Ein Spitzenverdienst, die Mitarbeiter delegieren, große Ziele umsetzen: Der Posten des Chefs übt einen großen Reiz auf dich aus. Wirtschaftliches und strategisches Denken macht dir Spaß, du bringst eine fundierte Ausbildung mit: Deinem Ziel steht also nichts mehr entgegen.
Welche Voraussetzungen brauchst du als Geschäftsführer und was ist alles zu bedenken? Rechte und Pflichten, deine Gehaltsvorstellung, deine Qualifikationen und deine Berufserfahrung: All diese Faktoren wirken sich auf deine Karrierechancen aus.
Eine spezifische Ausbildung zum Geschäftsführer gibt es nicht: Das ist ein Pluspunkt, aber auch eine knifflige Sache. Was wird von dir erwartet? Ein BWL- oder VWL-Studium ist auf jeden Fall eine gute Sache. Auch ein Abschluss in Management und Controlling bringt dich näher zu deinem Ziel.
Ein Geschäftsführer ist dafür zuständig, ein Unternehmen gesetzlich zu vertreten. Als Chef übernimmt er die volle Verantwortung für das Unternehmen und ist damit auch haftbar. Wie die Rechte und Pflichten genau aussehen, hängt von der Rechtsform der Firma ab.
Zu den Hauptaufgaben der Geschäftsführung gehört die strategische Gesamtkonzeption. Der Geschäftsführer unterstützt das Unternehmen bei seinem qualitativen und quantitativen Wachstum und behält dabei die vordefinierte Ziele im Blick. Das gesunde Umsatzwachstum spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Die erfolgreiche Unternehmensleitung beinhaltet das strategische und operative Geschäft. Reibungslose Abläufe im Tagesgeschäft und die unternehmerische Ausrichtung sind weitere Bereiche, die in die Verantwortlichkeit des Geschäftsführers fallen.
Relevante Aufgaben der Geschäftsführung:
Unter Berücksichtigung dieser Arbeitsfelder soll das Unternehmen für die Zukunft vorbereitet sein, sodass ein langfristiger Fortbestand gesichert ist.
Nicht jeder hat das Zeug zum Chef. Die Position des Geschäftsführers stellt hohe Ansprüche an deine Fähigkeiten und Motivation. Zusätzlich zu deiner persönlichen Kompetenz sind rechtliche Voraussetzungen zu erfüllen.
Im Gesetz steht, dass jede natürliche Person Geschäftsführer werden kann, vorausgesetzt, sie ist unbeschränkt geschäftsfähig. Auch Personen aus dem Ausland können in einer deutschen Gesellschaft als Geschäftsführer tätig sein.
Die Arbeit in der Geschäftsführung beinhaltet wichtige unternehmerische und wirtschaftliche Entscheidungen. Organisation, Mitarbeiterführung, fundierte Branchenkenntnisse – um diese Arbeit ausführen zu können, ist ein entsprechendes Fachwissen nötig. Das bedeutet, dass du als Chef einen fundierten Bildungshintergrund brauchst.
Die folgenden persönlichen Eigenschaften und Qualifikationen sind besonders wichtig:
Natürliche Personen, die eine frühere Verurteilung wegen bestimmter Straftatbestände haben, dürfen keine Geschäftsführer werden. In der Liste der betreffenden Straftaten sind vor allem die folgenden Straftatbestände relevant:
Auch wenn die Verwaltungsbehörde ein Verbot der Berufsausübung ausspricht – oder der Ausübung eines Gewerbes – ist der Job als Geschäftsführer nicht mehr möglich.
Welche Qualifikation brauchst du als Geschäftsführer? Eine kaufmännische Ausbildung ist auf jeden Fall sinnvoll, denn nur so kannst du die wirtschaftliche Lage richtig einschätzen. Gewinn- und Umsatzerwartungen sind dabei ebenso wichtig wie Kostenrechnungen.
Ob du eine Berufsausbildung oder ein Wirtschaftsstudium absolviert hast: Für die verantwortungsvolle Aufgabe sind praktische Arbeitserfahrungen unverzichtbar. Auch branchenspezifische Kenntnisse helfen dir dabei, die Firma zum Erfolg zu führen. Weitere wichtige Fähigkeiten beziehen sich auf das Organisations- und Verhandlungstalent sowie auf die Mitarbeiterführung. Hier gibt es Weiterbildungen, die dir den Aufstieg in die Chefetage leichter machen.
Ein selbstsicherer Auftritt, ein gepflegtes Erscheinungsbild und kommunikative Fähigkeiten sind ebenfalls von Vorteil. Nur so vermittelst du deinen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden die nötige Vertrauenswürdigkeit.
Manche Menschen scheinen für die Chefetage geboren zu sein. Aber unternehmerisches Denken lässt sich erlernen, ebenso wie Durchsetzungsvermögen, Disziplin und Entscheidungsfreude.
