Viele Menschen träumen davon, ihr eigener Chef zu sein, doch nur die wenigsten wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Das liegt an der finanziellen Sicherheit, die eine feste Anstellung bietet. Den Hauptberuf aufgeben ist deshalb keine Option. Trotzdem ist es sinnvoll, deiner Passion nachzugehen und dich mit deinen Ideen selbst zu verwirklichen. Hauptberuflich angestellt und nebenberuflich selbstständig zu sein, ist der ideale Kompromiss.
Nebenberuflich selbstständig zu sein, liegt voll im Trend. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine nebenberufliche Selbstständigkeit. Laut dem KfW Gründungsmonitor gab es beispielsweise im Jahr 2020 rund 605 000 Existenzgründungen. Bei 439 000 davon handelte es sich um eine nebenberufliche Selbstständigkeit.
Die meisten Menschen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit, weil sie sich dadurch höhere Einnahmen erhoffen. Die Verwirklichung einer genialen Idee und das Ausschöpfen eigener Talente spielen ebenfalls eine Rolle. Selbstständig nebenberuflich tätig zu sein, bietet zudem beim Wegfall des Hauptberufs die Sicherheit eines zweiten Standbeins. Der Nebenberuf bietet den Vorteil, die Selbstständigkeit vorerst risikofrei zu testen, ehe sie in den Haupterwerb übergeht.
„Wie mache ich mich selbstständig nebenberuflich?“ Das ist eine Frage, auf die viele Arbeitnehmer keine Antwort wissen. Sie sind an pünktliche Lohnzahlungen, feste Arbeitszeiten und klare Arbeitsanweisungen gewohnt. Dennoch ist der Wunsch groß, das Hamsterrad zu verlassen und frei und unabhängig zu agieren. Der erste Schritt erfordert deshalb Mut. Schließlich verlässt du die Komfortzone und bist fortan auf dich selbst gestellt.
Wenn du nebenberuflich selbstständig sein willst, musst du dir im Klaren darüber sein, was das bedeutet. Verzichtest du gerne auf Freizeit und bringst du Familie, Beruf und Nebenerwerb tatsächlich unter einen Hut? Außerdem benötigst du je nach Branche nicht nur fundierte Fachkenntnisse, sondern auch Startkapital, um dein Unternehmen aufzubauen. Erst wenn die Grundvoraussetzungen stimmen, bist du dazu in der Lage, den Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit zu wagen.
Nebenberuflich selbstständig zu sein, ist nicht immer ohne Weiteres möglich. Schließlich bist du gegenüber deinem Arbeitgeber verpflichtet, deine Aufgaben weiterhin gewissenhaft zu erfüllen. Deine nebenberufliche Tätigkeit darf die Leistungsfähigkeit an deinem Hauptarbeitsplatz nicht beeinträchtigen.
Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist nicht möglich, wenn du mit deinem Arbeitgeber konkurrierst. Arbeitest du beispielsweise als Konditor in einem Café, dann darfst du dich nicht nebenberuflich selbstständig machen, indem du Torten bäckst und sie an deine Kunden verkaufst.
Zudem darfst du für den Zweck deiner Nebentätigkeit nicht auf Daten oder Mittel deines Arbeitgebers zurückgreifen.
Fazit: Der Arbeitgeber ist auf jeden Fall zu informieren und gegebenenfalls um Erlaubnis zu bitten.
Als Beamter stehst du in einem besonderen Dienst- und Treueverhältnis. Du darfst höchstens ein Fünftel der Dienstzeit nebenberuflich selbstständig tätig sein. Beträgt deine wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden, dann investierst du zusätzlich maximal acht Stunden in deinen Nebenerwerb. Bist du als Beamter nebenberuflich selbstständig, dann liegt die Verdienstgrenze bei 40 Prozent deines Endgrundgehalts.
Beamte sind vor der Aufnahme der nebenberuflichen Selbstständigkeit dazu verpflichtet, ihren Dienstherrn zu informieren. Außerdem besteht eine Genehmigungspflicht. Die Erteilung ist nur dann möglich, wenn der Nebenerwerb die dienstlichen Interessen nicht beeinträchtigt. Die Genehmigung ist auf höchstens fünf Jahre befristet.
Willst du selbstgestrickte Pullover verkaufen oder Bilder malen, dann kannst du dich damit gerne nebenberuflich selbstständig machen. Allerdings gibt es für viele Tätigkeiten bestimmte Voraussetzungen. Als Betreiber einer Haustierpension oder als Hundebetreuer ist zum Beispiel ein spezieller Sachkundenachweis erforderlich. Stellst du Backwaren oder andere Lebensmittel her, dann musst du an einer Schulung teilnehmen und brauchst ein Gesundheitszeugnis. Prüfe, ob die nebenberufliche Selbstständigkeit genehmigungs- oder erlaubnispflichtig ist und ob du nicht sogar einen Meisterbrief benötigst.
Wenn du dich nebenberuflich selbstständig machst, brauchst du eine Gewerbeanmeldung oder du registrierst dich als Freiberufler. Das geschieht am einfachsten über das Ausfüllen des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung auf elektronischem Weg über ELSTER.
