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Warum wir in Schubladen denken & was hilft, wenn’s mal klemmt

Lesezeit von 3 Minuten
Warum wir in Schubladen denken & was hilft, wenn’s mal klemmt

Wer wenig auf dem Kasten hat, braucht umso mehr Schubladen. Wie, was? Nichts verstanden? Dann noch mal langsam: Weniger gebildete Menschen sind besonders gut im Schubladendenken, wohingegen Intellektuelle vorurteilslos und deutlich differenzierter denken. Klingt logisch, stimmt allerdings nicht ganz. Genau genommen hat nämlich jeder von uns eine imaginäre Kommode mit zahlreichen Schubladen in seinem Kopf. Bei machen ist diese Kommode größer, bei anderen etwas kleiner. Ihre Größe hängt jedoch nicht ausschließlich von unserem Wissen oder unserem Intelligenzquotienten ab, sondern ebenso von unserem Alter, unserer kulturellen Brille und unseren Erfahrungen.

An den Schubladen unserer gedanklichen Kommoden kleben Labels und Etiketten mit Vermutungen wie „arrogant" oder „gefährlich". Und in eben diese Schubladen schieben wir nun Menschen und Situationen, die vermutlich reinpassen. Ob eine Person arrogant oder eine Situation gefährlich ist, können wir natürlich nicht wirklich im Vorhinein wissen. Und so wird das automatische Einordnen von Menschen und Situationen oftmals als unreflektierte Handlung betrachtet. Kurz gesagt: Schubladendenken genießt keinen sonderlich guten Ruf, sondern wird gerne als „klischeehaftes Verhalten" abgestempelt.

Warum wir in Schubladen denken

Dabei tun wir unserer inneren Kommode damit völlig unrecht, denn sie ist in Wahrheit eine echte Heldin. Wusstest du, dass Schubladendenken unsere Existenz maßgeblich sichert? Sie ist eine geniale Erfindung unseres Gehirns und erleichtert unser Leben enorm. Denn durch das Bilden von Kategorien wird unsere Welt sortiert. Dies tun wir nahezu ununterbrochen und die meisten Kategorisierungen laufen unterbewusst ab und sind völlig harmlos. Wir teilen alles ein, was wir sehen oder denken. Dies lässt sich sogar mithilfe bildgebender Verfahren nachweisen.

Schubladendenken funktioniert ungefähr so: Unser Gehirn nimmt eine Person oder Situation wahr, vergleicht sie mit ähnlichen Personen oder Situationen, die wir bereits kennen, und vereinfacht uns damit das Denken. Müssten wir jedes Mal völlig neu bewerten und würden uns nicht an bereits Bekanntem orientieren, würde das enorm viel Energie kosten. Durch Schubladendenken sparen wir uns also jede Menge Kraft. Eigentlich ziemlich clever, oder? Merken wir, dass wir mit unserem ersten Eindruck falschliegen, können wir diesen immer noch revidieren.

Was, wenn die Schublade klemmt?

Tatsache ist also, dass wir gar nicht umhinkommen, in Schubladen zu denken. Das menschliche Gehirn ist nicht darauf ausleget, jede Information einzeln zu verarbeiten. Vielmehr greift es auf das zurück, was wir bereits kennen, und erstellt Gruppierungen – also Schubladen – die uns das Denken und damit das Leben vereinfachen. Man könnte auch sagen, dass unser Hirn mit einer computerähnlichen Ordnerstruktur arbeitet. Und das ist weder unreflektiert noch klischeehaft, sondern ziemlich genial, stimmt’s?

Doch auch Computer sind anfällig für Fehler. Und wenn harmlose Stereotype zu unfairen Vorurteile führen, läuft etwas schief – insbesondere dann, wenn es um das Kategorisieren von Menschen oder Personengruppen geht. Denn auch wenn sich Menschen oder Charaktereigenschaften ähneln, so sollte die Einzigartigkeit eines jeden Menschen stets im Vordergrund stehen. Und obwohl Schubladendenken unseren Alltag immens vereinfacht, fungiert es manchmal wie ein Korsett: Es nimmt uns gewissermaßen jede Form von Flexibilität und hindert uns daran, neue Erfahrungen zu machen und Chancen zu nutzen.

Interesse & persönliche Ebene

Was also sollten wir tun, damit die Schublade nicht irgendwann klemmt und uns davon abhält, neue Erfahrungen zu sammeln? Zunächst einmal sollten wir die Situation richtig einschätzen: Handelt es sich um eine alltägliche Situation, die wir problemlos kategorisieren können? Oder geht es um andere Menschen, die wir nicht einfach in Schubladen stecken sollten, obwohl es manchmal die bequemere Variante wäre? Wir alle haben unser Schubladendenken selbst in der Hand und die besten Werkzeuge gegen voreilige Schlüsse sind echtes Interesse und eine persönliche Ebene. Denn sobald wir in persönlichen Kontakt treten, nachfragen und uns für jemanden interessieren, hat unsere imaginäre Kommode keine Chance, Vorurteile zu bilden.

Auf diese Weise erzeugst du eine wunderbare Grundlage für eine erweiterte Sichtweise. Eigentlich ist das Prinzip also ganz einfach: Mach dir bewusst, dass du dein Schubladendenken beeinflussen kannst. Sei aufmerksam, neugierig und interessiert. Sammle neue Erfahrungen und lerne Menschen jenseits der Schubladen in deinem Kopf kennen. Und gestehe dir außerdem ein, dass Schubladendenken grundsätzlich keineswegs falsch ist, sondern deinen Alltag enorm vereinfacht. Gedankliche Kategorien zu erstellen, ist völlig normal und in Ordnung. Aber hin und wieder ist es an der Zeit für einen kleinen Frühjahrsputz.

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