Dieter Lange: Spiritualität & Schlüsselmomente

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Dieter Lange: Spiritualität & Schlüsselmomente

Erfolgscoach Dieter Lange begann seine Karriere mit einem BWL-Studium. Nach dem Studienabschluss arbeitete er bei einem großen deutschen Unternehmen und absolviere eine klassische Manager-Karriere. Dann kam der Cut. Im Alter von 30 Jahren beendete er seinen steilen Karriereweg. Dieter Lange: „Ich hatte viele Fragen, die nie beantwortet wurden – weder in Büchern, noch in der Uni. Und ich konnte mir nicht vorstellen, die nächsten 35 Jahre meines Lebens damit zu verbringen, mir noch höhere Positionen zu erarbeiten. Deshalb beschloss ich damals, zu den heiligen Weisen dieser Welt zu gehen – immer mit denselben Fragen: Was ist Glück? Was ist Freiheit?“

Gewinn und Profit darf nicht die Sinnhaftigkeit eines Unternehmens sein.

Dieter Lange

Trotz gutem Job und Top-Gehalt fehlte dem heutigen Berater, Autoren und Keynote-Speaker die Sinnhaftigkeit im Unternehmen und in seiner Tätigkeit. Er sagt: „Innerlich hatte ich schon lange gespürt, dass vieles fehlt. Ich habe nichts gegen Gewinn und Profit, aber das darf nicht die Sinnhaftigkeit eines Unternehmens sein.“ Deshalb kündigte Dieter Lange seine damalige Stelle. Er wollte Abstand gewinnen und flog nach Hawaii. Dort kamen ihm neue Ideen: „Ich wusste, wo ich hinmusste, um Antworten auf die Fragen zu finden, die mich am meisten interessierten.“

Dieter Lange über Spiritualität

Gesagt, getan. Als Dieter Lange auf Hawaii ankam, gab es keinerlei Plan in seinem Leben: „Aber irgendwann kommt alles zusammen – der richtige Moment, die richtige Person, der richtige Ort und sehr viel Glück. Das war in diesem Fall gegeben.“ Zum damaligen Zeitpunkt hatte Dieter Lange bereits die Intention oder zumindest ein Gespür dafür, dass er Trainer werden könnte. Im Interview verrät er: „Ich konnte mir alles Mögliche vorstellen, nur nicht mehr das, was ich bis dahin gemacht hatte. Ich war kein Aussteiger, sondern wollte einfach eine Auszeit nehmen und mich besinnen.“

Zwei Jahre lang reiste Dieter Lange um die Welt: „Dabei habe ich eine Wahrnehmungsschulung bekommen, wie es sie so in Deutschland mit Büchern oder an Universitäten nicht gibt. Du erreichst Tiefen – und wenn man so will auch Höhen. Du bekommst Blicke für eine gesamtheitliche Wahrnehmung, sodass du viele Dinge gar nicht mehr getrennt siehst. Man kann es nicht mit Worten beschreiben – man muss es erlebt haben. Deshalb bin ich etwas zögerlich, Spiritualität zu beschreiben. Man muss sie wirklich selbst erleben.“

Dieter Lange: Probleme lösen & Schlüsselmomente

Kann man Spiritualität lehren? Dieter Lange sagt: „Man kann Menschen ohne Frage hinführen – das mache ich beispielsweise in manchen meiner Seminare. Die Leute sind begeistert davon, weil sie dann eine andere Wahrnehmung oder andere Lösungen für ihr Leben erhalten. Sie begreifen, woher ihre Probleme kommen. Viele Menschen können nämlich nicht verstehen, warum sie immer wieder vor denselben Problemen stehen. Das muss ihnen vor Augen führen, damit sie sich selber führen können.“

Während seiner Reisen stellte Dieter Lange stets die gleichen Fragen: „Die Antworten der Weisen glichen sich nahezu aufs Wort. Und diese Antworten vermittle ich in meinen Vorträgen und Seminaren.“ Damit hat er eine Tätigkeit gefunden, die ihn erfüllt. Er spricht von einem seiner ersten Vorträge und verrät: „Wenn dir etwas mit absoluter Leichtigkeit von der Hand geht und dich nicht groß anstrengen musst, dann spürst du: Das ist es! Das war mein Schlüsselmoment, bei dem ich gemerkt habe: Das ist es. Und diese Euphorie hat seitdem nie nachgelassen.“

