Glaubenssätze in der Psychologie: erkennen, verstehen, verändern

Lesezeit von 13 Minuten

Jeder Mensch hat Glaubenssätze verinnerlicht, die seine Einstellung zu sich selbst und anderen, sein Verhalten und seine Entscheidungen beeinflussen. Eine andere Bezeichnung hierfür sind innere Überzeugungen. Es handelt sich also um Annahmen, die du von ganzer Seele für die Wahrheit hältst. Ein Glaubenssatz kann sowohl positiv als auch negativ geprägt sein.

Was sind Glaubenssätze überhaupt?

Wir haben es einleitend bereits erwähnt: Ein Glaubenssatz bezeichnet eine tief verwurzelte innere Überzeugung. Es handelt sich zumeist um Verallgemeinerungen zu den folgenden Themen:

  • Begrenzungen: „Ich schaffe das nicht. Das ist unmöglich.“
  • Ursachen: „Ich habe es nie anders gelernt.“
  • Urteile: „Wenn ich in der Schule eine 2 schreibe, dann habe ich versagt.“

Diese Themen betreffen folgende Lebensbereiche:

  • Unsere Umwelt: „Wenn Kollege XY da ist, kann ich besser / schlechter arbeiten.“
  • Verhaltensweisen: „Das darf man (nicht) machen.“
  • Identität: „Ich bin liebenswert.“
  • Fähigkeiten: „Ich kann alles lernen, was ich möchte.“
  • Spiritualität: „Das Schicksal ist mir wohlgesonnen.“

Positive Glaubenssätze führen dazu, dass du dich selbstbewusst und stark fühlst. Negative Glaubenssätze begrenzen das Selbst. Es wäre einfach, das Thema auf diese pauschalisierte Art und Weise zu betrachten. Dies wäre allerdings zu kurz gedacht. Sowohl positive als auch negative Überzeugungen haben ihre Berechtigung und ihren Sinn.

Negative Glaubenssätze erfüllen oftmals eine unterbewusste Schutzfunktion, um Enttäuschungen zu vermeiden. Hier gilt es, die negativen Überzeugungen auf ihren Realitätsgehalt zu überprüfen: Handelt es sich tatsächlich um etwas, das dir nicht guttut? Ist die warnende Stimme deines Unterbewusstseins berechtigt? Oder wirst du von diffusen Ängsten in deiner Selbstverwirklichung blockiert?

Keine Veränderung ohne veränderte Glaubenssätze

Wenn du mit einem Aspekt deines Lebens unglücklich bist und dir eine Veränderung wünschst, solltest du zuallererst deine Glaubenssätze prüfen. Das Reflektieren und die Erkenntnis sind der Beginn einer jeden gewollten Veränderung. Beginnst du ein neues Projekt, bist aber innerlich bereits von deinem Scheitern überzeugt, wird es vermutlich auch eintreten.

Glaubenssätze sind mit sich selbst erfüllenden Prophezeiungen vergleichbar. Um dein Weltbild aufrechtzuerhalten, wird dein Unterbewusstsein sämtliche Ereignisse stets so interpretieren, dass sie zu deinen Glaubenssätzen passen. Wenn du glaubst, etwas nicht zu schaffen, behältst du damit in der Regel recht.

Umgekehrt funktioniert es allerdings genauso. Bist du überzeugt, eine bestimmte Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, stehen die Chancen hierfür sehr gut. Wichtig: Die positiven Glaubenssätze sollten realistisch sein und zu dir und deiner Lebenssituation passen! Wir kommen später noch auf konkrete Beispiele zu sprechen.

Die Kindheit als Trainingslager: So entstehen Glaubenssätze

Ein Baby hat noch keinerlei Glaubenssätze verinnerlicht. Diese entwickeln sich erst im Laufe des Lebens. Über die Jahre hinweg sammelt jeder Mensch verschiedene Erfahrungen, die sein Selbstbild und sein Bild von der Umwelt prägen. Glaubenssätze sind also eine Essenz deiner bisherigen Lebenserfahrungen.

