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Aromantisch – mit dieser Eigenschaft bist du nicht unnormal

Lesezeit von 5 Minuten
Aromantisch – mit dieser Eigenschaft bist du nicht unnormal

Wenn andere über ihr Verliebtsein reden, kannst du das nicht nachvollziehen. Bist du einfach nicht romantisch veranlagt? Vielleicht fühlst du dich wirklich manchmal als Aromantiker. Aber was ist aromantisch überhaupt? Bedeutet es, dass du gefühlskalt bist? Geht das von alleine weg – bist du überhaupt normal?

Keine Panik: Nur weil du vielleicht nicht der totale Romantiker bist, musst du noch lange kein kaltschnäuziger Typ sein. Hier erhältst du ein paar Informationen zu dem Thema.

Was bedeutet „aromantisch"?

Wer mit den altbekannten romantischen Geschichten wenig anfangen kann, fühlt sich oft fehl am Platz. Hier bekommst du ein paar Antworten auf die typischen Fragen zur Aromantik.

Die Aromantik ist eine bestimmte Gefühlsorientierung. Aromantische Menschen weichen von den gesellschaftlichen Erwartungen ab, denn sie haben kein besonderes Interesse an Liebesbeziehungen oder romantischen Bekundungen.

Herzklopfen, Erröten, Liebesbeweise zu einem besonderen Jahrestag oder zum Valentinstag – das alles geht dir eher auf die Nerven, als dass du es bewunderst. Und doch wünschst du dir manchmal, auch verliebt zu sein. Hast du nur noch nicht den richtigen Partner getroffen oder bist du womöglich aromantisch veranlagt?

Wie merkt man, dass man aromantisch ist? Die 5 Merkmale von Aromantik

Bin ich aromantisch oder ist das nur eine Phase? Das kannst du mit einem Test herausfinden – oder mithilfe der folgenden Merkmale:

  1. Du warst noch nie richtig verliebt oder bist dir nicht mal sicher, ob du einmal verliebt warst.
  2. Romantische Beziehungen lösen bei dir einen Fluchtreflex oder ein Unbehagen aus.
  3. Du fühlst dich von Liebesfilmen und romantischen Songs nicht berührt.
  4. Die Vorstellung, eine romantische Beziehung zu führen, fällt dir schwer.
  5. Romantik empfindest du als übergriffig – sei es bei Hochzeiten, am Valentinstag oder auch bei Festtagen wie Weihnachten.

Aromantisch vs. Asexuell: Klärung der Unterschiede

Hast du das Gefühl, asexuell oder aromantisch zu sein? Wenn du die Bedeutung von aromantisch kennst, weißt du auch, worin der Unterschied liegt.

Die aromantische Orientierung hat nichts mit Sex zu tun. Manche Aromantiker sind zwar auch asexuell, aber das muss nicht sein.

Wer asexuell ist, hat kein Verlangen nach sexuellen Aktivitäten. Aber asexuelle Menschen können durchaus romantisch sein. Die Aromantik bezieht sich rein auf die gefühlsmäßige Orientierung, während die Asexualität mit dem körperlichen Verlangen zusammenhängt.

bin ich aromantisch

Aromantisch und dennoch eine Beziehung?

Manche Aromantiker lehnen eine Partnerschaft ab, andere führen hingegen Beziehungen. So eine aromantische Beziehung hat oft etwas Freundschaftliches. In einigen Fällen wirkt die Vertrautheit nach traditionellen Maßstäben als romantisch.

Nicht immer ist die romantische Identifizierung eindeutig. Wer aromantisch ist, kann trotzdem Liebe empfinden. So empfinden einige aromantische Menschen eine gewisse romantische Anziehung und verlieben sich, auch wenn sie auf Außenstehende nicht sonderlich verliebt wirken.

Wer sich in seiner aromantischen Grundeinstellung wohlfühlt, tritt selbstsicher als Single auf und möchte nichts daran ändern. In einer Partnerschaft kann es sich um eine queerplatonische Beziehung handeln: Diese Bezeichnung trifft auf selbstdefinierte Beziehungen zu. Das kann eine nichtamouröse Beziehung sein oder eine selbst ausgewählte Familie.

Aromantik in einer romantisch geprägten Welt

Wenn du aromantisch bist, spürst du keine Schmetterlinge im Bauch und siehst Verliebtsein als übertriebene Emotionalität an. Dir sind alle romantischen Gedanken und Gefühle fremd. Ein glückliches Paar, ein Liebesfilm – das alles sagt dir nichts.

Womöglich nennen dich deine Freunde kaltherzig, zynisch oder trotzig. Diese Erklärungen sind jedoch falsch: Du wendest dich nicht gegen die gesellschaftlichen Normen, sondern du hast eben deine ganz eigene Orientierung. Dass die nicht ins Normalbild passt, kann dir niemand vorwerfen.

