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Selbstdisziplin – so integrierst du sie in deinen Alltag

Lesezeit von 7 Minuten
Selbstdisziplin  – so integrierst du sie in deinen Alltag

Manche Menschen erreichen ihre Ziele scheinbar mühelos. Sie sie sind strukturiert und organisiert, treiben regelmäßig Sport und schaffen es sogar, neben der Arbeit noch eine Fremdsprache zu lernen oder eine Fortbildung zu absolvieren. Mit Selbstdisziplin!

Andere dagegen würden zwar gerne vieles erreichen, werfen jedoch bereits bei den ersten Schwierigkeiten die Flinte ins Korn oder fangen gar nicht erst an, ihre Ziele umzusetzen. Diesen Menschen fehlt eine entscheidende Eigenschaft, die fast noch wichtiger ist als Intelligenz oder Talent: Selbstdisziplin. Wenn du auch des Öfteren frustriert bist, weil dein innerer Schweinehund mal wieder stärker war, dann gibt es eine gute Nachricht. Du kannst lernen, ihn zu überlisten, denn Selbstdisziplin kann antrainiert werden.

Was ist Selbstdisziplin?

Selbstdisziplin ist die Fähigkeit, sich selbst anzutreiben, um ein Ziel zu erreichen und auch dann motiviert zu bleiben, wenn es mal nicht so läuft, wie gewünscht. Disziplinierte Menschen schaffen es, Hürden, die ihnen begegnen, zu überwinden und Versuchungen zu widerstehen. Sie blenden alles aus, was ihnen beim Erreichen ihrer Ziele hinderlich ist. Dabei nehmen sie in Kauf, dass das auch mal länger dauern kann.

Erfolgreiche Menschen haben hart und oftmals lange gearbeitet, um dorthin zu gelangen, wo sie stehen. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, wie schon der griechische Dichter Hesiod treffend bemerkte. Wichtig dabei ist das Wissen, dass du diese harte Arbeit für dich selbst tust, nicht für andere. Selbstdisziplin ist also die Kunst, gegen Widerstände anzukämpfen, um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Wenn du das verinnerlicht hast, wird es dir viel leichter fallen, dich selbst zu motivieren.

Die drei Faktoren der Selbstdisziplin

Selbstdisziplin besteht aus drei Grundpfeilern, nämlich:

1. Willenskraft
Sie hilft dir, von deiner bequemen Couch aufzustehen und die Laufschuhe anzuziehen, wenn du dir zum Beispiel vorgenommen hast, beim nächsten Stadtlauf mitzumachen und mit einer ordentlichen Zeit ins Ziel zu kommen. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel für Willenskraft ist der sogenannte Marshmallow-Test, den der Psychologe Walter Mischel 1968 mit einer Gruppe von Vorschulkindern durchführte.

Er zeigte ihnen eine Tüte mit Marshmallows und gab ihnen die Wahl, entweder sofort eines zu essen oder zu warten, bis der Testleiter zurückkommt und dann dafür gleich zwei zu bekommen. Während einige Kinder direkt zugriffen, brachten die meisten die Geduld auf, zu warten. Rund 15 Jahre später begutachtete Mischel die Kinder von damals ein zweites Mal. Er fand heraus, dass diejenigen, die gewartet hatten, nicht nur eine höhere Sozialkompetenz zeigten: Sie waren auch selbstbewusster und konnten Rückschläge besser wegstecken als die, die sofort gegessen hatten.

2. Ausdauer
Durchhaltevermögen ist der zweite wichtige Faktor. Du wirst immer mal an einen Punkt kommen, an dem du keine Lust hast oder glaubst, nicht mehr weiterzukönnen. Doch genau dann ist es wichtig, dranzubleiben. Denn mit der nötigen Portion Durchhaltevermögen ziehst du dein Pensum auch dann durch, wenn du nach einem harten Arbeitstag müde bist oder wenn es in Strömen regnet.

3. Fleiß
Um Willenskraft und Ausdauer immer auf einem gleich hohen Niveau zu halten, ist Fleiß gefragt.

Diesen drei Eigenschaften mag ein verstaubtes, antiquiertes Image anhaften, doch tatsächlich sind sie der Schlüssel zur Selbstdisziplin. Denn niemand ist ständig hoch motiviert und es wird immer Phasen geben, in denen du lieber aufgeben möchtest. Doch mit Selbstdisziplin schaffst du es, dich aufzuraffen und trotzdem weiterzumachen.

