Mit der Methode, die als iterativ und nutzerorientiert bezeichnet wird, soll es möglich sein, komplexe Probleme in unterschiedlichsten Bereichen des Lebens zu lösen und überlegene Lösungen zu entwickeln. Das Besondere am Design Thinking ist die kundenzentrierte Herangehensweise.
Im Design Thinking spielen Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Erwünschtheit eine wesentliche Rolle. Das Konzept schließt jedoch nicht nur klassische Design-Disziplinen wie Formgebung und Gestaltung ein, sondern berücksichtigt vor allem die Nutzerwünsche und den Bedarf von Kunden, sodass man von einer nutzerorientierten Methode sprechen kann.
„What is design thinking?“ – diese Frage stellen sich nicht nur Marketingexperten, sondern alle, die mit der Methode oder dem Prozess zu tun haben. Die offizielle Definition Design Thinking beschreibt sie als Methodik und Denkansatz zugleich. Als Coach oder Entscheider*in im Marketing hilft sie dir dabei, dein kreatives Potenzial zu nutzen, um komplexe Aufgabenstellungen oder Probleme besser und effizienter zu lösen.
Beim Design Thinking Prozess geht es in der Regel um Innovationsvorhaben. Das können Entwicklungen neuer Produkte oder Dienstleistungen, aber auch Optimierungen betrieblicher Prozesse sowie Änderungen bestehender Vorgehensweisen sein. Im Design Thinking werden alle Vorschläge und Handlungen aus Sicht des Nutzers (Kunden) betrachtet. Um das gewünschte Ziel zu erreichen, wendet man verschiedene Methoden an. Die Zielsetzung besteht darin, die Wünsche und Bedürfnisse von Zielgruppen zu ermitteln und sich bei der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten am Bedarf von Kunden und Unternehmen zu orientieren.
Design Thinking auf Deutsch bedeutet wörtlich übersetzt Design Denken. Die Methode stammt ursprünglich aus dem agilen Arbeiten und verdankt ihre Namensgebung der Arbeitsweise von Designern. Diese kreativen Fachleute verlassen sich ganz auf ihre Intuition, wenn sie Trends beobachten und die Erfolgsaussichten ihrer Projekte aus Sicht ihrer Kunden betrachten.
Offiziell wurde die Methode von Larry Leifer, einem Professor der Stanford-University in den USA, dem Informatiker Terry Winograd sowie von David Kelley, dem Gründer der Innovationsagentur IDEO begründet. Im Jahr 1991 fand die erste Tagung, das „Design Thinking Research Symposia" zu diesem Thema statt. Seitdem wird die Erforschung und Umsetzung von Design Thinking gefördert.
Auch wenn die Ursprünge des Design Thinking schon einige Jahre zurückliegen, gilt die Methode als Trendtool, das die nutzerzentrierte Vorgehensweise auch für andere Bereiche zugänglich machen soll. Die war damals nur im Innovationsmanagement üblich.
Im Design Thinking geht es darum, Produkte, Dienstleistungen und Maßnahmen zu entwickeln oder diese so zu optimieren, dass sie dem tatsächlichen Bedarf der Nutzer entsprechen. Um die Ziele zu erreichen, analysiert ihr zunächst, welche Erwartungen diejenigen haben, die sich eine Lösung wünschen.
Ein Design Thinking Prozess besteht aus mehreren Phasen. So beginnt man damit, die verschiedenen Aspekte eines Problems neu zu bewerten. Dies geschieht dadurch, indem ihr das bereits vorhandene Wissen nochmals analysiert und infrage stellt. Auf diese Weise betrachtet ihr Probleme oder Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, sodass sich neue oder alternative Lösungsansätze ergeben.
Design Thinking ist eine moderne Form der Unternehmensstrategie. Mit ihr stellst du sicher, dass Kundenbedarf und Kundenwünsche bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Verfahrensweisen ausreichend berücksichtigt sind. In diesem Zusammenhang wird Design Thinking als:
beschrieben. In der Definition Design Thinking wird auch auf den methodischen Aspekt eingegangen. Durch ein methodisches Setting soll kreatives Denken begünstigt und gefördert werden, damit innovative Ideen zielorientiert eingesetzt werden können.
Design Thinking erfordert eine stetige Auseinandersetzung mit dem Bedarf und der Denkweise der Zielgruppen, den eigenen Wahrnehmungen und den Zielen des Unternehmens. Verhaltensweisen und Abläufe werden daher genau unter die Lupe genommen. Zunächst entwickelt man Ideen und Lösungen in Form von Prototypen, damit diese von potenziellen Anwendern noch vor der Fertigstellung, Markteinführung oder Umsetzung getestet und per Feedback beurteilt werden können. Damit will man praxisnahe Ergebnisse erzeugen.
