Überall, wo Menschen miteinander kommunizieren, entstehen Missverständnisse. Meist tragen wir selbst durch die Art und Weise unserer Kommunikation und mit unserem Verhalten dazu bei, dass das, was wir sagen, von anderen missverstanden wird.
Wissenschaftlich wird das Missverständnis als eine kommunikative Störung beschrieben. In der Regel beruht sie auf unbeabsichtigter, fehlerhafter Deutung oder Auslegung einer bestimmten Aussage oder Handlung. Es besteht somit eine Differenz zwischen dem, was der Sender eigentlich gemeint hat und das, was vom Empfänger verstanden wird.
Missverständnisse passieren täglich in allen Bereichen des Lebens. Im ungünstigen Fall kann ein Missverständnis gravierende Folgen haben. Wird ein Sachverhalt nicht korrekt dargestellt oder missverstanden, können Probleme am Arbeitsplatz oder in der Beziehung entstehen. Wie kommt es, dass sich Missverständnisse in unser Leben schleichen? Wovon hängt ab, ob unsere Gesprächspartner verstehen, was wir meinen?
Unklare Aussagen, Schubladendenken und andere Kommunikationsfehler können zu Missverständnissen führen. Eine direkte, authentische Kommunikation hingegen hilft, Fehlinterpretationen zu vermeiden und schützt davor, dass das Gesagte falsch ausgelegt wird.
Es beruht auf einer falschen Grundannahme. Jeder an der Kommunikation Beteiligte ist davon überzeugt, den Sachverhalt korrekt wiedergegeben oder richtig verstanden zu haben.
Sprachlich betrachtet besteht das Wort Missverständnis aus den Silben „miss“ und „verstehen“. Dies deutet darauf hin, dass etwas nicht richtig wahrgenommen wurde. Im Duden wird der Begriff Missverständnis als falsche Deutung einer Aussage oder einer Handlung beschrieben. Wenn du etwas sagst, das beim Gegenüber völlig anders ankommt, als du es gemeint hast, kann das verschiedene Gründe haben.
Da wir sowohl verbal als auch nonverbal kommunizieren, können die Auslöser für ein Missverständnis vielfältig sein. Darüber hinaus verfügt jeder Mensch über eine individuelle Wahrnehmung. Diese wird von der persönlichen Lebenserfahrung, von Interessen, Wertvorstellungen und Intelligenz, aber auch von Gefühlen und Vorurteilen beeinflusst. Deshalb können Missverständnisse grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.
Eine Nachricht oder einen Sachverhalt, den du einer anderen Person schilderst, wird auf mehreren Ebenen übertragen, nämlich über:
Ein typisches Missverständnis Beispiel ist die Verwendung von Fremdwörtern an unpassender Stelle. Fremdsprachliche Begriffe gelten als Zeichen von Intellektualität. Falsch verwendet können sie jedoch mehr Schaden anrichten als nutzen. Verwendest du häufig Anglizismen, auch wenn du nicht weißt, ob deine Gesprächspartner diese Begriffe ebenfalls kennen? Damit riskierst du ein Missverständnis!
Eine falsche Interpretation eines bestimmten Sachverhalts basiert meist auf mangelnden Informationen oder nur teilweise verstandenen Anweisungen. Eine missverständliche Aufnahme führt dazu, dass die beabsichtigte Botschaft nicht richtig erkannt wird.
Ein Missverständnis beruht nicht automatisch auf einem Irrtum und ist nicht mit Unverständnis gleichzusetzen. Obwohl diese Bezeichnungen oft synonym verwendet werden, haben sie unterschiedliche Bedeutungen.
Bei einem Missverständnis handelt es sich um einen Fehler in der menschlichen Kommunikation. Dabei versteht und interpretiert der Empfänger die Aussagen anders, als diese vom Empfänger gemeint sind. Ein Irrtum ist hingegen eine unrealistische Vorstellung von einem Sachverhalt und beruht auf fehlerhaftem Denken, falscher Einschätzung oder einem Fehlurteil.
