Ein kooperativer Führungsstil ist durch viel Eigenverantwortung geprägt. Erfahre hier, wie kooperative Mitarbeiterführung praktisch umsetzbar ist.
Die Art und Weise, wie du Mitarbeiter führst, hat einen entscheidenden Einfluss auf deren Motivation und Leistungsbereitschaft. Während Vorgesetzte früher als Autorität wahrgenommen wurden, gilt heutzutage das Führen auf Augenhöhe, wie es beim kooperativen Führungsstil üblich ist, als eine der anerkanntesten Führungsmethoden.
Offene Meinungsäußerungen sind dabei ausdrücklich erwünscht. Die Mitarbeiter sind an allen Projekten beteiligt und in die Entscheidungsfindung mit einbezogen. In unserer modernen Zeit wird von den Vorgesetzten eine offene Kommunikationskultur sowie ein konstruktiver Umgang mit Fehlern erwartet. Ein kooperativer Führungsstil ist durch hohe Eigeninitiative sowie durch die Mitbestimmung jedes Mitarbeiters geprägt. Als kooperativer Führungsstil Definition wird daher auch der Begriff demokratische Führungsweise verwendet.
Als Führungskraft, die eine kooperative Führungsmethode praktiziert, trägst du die Verantwortung für betriebliche Abläufe und Prozesse nicht allein. Gemeinsam mit deinem Team entscheidest du, wer für welche Projekte zuständig ist und wie viele Personen sich einer bestimmten Aufgabe widmen. Sollte es krankheits- oder organisatorisch bedingt zu Ausfällen kommen, können Zeitlimits dennoch eingehalten werden, sodass Terminverschiebungen nicht notwendig sind. Die kooperative Führungsmethode kann jedoch nur funktionieren, wenn jeder Mitarbeiter in deinem Team einen Teil der Verantwortung übernimmt und sich aktiv daran beteiligt, den Arbeitsalltag möglichst reibungslos zu gestalten.
Zu den typischen Merkmalen eines kooperativen Führungsstils zählen:
Grundsätzlich ist eine kooperative Führungsweise in jedem Unternehmen realisierbar, unabhängig von der Größe der Firma, der Branche und der Anzahl der Mitarbeiter. Allerdings hat ein kooperativer Führungsstil Vor und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.
So wird die Verringerung der Distanz zwischen der Führungs- und Mitarbeiterebene nicht von jedem Beteiligten geschätzt. Das Einbringen eigener Ideen durch die Mitarbeiter ist für Vorgesetzte häufig ungewohnt. Auch Arbeitnehmer, die einen eher strengen Führungsstil gewohnt sind, können durch die große Entscheidungsfreiheit, die ihnen ein kooperativer Führungsstil ermöglicht, zumindest in der Anfangsphase überfordert sein.
Wie jede andere Art der Personalführung kann ein kooperativer Führungsstil sowohl Vorteile als auch Nachteile haben. Die Vorteile kooperativer Führungsstil im Einzelnen:
Durch den respektvollen Umgang miteinander und die Wertschätzung der Mitarbeiter als gleichberechtigte Partner entsteht ein positives Betriebsklima. Da auch konstruktive Kritik geäußert werden darf und die Mitarbeiter in wichtige Entscheidungen einbezogen werden, wird die Zusammenarbeit gestärkt. Gleichzeitig wird eigenverantwortliches Arbeiten gefördert und somit die Führungskräfte erheblich entlastet.
Neue, kreative Ideen entstehen in einer angenehmen Arbeits-Atmosphäre eher als in einem autoritär geprägten Umfeld. Verbesserungsvorschläge von den Beschäftigten können zur Optimierung von Betriebsprozessen beitragen und zudem den Arbeitsalltag bereichern. Als weitere kooperativer-Führungsstil-Vorteile gelten das eigenverantwortliche Arbeiten der Mitarbeiter, das zu einer höheren Produktivität führen soll sowie die moderne Fehlerkultur, die auf dem Wunsch basiert, aus Fehlern zu lernen.
Neben zahlreichen Vorzügen kann ein kooperativer Führungsstil Nachteile haben und einige Herausforderungen mit sich bringen. Nachteile kooperativer Führungsstil sind:
Da bei einem kooperativen Führungsstil jeder Mitarbeiter zur Entscheidungsfindung beitragen darf, können sich längere Diskussionen ergeben. Die Konsensfindung nimmt mehr Zeit in Anspruch und nicht immer wird ein Kompromiss gefunden, mit dem alle einverstanden sind.
Von dir als Führungskraft wird nicht nur eine hohe Kompromissfähigkeit, sondern auch ein starkes Durchsetzungsvermögen erwartet, damit Lösungen gefunden und umgesetzt werden können. Trotz Gesprächsbereitschaft und Offenheit solltest du in der Lage sein, eine fruchtlose Diskussion auf diplomatische Weise zu beenden, wenn es darum geht, übergeordnete Unternehmensziele durchzusetzen.
Ob sich ein kooperativer Führungsstil in der Praxis bewährt oder nicht, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So kann ein kooperativer Führungsstil einerseits richtig und sinnvoll, unter anderen Umständen aber auch ungeeignet und unpassend sein.
