Im Zuge der Gleichberechtigung stehen heutzutage allen Menschen in Deutschland dieselben Bildungsmöglichkeiten offen. Doch trotz gesetzlich vorgeschriebener Frauenquote sind Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert, obwohl sie dieselben oder teilweise sogar höhere Qualifikationen als ihre männlichen Kollegen aufweisen.
Interessant zu wissen: Laut Angaben des Statistischen Bundesamts verfügen über 50 % aller Frauen in Deutschland über einen Hochschulabschluss. Bei den Männern sind es hingegen unter 50 %.
Doch warum haben es Frauen trotz dieser Zahlen scheinbar schwerer, sich beruflich zu behaupten? Und wie kann ein spezielles Coaching hierbei Abhilfe schaffen? Dieser Frage möchten wir nachfolgend auf den Grund gehen.
Ein Coaching dient im Allgemeinen dazu, mit dem Coach die eigenen Talente auszuloten und Lösungsstrategien für bestehende Probleme zu entwickeln. Manchmal besteht das Ziel des Coachings auch darin, die notwendigen Impulse zu finden, um einen komplett neuen Lebensweg einzuschlagen. Hierbei kann es sich sowohl um berufliche als auch um private Bereiche handeln.
Wichtig zu erwähnen ist, dass der Coach Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Er präsentiert dir also keine fertigen Lösungsvorschläge, sondern hilft dir dabei, deine eigenen Ressourcen zur Lösungsfindung zu mobilisieren. So weit zu den Zielen des Coachings im Allgemeinen: Aber worin bestehen nun die spezifischen Unterschiede zu einem Coaching für Frauen?
Ein Coaching für Frauen lässt sich ebenso individuell gestalten, wie ein allgemeines Coaching. Im Mittelpunkt stehen stets die persönlichen Fragestellungen der Klientin. Allerdings stehen bei einem Coaching für Frauen Themen im Vordergrund, die für Männer eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Mögliche Themen können sein:
Die Vermutung liegt nahe, dass ein Coaching für Frauen nur von weiblichen Coaches angeboten wird. Dies ist jedoch nicht immer zwingend der Fall. Tatsächlich kann es sehr interessant sein, von einem Mann gecoacht zu werden, da dieser die Männersicht aus eigener Erfahrung zu spiegeln vermag. Letztendlich obliegt es jedoch deiner persönlichen Präferenz, ob du einen männlichen oder weiblichen Coach bevorzugst.
Ein Coaching für Frauen setzt voraus, dass sich der Coach in die geschlechterspezifischen Problematiken hineinversetzen kann. Die meisten Coaches, die sich auf diese Ausrichtung spezialisieren, erfüllen diese Voraussetzung selbsterklärender Weise. Letztendlich besteht das Ziel des Coachings darin, dass Frauen sich in einer männerdominierten Berufswelt behaupten.
Selbst starke Frauen zweifeln manchmal an ihren Fähigkeiten, wenn sie beruflich ausgebremst werden. Hierbei hilft die Erkenntnis, dass es (leider) nicht immer die fachlichen Qualifikationen sind, die über dein berufliches Fortkommen entscheiden. Wer führen möchte, benötigt die entsprechenden Beziehungen. Ein Coaching für Frauen kann dich dabei unterstützen, diese zu knüpfen.
Darüber hinaus spielt das Kommunikationstraining beim Coaching für Frauen eine zentrale Rolle. Du lernst, deine Zurückhaltung abzulegen. Wer im Meeting stumm bleibt, wird übersehen. Du solltest dich daher innerhalb der ersten Viertelstunde zu Wort melden. Entscheidend ist aber nicht nur, was du sagst, sondern auch, wie du es sagst: Deine Körpersprache sowie die Stimme signalisieren im Idealfall Selbstsicherheit.
Das Training der nonverbalen Kommunikation stellt ebenfalls eine besondere Herausforderung dieser Coaching-Richtung dar: Die nonverbalen Signale machen schließlich 55 % deiner Gesamtwirkung aus. Vermeide (unbewusste) Gesten der Unterwürfigkeit, wie beispielsweise den Lächelreflex. Sich diesen abzugewöhnen ist zwar schwierig, aber es ist möglich.
Frauen sind im Berufsleben mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Noch immer werden Führungseigenschaften wie Durchsetzungsstärke, Autorität und Dominanz eher dem männlichen Geschlecht zugeschrieben. Das Klischee, das Frauen nicht ebenso selbstsicher auftreten können wie Männer, hält sich noch immer hartnäckig. So manch eine Vorgesetzte fühlt sich daher in ihrer Rolle manchmal nicht ganz ernst genommen.
Es ist nicht sinnvoll, sich darüber zu echauffieren, dass Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts in unserer modernen Gesellschaft doch gar nicht mehr vorkommen dürften. Viel zielführender ist es, sich damit auseinanderzusetzen, wie man als Frau souverän auf übergriffige Kommentare reagieren kann. Denn dass du eines Tages eine solche Erfahrung machst, ist leider nicht ausgeschlossen.
Was für alle Führungskräfte gilt, ist für Frauen in Führungspositionen von noch größerer Bedeutung: Du benötigst ein hohes Maß an Selbstsicherheit, ohne dabei arrogant zu wirken. Selbstsicherheit bedeutet nämlich nicht, alle wohlwollenden Ratschläge als vermeintliche Diskriminierung zurückzuweisen. Hierbei die Balance zu finden, zählt zu den größten Herausforderungen.
