Bei anderen nervt es dich – bei dir selbst fällt es dir nicht auf. Anstatt richtig zuzuhören, willst du vorpreschen und über deine eigene Idee oder Meinung reden. Doch aktives Zuhören ist für beide Seiten von Vorteil. Es vermeidet Missverständnisse und bringt dich und deinen Gesprächspartner vorwärts. Hier wird aktives Zuhören einfach erklärt – ebenso wie die Ziele und Techniken.
Was ist aktives Zuhören? Ganz klar: Nur wenn du deinem Gegenüber richtig zuhörst, kannst du ihn verstehen. Aber was ist die Besonderheit beim aktiven Hören?
Für die Kommunikation ist aktives Zuhören ein wesentlicher Baustein. Das merkst du, wenn du selbst redest und das Gefühl hast, dass dich keiner richtig wahrnimmt. Wer aktiv zuhört, zeigt jedoch seine Aufmerksamkeit – durch zustimmendes Nicken, vielleicht auch einmal ein Kopfschütteln, eine Zwischenfrage und andere Signale.
Laut Carl Ransom Rogers, einem US-amerikanischen Psychologe- und Psychotherapeuten, setzt sich das aktive Zuhören aus drei Elementen zusammen:
Wenn du aktives Zuhören beherrschst, lehnst du dich nicht nur passiv zurück und lässt die anderen reden. Das erhöht nur die Gefahr, dass du abschaltest. Stattdessen bleibst du aufmerksam – und das zeigst du mit deiner Mimik, Gestik und deinem verbalen Feedback.
Wer gerade das Wort hat, wünscht sich Zuhörer, die ihn nicht unterbrechen – und trotzdem aufmerksam bleiben. Sie sollen bitte richtig zuhören, aber wie funktioniert das? Im Dialog mit einer anderen Person fällt es auf, wenn einer nicht zuhört. In einer größeren Runde ist es schwieriger, zu Wort zu kommen, dafür kannst du dich bequem zurücklehnen. Aber ist das gut so? Ein Blick auf die verschiedenen Arten des Zuhörens hilft dir, deine eigene Kommunikation zu analysieren.
Wer nur so tut, als ob er zuhört, nickt und sagt gerne „Ich verstehe“ – hat aber innerlich abgeschaltet. Die kurze Zustimmung ist nur eine Floskel. Manche Menschen leiten damit nur ihre eigene Rede ein. Dann sind die anderen mit dem Zuhören an der Reihe.
Das Pseudo-Zuhören hat nichts mit Verständnis zu tun und ist respektlos. Diejenigen, die sich so verhalten, lassen gegensätzliche Meinungen oft nicht gelten. Sie sind zu keiner Argumentation bereit, und wenn jemand anders etwas sagt, hören sie selbst nicht zu.
Problematisch ist vor allem, dass Pseudo-Zuhörer oft aneinander vorbeireden. Sie täuschen das Verständnis vor. Das führt schnell zu Missverständnissen und macht einen erfolgreichen Dialog unmöglich.
Bei einer längeren Rede hört der andere „aufnehmend“ zu und schweigt. Das kann damit zusammenhängen, dass der Zuhörer keine eigene Meinung hat. Dennoch ist er aufmerksam und zeigt dies durch einen Blickaustausch mit dem Sprecher an. Signale wie eine leicht vorgebeugte Haltung oder Kopfnicken zeigen, dass der aufnehmende Zuhörer ganz bei der Sache ist.
Beim umschreibenden Zuhören ist der Zuhörer dazu aufgefordert, das Gesagte in seinen eigenen Worten wiederzugeben. So wird aus der Rede eines Einzelnen ein aktives Gespräch. Das Umschreiben ist der Beweis dafür, dass der Zuhörer aufmerksam war und alle wesentlichen Punkte verstanden hat. An die inhaltliche Wiedergabe können sich Fragen und eine eigene Bewertung anschließen. Zunächst steht jedoch das Verständnis der vorgetragenen Ansichten im Vordergrund.
Diese Art des Zuhörens hilft dir dabei, wesentliche Punkte des Gesprächs zu verstehen. Im Berufsleben fördert das umschreibende Zuhören die effiziente Kommunikation, sei es in einem Team-Meeting oder in einem Face-to-face-Dialog.
Das aktive Zuhören bezieht sich nicht nur auf die Inhalte des Gespräches, sondern auch auf die Emotionen des Gesprächspartners. So steigert es das umschreibende Zuhören. Zusätzlich zur Sachebene kommt das umfassende Verständnis für den Sprecher. Das führt zu einem entsprechend starken Vertrauen.
