Zuverlässig, selbstbewusst, hilfsbereit – welche Charaktereigenschaften treffen auf dich zu? Hast du dich überhaupt schon einmal bewusst mit deiner Persönlichkeit auseinandergesetzt? Falls nicht, wird es höchste Zeit! Denn sie zu kennen, bringt dich enorm weiter, sowohl beruflich als auch privat. Doch was genau sind eigentlich Charaktereigenschaften? Wie entstehen sie? Und in welchen Lebensbereichen wirken sie sich aus? Das und viel mehr erfährst du in den folgenden Zeilen!
Um die Frage zu beantworten, solltest du das Wort zunächst einmal in seine einzelnen Bestandteile unterteilen: Der Begriff „Charakter“ stammt ursprünglich aus dem griechischen Sprachgebrauch und bedeutet Prägung oder Merkmal. Und eine „Eigenschaft“ ist genau genommen ebenfalls ein Merkmal, das zu deinem Wesen gehört. Alles klar soweit?
Wir halten fest: Eine Charaktereigenschaft ist eine individuelle Kompetenz, die dich als Person ausmacht. Sie ist verantwortlich für dein Verhalten, deine Moral- und Wertvorstellungen sowie für deine Gefühlswelt. In der modernen Sprache wird der Begriff „Persönlichkeit“ häufig als Synonym für die Gesamtheit deiner Persönlichkeitsmerkmale verwendet.
Um eine genaue Vorstellung davon zu erhalten, was dich als Mensch ausmacht, ist dein Wissen über die Entstehung von Charaktereigenschaften maßgeblich. Deshalb hier ein kleiner Exkurs: Charaktereigenschaften werden weder angeboren noch vererbt. Sie entwickeln sich in den Phasen deines Lebens und können sich jederzeit ändern.
Natürlich tragen deine Gene gewisse Veranlagungen für bestimmte Eigenschaften. Erwiesenermaßen sind die ersten Lebensjahre für die Bildung deines Charakters jedoch wichtiger. Nicht umsonst wird diese Zeit „Prägungsphase“ genannt. In dieser Phase beobachten Kinder die Reaktionen ihrer Eltern und übernehmen diese für sich selbst.
Bei den unterschiedlichen Begriffen rund um deine Persönlichkeit kann man schon mal schnell durcheinander kommen. Charaktereigenschaften und Merkmale werden häufig synonym verwendet. Doch worin genau liegt hier eigentlich der Unterschied?
Im Duden ist zu den beiden Begriffen Folgendes zu finden:
Deine Charaktereigenschaften beschreiben demnach also deine Persönlichkeit. Wie bist du als Mensch? Was charakterisiert dich? Ein Merkmal ist dagegen etwas Oberflächliches. Beispielsweise deine sympathische Art oder Wortkargheit können ein Merkmal sein. An deinen Merkmalen kann man dich erkennen. Wohingegen Charaktereigenschaften emotionale Merkmale von dir sind und deine Persönlichkeit beschreiben.
Du siehst, dass deine Charaktereigenschaften eine große Rolle spielen, wenn du dich mit deiner Persönlichkeit und deinen individuellen Merkmalen auseinandersetzen möchtest. Doch warum ist es so wichtig, deine Charaktereigenschaften zu kennen? Reicht es nicht, eine grobe Vorstellung davon zu haben, wie du als Mensch tickst?
Deine Charaktereigenschaften mit den richtigen Worten beschreiben zu können, bringt einige Vorteile mit sich, zum Beispiel im Berufsleben:
Halten wir einmal fest: Charaktereigenschaften sind die Summe deiner Persönlichkeitsmerkmale. Sie entstehen in verschiedenen Lebensphasen und können sich je nach Erlebnis auch verändern. Deine genauen Charaktereigenschaften zu kennen, unterstützt dich unter anderem dabei, bei Bewerbungsgesprächen hervorzustechen oder Menschen für einen Job zu finden, die aufgrund ihrer Merkmale wirklich gut zu der gewünschten Stelle passen.
Nun fragst du dich sicherlich: Wie finde ich meine ganz persönlichen Charaktereigenschaften heraus? Ein guter Anfang ist es, diverse Eigenschaften zunächst einmal zu kennen. Spätestens jetzt kommt wohl die Frage nach einer Liste ins Spiel – einer Liste, die alle Charaktereigenschaften beinhaltet und aus der du dir deine persönlichen Merkmale nur noch herauspicken musst. So einfach ist das leider nicht! Der Grund: Diese Listen wären endlos, denn so vielfältig wir Menschen sind, so vielfältig können auch die Eigenschaften sein, die uns beschreiben.
Allerdings findest du im Internet eine Vielzahl an Charaktereigenschafts-Listen, die zumindest einige der vorhandenen Eigenschaften beinhalten. Diese reichen meist schon aus, um dir einen ersten Impuls zu geben. Vielleicht fallen dir noch weitere Adjektive ein, die dich deiner Meinung nach gut beschreiben. Eine Liste mit zahlreichen Charaktereigenschaften findest du beispielsweise auf Wortwuchs.
Einige positive Charaktereigenschaften haben wir dir hier mal zusammengestellt.
