So steigerst du dein Selbstwertgefühl

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So steigerst du dein Selbstwertgefühl

Sich die eigenen Schwächen nicht nur einzugestehen, sondern sie auch anzunehmen und als Teil der eigenen Person akzeptieren – das ist leicht daher gesagt. Jedoch in der Umsetzung oftmals gar nicht so einfach. Jeder von uns hat sie: Diese innere Stimme, die uns immer wieder zuflüstert, was wir besser machen könnten. Zu unorganisiert, zu faul, zu dick, zu dünn, zu unsportlich – die Liste der Vorwürfe, die man sich selbst gern immer wieder macht, ist oftmals endlos lang.

Deine innere Stimme erinnert dich tagtäglich daran, was du verbessern könntest. Augenscheinlich nur zu einem Besten, damit du dich immer weiterentwickelst. Aber macht das überhaupt Sinn? Die Antwort lautet ganz klar: „Nein!“ Selbstverständlich ist es wichtig, sich Verbesserungswürdiges immer wieder vor Augen zu halten. Dennoch entscheidend ist, auf welche Art und Weise.

Eine innere Stimme, die nichts anderes tut, als dich Tag für Tag herunterzuziehen, dir ein schlechtes Gefühl vermittelt und dir dein Selbstwertgefühl nimmt, bringt dich auch nicht voran. Eine Sache darfst du nie verlieren: den Respekt vor dir selbst. Aber was bedeutet das eigentlich? Wir möchten dich im Folgenden tiefer in die Themen Selbstwertgefühl und Selbstachtung mitnehmen.

Was ist Selbstwertgefühl?

Ein hohes Selbstwertgefühl zu haben, bedeutet im Grunde nichts anderes, als sich dem eigenen Wert bewusst zu sein. Du akzeptierst dich selbst genauso wie du bist, mit all deinen Ecken und Kanten. Das hat rein gar nichts mit Egoismus oder gar Arroganz zu tun.

Es ist wichtig, dass du dich selbst annimmst und respektierst, denn das ist einer der Schlüssel zu deinem persönlichen Glück. Schließlich verbringst du den ganzen Tag mit dir selbst. Wer in der Lage ist, souverän mit den eigenen Schwächen umzugehen, wird auch anderen gegenüber sanftmütiger. Annahme, Loslassen und Vertrauen sind hier die Schlüsselwörter. Stell dir gern jeden Morgen nach dem Aufstehen die Frage: „Was kann ich heute für mich Gutes tun, um mir Wertschätzung gegenüber zu bringen?”

Wichtig ist, dass deine Selbstwertgefühl von Stabilität zeugt. Lasse dich von den kritischen Worten anderer oder einem kleinen Misserfolg nicht gleich völlig herunterziehen. Habe Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten und lasse dich nicht verunsichern und dir deine Selbstachtung nehmen. 

Das Leben schenkt uns immer wieder herausfordernde Situationen, um uns zu prüfen. Und du darfst in diesem Fall dich und deine Reaktion selbst überprüfen: Bin ich mir treu geblieben oder wieder ins alte Muster gefallen? 

Die vier Säulen des Selbstwertes

Die vier Säulen des Selbstwertes

Vier Säulen definieren die Selbstwertgefühl, die du dir entgegenbringst. Was es genau mit ihnen auf sich hat, schauen wir uns jetzt gemeinsam an.

1. Selbstvertrauen

Selbstvertrauen gibt dir ein Gefühl von Sicherheit und bildet die Grundlage des Selbstwertgefühls. Fühlst du dich von deinen Mitmenschen geliebt, entwickelt sich dein Selbstwert und gibt dir das nötige Selbstvertrauen, neue Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.

Auch wenn dir der erste Anlauf nicht gelingt, gibst du nicht gleich auf und steckst den Kopf nicht in den Sand. Du fühlst dich sicher genug, es einfach weiter zu versuchen.

2. Identität

Identität beschreibt in diesem Kontext das Wissen, das du über dich selbst hast. Indem du Neues probierst und Feedback von den Menschen um dich herum erhältst, lernst du dazu. Das hilft dir dabei mehr über deinen Charakter, deine Gefühle und Bedürfnisse und über deine Fähigkeiten herauszufinden.