Die allerersten Glaubenssätze werden uns im Elternhaus mit auf den Weg gegeben. Ein Kind, das Liebe und Fürsorge erfährt, nimmt sich selbst als liebenswert und wichtig wahr. Später spielt das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle. Kinder, die in der Schule geärgert werden – sei es aufgrund ihrer schulischen Leistungen oder ihres Aussehens – haben oft bis ins Erwachsenenalter mit seelischen Wunden zu kämpfen.

Wer bereits in jungen Jahren stets vermittelt bekommt, nicht in Ordnung zu sein, verinnerlicht dies. Da das Unterbewusstsein die eingeprägten Glaubenssätze bestätigt sehen will, scheitern diese Menschen oftmals im Beruf und im Privatleben. Die Überzeugung, weniger wert zu sein als andere, gräbt sich durch immer neue negative Erfahrungen tief ins Bewusstsein ein.

Die Kindheit ist also ein entscheidendes Trainingslager für die Entwicklung unserer Glaubenssätze. Von den ersten Lebensjahren an sammeln wir Erfahrungen, die unser Selbstbild und unsere Wahrnehmung der Welt prägen. Die ersten Glaubenssätze werden oft im Elternhaus gelegt, wo Liebe, Fürsorge oder deren Fehlen tiefgreifende Überzeugungen über unseren Wert und unsere Möglichkeiten schaffen. Später beeinflusst das soziale Umfeld, einschließlich Erfahrungen in der Schule oder mit Gleichaltrigen, unsere Glaubenssätze weiter. Kinder, die Mobbing, Kritik oder Ablehnung erfahren, können negative Überzeugungen über sich selbst entwickeln, die bis ins Erwachsenenalter andauern. Solche früh verinnerlichten Glaubenssätze können das Fundament für wiederkehrende Muster im Denken und Handeln legen, die uns unbewusst steuern und unsere Entscheidungen, Beziehungen und unser Selbstwertgefühl beeinflussen.

Woher kommen Glaubenssätze

Glaubenssätze auflösen

Glaubenssätze auflösen bedeutet, einschränkende Überzeugungen zu identifizieren und durch positive Affirmationen zu ersetzen. Der Prozess beinhaltet Selbstreflexion, um die Wurzeln negativer Glaubenssätze zu erkennen, und die bewusste Entscheidung, diese zu verändern. Techniken wie Achtsamkeit, Visualisierung und die Arbeit mit einem Coach können dabei unterstützen, neue, stärkende Überzeugungen zu entwickeln, die persönliches Wachstum und Erfolg fördern.

Glaubenssätze sind nicht in Stein gemeißelt. Manchmal verändern sie sich im Laufe des Lebens. Vielleicht stellst du ohne dein aktives Zutun fest, dass deine Glaubenssätze falsch waren, indem du mehrfach gegenteilige Erfahrungen sammelst. Dies passiert meist im zwischenmenschlichen Bereich. Nämlich dann, wenn sich das Umfeld verändert.

Löse deinen Glaubenssatz auf: Beispiel

Dein erster Lebenspartner hat dir stets den Eindruck der Überlegenheit vermittelt. Er oder sie hat sich über deinen Schulabschluss, deine mangelnden Englischkenntnisse und deinen Beruf lustig gemacht. Alle wichtigen Entscheidungen hast du ihm oder ihr überlassen, da du ja angeblich doch nichts davon verstehst. Irgendwann hast du dich klein und wertlos gefühlt, obwohl du in deiner Jugend selbstbewusst warst.

Letztendlich kommt es zur Trennung und du lernst einen neuen Partner kennen, der dich wertschätzt und dich ermutigt, Entscheidungen zu treffen. Er oder sie fragt dich um Rat und zeigt dir somit, dass deine Ansichten von Bedeutung sind. Nach einer Weile des Zweifelns wirst du erkennen, dass du immer klug und selbstbewusst gewesen bist, dich aber in der vorherigen Partnerschaft hast unterdrücken lassen.

Wichtig: Mit obigem Beispiel ist keinesfalls gemeint, dass du deine Glaubenssätze nur dann wandeln kannst, wenn andere Menschen dich darin bestätigen. Auch ohne Bestätigung von außen hast du jederzeit die Möglichkeit, deine innere Einstellung zu dir selbst zu verändern.