Kindheit als Prägungsphase

Viele Theorien zur persönlichen Entwicklung beziehen sich auf die Kindheit. In dieser prägenden Phase werden die Grundsteine gelegt, aus denen spätere Glaubenssätze und Muster entstehen. Dieter Lange: „In der Psychologie sprechen wir vom Wiederholungszwang. Wer seine Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Darum ist es wichtig, mal sehr bewusst hinzuschauen, was genau mit einem passiert ist.“

Denn nicht immer sind die Glaubenssätze und Muster, die wir entwickelt haben, gut für uns. Wie also lassen sich diese Muster durchbrechen? Dieter Lange: „Sich dessen bewusst zu machen, klappt zum Beispiel durch das Aufschreiben der Sätze, die unsere Eltern immer wiederholt haben. Die große Gefahr besteht nämlich darin, dass du das genau so bei deinen Kindern umsetzt. Liebe ein Kind und es lernt zu lieben. Schlage ein Kind und es lernt zu schlagen.“

Dieter Lange: „Was uns an anderen stört, hat mit uns selber zu tun."

Auch Projektion ist ein wichtiges Sichtwort, wenn es um persönliche Entwicklung geht. Dieter Lange behauptet: „Was uns an anderen stört, hat mit uns selber zu tun. In meinen Seminaren zeige ich auf, wie sehr wir in anderen das bekämpfen, was uns an uns selber stört. Wir können im Außen nichts sehen, das nicht in uns ist. Wir können Arroganz in anderen nur sehen, wenn wir selbst arrogant sind.“ Zwar sind wir nicht verantwortlich für das, was passiert, aber für die Art, wie wir etwas erleben und damit umgehen.“

Dieter Lange ist sich sicher, dass es nicht die Dinge sind, die uns stören, sondern die Bedeutungen, die wir ihnen geben. Er sagt: „Daran, wie man Menschen oder Situationen wahrnimmt, erkennt man viel an sich selbst. Die großen Schlachten des Lebens tragen wir nur in uns selber aus.“ Damit lässt sich auch das Thema Angst erklären. Im Interview verrät der Experte: „Viele Menschen sind nicht erfolgreich, weil sie ihre Ängste nicht beherrschen. Zum Glück kann man Menschen da durchführen. Der Weg aus Angst heraus geht immer durch die Angst hindurch.“

Inneres Vertrauen stärken

Zu Dieter Langes Klienten gehören neben Führungskräften auch Leistungssportler. Was die beiden Berufsgruppen miteinander verbindet? Dieter Lange: „Es geht immer darum, Menschen die Kraft in sich selbst zu vermitteln. Hilfe muss immer Hilfe zur Selbsthilfe sein. Man darf keine Schockerlebnisse vermitteln, sondern muss in den Menschen das Vertrauen in sich ständig weiterentwickeln. Dann kommen Leichtigkeit, Entspannung und Intuition auf. Die Fähigkeit, sich nicht mehr vom Verstand lenken zu lassen, ist die ganz hohe Kunst – nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Spitzensportler. Das Wichtige ist das Spielerische, die gewisse Leichtigkeit.“

Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zwischen Leichtigkeit, Training, Anstrengung und Disziplin zu finden. Dieter Lange: „Wenn man sich überanstrengt, verkrampft man und die Intuition leidet. Der Verstand kann lügen, aber der Körper nicht. Das heißt, wir erhalten sofort Signale. Man muss sich selbst gezielt überfordern. Nicht brutal überfordern – dann ist man im roten Drehzahlbereich. Sich gezielt zu überfordern heißt: bis hierhin und noch ein kleines Stückchen weiter. Aber das zusätzliche Stück muss mit Freude erlebt werden, nicht mit Schmerz oder Verkrampfung. Ich nenne es gezieltes Überfordern. Wenn man so will, ist es die Zugabe – aber selbst gesteuert.“

Im dritten Teil des Interviews spricht Dieter Lange über Eigenschaften und Aufgaben von Führungskräften und verrät, warum manche Menschen Workaholics sind und ständig arbeiten müssen.

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