Deine Identität setzt sich aus einem physischen und sozialen Teil zusammen. Der physische Teil beinhaltet deine Sichtweise auf deinen Körper. Der soziale Teil hingegen thematisiert, wie du mit anderen Personen in Kontakt trittst, mit welchen Personengruppen du am besten zurechtkommst, wie es um deine Stellung im sozialen Leben bestellt ist und noch vieles mehr.

3. Zugehörigkeitsgefühl

Nicht nur Teil einer Gruppe sein, sondern sich auch als solcher fühlen – das beschreibt das Zugehörigkeitsgefühl. Mit Gruppen sind die Familie, die Freunde, die Kollegen, die Mitschüler, die Sportmannschaft und all solche Zusammenkünfte gemeint.

In deren Rahmen fühlst du dich gemocht, verstanden, verspürst Solidarität und den Willen, zu teilen. Auch eine gute und offene Kommunikation findet statt.

4. Kompetenzgefühl

Erfahrungen sammeln, Neues dazulernen, Erfolg haben und auch scheitern gehören dazu, um eine gewisse Kompetenz zu entwickeln. Sie ist eng mit der Motivation verbunden. Logisch, wenn du weißt, dass du die nötigen Kompetenzen zur Bewältigung einer gewissen Aufgabe aufweist, bist du auch eher dazu geneigt, dich ihr anzunehmen.

Die Wahrscheinlichkeit, Erfolg zu haben, ist höher – und das wiederum macht dich stolz. Und was steigt damit weiter an? Richtig, dein Selbstwertgefühl. Das gibt dir einen erneuten Motivationsschub und die nächste Herausforderung kann kommen.

Warum Selbstwertgefühl wichtig ist

Warum Selbstwertgefühl wichtig ist

Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich ganz einfach: Dein Selbstwertgefühl ist unglaublich wichtig für deine innere Zufriedenheit. Selbstachtung zu haben, ist schlichtweg ein Bedürfnis eines jeden Menschen, wie ein Blick in die Maslowsche Bedürfnishierarchie zeigt. Vielleicht kennst du sie unter dem Namen Bedürfnispyramide. Sie beschreibt die Motivationen und Bedürfnisse der Menschen und betrachtet ihn grundsätzlich als gut. Damit stellt sich dieses Modell den oftmals pessimistischen Ansätzen aus Psychoanalyse und Behaviorismus entgegen.

Die Pyramide wird in fünf Ebenen eingeteilt:

1. Physiologische Bedürfnisse

2. Sicherheitsbedürfnisse

3. Soziale Bedürfnisse

4. Individualbedürfnisse

5. Selbstverwirklichung

Jeder Mensch kann innerhalb dieser Ebenen aufsteigen, also immer höhere Wünsche zu entwickeln, oder sich dazu entschließen, auf einer zu verweilen.

Was bedeuten diese Ebenen und wo ordnet sich die Selbstwertgefühl ein?

Die physiologischen Bedürfnisse bilden die Grundebene. Hierzu gehören zum Beispiel die Homöostase, aber auch die Nahrungszufuhr und Fortpflanzung. Ordnung, Stabilität und Schutz markieren die Ebene der Sicherheitsbedürfnisse. Sie ist fest mit der Angst verankert, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren. Sind diese beiden Ebenen ausreichend bedient, geht es an die sozialen Bedürfnisse.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und wünscht sich die Gesellschaft anderer. Dazu gehört einerseits der Aufbau einer Gemeinschaft, andererseits auch das Erfahren von Zuneigung. In der nächsten Ebene geht es um Anerkennung und das Herausstechen aus der Masse.

Viele Menschen möchte etwas Besonderes sein und sich von den anderen abheben. All das gehört zu den Individualbedürfnissen. Auch das Selbstwertgefühl ist Teil dieser Ebene. Die Spitze der Pyramide macht die Selbstverwirklichung aus. Hier geht es unter anderem auch darum, den Sinn des Lebens zu verstehen, Fußstapfen auf der Erde zu hinterlassen.

Woher kommt ein schlechtes Selbstwertgefühl?

