du beim nächsten Mal wieder performen. Sich auf so einem Niveau zu bewegen, ist natürlich fantastisch – weil du eine Menge lernen kannst. Auf der anderen Seite machst du aber auch eine Menge Fehler. Und wenn du mit dir selbst eins bist, helfen dir diese Fehler, dich Stück für Stück zu verbessern.“

Das richtige Mindset

Was würde der jetzige Coach Kelechi seinem 18-jährigen Ich heute mit auf den Weg geben, wenn er könnte? Er sagt: „Vertrau auf dich. Verstehe, dass Fußballsport nicht alles ist. Sprich mit den Menschen in deinem Umfeld und hol dir Menschen an deine Seite, die wissen, wie das Fußballgeschäft funktioniert. Du brauchst Menschen, dir für dich sprechen und die vernetzt sind. Die hatte ich damals leider nicht. Wenn du supergut bist, heißt das noch lange nicht, dass dich deswegen jemand sieht. Es gibt so viele gute Spieler. Du musst auch immer das Glück haben, dass dir jemand die Chance gibt. Dem Kelechi von damals würde ich sagen: Bleib ruhig! Das Leben bietet dir noch so viele andere Möglichkeiten außerhalb dessen, was du gerade siehst. Und wenn du reinen Herzens bist und Skills hast, dann kommst du eh immer weiter im Leben.“

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