Bei der Personalführung kommt es auf viele Details an. Die Ziele einer guten Mitarbeiterführung sind:
Die Kooperation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern wird als einer der größten Erfolgsfaktoren im Unternehmen betrachtet. Deshalb ist ein kooperativer Führungsstil grundsätzlich sinnvoll.
Wenn die Angestellten jedoch ein eher autoritär geprägtes Betriebsklima gewohnt sind, kann es einige Zeit dauern, bis die Bereitschaft entsteht, sich einem neuen Führungsstil anzupassen. Unter Berücksichtigung betriebsinterner Abläufe, Prozesse und Arbeitsprinzipien ist eine kooperative Führungsweise vorteilhaft, wenn dadurch eine gemeinsame Basis geschaffen wird und die Unternehmenskultur positiv gestaltet ist.
Ein kooperativer Führungsstil, der das Delegieren von Verantwortung beinhaltet, kann die Mitarbeitermotivation erheblich verstärken. Schon das Wissen, mitbestimmen und den Arbeitsalltag selbstständiger gestalten zu können, fördert Kreativität und Eigeninitiative.
Vor allem in Branchen, in denen kreative Ideen von großer Bedeutung sind, wie etwa in der Werbung, Mode, Kunst und Kultur kann ein kreativer Führungsstil wegweisend sein, um Talente zu fördern. Darüber hinaus soll eine Führungsweise, die auf kooperativen Prinzipien beruht, Stress am Arbeitsplatz reduzieren, da sich die Mitarbeiter von den Vorgesetzten wertgeschätzt fühlen und dadurch entspannter arbeiten und automatisch produktiver werden.
Obwohl ein kooperativer Führungsstil als modern, zeitgemäß und deshalb als erstrebenswert gilt, ist diese Führungsweise nicht in jedem Fall sinnvoll. Oft gibt es im täglichen Berufsleben besondere Herausforderungen oder Probleme, die nur mit eindeutigen Anweisungen bewältigt werden können. Manchmal überwiegen die Nachteile kooperativer Führungsstil, sodass bei der Personalführung auf andere Methoden ausgewichen werden muss.
Eine offene Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitern stärkt zwar das Vertrauen, jedoch kann sich diese Kommunikationsweise in Betrieben mit hierarchischer Ordnung oder bei Behörden als ungünstig herausstellen. Auch ist das Einbringen kreativer Lösungskonzepte in Ämtern, aber auch im wissenschaftlichen Umfeld nicht immer gewünscht. In einem Unternehmen, in dem die Mitarbeiter nicht in die Prozesse der Entscheidungsfindung einbezogen werden sollen, ist ein kooperativer Führungsstil daher unpassend.
In einem Großbetrieb oder in einem Konzern ist es sinnvoll, sich auf einen einzigen Führungsstil zu einigen, um Verunsicherung zu vermeiden. Unter Umständen ergeben sich durch den kooperativen Führungsstil einige Nachteile, wenn sich aufgrund der Größe des Unternehmens eine Vielzahl von Mitarbeitern mit sehr unterschiedlichen Meinungen an der Entscheidungsfindung beteiligen. Wichtige Entscheidungen könnten sich dadurch verzögert, sodass es zu Nachteilen für den Betrieb kommt.
Es gibt verschiedene Führungsstile, die sich hinsichtlich ihrer Merkmale vom kooperativen Führungsstil unterscheiden, aber auch einige Gemeinsamkeiten aufweisen. So zählt der kooperative Führungsstil ebenso wie der relationäre Führungsstil zu den beziehungsorientierten Führungsstilen. Beiden Führungsweisen ist gemeinsam, dass sie auf einer intensiven Beziehung und dem regelmäßigen Austausch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter beruhen.
Im Unterschied dazu sind der autoritäre und der delegierende Führungsstil eher faktenorientiert. Bei beiden Führungsstilen steht die Erledigung der Arbeit im Vordergrund, während der Dialog mit dem Mitarbeiter ein untergeordneter Aspekt ist. Informiere dich bei uns über die unterschiedlichen Führungsstile, deren Vorteile und auch Herausforderungen. Als Führungskraft bist du der Coach deiner Mitarbeiter und dafür verantwortlich, dein Team zu einer unglaublichen Performance zu führen.
Ein kooperativer Führungsstil ist dadurch geprägt, dass man sich auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede konzentriert. Bei der Umsetzung von Projekten arbeiten Führungskräfte und Mitarbeiter eng zusammen und ergänzen einander. An der Ideenentwicklung sind sie gemeinsam beteiligt. Dadurch sollen Fehlentscheidungen reduziert und die Verantwortlichen entlastet werden. Dieses Merkmal unterscheidet den kooperativen Führungsstil ganz wesentlich von einer autoritären Führungsweise, die auf klaren Befehlen und strengen Kontrollen beruht.