Firmengründer werden oft automatisch zum Chef und sind damit für die unternehmerischen Entscheidungen verantwortlich. Der klassische Karriereweg beginnt jedoch mit der Bewerbung auf den Posten in der Geschäftsführung.
Für diesen Beruf brauchst du viel Erfahrung und Durchhaltevermögen. Grundsätzlich kann sich zwar jeder als Geschäftsführer bewerben, aber diese Position erfordert viel Einsatz. Häufig führt der Weg über verschiedene Führungsposten (Abteilungsleiter, Assistent der Geschäftsführung) an die Spitze des Unternehmens. So verläuft die firmeninterne Karriere, die auf Praxiserfahrung aufbaut.
Auch der Wechsel von einem Unternehmen in ein anderes ist möglich. Mit der Arbeitserfahrung aus einer ähnlichen Branche bringst du den nötigen Background mit, um dich in die nächste Firma einzuarbeiten.
Informationen zum Business und Weiterbildungsmaßnahmen wie Seminare zu Management und Unternehmensstrategie sind wichtige Bausteine auf deinem Weg nach oben. Auf Lehrgängen und Fachtagungen vertiefst du dein Wissen und kannst dich spezialisieren. Andere Themen wie Personalentwicklung, Selbstmanagement und Unternehmenskommunikation sind für jeden Chefposten relevant.
Wenn du in einer GmbH zum Geschäftsführer werden möchtest, findet eine Abstimmung durch die Gesellschafter statt. Die Gesellschaftsversammlung ist für die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers zuständig. Im Anschluss daran erfolgt ein entsprechender Eintrag im Handelsregister.
Zu den großen Herausforderungen von deutschen Unternehmern gehören der aktuelle Fachkräftemangel und die gesellschaftlichen Veränderungen. Gerade als Teil der Geschäftsführung solltest du dich mit diesen Problemen befassen.
Weitere wichtige Themen sind die digitale Transformation, die Auswirkungen durch den Klimawandel und die Handelskonflikte, die im direkten Zusammenhang mit der fehlenden Konjunkturentwicklung stehen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, sind langfristige Strategien nötig. Gerade in der Führungsetage geht es darum, die richtigen Entscheidungen zu treffen und zukunftsorientiert zu denken. Das heißt, dass die Firmenleitung einerseits die Zahlen im Blick haben muss und andererseits das große Ganze.
Erfolg haben, Gewinne machen – das sind die klassischen Ziele der Geschäftsführung. Voraus preschen ohne Rücksicht auf Verluste funktioniert aber nicht. Darum sind auch firmeninterne Schwierigkeiten zu berücksichtigen. Als Geschäftsführer solltest du dich mit der Motivation und der Work-Life-Balance deiner Mitarbeiter beschäftigen. Hier spielt die Kommunikation eine wesentliche Rolle. Ein gutes Arbeitsklima ist für die Beschäftigten sehr wichtig.
Ein erfolgreiches Unternehmen braucht ein begeistertes Team und einen Chef mit viel Kommunikationskompetenz. Als Geschäftsführer hast du eine gewisse Vorbildfunktion, nicht nur für die anderen Führungskräfte, sondern auch für die Mitarbeiter. Da gilt für Firmen mit klassischen Strukturen, aber auch für moderne Unternehmen mit flacher Hierarchie.
Als Chef übernimmst du die Verantwortung und triffst die Entscheidungen. Es lohnt sich aber, auf die Meinungen und Vorschläge deiner Mitarbeiter zu hören. Erkläre deine Strategien, damit keine Missstimmung aufkommt. Gegenseitiges Verständnis ist wichtiger denn je. Denk daran: Jeder Mitarbeiter ist ein Botschafter deiner Firma.
Wer Chef ist, verdient viel Geld – das klingt logisch. Aber wie hoch ist das Gehalt eines Geschäftsführers tatsächlich? Nicht immer ist das auf den ersten Blick zu erkennen, denn in vielen Fällen teilt sich der Verdienst in Festgehalt und Bonus (und/oder Gratifikationen) auf. Bei dem Bonus handelt es sich um einen variablen Gehaltsanteil, der sich nach den persönlichen Leistungen richtet sowie nach dem wirtschaftlichen Erfolg der Firma.
Wie hoch der Verdienst ist, hängt von den Umsatzzahlen und der Unternehmensgröße ab. Auch die individuelle Berufserfahrung und die Kompetenz des Geschäftsführers wirken sich auf das Gehalt aus.
Die folgende Auflistung der jährlichen Bruttogehälter zeigt dir, was möglich ist:
Im Allgemeinen führt das Finanzamt einen Vergleich mit ähnlichen Unternehmen und Geschäftsführern durch. Kleinere Betriebe liegen teilweise unter 100.000 € jährlich, während Großunternehmen mit hohem Umsatz über 500.000 € zahlen.