Ja, ein Coaching für Frauen hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Frauen sehen sich, wie bereits erwähnt, im beruflichen Bereich noch einmal ganz anderen Herausforderungen gegenübergestellt als ihre männlichen Kollegen. Sie durch ein professionelles Coaching in ihren Führungsqualitäten zu bestärken, ist also durchaus sinnvoll.
Die Gründe, warum ein Coaching für Frauen benötigt wird, sind vielfältiger Natur: Hast du schon mal etwas von der sogenannten gläsernen Decke gehört? Hierbei handelt es sich um ein Phänomen, das beschreibt, dass zahlreiche hoch qualifizierte Frauen niemals die Führungsriege erreichen, obwohl sie qualitativ dieselbe Arbeit leisten wie ihre männlichen Mitstreiter.
Die gläserne Decke umfasst sämtliche unsichtbare Faktoren, die Frauen von einer beruflichen Karriere abhalten. Hierzu zählt beispielsweise die mangelnde Förderung: Männliche Vorgesetzte fördern ihre männlichen Mitarbeiter oftmals stärker, ohne sich dessen bewusst zu sein. Zudem fällt der Karrieresprung häufig in den Altersbereich von Anfang bis Mitte 30, in welchem die Familiengründung bevorsteht.
Nachfolgend wollen wir die Teilbereiche der gläsernen Decke noch einmal vertiefen:
Dass Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind, hängt nicht zuletzt mit dem veralteten Bild einer Führungskraft zusammen. Letzteres ist typisch männlich geprägt. Wer sich einen Chef vorstellt, denkt hierbei meist unwillkürlich an einen Mann. Dies hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern ist einfach aufgrund jahrelanger Handhabung entsprechend in den Köpfen verankert.
Ein Coaching für Frauen kann dich dabei unterstützen, dieses Rollenbild zu sprengen. Je mehr Frauen sich trauen, sich für Führungspositionen zu bewerben, umso schneller wird das alte Klischee ins Wanken geraten. Warum solltest nicht ausgerechnet du den Anfang machen?
Noch immer sind es vorwiegend die Frauen, die ihre Karriereplanung auf Eis legen, sobald sich Nachwuchs ankündigt. Dies zeigt sich dadurch, dass Frauen noch immer deutlich öfter Elternzeit in Anspruch nehmen als Männer. Nur rund 1,6 % aller Männer, die ein Kind unter sechs Jahren haben, bleiben daheim. Bei den Frauen sind es rund 25 %.
Anhand dieser Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass Männer häufiger die Karriereleiter erklimmen als Frauen. Entscheidet eine Frau sich dafür, nach einer Geburt beruflich früher wieder einzusteigen, wird sie nicht selten als Rabenmutter betitelt. Letzteres entspricht natürlich nicht der Wahrheit, dennoch lassen sich manche Mütter von solchen Aussagen verunsichern.
Ein Coaching für Frauen kann dir dabei helfen, dich von den Erwartungen der Gesellschaft zu lösen und deinen eigenen Weg zu gehen.
Mädchen werden nicht selten zur Bescheidenheit erzogen. Sie lernen, dass sie am ehesten die Sympathie ihres Umfelds gewinnen, wenn sie sich lieb und zurückhaltend verhalten. Um für eine Führungsposition vorgeschlagen zu werden, ist allerdings Selbstmarketing entscheidend. Wer gelernt hat, dass sich so etwas nicht gehört, tut sich schwer, seine eigenen Führungsqualitäten anzupreisen.
Auch hier kann ein Coaching für Frauen dazu beitragen, dass du selbstsicherer wirst und lernst, dein Können gewinnbringend zu vermarkten.
Führungskräfte tragen ein hohes Maß an Verantwortung und sind tagtäglich mit zahlreichen Menschen im Austausch. Erfolgreich zu führen bedeutet, das Vertrauen seiner Mitarbeiter zu gewinnen und diese zu motivieren. Hierbei handelt es sich um eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, bei der es einige Stolperfallen zu umschiffen gilt. Ein professionelles Coaching kann dich dabei unterstützen.
Zahlreiche Unternehmen bieten ihren Führungskräften sogar regelmäßig Führungsseminare oder Coachings an. Im Fokus von Führungskräfte-Coachings steht die Förderung der sogenannten Führungskompetenzen. Diese gelten für Männer und Frauen selbstverständlich gleichermaßen. Hierzu zählen:
Von den oben genannten Fähigkeiten zu differenzieren ist die Fachkompetenz, die zwar eine Grundvoraussetzung für das Bekleiden einer Führungsposition darstellt, allein aber nicht ausreichend ist. Vereinfacht ausgedruckt: Fachliches Wissen ist in einer Führungsposition nutzlos, wenn du nicht mit Menschen umgehen kannst.
Grundsätzlich sollte jede Führungskraft die Bereitschaft aufweisen, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Ein Führungskräfte-Coaching kann dir die notwendigen Impulse geben. Weibliche Führungskräfte profitieren besonders von einem speziellen Coaching für Frauen, da dieses die geschlechterspezifischen Besonderheiten und Herausforderungen berücksichtigt.
Dies bedeutet keinesfalls, dass Frauen mehr geschult werden müssen als Männern, sondern lediglich, dass sie eine größere Herausforderung zu bewältigen haben. Es gilt, sich von alten Rollenbildern zu lösen und falsche Bescheidenheit abzulegen, die möglicherweise in der Erziehung vermittelt worden ist. All dies kann mit der Unterstützung eines professionellen Coachings für Frauen gelingen.