Du schreibst schlechte Noten in der Schule oder im Studium? Vielleicht bist du aber auch ein Elternteil, der sich um die schulische Laufbahn des eigenen Kindes Sorgen macht. So oder so: Schlechte Noten haben in den meisten Fällen eine Ursache, die sich beheben lässt.
Wenn das eigene Kind schlechte Noten nach Hause bringt, reagieren die meisten Eltern besorgt, frustriert oder gar verärgert. Die Kinder wiederum fürchten sich davor, die Enttäuschung ihrer Eltern zu erleben oder Konsequenzen (z. B. in Form von Verboten) zu spüren zu bekommen.
Sicherlich sind schlechte Noten für niemanden angenehm. Das Ende der Welt bedeuten sie aber noch lange nicht. Die Zensur auf dem Zeugnis sagt nichts über dich bzw. über die persönlichen Qualitäten oder gar den Wert deines Kindes aus. Es handelt sich vielmehr um eine Momentaufnahme eines fachbezogenen Wissensstandes. Nicht mehr und nicht weniger. Dessen solltest du dir immer bewusst sein.
Dein Kind lernt regelmäßig, aber bekommt trotzdem nur schlechte Noten? Hierfür kann es mehrere Ursachen geben. Viele Schüler leiden unter Prüfungsangst, wie aktuelle Untersuchungen belegen. Dies bedeutet, dass dein Kind sein erlerntes Wissen in der Prüfungssituation nicht abrufen kann, weil es zu nervös ist. Die betroffenen Kinder klagen im Vorfeld oft über Übelkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen.
Neben Angst vor der konkreten Prüfungssituation kann Schulangst generell eine Rolle spielen, z. B. wenn es im zwischenmenschlichen Bereich Probleme gibt. Kinder, die unter Mobbing leiden oder sich von den Lehrern bloßgestellt oder benachteiligt fühlen, schneiden bei Klassenarbeiten deutlich schlechter ab. Sie sind seelisch so sehr belastet, dass sie sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren können.
Selbstverständlich gibt es Schüler, die das Lernen schlichtweg ablehnen und dadurch wesentlich schlechtere Leistungen erbringen, als es ihnen eigentlich möglich wäre. Den Begriff Faulheit gilt es an dieser Stelle zu hinterfragen: Warum hat dein Kind keine Lust auf die Schule? Wodurch wird es demotiviert? Die Ursache festzustellen, ist der wichtigste Ansatz, um dein Kind zu unterstützen.
In der Pubertät kommt es häufig vor, dass Schüler das Interesse am Lernen verlieren. In dieser Phase der Entwicklung stehen für Jugendliche die eigene Identitätsfindung und die erste Verliebtheit im Vordergrund. Die Schule rückt da nicht selten an die hinterste Stelle auf der Prioritätenliste des Teenagers …
Strafen und Verbote sind keineswegs die richtige Methode, um dein Kind zum Lernen zu bewegen. Wecke seine Motivation, indem du seine Talente hervorhebst, es bestärkst und für Erfolge lobst. Zudem solltest du deinem Kind vermitteln, dass es nicht schlimm ist, mal zu scheitern. Es kommt lediglich darauf an, dass es sein Bestes gibt. Schraube deinen Erwartungsdruck herunter.
Nicht nur in der Schule, sondern auch im Berufsleben kann es schlechte Noten geben. Diese sind jedoch nicht mehr offensichtlich, sondern in sogenannter Zeugnissprache verschlüsselt. Diese solltest du kennen, um dein Arbeitszeugnis realistisch einschätzen zu können. Negative Formulierungen sind nämlich nicht erlaubt, schlechte Leistungen kommen für den nächsten Personalchef durch bestimmte Ausdrücke zum Vorschein.
Eine Zwei im Arbeitszeugnis ist eine durchaus solide Leistung, mit der du bei einer Bewerbung gute Chancen hast. Nachfolgend haben wir die gängigen Zeugnisformulierungen einmal für dich entschlüsselt:
Im Bachelor-Studium gibt es eine unausgesprochene Regel: Bachelorarbeiten, die besser als mit Note 2,5 bewertet wurden, gelten als gut. Mit einer 2,0 hast du also durchaus gute Karrierechancen. Bist du schlechter als mit 2,5 bewertet worden, kann es hingegen schwierig werden. Die genauen Kriterien für die Benotung einer Bachelorarbeit findest du hier.
