Christina Grahn-Hommelsheim: „Werde durch Visionsarbeit selbstbewusst"

Lesezeit von 4 Minuten

„Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, heute auf einer Bühne zu stehen. Zu groß war die Angst, zu versagen, einen Aussetzer zu haben oder ausgelacht zu werden. Tatsächlich gehört genau das – die Bühne – seit vielen Jahren zu meiner täglichen Berufung: Und ich liebe es!”, zeigt sich Christina Grahn-Hommelsheim (46) ganz offen bei ihrem Auftritt während der Rednernächte in der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln. In ihrer Rede sprach der Coach über Verlustangst und ihren Neuanfang und wie auch du es schaffst, selbstbewusst zu werden. Erfahre jetzt mehr!

Christina Grahn: „Viele unserer Ängste entstehen in der Kindheit!”

Was hat Christina getan, um ihre Ängste zu überwinden und selbstbewusster zu werden? Sie hat sie sich angeschaut und es mehr und mehr geschafft, sich von ihnen nicht mehr blockieren zu lassen. „Ich glaube, wir alle haben diese Ängste. Das verbindet uns miteinander. Aber sie dürfen dich nicht bremsen, das Leben zu leben, das du dir eigentlich wünschst. Diese Ängste sind bestimmt persönlichkeitsabhängend. Aber fast alle entstehen schon in unserer Kindheit”, weiß Christina aus Erfahrung. So auch ihre Verlustangst.

Keinen Raum, um selbstbewusst zu werden

In ihrer Kindheit erlebte der Coach Gewalt, sexuellen Missbrauch und eine Mutter, die mit ihrer Aufgabe völlig überfordert war. Ständig hatte Christina Verlustangst, das Gefühl: „Ich darf eigentlich gar nicht da sein!” Dennoch gab es eine Person in ihrer Kindheit, die Christina Grahn-Hommelsheim Halt gab: ihr Papa. In seiner Gegenwart hatte sie das Gefühl, so sein zu dürfen, wie sie ist.

Christina: „Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass alles vorbei ist”

Dann war dieser eine Abend. Dienstagabend. 21 Uhr. Christina ist 15 Jahre alt und bringt ihre kleine Schwester ins Bett. Es klingelt an der Tür. Ihre Oma steht dort und überbringt die Nachricht vom Tod des Vaters. „Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass alles vorbei ist. Ich falle und falle und falle. Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Aufgeben
  2. Kämpfen

Meine Mutter versicherte uns, dass wir das als Team schaffen und zusammenhalten”, erinnert sich Christina noch viele Jahre später sehr gut. Also kämpfte sie.

Von der Verlustangst in den Macher-Modus

Wenige Monate später kam Christinas Schwester in ein Asthma-Internat und ihre Mutter hatte beschlossen, ein neues Leben in Spanien zu beginnen. „Und ich blieb alleine zurück in diesem Haus. Der einzige Zufluchtsort, den ich in dem Moment hatte, war das Geschäft meiner Eltern. Mit 18 Jahren übernahm ich es. Denn Aufgeben kam für mich nicht in Frage. Für mein Alter handelte ich in dem Moment sehr selbstbewusst. Auch wenn ich ganz viele Ängste hatte. Parallel studierte ich BWL.

Äußerlich wirkte Christina selbstbewusst

Die folgenden Jahre lebte Christina voll in ihrem Muster: „Irgendwie muss ich das schaffen!” Es lief auch: Die Bilanzen wurden besser, Mitarbeiter konnten bezahlt werden, sie fuhr ein schickes Auto und besaß ein tolles Haus. „Aber innerlich ging es mir total schlecht. Ich hatte eine richtig krasse Essstörung und war depressiv, hatte Panikattacken”, spricht die Autorin von „Herz über Kopf – Die einfache Formel für ein glückliches Leben” ganz ehrlich über ihre Vergangenheit.

Christina Grahn-Hommelsheim: „Das Leben ist eine Coaching-Session!”

Eines Tages findet Christina sich im Krankenhaus wieder. Ein Arzt steht vor ihr und macht eine klare Ansage: „Wenn Sie so weitermachen, leben Sie nur noch ein paar Jahre!” Dieser Moment die junge Frau wach: Sie steckte mit 25 Jahren ihre Energie in alle Ausbildungen rund um Persönlichkeitsentwicklung. Die wichtigsten Erkenntnisse ihrer vergangenen 20 Jahre, die sie haben selbstbewusster werden lassen, möchte Christina gern mit dir teilen:

  1. Das Leben ist eine Coaching-Session: Es bringt uns immer wieder die gleichen Situationen ins Leben – nur mit wechselnden Protagonisten. Solange, bis du für dich das „Learning” dahinter erkannt hast.
  2. Manchmal sitzen wir in einem Käfig aus selbstkreierten Gedanken und Glaubenssätzen. Teilweise sind die sehr alt, weil wir sie von Eltern oder Großeltern übernommen haben. Bei mir war es die Verlustangst. Aber frage dich: Bringen sie dir überhaupt noch was?
  3. Wir haben immer zu jeder Zeit eine Energiewolke um uns herum. Du strahlst darüber etwas aus. Das ist wie eine Art Beamer, über den du kreierst. Du ziehst das in dein Leben, was du denkst und fühlst. Überprüfe, ob du diese Energiewolke für dich noch brauchst. Denn unter Umständen hast du morgen schon das in deinem Leben, was du heute denkst.

Für das Selbstbewusstsein: Fünf Minuten Investition in deine Entwicklung

Wenn du wirklich in deinem Leben etwas verändern und selbstbewusst werden möchtest, dann hat Christina ein tolle Empfehlung für dich: „Lass die Visionsarbeit zu deinem täglichen Ritual werden.” Denn jeden Tag meditiert der Coach, geht nach innen. In die Ruhe. „Selbst wenn du nur fünf Minuten in deine Entwicklung investierst, kann das so viel bewirken”, weiß sie zu gut aus eigener Erfahrung. „Frag dich, was du willst – und lebe es. Dann wird Dankbarkeit und Freude automatisch in dein Leben ziehen.”

Visionsarbeit macht selbstbewusst: So ziehst du Freude in dein Leben

Falls du eine blöde Kindheit hattest, ist das (leider) überhaupt keine Ausrede – so Christina. Im Gegenteil: „Das bringt dir unglaublich viel Potenzial und Kraft. Mir ist es auch gelungen, meine Verlustangst immer kleiner werden zu lassen. Jetzt wird es Zeit, dass du das Leben kreierst, das dir wirklich Spaß macht. Dafür bist du hier!” Und so setzt du die Visionsarbeit um:

  1. Fünf Minuten am Tag eine Auszeit für dich nehmen
  2. Du stellst dir vor, was du willst
  3. Du fühlst dich in dein neues Leben, dein neues Ich hinein, als sei es schon da

Plötzlich bist du nicht mehr das Schiff, das ruhig im Hafen liegt. Sondern du hast deinen Kompass ausgerichtet, es geht los und das Wasser trägt dich sicher. Trau dich, deine Komfortzone zu verlassen und freu dich auf ganz viel tolles Neues.

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