Durch aktives Zuhören gelingt es dir, besser auf deinen Gesprächspartner zuzugehen. Du kannst die Argumentation gut nachvollziehen und das Gespräch zielstrebig fortsetzen. Besonders wichtig ist der Verständnis-Vorteil. Durch das offene Gespräch und aktives Zuhören vermeidest du Fehlinterpretationen. Zudem schaffst du eine gute Vertrauensbasis, wenn du aktiv zuhörst und klug argumentierst.
Das Ziel des aktiven Zuhörens besteht vor allem darin, dein Gegenüber richtig zu verstehen. Dies ist nicht nur im Berufsleben ein wichtiger Punkt, sondern auch bei privaten Beziehungen. Die angenehme Atmosphäre stärkt das Vertrauen und macht es leichter, sich auf den Gesprächspartner einzustellen.
Durch aktives Zuhören verbesserst du den respektvollen Umgang mit anderen Menschen. Du kannst sie mit deinem Feedback zu bestimmten Handlungen anregen und auf diese Weise Problemlösungen in die Wege leiten. Weitere Ziele sind die eigene Verhaltenskorrektur und damit die persönliche Weiterentwicklung.
Du hörst gut zu, hast aber den Eindruck, dass dein Gesprächspartner das nicht merkt? Mit deiner Körpersprache und verbalen Mitteln signalisierst du deine Aufmerksamkeit:
Aktives Zuhören nach Rogers läuft nach dem Zuhörermodell ab. Carl R. Rogers teilt das aktive Zuhören bei der Kommunikation in vier Elemente bzw. Schritte auf.
Rogers sieht das aktive Zuhören als wichtigen Baustein der verständnisvollen Gesprächsführung an. Dabei geht es ihm mehr um den emotionalen Inhalt als um die intellektuelle Aufnahme. Mit anderen Worten: Das Herz hört mit. Eigene Interpretationen sollen beim Zuhören nicht stören – stattdessen steht die vertrauensvolle Beziehung im Mittelpunkt.
Für die Empathie setzt Rogers zunächst auf das nicht direktive Gespräch. Das bedeutet, dass du keinen Druck ausübst und die Haltung deines Gegenübers nicht beeinflusst. Im Optimalfall bringst du deinen Gesprächspartner dazu, sein Problem selbst zu lösen – allein durch dein aktives Zuhören. Nicht direktiv bedeutet, dass du teilnimmst und mitfühlst – aber ohne den anderen zu manipulieren.
Die zweite „Technik“ von Rogers ist die Empathie, also die Fähigkeit, andere Menschen gefühlsmäßig zu verstehen. Wenn du empathisch bist, erlebst du die Innenwelt anderer Personen wie deine eigene Welt. Entsprechend groß sind dein Verständnis und deine Akzeptanz. So kannst du den anderen genug Zeit geben, um ihre Gefühle in Worte zu fassen. Auf dieser positiven Grundhaltung entsteht ein starkes Vertrauensverhältnis.
Wie stellst du dir deine Zuhörer vor? Diese Frage hilft dir dabei, dein eigenes Kommunikationsverhalten zu überdenken. Wer gut zuhören kann, der hat es im Privatleben und im Beruf leichter. Mit dieser Fähigkeit hast du bessere Erfolgschancen, denn deine Gesprächspartner fühlen sich respektiert.
Indem du aktives Zuhören erlernst, werden dir deine eigenen Gewohnheiten bewusst. Du lässt dich nicht so schnell ablenken und bleibst im Gespräch konzentriert. So verpasst du keine Details und kannst bei Bedarf nachhaken.
Für Führungskräfte ist es wichtig, auf die Mitarbeiter einzugehen. Mithilfe von verschiedenen Übungen und Kommunikationstechniken verbesserst du deine Fähigkeit zum Zuhören. Allerdings solltest du die Tipps nicht übertreiben, sondern auf deine eigene Persönlichkeit und die Situation abstimmen. Ein forcierter Blickkontakt irritiert womöglich deinen Gesprächspartner und zu häufiges Nicken wirkt oft unnatürlich.
Klassische Techniken für aktives Zuhören als Führungskraft:
Aktives Zuhören ist im Arbeitsalltag und im Privatleben wichtig. Bei einem Coaching kannst du dich mit den Techniken vertraut machen und deine Leadership-Fähigkeiten verbessern.
Das kostenlose Karriere Workbook von Greator zeigt dir geeignete Methoden und Übungen, die deine Karriere fördern. Mit den praktischen Tipps gelingt es dir, deine Mitarbeiter zu motivieren und schwierige Phasen zu überbrücken. Das richtige, aktive Zuhören ist nicht nur für dein berufliches Vorankommen wichtig: Es stärkt auch die Kollegialität und das Vertrauen. So bleibst du im Flow und setzt dem zähen Arbeitsalltag und dem Burn-out etwas entgegen.