Moderator, Entertainer und Ex-Boyband-Sänger Daniel Aminati führte ein Leben auf der Überholspur. Nach seinem Ausstieg aus der Band 'Bed & Breakfast' fiel der einstige Popstar in ein tiefes Loch. Seine „Kämpfer-DNA“, ein inneres Mantra und viel Persönlichkeitsentwicklung holten in aus dem Tief und gaben ihm Kraft für einen persönlichen und beruflichen Neustart. Im Interview mit Alexander Müller spricht der 45-Jährige über seine Geschichte und verrät, wie er zu dem wurde, der er heute ist.
„Ich habe mich damals mit kleinen Schauspielrollen über Wasser gehalten. Allerdings gab es vor 15 bis 20 Jahren nur wenige Rollen für Dunkelhäutige. Das ist auch heute noch ähnlich.“ Doch Daniel Aminati war aus dem Show Business niemals wegzudenken. „Ich liebe die Bühne und ich liebe es, gefordert zu werden. Stillstand ist der Tod. Ich glaube, wir wollen immer in irgendeiner Form wachsen – der eine mehr, der andere weniger.“ Doch jedes Wachstum stößt irgendwann auf seine Grenzen. Im Interview erzählt Daniel: „Ich habe mich in den letzten Jahren körperlich und mental sehr gefordert. Ich war mit einer wunderbaren Frau zusammen und habe diese Frau verloren, weil ich nur noch mit mir beschäftigt war. Das ist die Kehrseite der Medaille. Das war ein Moment, in dem ich dann die Handbremse gezogen habe, weil ich merkte: Wenn du jetzt weitergehst, dann wird es ungesund.“
Wenn du jetzt weitergehst, dann wird es ungesund.
Daniel Aminati
Kurz vor einer Live-Sendung hatte Daniel schließlich eine Panikattacke: „Ich saß alleine im Büro und habe nur ganz schwer Luft bekommen. Da habe ich gedacht: Wenn ich diese Sendung schaffe, dann ändere ich etwas. Das war ein Alarmsignal für mich.“ Er begann, sich intensiver mit Persönlichkeitsentwicklung zu befassen, und erforschte Glück und Zufriedenheit. Daniel: „Wofür kämpfe ich eigentlich? Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Ich wollte diese Fragen beantworten und habe mich immer mehr mit meiner Geschichte auseinandergesetzt. Ich hab versucht, meine Muster und Glaubenssätze zu verstehen und nicht mehr blind durchs Leben zu rennen.“
Dieses Wissen möchte Daniel weitergeben und es mit seiner Community, vor allem seinen jungen Fans, teilen. Nach wie vor sieht er sich allerdings nicht als Coach oder Berater. Daniel: „Ich bin Entertainer und möchte Menschen dazu ermuntern und ermutigen, zu lachen. Unterhalter bin ich, aber kein Guru. Eben ein einfacher Junge von der Straße – genau der, den ich damals immer abgelehnt habe. Ich bin der, der ich bin. Das ist gut so und das reicht mir.“
Wie hat der Moderator Glück und Zufriedenheit für sich definiert? Daniel Aminati: „Für mich ist Glück ein Umstand, der ein Stück weit was mit dem Außen zu tun hat. Es sind Dinge, die dir von außen glückliche Momente verschaffen. Zufriedenheit hingegen ist für mich ein Zustand der inneren Ruhe und der Annahme der Selbstliebe, die mit dem äußeren Glück nur in bestimmten Momenten etwas zu tun hat. Deswegen ist Zufriedenheit für mich höher einzustufen als Glück.“ Innere Zufriedenheit ist für Daniel also ein Zustand der Harmonie und Selbstannahme.
Ich stufe Zufriedenheit höher ein als Glück.
Daniel Aminati
Doch auch Schmerz und Leid gehören für Daniel selbstverständlich zum Leben dazu: „Schmerz hat eine unheimliche Energie, die du in Kraft verwandeln kannst.“ Er dient immer als Chance, zu schauen, aus welcher Haltung dieser Schmerz entsteht. Im nächsten Schritt muss man sich bewusst dafür entscheiden, diese Haltung nicht mehr einzunehmen. Daniel: „Wenn du das Gefühl hast, es geht nicht mehr, dann musst du für dich eine Entscheidung treffen: Mache ich jetzt so weiter und verschwende meine Zeit oder wandle ich das in etwas Positives?“
Was würde Daniel Aminati jungen Menschen empfehlen, die keine klare Struktur im Leben haben und nach Orientierung suchen? Im Interview erzählt er: „Wenn ich auf mein eigenes Leben blicke, dann fing es an Spaß zu machen als ich gelernt habe, mich anzunehmen. Das Stichwort lautet Authentizität. Was willst du wirklich? Selbstannahme ist der Schlüssel – und Freude. Das sind für mich ganz entscheidende Säulen.“
Welche Ziele und Träume hat Daniel für die Zukunft? „Ich habe den Wunsch, glücklich zu sein. Ich möchte mein Glück und meine Zufriedenheit nicht an Dinge koppeln, die ich nicht kontrollieren kann. Dinge, die mich erfüllen, kann ich nur so gut wie möglich und aus Überzeugung tun. Ich bin Entertainer. Flexibilität ist mir wichtig und ich versuche aus jedem Moment das Beste rauszuholen. Ich brauche Abwechslung und bin nicht abhängig von irgendwem. Mein Tipp: Mach das, worauf du Bock hast und wobei du Spaß empfindest. Entwickle deine eigenen Bühnen – Hauptsache, du hast Spaß!