Du bist nicht nur deines eigenen Glücks Schmied, sondern auch deines eigenen Selbstwertgefühls. Das Ganze beginnt im Kopf. Ein schlechtes Selbstwertgefühl beruht ganz klar auf einem negativen Selbstbild. Man sieht sich selbst als unfähig, wertlos und einfach nichts Besonderes an. Das zeigt sich wahrscheinlich auch im eigenen Verhalten.

Wer über eine geringe Selbstwertgefühl verfügt, macht sich im Gespräch mit anderen oftmals klein. Das gilt für die Wortwahl und die Körperhaltung gleichermaßen. Du bleibst lieber im Hintergrund, denn du glaubst, deine Meinung wäre nicht wichtig oder sagst lieber etwas anderes als das, was du wirklich denkst, um niemanden zu verärgern?

Du traust dich nicht, etwas zu wagen, weil du glaubst, du hättest sowieso keine Chance auf Erfolg? Du achtest viel mehr auf die anderen als auf dich selbst und überhörst die Warnsignale deines Körpers damit völlig? Dann ist es eindeutig an der Zeit, an deiner Selbstachtung zu arbeiten.

Wo liegen die Ursachen für das schlechte Selbstwertgefühl?

Aufschluss kann oft ein Blick in die Kindheit geben. Maßgebend für ein gesundes Selbstwertgefühl sind nämlich positive Erlebnisse in den jungen Jahren und auch ein unterstützendes Verhalten der Eltern. Wer seinen Kindern immer wieder sagt, sie würden nichts taugen und sie entmutigt, macht es ihnen sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, ein gewisses Maß an Selbstachtung zu gewinnen. Aber zum Glück muss das kein Dauerzustand sein. Wie nahezu alles im Leben, kann man auch lernen, sich selbst mehr wertzuschätzen.

Wie du dein Selbstwertgefühl verbessern kannst

Wie du dein Selbstwertgefühl verbessern kannst

So wie das Erlangen eines schlechten Selbstwertgefühls ist auch dessen Aufbesserung ein Prozess. Niemand kann einfach einen Schalter umlegen und sich selbst von jetzt auf gleich im höchsten Maß wertschätzen. Los geht es damit, dir selbst die Augen zu öffnen. Mit einer mangelnden Selbstachtung geht oftmals auch das Vertrauen in sich selbst verloren.

Eigentlich glaubst du, du hast eine Aufgabe gut gemeistert, doch schon im nächsten Moment plagen dich die Zweifel, ob alle anderen es auch so sehen. Eine kleine kritische Anmerkung wird geäußert, du traust dich nicht, deine Arbeit zu verteidigen und glaubst, dein anfängliches Selbstvertrauen war ganz und gar nicht gerechtfertigt. Demzufolge traust du dir selbst immer weniger zu und deine Gedanken drehen sich nur noch um das eine Thema. . Diesen Teufelskreis gilt es erst einmal zu durchbrechen. Wenn du dir nicht vertrauen kannst, wem denn dann?

Vielleicht bist du bereit für eine kleine Reise in deine Kindheit? Zurück in die Situation, in der du als Kind erstmals das Vertrauen verloren hast. Das kann eine Handlung zwischen dir und deinen Eltern, den Großeltern oder einem Lehrer gewesen sein. In jedem Fall hast du damals für dich eine Entscheidung getroffen, die dich bis heute prägt und in deinem Handeln sowie Denken leitet. Das kann beispielsweise der Glaubenssatz „Ich kann mir nicht vertrauen” sein. 

Und diesen Gedanken darfst du jetzt als Erwachsener auflösen. Mach dir die Momente in deinem Leben bewusst, in dem du dich sehr wohl auf dein Gefühl verlassen konntest. Erinnere dich gern an diese Erlebnisse, um das positive Gefühl in dir zu bestärken. Vielleicht bist du auch bereit, einen neuen Glaubenssatz zu erarbeiten. In etwa: „Ich vertraue mir!” Schließ gern für einen Moment die Augen, sage dir dreimal laut deinen neuen Glaubenssatz. Was löst diese positive Affirmation in dir aus?

Vertraue den Worten anderer nicht blind und sammle Erfahrungen

Überlege immer wieder, ob die Kritik, die dir eventuell entgegengebracht wird, wirklich angemessen ist. Die Antwort ist „Nein”? Dann trau dich, zu dir selbst zu stehen und gehe offen ins Gespräch. Kläre die Sache auf und der Erfolg wird auf deiner Seite sein. Genau diese Erlebnisse brauchst du, um das Vertrauen in dich selbst zurückzuerlangen und um dich zu motivieren, genau so weiterzumachen.

