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Was versteht man unter einer Phobie und wie kannst du sie überwinden?

Lesezeit von 6 Minuten
Was versteht man unter einer Phobie und wie kannst du sie überwinden?

Ängste kennt jeder Mensch. Auch wenn sie sich unangenehm anfühlen, erfüllen sie aus evolutionärer Sicht eine wichtige Funktion: Sie warnen uns vor Gefahren. Anders verhält es sich hingegen bei einer Phobie, welche den Alltag und die Lebensqualität stark belasten kann. Nachfolgend erfährst du, wann man von einer Phobie spricht und wie du das Problem in den Griff bekommst.

Definition: Was versteht man unter einer Phobie?

Von einer Phobie spricht man, wenn jemand unangemessen starke Angst vor Objekten oder Situationen empfindet, die rational betrachtet keine Bedrohung darstellen. Anders als beispielsweise bei der generalisierten Angststörung sind Phobien ausschließlich situations- bzw. objektbezogen. Das bedeutet, sofern der angstauslösende Trigger nicht in Sichtweite ist, haben Betroffene keine Beschwerden.

Wer unter einer Phobie leidet, der weiß meist, dass seine Ängste irrational oder zumindest übertrieben sind. Dennoch ist es den Betroffenen nicht möglich, sich den jeweiligen Situationen auszusetzen. Es entsteht ein sogenanntes Vermeidungsverhalten, was je nach Art der Phobie den Alltag stark einschränken kann, z. B. bei einer sozialen Phobie.

Hieraus lässt sich schlussfolgern, dass nicht jede Phobie zwingend behandlungsbedürftig ist. Sofern es sich um Angstobjekte- oder Situationen handelt, die man ohne Weiteres meiden kann, ohne dass die Lebensqualität darunter leidet, ist eine Therapie nur auf Wunsch nötig.

Beispiel: Wer sich vor Schlangen fürchtet, der meidet diese Tiere einfach. Letzteres ist in unseren Gefilden kein großes Problem. Wer Flugangst hat, der reist eben mit der Bahn oder mit dem Auto. Muss man jedoch beruflich fliegen oder möchte gerne eine Fernreise machen, kann eine Behandlung sinnvoll sein.

Ursachen und Entstehung einer Phobie

Am Anfang einer Phobie steht die sogenannte Konditionierung. Hierbei handelt es sich um einen Lernprozess, bei dem eine neutrale Situation oder ein neutrales Objekt negativ bewertet wird. Meist setzen schlechte Erfahrungen – z. B. ein Hundebiss oder eine sehr schmerzhafte Behandlung beim Zahnarzt – die Konditionierung in Gang.

Der Betroffene verknüpft nun den Anblick, Geruch und die Geräusche der Praxis bzw. des Tieres mit Schmerz und Unbehagen. Allein der Gedanke an das Geschehnis führt zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen oder Schweißausbrüchen. Dies führt dazu, dass der Betroffene künftig versuchen wird, seinen persönlichen Angsttrigger konsequent zu meiden.

was ist eine phobie

Die 5 häufigsten Phobien und wie du sie überwindest

Grundsätzlich ist es möglich, vor allem und jedem eine Phobie zu entwickeln. Entscheidend sind die persönlichen Erfahrungen und Bewertungen. Phobien können zudem einzeln oder kombiniert auftreten. Zu den fünf häufigsten spezifischen Phobien zählen:

  1. Umwelt-Typus (z. B. Höhenangst)
  2. Tier-Typus (z. B. Angst vor Hunden)
  3. Situativer Typus (z. B. Angst vor dem Autofahren oder Fliegen)
  4. Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus (z. B. Kreislaufkollaps beim Anblick von Blut)
  5. Anderer Typus (z. B. die Angst vor Bakterien oder Angst vorm Erbrechen)

Darüber hinaus sind die Klaustrophobie (Platzangst) sowie die Dental-Phobie (Angst vor dem Zahnarzt) weit verbreitet. Ganz gleich, um welche Art von Phobie es sich handelt: Eine Überwindung kann nur durch Konfrontation stattfinden. Der Betroffene muss die Erfahrung machen, dass ihm keine Gefahr droht. Die Konfrontationstherapie sollte behutsam unter Anleitung eines Psychotherapeuten stattfinden.

Phobie oder normale Angst: So erkennst du den Unterschied

Der Unterschied zwischen einer Phobie und normaler Angst besteht im fortwährenden Vermeidungsverhalten, das für Phobiker typisch ist. Wie bereits erläutert, ist Angst eine wichtige Reaktion auf potenzielle Gefahren, die dir die urzeitlichen Ressourcen für Kampf oder Flucht bereitstellt. Ist die Angstsituation vorüber, kommt dein Körper wieder zur Ruhe.

Bei einer Phobie löst jedoch allein der Gedanke an den Auslöser körperliche und psychische Reaktionen aus. Außerdem lässt sich klar definieren, dass von dem Angstobjekt keine reelle Gefahr ausgeht.

Neueste Forschung zur Behandlung von Phobien

Experten sind sich einig: Um eine Phobie zu überwinden, bedarf es einer psychotherapeutischen Begleitung. Insbesondere bei der sozialen Phobie, welche das Alltagsleben besonders stark einschränkt, hat sich die Verhaltenstherapie als wirksam erwiesen. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor.

