Heute ist der einst durchschnittliche Schüler von damals extrem erfolgreich. Doch Lars Amends bisheriger Lebensweg verlief keinesfalls geradlinig, sondern ist gepflastert mit Rückschlägen und Niederlagen. Im Interview verrät er: „Das Einzige, was ich schon früh wusste, war, dass mein Leben anders als das meiner Mitschüler verlaufen wird. Ich wusste, dass ich keinen klassischen Weg gehen würde. Ich musste mir nur selbst vertrauen und an mich glauben.“
Seine Liebe zur Musik begleitet ihn seit Kindheitstagen. Doch damals zweifelte er an sich: „Wie macht man Karriere im Musikbusiness, wenn man sonst keine Talente hat? Dass ich noch mehr kann, fand ich erst später raus. Jedenfalls dachte ich mir: Wenn ich schon nicht weiß, was ich machen möchte, dann kann ich es auch im Ausland nicht wissen.“ Und so zog Lars Amend nach dem Abitur nach London, um dort als Verkäufer in einem Plattenladen zu arbeiten. Er erzählt: „Das war eine tolle Zeit. Nach einem Jahr zog ich zurück nach Frankfurt und startete dort ein Praktikum bei einem Radiosender.“
Aus dem Praktikum wurde eine feste Tätigkeit und schon nach kurzer Zeit bekam Lars Amend seine eigene Radiosendung. Stolz erzählt er: „Ich durfte Stars wie Amy Winehouse, P. Diddy und die Beastie Boys treffen – also die großen Helden meiner Kindheit. Ich habe fünf Jahre lang meinen Traum gelebt. Doch dann kam ein Misserfolg.“ Ein neuer Chef strich Lars Amends Sendung aus dem Programm. Rückblickend erzählt er: „Das war hart. Ich war jung, fühlte mich ungerecht behandelt und war kurzfristig depressiv.“
Doch es sollte wieder bergauf gehen. Lars Amend entschied sich, nach Berlin zu ziehen und für die TV-Musiksender VIVA und MTV zu schreiben. Er berichtet: „Dann bekam ich das Angebot von der Süddeutschen Zeitung, Bushido für einen Videodreh zu begleiten und daraus eine Reportage zu schreiben.“ Die Chemie stimmte und Bushido fragte Lars Amend, ob dieser Lust hätte, seine Autobiografie zu schreiben. Dieser stimmte zu: „Ich war ein Jahr lang Tag und Nacht mit Bushido unterwegs. Ich habe ihn beobachtet und versucht, mich in seine Rolle einzufühlen, denn ich habe das Buch ja aus seiner Perspektive geschrieben.“
Dabei hatte Lars Amend vom Bücherschreiben eigentlich keine Ahnung. Er verrät: „Ich habe mich einfach gefragt, wie ich es machen würde, wenn es keine Regeln gäbe. Ich habe nicht bei Google danach gesucht, wie man ein Buch schreibt, sondern habe einfach auf meine Intuition gehört.“ Und so spricht ein weiteres Mal der Mensch mit einer Mission aus ihm. Die Mission, die vermutlich die Grundlage für all seine Tätigkeiten bildet – für Radiomoderationen, Bücher und private Einsätze, über die du im zweiten Magazinartikel mehr erfahren wirst. Denn eines ist sicher: Lars Amend ist weit mehr als ein Autor und Mentaltrainerein. Er ist ein Mensch mit einem großen Herzen, einer klaren Visionen und einer beeindruckenden Botschaft. Wie schade, dass nur Wikipedia das bislang noch nicht erkannt hat.