Erfolg ist in erster Linie Kopfsache, Intelligenz und Talent sind nicht so entscheidend. Nach diesem Prinzip trainieren beispielsweise die Navy Seals. Sie sagen, wenn man glaubt, man kann nicht mehr, hat man erst 40 Prozent seiner Leistungsfähigkeit abgerufen. Entscheidend für den Erfolg ist die geistige Fitness. Selbstdisziplin stellt das Bindeglied dar zwischen deinen gesteckten und erreichten Zielen. Welche Ziele das sind, definierst du ganz alleine.

selbstdisziplin lernen

Beispiele für Selbstdisziplin

Neben den Klassikern, mehr Sport zu treiben, abnehmen oder mit dem Rauchen aufhören zu wollen, gibt es noch viele Bereiche, in denen Selbstdisziplin zum gewünschten Erfolg führt. So braucht es zum Beispiel ein großes Maß an Ausdauer, Fleiß und Willensstärke, um den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Doch auch im ganz normalen Alltag gibt es viele Situationen, in denen Selbstdisziplin gefragt ist.

Vielleicht schiebst du es schon lange vor dir her, die Fenster zu putzen, deine Eltern mal wieder zu besuchen oder deine Steuererklärung zu machen. Vielleicht wolltest du auch schon lange mehr Geld auf die hohe Kante legen oder deine Wohnung zu entrümpeln. Stell dir vor, wie stolz und zufrieden du bist, wenn du diese Ziele erreicht hast.

Deshalb ist Selbstdisziplin gut für dich

Selbstdisziplin ist in allen Lebensbereichen nützlich. Du brauchst sie immer dann, wenn du Dinge erledigen möchtest, die dir unangenehm sind oder wenn du eben gerne ein bestimmtes Ziel erreichen möchtest. Selbstdisziplin hilft dir dabei, gute Arbeit abzuliefern, auch wenn dir vielleicht gar nicht danach zumute ist. Sie verleiht dir die nötige Stärke, mit Rückschlägen fertig zu werden und Versuchungen zu widerstehen.

Mit Selbstdisziplin schaffst du es, dich zu fokussieren und deine Projekte erfolgreich abzuschließen. Lass dich nicht entmutigen, wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt. Alles braucht seine Zeit und wenn du gar nicht weißt, wie du anfangen sollst, können dir die nachfolgenden Tipps eine Hilfe sein.

10 Tipps zum Erlernen von Selbstdisziplin

1. Was motiviert dich?
Überlege dir, warum du etwas Bestimmtes tun möchtest. Wenn du weißt, was dich antreibt, fällt es dir viel leichter, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen.

2. Ein realistisches Ziel setzen
Du kennst deine Stärken und Schwächen. Nimm dir deshalb für den Anfang nicht zu viel vor und stecke dir ein Ziel, das du auch erreichen kannst. Es hilft auch, dir ein Datum zu setzen, bis wann du dein Projekt abgeschlossen haben möchtest. Das ist besonders wichtig, wenn du gerade damit beginnst, deine Selbstdisziplin zu trainieren.

3. Vermeide Hindernisse
Gerade, wenn du noch am Anfang deines Weges bist, kann es passieren, dass du dich ablenken lässt. Vermeide deshalb alles, was dir Steine in den Weg werfen könnte. Wenn du dir beispielsweise vorgenommen hast, dich ab jetzt gesünder zu ernähren, dann mache einen Bogen um Fast-Food-Restaurants und verbanne Chips oder Schokolade aus deinem Vorratsschrank. Ignoriere auch alle Zweifler und Pessimisten in deinem Umfeld.

4. Finde deinen Rhythmus
Jeder Mensch ist individuell und hat seinen eigenen Biorhythmus. Wenn du Frühaufsteher bist, mach dir das zunutze und geh gleich morgens auf deine Joggingrunde oder absolviere dein Lernpensum noch bevor du deinen Alltag beginnst. Es fällt dir leichter, deine Ziele zu erreichen, wenn du mit deinem persönlichen Rhythmus arbeitest.

