Neben seiner ersten großen Passion, dem Fußball, hat der erfolgreiche Coach Kelechi Onyele eine zweite Leidenschaft entdeckt: den Hip-Hop. Doch wie schafft man es, sein Hobby zum Beruf zu machen und als Tänzer vor einem Millionenpublikum zu stehen? Wie gelangt man auf eine große Bühne – und tanzt gemeinsam mit Kylie Minogue bei den MTV Video Music Awards? Im Interview verrät Kelechi Onyele es dir!
Sein erstes Geheimrezept lautet: „Ich mache keinen Job, sondern habe ein absolutes Lebens Commitment. Schon früh habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich vom Tanzen leben und anderen Leuten damit einen Mehrwert schaffen möchte. Und dann, wenn du vom Untergrund-Tanz zur Industrie kommst, siehst du plötzlich, wie viel Geld da fließt. Welche Sponsoren sich da tummeln, welche Menschen dort sind und warum sich auch die Fashion- und Autoindustrie dort aufhält. Und wenn du als Choreograf derjenige bist, der den Star inszeniert, dann musst du das Produkt – also den Star – natürlich so in Szene setzen, dass es dem Sponsor gefällt. Und dann bist du plötzlich kein Choreograf mehr, sondern ein Produktentwickler", schildert Kelechi Onyele seinen Lebensweg.
Irgendwann trat das Thema Persönlichkeitsentwicklung für Kelechi Onyele in den Vordergrund. Dadurch stellte fest, dass es für ihn nicht mehr nur um das Tanzen an sich ging, sondern dass das Musik- und Showbusiness noch viel mehr für ihn zu bieten hatte: „Du bist in diesem Moment zuständig für das Millionenprodukt des Sponsors. Man kommuniziert, hört zu und merkt, dass eine riesige Industrie dahintersteckt. Ich war ein Teil dieser Industrie und habe dafür gesorgt, dass Menschen in den Saal kamen und Gefühle erlebten. Das war der Wahnsinn!“
Er erzählt weiter: „Ich wollte jede Show aufs höchste Level heben und mein Bestes geben. Man verbindet sich mit dem Sponsor und schaut nach seinen Werten, nach den eigenen und nach denen des Künstlers. So bekommt man ein Gespür für das Produkt. Und dann fragt man sich, was man für einen Dienst an der Gesellschaft, den Sponsoren und dem Star leisten kannst.“ Doch es war nicht immer alles rosig. Kelechi Onyele erinnert sich: „Andere Leute stellen dich gern in eine Klischee-Ecke. Und für viele war der Tanz nur eine Spaßsache. Doch auf der Ebene, auf der ich mich bewegte, ging es um viel Geld und Einfluss.“
Trotz seines großen Erfolgs bewegte sich Kelechi Onyele persönlich immer lieber hinter der Kamera statt im direkten Spotlight. Das ist noch heute so. Der Coach bleibt gerne im Hintergrund. Er verrät: „Ich finde es grandios, Teil einer Entwicklungsphase zu sein und zu sehen, wie jemand anders wächst. Vor allem jemand, der vermeidlich dachte, er müsse sich nicht mehr entwickeln. Das ist meine Berufung.“ Besonders wichtig ist es ihm, sich mit Menschen zu verbinden. Kelechi Onyele: „Du fragst andere Menschen um Rat, öffnest dich und hörst ihnen zu. Wenn die Kamera läuft, musst du performen – aber nicht im Sinne von faken, sondern authentisch sein. Und das ist der Schlüssel bei allem: Ich bin immer ich. Ich sage, wie etwas ist, aber ich bleibe immer wertschätzend.“
Zu Kelechi Onyeles Kunden zählen die unterschiedlichsten Menschen – unter anderem berät er auch Speaker. Er berichtet: „Ich mache viele 1:1-Coachings im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Mein Claim lautet: ‚Wahrer Erfolg resultiert aus der Bewegung inneren Reichtums.’ Ich sehe immer nur den Menschen: Ob CEO, Nachwuchsfußballer oder Speaker, sie alle müssen die Fähigkeit besitzen, sich synchronisieren zu wollen für ihr Ziel. Du musst mitgehen wollen – nicht immer nur mitgenommen werden. Deshalb ist die Fähigkeit gefragt, sich mit seinen Kollegen und Mitmenschen zu synchronisieren.“
Wie schafft man den Transfer vom Choreografen zum erfolgreichen Persönlichkeitscoach? Wie gelangt man dahin, Menschen physisch und psychisch zu bewegen? Kelechi Onyele: „Ich habe viele Bücher gelesen und Filme geguckt. Ich habe viele Menschen getroffen und immer zugehört. Das Wichtigste, das ich gemerkt habe, ist aber, dass alles, was du brauchst, schon in dir drin ist. Wenn man das einmal verstanden hat, dann hat man Ruhe.“
Zudem helfen Visionen, um im Leben vorwärts zu kommen. Kelechi Onyele: „Ohne Visionen hätte ich kein eigenes Ziel gehabt, sondern lediglich die Ziele anderer Menschen verfolgt. Ich habe bildlich eine Brennstoffzelle in mir, die es mir ermöglicht, ein Big Picture selbst zu kreieren. Ich brauchte nie jemanden von außen, sondern bin ein kreativer Mensch. Sonst hätte ich auch nicht als Choreograf arbeiten können. Ich bin meiner Vision immer mit Commitment gefolgt und bedingungslos meinen Weg gegangen.“ Mit einer Vision ist auch dein Leben laut dem Experten viel inspirativer – weil du viele Menschen triffst, die ebenfalls Visionen haben. Kelechi Onyele: „So entsteht wiederum eine neue Vision. Das ist wundervoll und dadurch bekommst du auch Kraft zurück. Das hat mich immer beeinflusst und weitergebracht!“