Das Beispiel soll lediglich aufzeigen, dass das Leben dir manchmal deine negativen Glaubenssätze von selbst widerlegt. Selbstverständlich nur dann, wenn du bereit bist, die Vergangenheit loszulassen! Dies spielt insbesondere innerhalb der Partnerschaft eine besondere Rolle.

Beispiele für negative Glaubenssätze

Um eine Veränderung zu bewirken, solltest du deine negativen Glaubenssätze erst einmal entlarven. Dies ist durchaus leichter gesagt als getan. Oftmals entwickeln negative Überzeugungen eine gefährliche Eigendynamik, sodass du sie irgendwann als normal betrachtest. Folgende Beispiele aus verschiedenen Lebensbereichen sollen dir helfen, die häufigsten negativen Glaubenssätze zu erkennen.

Lebensbereich Selbstwert

  • „Ich bin weniger wert als andere.“
  • „Andere haben mehr und können mehr als ich.“
  • „Ich bin ein Versager.“
  • „Ich bin nicht gut genug.”
  • „Ich habe mein Leben vermasselt.“
  • „Ich werde über meine Leistungen und mein Äußeres definiert.“

Lebensbereich Finanzen

  • „Geld hilft mir, glücklich zu sein.“
  • „Alle reichen Leute sind Betrüger.“
  • „Mit Geld kann ich meine innere Leere kompensieren.“
  • „Meine Mitmenschen wollen nur mein Geld.“
  • „Um sich etwas leisten zu können, muss man hart arbeiten.”

Lebensbereich Liebe

  • „Niemand kann mich lieben.“
  • „Niemand hält es lange mit mir aus.“
  • „Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden.“
  • „Alle meine Partnerschaften sind zum Scheitern verurteilt.“
  • „Ich mache andere Menschen unglücklich.“
  • „Ich werde immer abgelehnt.”

Lebensbereich soziales Umfeld

  • „Andere Menschen engen mich ein.“
  • „Ich kann niemandem vertrauen.“
  • „Andere Menschen wollen mir Böses.“
  • „Wenn ich andere an mich heranlasse, mache ich mich angreifbar.“
  • „Zwischenmenschlicher Kontakt verursacht nur Konflikte.“

Lebensbereich Gesundheit

  • „Ich bin unheilbar krank.“
  • „Mir kann niemand helfen.“
  • „Ich bin zu alt, um noch aktiv zu sein.“
  • „Mein Körper ist gegen mich.“
  • „Wenn ich gesund bin, verliere ich die Fürsorge und Aufmerksamkeit meiner Mitmenschen.“

Lebensbereich Gewichtsabnahme

  • „Ich muss auf alles verzichten, was mir schmeckt.“
  • „Übergewichtig zu sein liegt in meinen Genen.“
  • „Ich habe nicht genug Durchhaltevermögen.“
  • „Mein Körper ist aufs Zunehmen programmiert.“

Lebensbereich Einschränkungen

  • „Ich bin abstoßend.“
  • „Ich bin unnormal.“
  • „Ich bin in meinem Körper eingesperrt.“
  • „Meine Einschränkung hindert mich daran, ein erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.“

Und? Hast du dich vielleicht in dem einen oder anderen Glaubenssatz wiedererkannt? Damit ist schon einmal der erste Schritt getan. Alle oben aufgeführten Beispiele sind unproduktiv und zwingen dich dazu, in Lethargie und Selbstmitleid zu verharren. Daran solltest du etwas ändern.

Nachfolgend möchten wir dir einige Inspirationen schenken, wie du die negativen Glaubenssätze positiv in positive Glaubenssätze umformulieren kannst.

Beispiele für positive Glaubenssätze

Nachfolgende Beispiele stellen das Gegenstück zu den oben aufgeführten Glaubenssätzen dar. Versuche doch mal, sie laut auszusprechen und dabei in dich hineinzuhorchen. Wie fühlt sich das an?

