Viktoria Schretzmayer: „Glaubenssätze – so löst du sie für dich auf!"

Lesezeit von 4 Minuten

Wolltest du in deinem Leben eigentlich schon mal etwas verändern? Und sicher durftest du auch feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. „Ich kenne das auch sehr gut”, drückt Viktoria Schretzmayer ihr Mitgefühl aus. Bei der „New Faces Night” in der Volksbühne am Rudolfplatz sprach sie über Wünsche und Glaubenssätze. „Vor ziemlich einem Jahr stand ich vor der Entscheidung: Bleibe ich in meinem sicheren Job oder spring ich ins kalte Wasser, in die Selbstständigkeit? Ich entschied mich für letzteres.” Gleichwohl war es ein längerer Weg.

„In meinem Kopf tanzten diverse Glaubenssätze Tango”

Warum? „Ich spule ein paar Jahre zurück: Ich war festangestellt, in einer Führungsposition. Ich bekam ein gutes Gehalt und fuhr einen Firmenwagen. Viele Jahre liebte ich diesen Job. In meinem Kopf tanzten diverse Glaubenssätze Tango. Meinem Ego gefiel das auch, denn ich hatte eine wichtige Position. Aber diese Stimme in mir wurde lauter und stärker. Denn ich hatte immer den Traum selbstständig zu sein. Lange redete ich mir schön: ,Das, was ich gerade mache, ist ja wie selbstständig sein.’ Aber das war nur die halbe Wahrheit.

Der Wunsch nach meiner wahren Selbstverwirklichung wurde immer größer. Also begab ich mich auf meine innere Reise: Was will ich? Was fühlt mein Herz? Und wer bin ich? Ich liebe es, Menschen zu inspirieren, mit ihnen zu arbeiten, sie zu motivieren. Nebenbei machte ich Ausbildungen zum spirituellen Coach und arbeitete bereits als dieser. Aber zu groß war die Angst, meine Komfortzone mit dem sicheren Job zu verlassen. Dort habe ich mich gut ausgeruht und meinen Traum in die zweite Reihe gestellt. Ich fuhr mit angezogener Handbremse. Das war frustrierend!”

„Meine Glaubenssätze bremsten mich aus”

Bis Viktoria Schretzmayer all ihren Mut zusammennahm, um zu kündigen. „Nach acht Jahren wollte ich nicht einfach so gehen in der Firma. Also entschied ich mich, es meinem Chef vor dem Wochenende, an einem Freitag, mitzuteilen. Ich war so stolz auf mich. Allerdings – nur zwei Wochen später stand ich wieder auf der Matte. Ich zog die Kündigung zurück. Weil ich Angst bekommen hatte. Meine Glaubenssätze bremsten mich aus. Für die Sicherheit blieb ich in der Firma.”

Löse dich von deinen Glaubenssätzen

Was ist in dem Moment passiert? Viktorias Verstand hatte sie in der Hand. Denn er liebt Routinen und Sicherheit. Vielleicht kennst du auch Situationen in deinem Leben, in denen sich nichts mehr stimmig anfühlte? „Also buchte ich über Weihnachten eine siebentägige Reise nach Thailand. Dort verkroch ich mich in einem Kloster zum Meditieren. Als ich am 30. Dezember zurück nach Hause kam, wusste ich: ,So geht es nicht weiter! Vicky, du nimmst jetzt deine Träume in die Hand. Du gehst all in!’”, erzählt Viktoria Schretzmayer von ihrer Entscheidung. Sie hatte sich entschieden, sich mehr und mehr von ihren alten Glaubenssätzen zu lösen.

„Ich schloss einen Vertrag mit mir selbst, dass es für alle Wünsche und Vorhaben keine Ausreden mehr gibt. Kein Warten mehr. Kein Aufschieben. Das hatte ich lang genug gemacht. Anfang Januar hatte ich 0€ Umsatz. Heute, neun Monate später, lebe ich meinen Traum. Ich halte Workshops und Vorträge, schreibe Ebooks, coache. Und meinen Job kündigte ich diesmal wirklich!”