Der Laissez-faire Führungsstil weist in vielerlei Hinsicht eine Ähnlichkeit mit der kooperativen Führung auf und unterscheidet sich dennoch von dieser Art der Mitarbeiterführung. Beim Laissez-faire Führungsstil nimmt die Führungskraft eine passive Rolle ein und hält sich weitgehend aus dem Geschehen heraus, sodass die Mitarbeiter selbst die Entscheidungen fällen müssen. Für gute Leistungen bekommen die Angestellten kein Lob, allerdings gibt es bei schlechten Leistungen auch keine Rüge. Verglichen mit dem kooperativen Führungsstil ist die Laissez-faire-Führungsweise etwas extremer ausgeprägt und unterscheidet sich dadurch von diesem.
Viele Unternehmen praktizieren heutzutage einen kooperativen Führungsstil. Die Art und Weise der Mitarbeiterführung ist durch bestimmte Schwerpunkte geprägt. So weist ein kooperativer Führungsstil Merkmale auf, an denen diese Führungsweise deutlich zu erkennen ist.
Die Grundhaltung und die persönliche Einstellung einer Führungskraft gegenüber den Mitarbeitern ist entscheidend durch den im Unternehmen üblichen Führungsstil geprägt. Am Verhalten der Vorgesetzten orientieren sich wiederum die einzelnen Teammitglieder.
Der kooperative Führungsstil wird berechtigterweise auch als demokratischer Führungsstil bezeichnet. Probleme diskutiert ihr offen im Team, jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit, eigene Lösungswege vorzuschlagen und bei der Entscheidungsfindung zählt die Meinung eines Angestellten ebenso wie die Einschätzung des Vorgesetzten.
Bei dieser Führungsweise werden Eigeninitiative und Kreativität als selbstverständlich betrachtet, weil man weiß, dass Mitarbeiter selbständiger arbeiten und sich eher mit dem Unternehmen identifizieren, wenn sie selbst Ideen entwickeln und Verbesserungsvorschläge einbringen dürfen.
Du bereitest als Führungskraft ein Meeting vor. Es soll über ein neues Projekt, das für dein Unternehmen von großem Interesse ist, entschieden werden. Schon einige Tage zuvor hast du dein Team gebeten, Vorschläge zu erarbeiten, wie man diesen wichtigen Kunden von einer Zusammenarbeit überzeugen könnte.
Nun lädst du deine Mitarbeiter zur Konferenz ein, um etwas über den aktuellen Stand des Projektes zu erfahren. Während der Besprechung fragst du nach konkreten Ergebnissen und gibst jedem deiner Mitarbeiter die Gelegenheit, die Resultate vorzutragen und diese durch Argumente zu belegen. Anschließend diskutieren alle über die verschiedenen Vorschläge. Als Führungskraft leitest du die Diskussion und lässt dein Team aktiv am Entscheidungsprozess teilhaben. Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise wird durch eine Abstimmung getroffen.
Ein weiteres kooperativer-Führungsstil-Beispiel ist die Förderung einzelner Mitarbeiter im Rahmen der Teamentwicklung: Eine Angestellte im Team ist dir durch ihre fachliche Kompetenz aufgefallen. Sie kennt sich in einem bestimmten Sachgebiet besonders gut aus, während du nur oberflächliches Wissen zu diesem Thema besitzt. Du bittest die Teamkollegin deshalb um fachliche Unterstützung und fragst sie, ob sie sich zukünftig an Projekten in dieser Fachrichtung beteiligen will.
Der kooperative Führungsstil kann in deinem Unternehmen erfolgreich sein, wenn du einige Regeln beachtest. Bei aller Kooperation sollte die Ergebnis- und Zielorientierung nicht vernachlässigt werden. Auch im Teambuilding hilft es nicht, es jedem recht machen zu wollen.
Die Herausforderung, die du als Führungskraft beim kooperativen Führungsstil bewältigen musst, besteht darin, die Mitarbeiter möglichst eigenverantwortlich arbeiten zu lassen, sie in Entscheidungen einzubinden und andererseits für eine gewisse Ordnung und Struktur zu sorgen.
Als Führungskraft mit kooperativem Führungsstil bist du verantwortlich für deinen Bereich und gibst daher die Ziele vor! Zu deinen Aufgaben zählt, die Einzelleistungen zu koordinieren und diese zum gewünschten Gesamtergebnis zusammenzufügen.
Vergiss nicht, dass deine Mitarbeiter auch an dich als Führungskraft gewisse Anforderungen stellen! In einem kooperativ geführten Unternehmen erwarten die einzelnen Teammitglieder, dass sie eigenverantwortlich arbeiten und an Entscheidungen mitwirken dürfen.
Unterstütze deine Mitarbeiter dabei, indem du dafür sorgst, dass sie sich fachlich weiterbilden und menschlich weiterentwickeln können. Stehe deinem Team als Ansprechpartner*in bei Fragen und Problemen zur Verfügung. So verbesserst du die Beziehung zwischen dir als Führungskraft und deinen Mitarbeitern und schaffst eine vertrauensvolle Arbeits-Atmosphäre.
Als kooperative Führungskraft bist du gleichzeitig Vorgesetzte*r, Coach und Partner für dein Team!