Wie wir bereits besprochen haben, beruht Selbstachtung auf Erfahrungswerten. Jeder Mensch wird stark von seinem Umfeld beeinflusst, egal wie alt er ist. Ständig wiederkehrende Kritik und Ablehnung lässt Zweifel aufkommen, das ist ganz normal.

Wichtig ist es dann, zu differenzieren, was davon begründet ist und was nicht. Vergiss nie, der Begriff „Selbstwert“ beinhaltet das kleine Wörtchen „selbst“. Was zählt, ist, was du von dir selbst denkst und nicht, was dich andere glauben lassen wollen.

4 Schritte zur Überwindung eines geringen Selbstwertgefühls

4 Schritte zur Überwindung eines geringen Selbstwertgefühls

1. Höre auf, dich zu vergleichen

Du bist du und die anderen sind die anderen. Halte dir das immer wieder vor Augen. Es gibt niemanden, der das Gleiche erlebt hat wie du, deine Persönlichkeit hat und deine Fähigkeiten besitzt.

Auf dieser Grundlage Vergleiche zu ziehen, macht schlichtweg keinen Sinn. Es wird vermutlich immer irgendjemanden geben, der eine bestimmte Sache besser kann als du. Dafür gibt es aber auch Dinge, die du besser kannst als andere. Niemand ist vollkommen.

2. Setze Grenzen

Das einzige, woran du dich orientieren solltest, sind deine eigenen Ansprüche. Bleibe dabei aber realistisch. Du bist ein Mensch mit Ecken und Kanten und kein Roboter. Sich im Perfektionismus zu verlieren, ist nicht die richtige Herangehensweise.

Sei gnädig mit dir und verzeihe dir Fehler. Natürlich darfst du ehrgeizig sein und hohe Ziele haben. Aber lasse dich von Rückschlägen nicht unterkriegen und dir deine Selbstachtung nehmen. Lerne daraus und beim nächsten Mal wird es klappen.

3. Sage dich von allem los, was dir nicht guttut

Wie wir schon besprochen haben, spielt das Umfeld eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des eigenen Selbstwertgefühls. Umgib dich mit Menschen, die dir guttun, die dich unterstützen und denen du vertrauen kannst. Diese Kontakte sind es, die zählen. Bekannte und angebliche Freunde, die immer nur schlecht über dich sprechen und dich herabsetzen, kannst du nicht gebrauchen. Löse dich von ihnen und ihrem negativen Gedankengut.

Das ist ein wichtiger Befreiungsschlag für deine Psyche und hilft dir dabei, endlich wieder positiv gestimmt in den Spiegel zu schauen. Hast du erst einmal begriffen, dass die Meinung von Personen, die dich nur herunterziehen wollen, keinen Wert für dich haben sollten, wirst du endlich freier und unabhängiger. Das hilft dir, wieder auf deine Kompetenzen zu vertrauen.

4. Gib dir selbst die Anerkennung, die du dir von anderen wünschst

Es ist nicht für jeden leicht, anderen gegenüber Lob auszusprechen, wenn man doch selbst immer der oder die Beste sein möchte. Bist du nur von solchen Menschen umgeben, wirst du anerkennende Worte vielleicht nicht so oft hören, wie du es verdient hättest. Dabei brauchst du genau diesen Balsam für dein mangelndes Selbstbewusstsein. Was dir andere nicht geben möchten, holst du dir dann einfach bei dir selbst.

Eigenlob ist verrufen, aber gute Leistungen darf man durchaus anerkennen – auch wenn es die eigenen sind. Nur weil andere ihre Anerkennung nicht aussprechen, heißt das nicht, dass du sie nicht verdient hättest. Rede dir also nicht das Gegenteil ein, sondern sage auch ruhig ab und an zu dir selbst: „Das habe ich gut gemacht.“ Keine Sorge, das macht dich nicht gleich zum Narzissten. Ein hohes Selbstwertgefühl und Narzissmus sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, das ist sogar wissenschaftlich bestätigt.

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