Lebensbereich Selbstwert

  • „Ich bin gut, so wie ich bin.“
  • „Ich empfinde Dankbarkeit für alles, was ich habe.“
  • „Ich bin ein wertvoller Mensch.“
  • „Meine Meinung hat Gewicht.“
  • „Ich verdiene es, mit Respekt und Wertschätzung behandelt zu werden.“

Lebensbereich Finanzen

  • „Ich habe mir meinen Wohlstand verdient.“
  • „Ich ziehe das Geld an wie ein Magnet.“
  • „Ich besitze Geld, aber mein Geld besitzt mich nicht.“
  • „Ich bin erfolgreich.“

Lebensbereich Liebe

  • „Ich verdiene Liebe.“
  • „Ich bin von Liebe umgeben.“
  • „Ich lasse Liebe und Harmonie in mein Leben.“
  • „Ich bin dankbar, meinen Traummann / meine Traumfrau gefunden zu haben.“
  • „Ich werde meinen Traummann / meine Traumfrau finden.“

Lebensbereich soziales Umfeld

  • „Ich kann mich gut integrieren.“
  • „Ich begegne den Menschen mit Offenheit.“
  • „Ich bin es wert, angenommen und akzeptiert zu werden.“
  • „Soziale Beziehungen bereichern mein Leben.“
  • „Ich respektiere andere Menschen, so wie sie sind.“

Lebensbereich Gesundheit

  • „Ich fühle mich gesund und vital.“
  • „Mein Körper möchte gesund sein.“
  • „Mit jedem Atemzug nehme ich frische Lebensenergie auf.“
  • „Ich kann meine Gesundheit aktiv durch meinen Lebensstil beeinflussen.“

Lebensbereich Gewichtsabnahme

  • „Ich habe es in der Hand, mein Übergewicht zu reduzieren.“
  • „Ich tue meinem Körper und meiner Gesundheit etwas Gutes.“
  • „Ich behandle meinen Körper wertschätzend.“
  • „Gesunde Ernährung und Sport machen mir Spaß.“
  • „Mein Gewicht pendelt sich auf einem gesunden Niveau ein.“

Lebensbereich Einschränkungen

  • „Ich bin einzigartig und besonders.“
  • „Ich kann trotz meiner Einschränkungen das Leben führen, das ich will.“
  • „Ich akzeptiere mich so wie ich bin.“
Glaubenssätze

Wie kannst du deine Glaubenssätze aktiv verändern?

Glaubenssätze aktiv zu verändern funktioniert nicht halbherzig. Da es sich um tief verwurzelte Gedanken- und Verhaltensmuster handelt, ist Durchhaltevermögen gefragt. Aber es lohnt sich! Du hast es in der Hand, dein Leben selbstbestimmt zu führen und es dir nicht von vermeintlichen Einschränkungen diktieren zu lassen. Dies weiß auch unsere Expertin Victoria Schretzmayer.

Nun möchten wir dir Schritt für Schritt aufzeigen, wie du die Glaubenssätze auflöst, die deinem persönlichen Lebensglück im Wege stehen.

1. Erkenne deine Glaubenssätze

Um etwas ändern zu können, musst du den störenden Faktor zuerst einmal konkret benennen. Ansonsten kämpfst du sprichwörtlich gegen Windmühlen. Wenn du dir obige Beispiele ausführlich durchgelesen hast, wirst du dich sicherlich in dem einen oder anderen Glaubenssatz wiedererkannt haben.

Übung: Schreibe am besten alle negativen Glaubenssätze, die auf dich zutreffen, auf ein Blatt Papier. Auf diese Weise hast du die Bereiche, an denen du arbeiten musst, greifbar gemacht. Hebe das Blatt auf. Im späteren Verlauf kannst du die negativen Überzeugungen durchstreichen und durch positive Überzeugungen ersetzen. Aber ganz so weit sind wir noch nicht ...

2. Finde den Ursprung deiner Glaubenssätze

Im zweiten Schritt begibst du dich auf Ursachenforschung. Wenn du weißt, woher deine negativen Glaubenssätze stammen, kannst du sie besser auf ihren Realitätsgehalt und vor allem auf ihre Aktualität überprüfen. Dir hat ein Lehrer in der Schule gesagt, dass du unsportlich seist? Seitdem hast du jede sportliche Herausforderung gemieden, um dich ja nicht zu blamieren?

