Bist du mit deinem Gedächtnis zufrieden? Oder hättest du gerne ein besseres? Dann fang doch mal an, häufiger zu lachen! Wieso? Nun, lachen ist super für deinen Kopf, da es Stresshormone killt. Und Stress wiederum ist gar nicht gut, wenn es ums Lernen und um die geistige Leistungsfähigkeit geht. „Genau deswegen ist es wichtig, Stress im Kopf abzubauen", empfiehlt Oliver Geisselhart.
Der Gedächtnistrainer, Autor und Speaker berichtet: „Wenn ich die Leute frage, warum sie keine neue Sprache lernen, antworten viele: 'Weil ich kein Talent dafür habe.' Die Leute meinen immer, man müsse ein Sprachtalent haben. Aber braucht man das wirklich?“ Angenommen, du würdest eine Stunde lang ernsthaft Vokabeln lernen. Wie viele könntest du dir dann in sechzig Minuten merken? Zwanzig neue Vokabeln? Dreißig Vokabeln?
Oliver Geisselhart weiß: „Es gibt Menschen, die denken, dass sie ein schlechtes Gedächtnis haben. Das sind die Leute, die ohnehin ständig daran zweifeln, dass sie etwas können. Aber jedes Training setzt voraus, dass du dir zutraust, etwas zu schaffen.“ Die größte Hürde ist für viele Menschen nicht ihr Gehirn, sondern ihr fehlendes Vertrauen in ihr eigenes Können. Hier musst du zu allererst ansetzen.
Oliver Geisselhart: „Unser Gehirn hat zwei Hälften. Die linke ist die rationale. Und in der rechten Gehirnhälfte entstehen Fantasien, Bilder und Emotionen. Allerdings wird diese Hälfte völlig unterbewertet in unserer Gesellschaft. Ich finde, wir müssen die rechte Gehirnhälfte mehr nutzen!“ Der Experte glaubt nicht, dass Menschen scheitern, weil sie etwas nicht können: „Die können es nicht, weil sie nicht glauben, dass sie es hinkriegen. Und deswegen fangen sie gar nicht erst an.“
Ist dir klar, wie viel dir vielleicht durch die Lappen geht, weil du von vornherein denkst, du hättest kein Talent? Dabei kannst du alles schaffen, wenn du nur an dich glaubst. Du kannst jede Sprache lernen, sofern dein Selbstvertrauen und die Strategie stimmen. Die Strategie? Richtig gelesen. Oliver Geisselhart weiß: „Du musst nur deinen Kopf neu programmieren. Fürs Vokabellernen ist es zum Beispiel sinnvoll, Verknüpfungen zu erstellen und dir Bilder in den Kopf zu rufen.“
Wie das funktioniert, verrät der Autor anhand vieler Beispiele in seinen Büchern. Er ist überzeugt, das jeder damit nachhaltig Vokabeln lernen kann – und zwar nicht zwanzig oder dreißig, sondern hundert neue Vokabeln in der Stunde. Oliver Geisselhart sagt: „Ich möchte, dass die Menschen in größeren Dimensionen denken!“
Trau dir mehr zu! Glaub nicht, dass du etwas nicht schaffst, nur weil es bisher nicht geklappt hat. Vielleicht hattest du bisher einfach nicht die richtige Strategie. Oder es hat dir nie einer richtig gezeigt. Eventuell sind die, die gesagt haben, dass du es niemals schaffst, einfach richtig doof. Nimm den Profitrick an, bau dir Eselsbrücken und probier es aus! Damit du noch schneller zum Ziel kommst, haben wir fünf weitere Tipps für dich zusammengefasst, um eine neue Sprache noch schneller und nachhaltiger zu lernen. Viel Spaß!
Lern nur die Vokabeln, die du tatsächlich brauchst. Wenn du für deinen Job Englischkenntnisse benötigst, dann konzentriere dich auf Begriffe des Business Jargons. Wenn du Urlaub in einem fernen Land machen möchtest, dann befass dich mit Wörtern, die du für Smalltalks, Bestellungen in Restaurants und ähnliches benötigst. Du musst nicht auf Anhieb alles lernen. Setz deinen Fokus zunächst auf die Bereiche der neuen Sprache, die du am meisten benötigst. Grundsätzlich gilt: Begriffe, die du in deiner Muttersprache nicht verwendest, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der neuen Sprache nicht anwenden.
Indem du Audiodateien zum Lernen neuer Vokabeln nutzt, erhältst du ein besseres Gefühl für die Aussprache. Gleichzeitig verinnerlichst du die Vokabeln – denn was ins Ohr geht, bleibt besser im Kopf. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass du mit Audio- und Hördateien quasi jederzeit lernen kannst, ganz ohne dass du deinen Blick auf die Vokabeln richten musst. Hör dir die Sprache beispielsweise beim Autofahren, Joggen, Zähneputzen und grundsätzlich immer dann an, wenn du eine freie Minute hast. Nie war es einfacher, eine neue Sprache nebenbei zu vertiefen.
Das Ziel des Lernens einer neuen Fremdsprache liegt natürlich darin, die Sprache aktiv zu sprechen. Dieses Ziel solltest du nie aus den Augen verlieren und von vornherein in den Lernprozess integrieren. Es nützt schließlich nichts, wenn du jede Vokabel buchstabieren kannst, aber deine Betonung nicht verständlich ist. Wende deine neuen Sprachkenntnisse wann immer es geht in der Praxis an.
Lernen macht umso mehr Spaß, wenn du es gemeinsam mit anderen tust. Das müssen nicht unbedingt Muttersprachler sein. Auch Menschen wie du, die gerade mit dem Vokabeltraining starten, sind tolle Lernpartner. Dein Hirn speichert die positiven Eindrücke, die du beispielsweise in einer Gruppe sammelst, ab und verknüpft es mit dem Lernen der Sprache. So verbindest du das Lernen mit Spaß und Freude. Auch für Fragen zur Aussprache, Betonung und Grammatik ist es praktisch, wenn du nicht alleine lernst, sondern dich regelmäßig mit anderen austauschst.
Du kannst dir nicht merken, was Tasse auf Französisch heißt? Oder wie man Socken auf Italienisch bezeichnet? Kein Problem! Schreibt dir die Vokabeln auf einen Zettel und befestige sie am jeweiligen Objekt. Jedes Mal, wenn du künftig zur Kaffeetasse oder einem frischen paar Socken greifst, wirst du erneut an die entsprechende Vokabel erinnert. So prägst du dir die Wörter garantiert ein, da sie plötzlich viel greifbarer sind und du sie regelmäßig in der entsprechenden Situation vor Augen hast.