4 Schritte – so setzt du deinen neuen Glaubenssatz in die Tat um!

„Jetzt stehe ich hier auf der Bühne. Und all das war fernab meiner Vorstellungskraft, dass ich das schaffen könnte. Was habe ich anders gemacht? Ich habe gehandelt! ,Einfach machen’ ist mein neuer Glaubenssatz.

  1. Schritt: Befasse dich mit dir selbst! Nimm dir am Tag einige Minuten Zeit, um dich mit deinen Wünschen zu befassen. Und zwar schriftlich. Denn Schriftlichkeit hat eine ganz andere Power als Dinge nur im Kopf zu haben.
  2. Ich handelte intuitiv. Beginne mit kleinen Schritten – ob es Dinge sind, die dir Freude machen, die dir leicht fallen oder die dir gut tun. Die großen Veränderungen sind die Summen aller kleinen Schritte im Voraus.
  3. Stelle dich deinen Ängsten! Zeige dich so, wie du bist! Bleib im Vertrauen. Habe keine Angst vor Ablehnung oder Bewertungen.
  4. Arbeite mit deinen eigenen Limitierungen und Glaubenssätzen. Deine Selbstzweifel ist die Mauer zwischen dem alten und dem neuen Leben. Keiner steht dir so im Weg, wie du dir selbst.

„Glaube nicht alles, was du denkst!”

Kennst du Pippi Langstrumpf? Von ihr stammt der geniale Satz: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!”. Sie sagte aber auch: „Das habe ich bisher noch nie versucht, deswegen bin ich mir sicher, dass ich es schaffe.” Was sagen wir stattdessen:

  1. Das habe ich noch nie gemacht!
  2. Ich bin zu alt dafür.
  3. Das kann ich nicht.
  4. Dafür bin ich zu jung.

„Aber du kannst so viel mehr!”, ermutigt Viktoria Schretzmayer. „Du bist viel großartiger, als du denkst. Gib dir selbst ein High Five und sage:

,Ich bin großartig und glaube an mich!’

Diese Glaubenssätze hatte ich auch immer wieder. Sie sind uralt. Aber ich hatte einfach genug, mich immer wieder von ihnen abhalten zu lassen. Denn ein Traum von mir war es auch, auf der Bühne zu stehen!”

Dein Verstand mag keine Veränderungen

Unsere durchschnittliche Lebensdauer beträgt 80 Jahre. Die Zeit, die dir noch bleibt – wie willst du sie nutzen? Willst du dich an deinen Selbstzweifeln aufhalten – „Das kann ich nicht!”, „Das schaffe ich nicht!” – oder willst du deine Träume verwirklichen? Warum fällt uns Veränderung so schwer? Einzig und allein dein Verstand macht dir einen Strich durch die Rechnung. Der will keine Veränderung. Er schickt dir die alten Glaubenssätze vorbei:

  • meine Angst vor der Kündigung
  • mich zu zeigen mit meiner Arbeit
  • die Angst, vor Menschen zu sprechen

Das sind alles Glaubenssätze in meinem Kopf”, gibt Viktoria zu. Im Englischen sagt man dazu „Monkey Mind”. Das bedeutet so viel wie „der unruhige Geist”, ein Gedankenkarussell. „Die Vorstellung, dass da oben nur ein Affe drin sitzt, der uns vom Handeln abhält, finde ich äußerst amüsant. Sobald du den ersten Schritt aus deiner Komfortzone wagst, wirft dich der Affe wieder mit den alten Gedanken zu.

Nehme alte Glaubenssätze an und verwirkliche deine Träume!

Aber: Willst du dich davon abhalten, deine Träume zu verwirklichen? Wenn bei dir das nächste Mal wieder Ängste und Zweifel hochkommen, dann erinnere dich an diesen Affen! Er wird dir in deinem Leben immer wieder begegnen. Nehme ihn liebevoll an und zähme ihn. Trotzdem: verwirkliche deine Träume.”

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