Stopp! Heute bist du ein erwachsener Mensch. Frage dich, wie viel Bedeutung du der unsensiblen Äußerung einer Person beimessen möchtest, die seit Jahren keine Rolle mehr in deinem Leben spielt. Willst du wirklich zulassen, dass dich die Verletzung von einst noch Jahrzehnte später in deinem Handeln einschränkt? Die Antwort lautet sicherlich Nein.

Glaubenssätze, die sich in der Kindheit manifestiert haben, sind oft längst überholt. Was hindert dich daran, heute etwas zu versuchen, woran du gestern gescheitert bist? Mache dir bewusst, dass du dir die Chance auf persönliches Wachstum verwehrst, wenn du aufgrund deiner negativen Überzeugungen bestimmte Dinge immer wieder vermeidest.

Tipp: Unterziehe deine negativen Annahmen einem Faktencheck. Folgende Fragestellungen können dich auf deinem Weg unterstützen:

  • Warum halte ich diese Annahme (noch immer) für wahr?
  • Welche Beweise / Gegenbeweise gibt es in der Gegenwart?
  • Was bringt es mir, diese Überzeugung für die Wahrheit zu halten?
  • Was möchte ich stattdessen empfinden?

3. Transformiere deine negativen Glaubenssätze

Du hast noch den Zettel parat, auf dem du deine negativen Überzeugungen notiert hast? Wunderbar. Dann machen wir uns jetzt daran, die negativen Überzeugungen ins Positive zu transformieren. Das Wichtigste bei den positiven Glaubenssätzen ist, dass sie für dich authentisch klingen. Ansonsten verfehlen sie ihre Wirkung.

Nehmen wir an, du leidest unter sichtbarem Haarausfall, was dir psychisch sehr zu schaffen macht. Einen Glaubenssatz zu notieren, wie z. B. „ich habe wunderschönes, dichtes Haar“, fühlt sich im schlimmsten Fall nach Spott an. Mehr Sinn würde es machen, folgende Glaubenssätze zu formulieren:

  • „Ich bin auch mit weniger Haaren attraktiv.“
  • „Mein Selbstwert ist von meinem Aussehen unabhängig.“

Streiche die negative Überzeugung (z. B. „ich bin hässlich“) durch und schreibe die positive Formulierung darüber. Am besten in einer knalligen Farbe.

Tipp: Oftmals ist es effektiver, die Glaubenssätze nicht zu radikal umzuschreiben. Letzteres kann dich leicht überfordern. Deine Psyche braucht Zeit, um sich auf „positiv" umzustellen. Diese Technik ist ein Teilbereich des neurolinguistischen Programmierens (kurz NLP). Steigere dich Schritt für Schritt:

  • Ausgangssatz: Ich schaffe das nicht.
  • Übergang: Ich schaffe das noch nicht.
  • Positive Überzeugung: Ich schaffe das.

4. Arbeite mit Affirmationen

Bei Affirmationen handelt es sich um selbst bejahende Sätze, die du dir immer wieder vorsagst: entweder laut oder im Geiste. Durch das stetige Wiederholen prägen sich die Sätze als Wahrheit ein. Hierdurch verändern sich dein Verhalten und deine Gefühle dauerhaft zum Positiven. Eine Affirmation ist vereinfacht ausgedrückt die Vorstufe eines positiven Glaubenssatzes.

Beispiel: Du leidest unter deiner Schüchternheit und würdest gerne mehr aus dir herauskommen? Dann könnten dir folgende Affirmationen helfen:

  • Ich werde mit jedem Tag mutiger.
  • Ich glaube jeden Tag mehr an meine Fähigkeit, kommunikativ zu sein.

Wenn du möchtest, kannst du dir deine persönlichen Affirmationen auf Post-its notieren und in Sichtweite kleben (z. B. an den Rand des Computerbildschirms). So wirst du immer daran erinnert.

5. Erstelle ein Vision-Board

Ein Vision-Board, auch als Dream-Board oder Zielcollage bekannt, hilft dir, deine erträumte Zukunft zu visualisieren. Es handelt sich um eine von dir selbst gestaltete Collage, auf der du deine Wünsche und Ziele festhältst. Du kannst wahlweise all deine Zukunftsträume auf einem einzigen Vision-Board zusammenfassen oder für jeden Lebensbereich eine eigene Collage erstellen. Dies ist dir selbst überlassen.