Eine aktuelle PISA-Studie zeigt, dass deutsche Schüler in ihren Leistungen immer weiter abfallen. In nächster Konsequenz stellt sich die Frage bezüglich der Ausbildungschancen mit schlechten Noten. Ein mangelhaftes Abschlusszeugnis grenzt die Berufsauswahl zwar zweifelsohne ein, genügend Möglichkeit gibt es aber dennoch.
Wenn du zu den Menschen zählst, denen die Praxis mehr liegt als die Theorie, dann sind möglicherweise handwerkliche Berufe eine gute Wahl für dich. Doch auch fernab vom Handwerk hast du in vielen Berufen die Möglichkeit, dich trotz schlechter Noten durch Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Geschick auszuzeichnen.
Nach abgeschlossener Berufsausbildung muss deine Laufbahn außerdem keineswegs zu Ende sein. Viele Azubis, die in der Schule schlechte Noten hatten, blühen im Berufsleben richtig auf und absolvieren sogar eine Weiterbildung. Manchmal kommt die Reife, um sich weiterzubilden und sich aus eigenem Antrieb auf das Lernen einzulassen, erst weit nach der Schulzeit.
Als Schüler ist es gar nicht so einfach, den eigenen Eltern eine schlechte Note zu erklären. Dies gilt vor allem dann, wenn sie besonders streng sind. Zunächst einmal solltest du den richtigen Zeitpunkt abwarten, um deine Note zu beichten. Deinen Eltern davon zu erzählen, wenn sie gestresst, müde oder über andere Dinge verärgert sind, ist keine kluge Idee.
Überlege dir zudem, was die Ursache für die schlechte Note war. Kannst du deinen Eltern glaubhaft erklären, dass du zu diesem Zeitpunkt Sorgen hattest oder dich nicht ausreichend vorbereiten konntest, werden sie verständnisvoller reagieren. Wichtig: Erfinde keine Lügengeschichten! Warst du tatsächlich einfach lernmüde, dann gebe dies zu und gelobe aufrichtig Besserung.
Lassen die Noten in deinem Schulzeugnis zu wünschen übrig, ist dein Lebenslauf umso wichtiger. Daher ist es empfehlenswert, deine praktische Erfahrung besonders hervorzuheben. Vielleicht hast du einschlägige Praktika gemacht oder dich ehrenamtlich in deinem gewünschten Berufsfeld engagiert. Im Idealfall kannst du sogar Beurteilungen vorweisen, die dein Schulzeugnis aufwiegen.
Weiterhin solltest du deine persönlichen Qualitäten hervorheben. Bist du ein Teamplayer und besonders flexibel? Dann nehme diese Vorzüge in dein Anschreiben auf. Besondere Hobbys gehören in den Lebenslauf. Neben den Noten schauen die Personalchefs vor allem darauf, ob du als Person zur Unternehmenskultur passt. An dieser Stelle kannst du trotz schlechter Noten mit deiner Persönlichkeit und besonderen Interessen punkten.
Schlechte Noten wirken oftmals demotivierend und lassen dich an deinen Fähigkeiten zweifeln. Hier beginnt jedoch ein Teufelskreis: Wenn du glaubst, ohnehin nichts zu können, strengst du dich auch nicht mehr an. Mache dir bewusst, dass eine schlechte Note lediglich eine Momentaufnahme darstellt, die nichts über deine generelle Intelligenz oder deinen Wert aussagt!
Um deine schlechten Noten zu verbessern, können folgende Strategien helfen:
Setze dich mit den Ursachen für deine schlechten Noten auseinander. Vielleicht erklärt der Lehrer den Stoff zu schnell und du kommst im Unterricht nicht mit? In diesem Fall ist Nachhilfe eine gute Option.
Sind die schlechten Noten auf Prüfungsängste oder andere seelische Belastungen zurückzuführen, gilt es diese aufzuarbeiten und zu lösen. Bei Prüfungsängsten kann z. B. ein professionelles Coaching hilfreich sein. Ist die Ursache beseitigt, sodass du dich wieder auf den Lernstoff konzentrieren kannst, werden auch die Noten besser werden.
Schlechte Noten können für Schüler und Eltern frustrierend sein. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das Schulzeugnis allein nicht über die späteren Karrierechancen entscheidet! Viele ehemals mittelmäßige oder schlechte Schüler blühen erst nach der Schulzeit auf, machen ihre Ausbildung, eine Weiterbildung oder absolvieren gar das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg.
Leistungsdruck und Strafen wirken sich kontraproduktiv auf den schulischen Erfolg aus. Um die Schulnoten zu verbessern, gilt es vielmehr, die Ursachen zu ergründen und dort gezielt anzusetzen.
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