5. Bleib dran
Zur Selbstdisziplin gehört auch Geduld. Es dauert seine Zeit, bis du neue Gewohnheiten so verinnerlicht hast, dass sie dir in Fleisch und Blut übergegangen sind. Laut einer Studie, die Philippa Lally vom University College in London durchgeführt hat, brauchen Menschen durchschnittlich um die 60 Tage, bis eine neue Gewohnheit automatisiert ist. Doch auch das ist bei jedem Menschen anders. Sei also nicht zu streng mit dir, falls es länger dauert. Wichtig ist, an deinem Ziel dranzubleiben.

6. Sieh dein Ziel
Viele erfolgreiche Menschen praktizieren die Kunst des Visualisierens. Stell dir vor, du hast dein Ziel bereits erreicht! Male dir jetzt aus, wie gut es sich anfühlt, wenn du zum Beispiel endlich die gewünschten vier Kilo abgenommen hast. Oder wenn du beim Stadtlauf ins Ziel gekommen bist und deine Medaille erhältst … Visualisieren gibt deiner Selbstdisziplin einen neuen Schub. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn du vielleicht gerade eine Phase der Unlust hast.

7. Halte deine Fortschritte fest
Wenn du an deiner Selbstdisziplin arbeitest, ist es wichtig, deine bereits erzielten Erfolge festzuhalten. Führe ein Tagebuch, in das du regelmäßig einträgst, was du bereits geschafft hast und wie du dich jetzt fühlst. Das hilft dir durchzuhalten und weiterzumachen, wenn du mal eine kleine Flaute hast.

8. Kombiniere Dinge
Falls dir an manchen Tagen die Motivation fehlt, hilft es dir vielleicht, mehrere Dinge miteinander zu verbinden. Wenn du zum Beispiel mit dem Gedanken liebäugelst, dein Lauftraining sausen zu lassen, weil du auch noch Einkaufen musst, dann schnappe dir deine Tasche und jogge zum nächsten Supermarkt.

9. Finde ein Vorbild
Um deine Selbstdisziplin aufrechtzuerhalten, kann es nützlich sein, dich an einem Menschen zu orientieren, der sehr diszipliniert sein Ding durchzieht.

10. Belohne dich
Gönne dir etwas Schönes, wenn du dein Ziel oder auch nur ein Etappenziel erreicht hast. Klopfe dir selbst auf die Schulter, denn du kannst stolz auf dich sein.

So bringst du Selbstdisziplin in deinen Alltag

Mit der Selbstdisziplin ist es wie mit den Muskeln: Je mehr du trainierst, desto besser wirst du. Wenn dir das Erreichen großer Ziele für den Moment noch zu viel ist, dann fange einfach klein an. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – und das gilt auch für die Selbstdisziplin.

Mit dieser Übung bringst du sie aber ganz leicht in deinen Alltag: Stelle dir am Abend eine Aufgabe, die du am nächsten Tag erledigen willst. Das sollte irgendetwas sein, das dich Überwindung kostet, zum Beispiel die Küche zu putzen, den Schreibtisch aufzuräumen, einen Tag lang nur gesunde Lebensmittel zu essen oder auch eine Stunde lang konzentriert zu lernen. Schreibe diese Aufgabe entweder in deinen Terminkalender oder auf einen Zettel, den du irgendwohin klebst, wo du ihn auch siehst.

So schließt du praktisch einen Vertrag mit dir selbst. Du kannst auch Familie oder Freunde über deinen Plan informieren und so noch zusätzlichen Druck aufbauen. Wenn du deine Aufgabe erfolgreich erledigt hast, belohnst du dich mit irgendetwas, das dir Freude macht. Nachdem du es geschafft hast, für diese Dinge die nötige Selbstdisziplin aufzubringen, kannst du auch größere Ziele in Angriff nehmen.

Fazit

Erfolg ist nicht allein das Resultat von Talent und einem hohen Intelligenzquotienten. Viel wichtiger ist dafür Selbstdisziplin. Sie ist der Motor, der dich antreibt, deine Ziele zu erreichen. Mit Willenskraft, Ausdauer und Fleiß kannst du alles schaffen, was du erreichen möchtest – und du wirst auch mit Rückschlägen besser fertig.

Selbstdisziplin kannst du erlernen. Es ist zwar ein langer und manchmal auch steiniger Weg, doch wenn du deinen inneren Schweinehund bezwungen und deine persönliche Routine gefunden hast, ist dein Ziel schon in greifbare Nähe gerückt. Noch mehr Tipps für deinen Erfolg findest du in unserem Karriere-Workbook.

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