Wichtig ist, dass du nicht einfach drauflos bastelst, sondern strukturiert vorgehst: Zunächst einmal brauchst du ein ausreichend großes Stück farbige Pappe oder Karton. Teile das künftige Vision-Board in zehn Lebensbereiche ein. Nimm dir hierfür am besten Bleistift und Lineal zur Hilfe:

  • Beruf und Finanzen
  • Freizeit und Kreativität
  • Familie
  • Freundschaft
  • Liebe und Partnerschaft
  • Gesellschaftliche Aktivitäten (Ehrenamt etc.)
  • Urlaub
  • Sport und Gesundheit
  • Spiritualität
  • Haus und Wohnung

Anschließend unterteilst du die Ziele, die du in den verschiedenen Lebensbereichen anstrebst, in Zeitspannen. Was möchtest du in einem Jahr, in fünf Jahren und in zehn Jahren erreicht haben? Formuliere deine Ziele möglichst klar und realistisch.

Jetzt darfst du kreativ werden: Suche nach Bildmaterial und Mutmach-Sprüchen, um deine Collage lebendig werden zu lassen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Bilder uns emotional mehr ansprechen als Worte. Von daher suche unbedingt passende Bilder, die deine Träume so exakt wie möglich spiegeln. Hänge das fertige Vision-Board in Sichtweite auf, z. B. in deinem Schlaf-, Wohn- oder Arbeitszimmer.

6. Halte die Affirmationen präsent

Im vierten Schritt haben wir uns dem Thema der positiven Affirmationen gewidmet. Diese sind allerdings nur wirksam, wenn du sie präsent hältst. Oftmals genügt es nicht, sie auf einen Zettel zu schreiben und durchzulesen.

Wenn du spürst, dass sich die negativen Gedanken durchsetzen, dann sage dir deine Affirmation laut und deutlich vor. Um den Effekt zu verstärken, stellst du dich am besten vor einen Spiegel und schaust dir selbst in die Augen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Regelmäßigkeit. Wie wäre es z. B., deine positiven Affirmationen in eine tägliche morgendliche Mantra-Meditation zu integrieren? Es dauert bis zu 30 Tage, um neue Gewohnheiten zu verinnerlichen. Von daher kann es helfen, eine feste Zeit für dein Affirmations-Training zu bestimmen.

7. Negative Glaubenssätze auflösen mit professionellem Coaching

Manchmal bedarf es ein wenig Unterstützung von außen, um festgefahrene Glaubenssätze aufzulösen. In diesem Fall kann dir ein professionelles Coaching helfen. Der Coach unterstützt dich dabei, hinderliche Glaubenssätze zu erkennen, zu hinterfragen und umzuformulieren. Hierbei können verschiedene Methoden wie z. B. die „liegende Acht“ zum Einsatz kommen.

Weitere wertvolle Tipps, wie du negative Glaubenssätze auflöst, findest du in folgendem Vortrag:

Transformiere negative Glaubenssätze

Du weißt nun, welch großen Einfluss positive sowie negative Glaubenssätze auf dein gesamtes Leben ausüben können. Mache dir aber immer bewusst, dass letztendlich nur du entscheidest, woran du glaubst. Es ist möglich, negative Überzeugungen zu transformieren. Dies erfordert zugegebenermaßen Mut und Durchhaltevermögen deinerseits. Es lohnt sich jedoch, die notwendigen Schritte zu gehen.

Als Unterstützung auf deinem Weg empfehlen wir dir unsere Coach Ausbildung. Finde heraus, was dich wirklich antreibt, wie deine wahren Ziele aussehen und welche Ängste sowie Glaubenssätze dich blockieren. Diese Art der Selbsterkenntnis ist elementar, um negative Überzeugungen loszulassen und durch positive Glaubenssätze zu ersetzen. Nur wenn du weißt, wo dein Ziel liegt, kannst du dich richtigen Rahmenbedingungen schaffen.

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