Das sind negative Charaktereigenschaften:
Doch die Bildung der Charaktereigenschaften ist nach der Kindheit nicht etwa abgeschlossen. Auch später prägt dich das soziale Umfeld enorm: Freunde, Klassenkameraden, Kommilitonen und Arbeitskollegen nehmen Einfluss auf dein Verhalten. Das kann sich bis ins hohe Alter ziehen, denn deine erlernten Eigenschaften müssen nicht dein ganzes Leben lang bestehen. Im Gegenteil: Ihre Ausprägungen können bestärkt oder verringert werden, neue Charaktereigenschaften können hinzukommen oder alte abgelegt werden. Allerdings legt man sie nicht ab wie eine alte Jacke, die man eben noch getragen hat.
Stattdessen sind sie fest im Bewusstsein verankert und lassen sich nur schwer ändern. Wie das geht? Nun, eine Veränderung kann beispielsweise aufgrund eines prägenden Erlebnisses in Gang gesetzt werden. Auch wenn du ein besonderes Interesse an einer Thematik entwickelst, die bestimmte Charaktereigenschaften voraussetzt, kann dies zu Anpassungen führen. Beispiel: Seit einiger Zeit bist du großer Modellbau-Fan. Dieses Hobby setzt präzises Arbeiten, Geduld und Ausdauer voraus. Durch deine neu gewonnene Leidenschaft werden sich deine Interessen und Neigungen in diesen Bereichen höchstwahrscheinlich verändern.
Welche positiven Charaktereigenschaften hast du? Was zeichnet dich aus? Hast du dir diese Frage jemals gestellt? Wenn nicht, dann ist jetzt der perfekte Augenblick dafür. Und deshalb möchten wir dich darum bitten, dass du dir an dieser Stelle kurz Blatt und Stift zur Hand nimmst.
Schreibe nun alle positiven Charaktereigenschaften auf, die du privat und beruflich an den Tag legst. Hierbei solltest du mindestens auf 5 Eigenschaften kommen. Dazu ein Beispiel von entsprechenden Eigenschaften: Entschlossen, abenteuerlustig, liebevoll, freundlich und diszipliniert.
Sobald du deine 5 positiven Charaktereigenschaften gefunden hast, solltest du nun konkrete Beispiele aus dem Alltag suchen. Schreibe dir diese auf. Zu jeder Eigenschaft kannst du gerne so viele Beispiele wie möglich aufschreiben. Warum ist das so wichtig? Auf diese Weise rufst du dir immer wieder ins Bewusstsein, was du gut kannst und woran du festhalten solltest. Dazu entsprechende Beispiele:
Bestimmt kannst du dir schon denken, dass jeder auch über negative Charaktereigenschaften verfügt, die uns im Alltag einschränken. Welche negativen Eigenschaften hast du? Mit welchen Eigenschaften bringst du dich gerne in die Bredouille?
Nimm dir auch hier wieder Blatt und Stift zur Hand und schreibe deine 5 negativsten Charaktereigenschaften auf. Auch hier möchten wir dir wieder ein konkretes Beispiel geben. In diesem Fall lauten die negativen Charaktereigenschaften: Ängstlich, impulsiv, starrköpfig, eifersüchtig, perfektionistisch.
Sobald du deine 5 negativen Charaktereigenschaften gefunden hast, geht es auch hier wieder darum, dass du konkrete Beispiele aus deinem Alltag findest. Auf diese Weise rufst du dir die Eigenschaften besser ins Bewusstsein und kannst in Zukunft verstärkt an diesen arbeiten, um deine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. An dieser Stelle möchten wir dir wieder entsprechende Beispiele präsentieren.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch das Thema Selbstführung. Denn wer sich selbst führen kann, der lenkt sein Leben auch in die entsprechende Richtung. Damit dir das gelingt, haben wir dir an dieser Stelle ein passendes Greator-Video vorbereitet: „Sich selbst führen: Selbstbewusstsein und Verantwortung als Erfolgsfaktoren“ von Nicolai Christ. Dabei wünschen wir dir viel Spaß.
Manchmal ist es gar nicht so einfach, seine individuellen Charaktereigenschaften herauszufinden. Hilfreich können hier Persönlichkeitstests sein. Sie helfen dir dabei, deine Eigenschaften zu identifizieren, und geben dir darüber hinaus meist wertvolle Informationen über deinen Charakter. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Tests. Zwei wollen wir dir hier kurz vorstellen.
Die Big Five Persönlichkeitsmerkmale oder auch das OCEAN-Modell genannt, versuchen die Charaktereigenschaften eines Menschen mit nur fünf Adjektiven zu beschreiben. Die amerikanischen Psychologen Paul Costa und Robert McCrae konnten nachweisen, dass genau das möglich ist. Denn egal, welche Methoden eingesetzt werden: Die Eigenschaften von Menschen lassen sich mit diesen fünf Adjektiven zusammenfassen – und das auf der ganzen Welt.
Mit dem DISG-Modell kannst du dein individuelles Persönlichkeitsprofil erstellen. Es hilft dir dabei, deinen Charakter und die darunter liegenden Glaubenssätze besser zu verstehen. Die vier Persönlichkeitstypen nach diesem Modell sind die folgenden:
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Charaktereigenschaften sind viel wichtiger als den meisten von uns bewusst ist. Sie beeinflussen dein Alltagsleben im Privaten sowie im Beruflichen. Du solltest dir daher öfter Gedanken darüber machen, wer du bist und wie du sein willst. Reflektiere dich selbst! So kannst du an negativen Charaktereigenschaften arbeiten und sie in positive umwandeln. Erst wenn dir deine guten Charaktereigenschaften bewusst werden, kannst du sie bestärken und in Alltagssituationen häufiger zum Ausdruck bringen. Worauf wartest du noch?