Liebevolle Geschenke und andere romantische Gesten basieren meistens auf gesellschaftlichen Traditionen. Wer die Tricks durchschaut, muss deshalb nicht gleich aromantisch sein.

Richtige Aromantiker können tatsächlich wenig mit romantischen Gefühlsbekundungen anfangen. Doch es gibt auch „halbromantische“ und „grau-aromantische“ Menschen. Die „Halbromantiker“ können eine Beziehung aus einer früheren Verbindung eingehen, während sich „grau-aromantische“ Menschen unter bestimmten Umständen auf eine Partnerschaft einlassen.

Gesunde Beziehung zu sich selbst aufbauen: 8 Tipps für Aromantiker

Menschen, die aromantisch sind, fühlen sich oft außen vor. Sie haben einfach nicht den Wunsch nach einer romantischen Beziehung. Trotzdem können sie für bestimmte Gefühle empfänglich sein. Wer sich zu seiner eigenen aromantischen Orientierung bekennt, stärkt sich selbst – und fühlt sich besser gewappnet, wenn komische Fragen kommen.

  1. Es hilft, den Wunsch nach Normalität genau zu betrachten. Wer sich von den gesellschaftlichen Zwängen dazu getrieben fühlt, romantische Gefühle zu zeigen, macht sich damit selbst verrückt. Besser ist es, die eigenen Grenzen zu erkennen. So findest du heraus, welche Art von Beziehung zu dir / zu euch passt.
  2. Nimm dir nicht die „normale Gesellschaft“ als Vorbild. Es gibt so viele Beziehungsarten. Eine queerplatonische Partnerschaft gibt dir die Möglichkeit, dein Leben selbst zu bestimmen. Und zwar unabhängig davon, ob es um Gefühle oder sexuelle Aktivitäten geht.
  3. Wenn du einen Partner hast, sprecht ihr gemeinsam über eure Wünsche. Wie wichtig sind Intimität, Exklusivität und Sex für euch?
  4. Eine offene Kommunikation verbessert nicht nur deine Beziehungsfähigkeit. Auch in der queeren Gemeinschaft, mit deinen Freunden und in der Familie solltest du deine Vorlieben ehrlich aussprechen.
  5. Hör zu, was die anderen Menschen sagen – die wenigsten fühlen sich „normal“. Lass dich nicht zu sehr beeinflussen, aber gib ihnen die Chance, über die eigenen Emotionen und Probleme zu sprechen. Wer zuerst seltsam und ablehnend reagiert, möchte sich später vielleicht entschuldigen.
  6. Wenn dein Partner in Panik gerät, weil du dich als aromantisch outest, gibt ihm Zeit. Vielleicht will er an der Beziehung festhalten, vielleicht wünscht er auch eine Veränderung. Am besten sprecht ihr über eure gegenseitigen Erwartungen.
  7. Vielleicht hältst du dich für aromantisch und verliebst dich trotzdem irgendwann. Was nun? Lass deine Gefühle zu und bleibe offen für die Liebe. Möglicherweise hat sich deine Orientierung verändert.
  8. Ob du romantisch oder aromantisch veranlagt bist: Akzeptiere die Einstellung anderer Menschen. Nimm Rücksicht auf die verschiedenen Neigungen – und verwechsle sie nicht mit Meinungen. Typisch für Aromantiker: In ihren Beziehungen ist die Kommunikation sehr offen.

Unterstützung für aromantische Freunde und Familie: So zeigst du Verständnis

Du selbst bist „normal romantisch“ und glaubst, dass dein Partner, ein Freund oder ein Familienmitglied aromantisch ist? Zunächst solltest du keine Vorurteile haben und dem Thema nicht ausweichen, denn Aromantiker haben auch Gefühle.

Bleib offen für die typischen Probleme: Oft fühlen sich die Betroffenen abgelehnt, weil sie glauben, „anders“ zu sein. Dieser Gedanke kann unglücklich machen. Die Erkenntnis, dass es viele aromantische Menschen gibt, kann deshalb eine Erleichterung sein.

Biete den Personen, die sich wegen ihrer aromantischen Orientierung unsicher fühlen, deine Hilfe an. Ein offenes Ohr, der Hinweis auf Foren und Communitys – damit zeigst du, dass dir der andere wichtig ist.

Fazit: Eine Welt, die romantische Vielfalt umarmt

Sind dir romantische Momente fremd? Oder befürchtest du, dass dein Partner aromantisch ist? Wenn du dich selbst besser kennenlernen willst, empfiehlt sich der Beziehungstest von Greator. Ob du ein gefühlvoller, harmonieorientierter Romantiker bist oder ein strukturierter Typ, der auf andere abweisend wirkt – mach dir ein Bild von dir selbst. Das hilft dir dabei, entspannt und offen zu bleiben. Lass dich nicht von der vermeintlich allwissenden Gesellschaft fremd bestimmen, sondern steh zu deinen Gefühlen (und Nichtgefühlen). So stärkst du deine Selbstsicherheit und findest den richtigen Weg.

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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