Bei spezifischen Phobien, z. B. bei der Angst vor Tieren oder Höhenangst, kommen immer häufiger VR-Techniken zum Einsatz (VR: virtuelle Realität). Hierbei wird dem Patienten seine Angstsituation simuliert, ohne dafür das Sprechzimmer des Therapeuten verlassen zu müssen. Ob VR wirklich die Expositionstherapie der Zukunft darstellen kann, wird in folgendem Fachartikel näher erläutert.

8 wirksame Techniken zur Überwindung von Phobie

Je früher du aktiv etwas gegen deine Phobie unternimmst, umso besser stehen die Chancen einer vollständigen Heilung. Die folgenden acht Techniken können dich dabei unterstützen:

1. Akzeptanz

Der erste Schritt zur Überwindung einer Phobie besteht darin, dir das Problem einzugestehen. Nur so kannst du aktiv ins Handeln kommen. Weihe auch dein enges Umfeld ein und bitte um Unterstützung.

2. Entspannung

Entspannungstechniken können die Symptome einer Phobie mildern und dir dabei helfen, dich in der jeweiligen Situation wieder zu erden. Gut geeignet sind Meditation, Yoga oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

3. Sport

Bei körperlicher Betätigung werden Glückshormone ausgeschüttet, sodass du dich insgesamt seelisch ausgeglichener fühlst. Wichtig ist, dass es sich um eine Sportart handelt, die dir Spaß macht.

4. Austausch

Vielen Betroffenen hilft es, sich mit anderen Menschen auszutauschen. Zu wissen, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist, kann sehr heilsam sein. In nahezu jeder größeren Stadt gibt es Selbsthilfegruppen für Phobie-Patienten.

5. Konfrontation

Um deine Phobie zu besiegen, führt kein Weg daran vorbei: Du musst dich ihr stellen, am besten mit psychotherapeutischer Begleitung. Erste kleine Schritte kannst du jedoch auch alleine vornehmen. Setze dich deiner Angstsituation so oft wie möglich aus, ohne dich zu überfordern. Hierzu kann es bereits genügen, das Angstobjekt immer wieder aus der Ferne zu betrachten.

6. Lasse dich nicht entmutigen

Eine Phobie zu besiegen braucht Zeit, da diese oftmals der Ausdruck eines tiefer verwurzelten Problems ist. Daher kann es nach den ersten Erfolgen durchaus Rückschritte geben. Lasse dich davon nicht entmutigen, sondern verfolge weiterhin dein Ziel, phobiefrei zu leben.

7. Die 4-7-8-Atemtechnik

Während einer Panikattacke, die bei Phobien häufig auftritt, steht der gesamte Körper unter Hochspannung. Dieser Kontrollverlust wird von den meisten Betroffenen als sehr belastend empfunden. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, kann es helfen, dich auf deinen Atem zu konzentrieren.

Besonders bewährt hat sich die 4-7-8-Atmung: Atme durch die Nase ein und zähle bis vier. Anschließend hältst du die Luft an und zählst bis sieben. Die Ausatmung erfolgt durch den Mund und dauert am längsten: nämlich 8 Sekunden. Wiederhole die Technik so lange, bis die Panik abgeklungen ist.

8. Blockaden lösen

Ängsten und Phobien liegen häufig innere Blockaden zugrunde. Wenn du diese identifizierst und aufarbeitest, bessert sich auch die Angstsymptomatik. In unserem kostenlosen Minikurs zum Thema „Blockaden lösen“ geben wir dir das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg.

Blockaden lösen: Eine Phobie erfolgreich bewältigen

Wie bereits erläutert, sind Ängste und Phobien Ausdruck eines seelischen Problems, das mit dem Angstobjekt zusammenhängen kann, aber nicht muss. Neben konkreten schlechten Erfahrungen können sich auch ganz andere Blockaden hinter der Phobie verbergen. In diesem Fall findet eine Problemverlagerung statt. Dies lässt sich häufig bei traumatischen Kindheitserfahrungen beobachten.

Statt sich mit dem eigentlichen Konflikt zu befassen, entwickeln Betroffene Phobien vor anderen Dingen als eine Art Vermeidungsstrategie. Denn das, was sie wirklich quält, wäre zu belastend. Doch nur wenn die wirklichen Blockaden behandelt werden, lässt sich auch die Phobie besiegen. Daher ist es umso wichtiger, diese zu identifizieren. Hierbei kann dir unser Minikurs eine erste Unterstützung sein.

Auch hier gilt: Blockaden lösen benötigt Zeit und Geduld. Lasse dich von eventuellen Rückschritten nicht entmutigen und behalte dein Ziel vor Augen. Möglicherweise wird die Aufarbeitung sogar schmerzhaft sein. Durchhalten lohnt sich jedoch. Dies wirst du spätestens dann feststellen, wenn du deine Phobien erfolgreich bewältigt hast und (wieder) ein angstfreies und selbstbestimmtes Leben führst.

Phobie überwinden: Wie du Blockaden lösen und frei leben kannst

Du fragst dich immer noch, ob du bereit bist, den ersten Schritt zu gehen? Keine Frage: Sich den eigenen inneren Blockaden zu stellen, erfordert Mut. Daher möchten wir dir an abschließender Stelle erneut unseren Minikurs „Blockaden lösen“ ans Herz legen. Vollkommen kostenlos erhältst du zahlreiche wertvolle Impulse, die dich auf deinem Weg zu einem Leben ohne Phobie unterstützen.

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