Die Bezeichnung Unverständnis lässt bereits vermuten, dass es um mangelndes Verständnis geht. Unverständnis kann zu Missverständnissen führen, dessen Folge oder Ursache sein. Meist zeigt sich Unverständnis in Form von grundlegendem Nichtverstehen, Ablehnung oder mangelnder Zustimmung. Während bei der Entstehung von Missverständnissen kommunikative Differenzen zwischen mindestens zwei Personen zugrunde liegen, bezieht sich das Unverständnis auf die Haltung eines Einzelnen.
Wir kommunizieren verbal und nonverbal. Das, was wir sagen, kommt beim Empfänger jedoch nicht immer so an, wie es beabsichtigt wurde. Wird die kommunizierte Botschaft nicht richtig interpretiert, spricht man von einem Missverständnis.
Missverständnisse können durch:
entstehen. Jeder Mensch denkt und verarbeitet Informationen unterschiedlich. Daher kann es passieren, dass ein und dieselbe Nachricht von mehreren Personen vollkommen anders interpretiert werden. Das Entstehen von Missverständnissen ist nicht außergewöhnlich und gehört zur Kommunikation dazu.
Um zu verhindern, dass Probleme am Arbeitsplatz, Auseinandersetzungen in der Freizeit oder Beziehungskrisen zur Herausforderung werden, ist es notwendig, Missverständnisse zu vermeiden.
Eine Kommunikation ganz ohne Missverständnisse ist allerdings kaum zu erreichen. Manchmal sind missverständliche Äußerungen sogar beabsichtigt oder werden strategisch eingesetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen. Das Entstehen eines Missverständnisses kann du durch:
verhindern. Ganz vermeidbar sind missverständliche Aussagen jedoch nicht. Das kommunikative Missverständnis basiert auf einer Fehlinterpretation. Die Nachricht einer mitteilenden Person wird vom Empfänger, der angesprochenen Person, falsch verstanden. In der Kommunikationstheorie beschreibt das Sender-Empfänger-Modell, wie Kommunikation funktioniert.
So wird erklärt, dass der Sender seine Gedanken in Wort fasst und diese in einer Botschaft verschlüsselt. Der Empfänger, der diese verbale Nachricht erhält, entschlüsselt sie. Dabei können verschiedene Fehler entstehen, die wir dann als Missverständnisse bezeichnen.
Zum Übermitteln von Botschaften kannst du verschiedene Kanäle nutzen. Wir sprechen andere Menschen an und kommunizieren verbal. Mithilfe unserer Stimme und Sprechweise können wir zusätzlich zum Gesagten weitere Informationen versteckt übermitteln. Diese Vorgehensweise wird als paraverbale Kommunikation bezeichnet. Beispiele dafür sind:
Das Motto „Der Ton macht die Musik“ ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.
Es wird zwischen zwei verschiedenen Formen unterschieden, und zwar zwischen:
Ein verbales Missverständnis entsteht durch die Sprache, die Wortwahl sowie durch die Ausdrucksweise des Senders. Übermittelst du beim Sprechen Informationen oder Nachrichten unklar oder sind diese unvollständig, versteht der Empfänger sie womöglich nicht richtig. Doppeldeutige Begriffe, Fachausdrücke, Fremdwörter sowie unterschiedlich auslegbare Sätze können zu einem Missverständnis führen.
Bei der nonverbalen Kommunikation spielt die Sprache nur eine sekundäre Rolle. Wesentlich bedeutsamer sind Mimik und Gestik. Zu den nonverbalen Kommunikationsmitteln des Menschen zählen außerdem die Klangfarbe der Stimme sowie die Körperhaltung. Auch Berührungen wie etwa das Schulterklopfen können beim nonverbalen Kommunizieren eingesetzt werden, um Gedanken, Absichten und Wünsche zu äußern oder Nachrichten zu übermitteln.
Um das Gesagte zu verstehen, werden nicht nur verbale Botschaften, sondern auch die nonverbale Kommunikation vom Empfänger ausgewertet. Ein Missverständnis ist oft das Ergebnis einer fehlerhaften, nicht überzeugenden Kommunikationsweise.