Das Ziel dieser Methode besteht darin, kreative Lösungen für Probleme oder Aufgabenstellung zu entwickeln sowie die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsfelder zu ermöglichen. Im Design Thinking geht es somit um eine Innovation, die allerdings nicht unbedingt eine Erfindung sein muss.
Auch Optimierungen bestehender Prozesse können sinnvolle Innovationen sein, wenn das Unternehmen dadurch Zeit und Geld sparen kann. Wenn Ideen dazu führen, dass unternehmensinterne Prozesse und Abläufe effektiver gestaltet werden können, ist dies für ein Unternehmen durchaus eine lohnenswerte Innovation.
Die genauen Abläufe im Design Thinking sind nicht einheitlich definiert und können sich abhängig vom jeweiligen Unternehmen und der Zielsetzung geringfügig voneinander unterscheiden. Die Stanford University/USA hat folgenden Ablauf beim Design Thinking exemplarisch zugrunde gelegt:
Der Design-Thinking-Prozess beginnt mit dem ersten Schritt, dem Verstehen der Problematik. Nun müssen Lösungs- oder Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet werden. In dieser Phase wird viel recherchiert, beobachtet, Interviews geführt und Statistiken ausgewertet. Allein oder im Team betrachtet man das Problem aus Anwendersicht.
Im zweiten Schritt geht es ums Beobachten. Dabei werden Fragen gestellt, Argumente gesammelt und die dabei zutage geförderten Informationen diskutiert. Hierbei kommt es auf eine präzise Fragestellung an. Die Vorgehensweise kann sehr unterschiedlich sein, da es zunächst um das Sammeln alternativer Vorschläge, die beim Optimieren von Prozessen sowie beim Entwickeln individueller Lösungen helfen können, geht.
Beim anschließenden Fokussieren, der dritten Phase im Design Thinking, konzentriert man sich auf besonders vielversprechende Ansätze, die eine Lösung der Problematik und eine Weiterentwicklung ermöglichen könnten. Sobald Ideen gefunden und als realisierbar eingestuft sind, wird mit der Anfertigung physischer Prototypen (bei der Produktherstellung) oder mit der Erarbeitung verschiedener Lösungsvorschläge (bei Dienstleistungen) begonnen.
Die fünfte Phase widmet sich dem „design thinking prototyping". Das Prototyping ist der aktive Kern im Design Thinking Prozess und soll die entwickelten Ideen mit möglichst geringem Aufwand darstellen. Ein Prototyp ist nicht zwangsläufig ein Gegenstand. Zu den Prototypen, die im Design Thinking entwickelt werden, gehören auch neue Anwendungen (Paper Prototypes), Abläufe und Prozesse (Storyboards), Rollenspiele (Soziale Interaktion) sowie Businessmodelle.
Auch die Herstellung eines Videoclips als Prototyp zur Vorstellung einer Produktidee ist dabei denkbar. In der darauffolgenden Testphase überprüft man die zu diesem Zweck entwickelten Prototypen auf ihre Praxistauglichkeit, bevor es eine Entscheidung gibt.
Damit geeignete Lösungen gefunden und Verbesserungen erzielt werden, wendet man die einzelnen Prozessschritte in den jeweiligen Design-Thinking-Projekten sehr flexibel an. Es kann deshalb vorkommen, dass bestimmte Phasen mehrfach durchlaufen werden.
Um die Ziele im Design Thinking, das Schaffen wertvoller Problemlösungen und die Implementierung von Innovation zu erreichen, sind diese drei Komponenten von besonderer Bedeutung:
Insbesondere die menschliche Perspektive wird im Design Thinking als Maßstab für die Gestaltung innovativer Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse, die realisierbar und marktfähig sind, als wichtig betrachtet.
Es wird zwischen verschiedenen Methoden unterschieden, die sich mit der Zeit ergeben haben. So kann der Prozessablauf manchmal aus fünf und in anderen Fällen aus sieben Phasen bestehen. Allerdings ist der grundlegende Inhalt immer der gleiche.
Unabhängig von der Methode geht es im Design Thinking darum, Lösungsmöglichkeiten für komplexe Probleme oder für noch nicht klar definierte Problemstellungen und Herausforderungen zu entwickeln. Deshalb kommen im Design Thinking verschiedene Denk- und Arbeitsweisen zum Einsatz, die wir hier kurz erläutern.
Das Mindmapping gehört zu den visuellen Möglichkeiten. Mithilfe von Darstellungen, den sogenannten Mindmaps, werden Ideen visuell abgebildet und anschließend analysiert. Diese Methodik soll dabei helfen, Verbindungen und Zusammenhänge besser zu verstehen. Außerdem soll das Mindmapping hilfreich sein, um Ideen und Denkansätze aufzuzeigen und zu dokumentieren. Mindmaps können zudem als Zusammenfassung und Verbildlichung von Information dienen.