Nebenberuflich selbstständig und Krankenversicherung zahlen, ist nicht notwendig, wenn die hauptberufliche Tätigkeit überwiegt. Die gesetzliche Krankenversicherung finanzierst du, wie andere Sozialversicherungen auch, über deinen Hauptberuf. Verdienst du mit der Selbstständigkeit mehr als in Festanstellung oder investierst du dafür mehr Zeit als in dein Arbeitnehmerverhältnis, dann entfällt diese Regelung, denn dann ist dein Nebenberuf ein Hauptberuf.
Um auf der sicheren Seite zu sein, fragst du lieber bei deiner Krankenkasse nach. In manchen Fällen finden die Einnahmen aus der Nebentätigkeit bei der Berechnung der Versicherungsbeiträge Berücksichtigung.
Wie viel Steuern bei einer nebenberuflich selbstständigen Tätigkeit anfallen, hängt von den Einnahmen ab. Generell unterliegen die selbstständig erwirtschafteten Einkünfte ebenso der Steuerpflicht wie das reguläre Arbeitseinkommen. Lege deshalb sicherheitshalber rund 30 Prozent deines Gewinns zurück, um dich später vor unangenehmen Überraschungen zu schützen.
Betreibst du nebenbei ein Gewerbe, dann ist zusätzlich Gewerbesteuer fällig. Das gilt jedoch nur, wenn du den steuerlichen Freibetrag von 24 500 Euro jährlich übersteigst.
Allgemein unterliegt dein Geschäft der Umsatzsteuerpflicht. Du übermittelst eine Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt und nimmst im Gegenzug einen Vorsteuerabzug vor. Als Kleinunternehmer bist du fein raus. Du sparst dir die Formalitäten, wenn du im Vorjahr weniger als 22 000 Euro erwirtschaftet hast und im aktuellen Jahr unter der 50 000-Euro-Marke bleibst. Du musst als Kleinunternehmer keine Mehrwertsteuer in Rechnung stellen.
Wie viel darf man nebenberuflich selbstständig steuerfrei verdienen? Das ist eine sehr interessante Frage, schließlich willst du ordentlich dazuverdienen. Nebenberuflich selbstständig und Steuern zu zahlen, ist weniger attraktiv. Dennoch gelten hier die gleichen Regeln für alle. Der Steuerfreibetrag liegt bei 11 604 Euro im Jahr, ganz egal, woher die Einnahmen stammen.
Allerdings gibt es eine Ausnahme. Es ist tatsächlich möglich, mit der nebenberuflichen Selbstständigkeit ein steuerfreies Einkommen zu generieren. Mit bis zu 410 Euro im Jahr ist der Steuerfreibetrag jedoch sehr gering.
Wie viel darf ich nebenberuflich selbstständig verdienen? Diese Frage ist wichtig, denn mit steigenden Einnahmen ist die Selbstständigkeit irgendwann nicht mehr nebenberuflich. Das hat Folgen, die beispielsweise die Sozialversicherung betreffen. Arbeitest du in Vollzeit, dann liegt der Richtwert für deine nebenberufliche Selbstständigkeit bei höchstens 18 Stunden pro Woche. Die Einnahmen aus deinem Nebenerwerb dürfen das Einkommen aus dem Hauptberuf nicht übersteigen.
Viele Arbeitnehmer, die sich nebenberuflich selbstständig machen, unterschätzen den Zeitaufwand und die mentale Belastung. Es ist schön, wenn du es genießt, dein eigener Chef zu sein und dich mit vollem Elan deiner neuen Aufgabe widmest. Allerdings leidet unter deinem Engagement eventuell deine Familie. Du verwirklichst dich selbst und die anderen haben das Nachsehen. Auch im Beruf können sich Probleme ergeben, wenn du nicht mehr mit dem Eifer wie früher an deine Aufgaben herangehst.
Vergiss deshalb nie, dass es noch wichtigere Dinge im Leben gibt. Kalkuliere in deine Planung genug Zeit für deine Familie und Freizeit mit ein und versteife dich nicht zu sehr auf deinen Nebenerwerb. Lass die Sache ruhig angehen und baue deine zweite Existenz Schritt für Schritt auf.
In vielen Menschen wächst der Wunsch, sich nebenberuflich selbstständig zu machen. Sie verdrängen ihr Bedürfnis, weil sie sich das nicht zutrauen. Dabei sind sie durchaus dazu in der Lage, mehr aus ihrem Leben zu machen. Das Coaching unterstützt den Selbstfindungsprozess, indem es dich dazu motiviert, eigenständig Lösungen zu finden.
Im Idealfall handelt es sich beim Coach um eine Person mit Erfahrung speziell auf dem Gebiet der Existenzgründung. Er erkennt, ob du die persönlichen Voraussetzungen mitbringst, und schätzt dein Potenzial realistisch ein. Vielleicht brauchst du nur die richtigen Impulse, um deinen Ideen Gestalt zu verleihen. In vielen Fällen eröffnet dir das Coaching neue Perspektiven. Den meisten Neugründern bietet diese Art der professionellen Unterstützung enorme Vorteile.
Hast du das Gefühl, dass dir dein Job nicht genug Raum zur Selbstverwirklichung bietet und sehnst du dich nach mehr Freiheit und finanzieller Absicherung? Folge deiner Passion, mach dich nebenberuflich selbstständig und agiere vorerst probeweise als Unternehmer. Du spürst sehr schnell, ob dich diese Aufgabe erfüllt. Lass dich von unserer kostenlosen Masterclass „Dein Start in die finanzielle Freiheit“ inspirieren.