Sie können Konflikte begünstigen. Die negativen Auswirkungen reichen von Problemen am Arbeitsplatz bis zu Krisen in der Beziehung und Unstimmigkeiten sowie Verstimmungen im Familien- und Freundeskreis. Um Konfliktsituationen und Fehlentscheidungen zu vermeiden, ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass möglichst keine Missverständnisse entstehen.
Im Beruf kann ein Missverständnis zu Streitigkeiten zwischen Kollegen führen und das Arbeitsklima beeinträchtigen. Als Führungskraft besteht deine Aufgabe darin, zu vermitteln. Ein Missverständnis klären ist notwendig, damit konfliktfreies Arbeiten wieder möglich ist.
Da Missverständnisse hauptsächlich auf Kommunikationsfehlern beruhen, ist es sinnvoll, auf eine direkte, authentische Kommunikationsweise zu achten. Damit ist nicht nur die persönliche, sondern auch die schriftliche Kommunikation gemeint. Heutzutage wird größtenteils schriftlich per E-Mail, im Chat, über WhatsApp oder einen anderen Messengerdienst miteinander kommuniziert.
Schriftliche Kanäle gelten als häufige Quelle für Missverständnisse. Beim Schreiben fehlen verbale Elemente wie die Körpersprache und die Betonung wesentlicher Worte und Wortwendungen. Im realen Gespräch wird genau auf Mimik und Gestik geachtet, um zusätzliche Hinweise zu erhalten, wie das Gesagte tatsächlich gemeint ist.
Am Arbeitsplatz entstehen Missverständnisse oft aufgrund eines unterschiedlichen Wissensstands. Während manche Mitarbeiter bereits ausführliche Informationen über ein neues Projekt haben, wissen andere kaum darüber Bescheid. Informationslücken erhöhen das Risiko, dass es zu Missverständnissen kommt.
Missverständnisse lassen sich durch klare Aussagen vermeiden. Diese fünf Tipps helfen dir, die Hintergründe von Missverständnis, Kommunikation und Fehleinschätzung zu erkennen und deine Kommunikationsweise zu optimieren.
Schubladendenken zählt zu den schlimmsten Kommunikationsfallen, die Missverständnisse begünstigen. Durch Klischees entstehen Vorurteile, die wiederum nicht selten dazu führen, dass Inhalte fehlinterpretiert und missverstanden werden. Objektivität hilft, solche Kommunikationsprobleme zu meiden und somit das Risiko, dass es zum Missverständnis kommt, zu reduzieren.
Die direkte Kommunikation besteht darin, möglichst klare Aussagen zu machen und effiziente Informationen zu geben. Als Führungskraft und/oder Coach ist es deine Aufgabe, Menschen zu führen und anzuleiten. Indem du direkt und auf Augenhöhe mit deinen Gesprächspartnern kommunizierst, schwammige Aussagen und unpassende Ausdrücke vermeidest, sorgst du dafür, dass keine Missverständnisse entstehen.
Aktiv zuhören ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die im Coaching und im Management erwartet werden. Auch im Privatbereich ist aktives Zuhören wichtig, um zu verstehen, was der Partner oder die Partnerin eigentlich mitteilen will. Manchmal ist ein Sachverhalt kompliziert und somit schwer zu erklären.
Nicht jeder Mitarbeiter*in verfügt über die rhetorische Fähigkeit, schwierige Zusammenhänge unmissverständlich zu beschreiben. Umso wichtiger ist es, genau zuzuhören und bei Bedarf gezielt Fragen zu stellen. Dadurch können viele Dinge geklärt und Missverständnisse vermieden werden. Verzichte wenn möglich auf doppeldeutige Wortwendungen, Anglizismen und Fremdwörter. Diese werden häufig missverstanden.
Mit zielorientierter und direkter Kommunikation erreichst du deine Gesprächspartner und verhinderst, dass es zu einem Missverständnis kommt.