Bei einem Interview handelt es sich um eine arrangierte Konversation, an der mindestens zwei Parteien, nämlich der Fragesteller und die zu interviewende Person teilnehmen. Es können sich aber auch mehrere Befragte an einem Interview beteiligen. Beim Design Thinking erfragt das Team im Rahmen kontextueller Interviews möglichst ganzheitliche Informationen erfragt. Durch spezifische Fragestellungen werden detaillierte Erkenntnisse gewonnen, die man später entsprechend analysieren und einordnen kann.
Wenn du Gespräche mit Kunden führst, ist es wichtig, dass du dir zuvor die Themen überlegst, auf die du im Interview besonders eingehen möchtest. Gibt es Fragen zu klären? Bereite dich auf Kundengespräche vor und erstelle eine Liste mit den wesentlichen Fragen, die dein Gegenüber beantworten soll. Die während des Gesprächs gesammelten Informationen und Antworten werden schriftlich festgehalten und anschließend aufbereitet. Auf diese Weise kannst du die interessantesten Erkenntnisse und Aussagen benennen.
Brainstorming ist ein wesentlicher Bestandteil der Ideenfindung und wird nicht nur im Design Thinking angewendet. Bei dieser etablierten Technik generiert man möglichst viele neue Ideen. Die richtige Formulierung der Fragestellung ist dabei ausschlaggebend für die Qualität der Ergebnisse.
Wichtig ist, dass jeder Teilnehmer im Team aktiv in den Prozess des Brainstormings eingebunden wird und mit eigenen kreativen Ideen einen Beitrag zur Ideenfindung und Lösungsentwicklung leistet. Als Methode kommt das Brainstorming zum Einsatz, wenn eine möglichst hohe Zahl an Ideen gewünscht ist. Da das Verfahren über kreative Blockaden hinweg helfen kann, nutzt man es im Design Thinking häufig zur Entwicklung innovativer Ideen.
Grundsätzlich kann Design Thinking in jedem Bereich der Wirtschaft und des täglichen Lebens sowie in unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden. Das Anwendungsspektrum dieser Methode vergrößert sich stetig. In einem Unternehmen wird die Methodik beispielsweise bei der Entwicklung von Produkt-, Service- und Prozessinnovationen berücksichtigt.
Oft kommt Design Thinking bei zukunftsgerichteten Themen wie der Wirtschafts- und Organisationsentwicklung, bei neuen Geschäftsmodellen, in der Strategieplanung sowie im Rahmen von Digitalisierungsprozessen zum Einsatz.
Als spezielle Variante gelten die Design Sprints, die schnelle Lösungen bei der Entwicklung neuer oder bei der Verbesserung bestehender Produkte versprechen. Durch das Erstellen von Prototypen sowie durch das Testen von Ideen mit freiwilligen Probanden sind monatelange Rechercheprozesse auf wenige Tage komprimiert.
Damit will man lange Prozesse verkürzen und agiles Arbeiten ermöglichen. Zu den Vorteilen dieser Methode zählen unter anderem:
Die Einsatzgebiete für Design Thinking sind sehr vielfältig. Mit ihrer kreativen, offenen und systematischen Herangehensweise ist diese Methode ein ideales Vorgehensmodell für unterschiedlichste Fragestellungen und Problembereiche. Daher findet man Design Thinking in fast allen Branchen, Bereichen und Geschäftsmodellen. Die
Grundphilosophie dieser Methode, die Anwenderorientierung und die Iteration haben sich bei verschiedensten Themenstellungen in der Praxis bewährt.
Obwohl dieser Methode viele Vorteile zugeschrieben werden, gibt es auch einige kritische Bemerkungen. Anlass zur Kritik sind beispielsweise der höhere zeitliche und personelle Aufwand, den diese Vorgehensweise erfordert. Die Schwäche des Verfahrens soll außerdem darin bestehen, dass ständig nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten gesucht und die Lösungserarbeitung vernachlässigt wird.
Daher empfiehlt sich, bereits in einer frühen Phase nur eine bestimmte Auswahl an Ideen zuzulassen und sich auf realisierbare Lösungsansätze zu konzentrieren. Im klassischen Design-Thinking-Prozess fehlt zudem die Implementierung eines Lösungsvorschlags als finaler Schritt. Als weiterer Kritikpunkt gilt der Fakt, dass es sich um eine sehr kreative Methode handelt, eine Erfolgsgarantie jedoch nicht vorhanden ist.
Als Coach nutzt du diese innovative Methode in folgenden Bereichen:
Bei deiner Ausbildung zum Business Coach wirst du weitere Methoden und Business Coaching Skills erlernen, die dich im Business-Umfeld weiterbringen und dir dabei helfen, sichtbare Erfolge zu produzieren!