Hast du in deinem Leben schon mal etwas zusammengebaut? Du kennst das bestimmt: Da werkelt man stundenlang herum, wälzt Anleitungen und bastelt, bis es passt. Und dann spätabends betrachtest du voller Stolz das fertige Möbelstück. „Hand auf's Herz: Du erinnerst dich bestimmt an das tolle Gefühl, das aufkommt, wenn du es endlich geschafft hast!", weiß Andreas Woltemath nur zu gut aus eigener Erfahrung.
„Wir sind nämlich eigentlich Spezialisten darin, Dinge zusammenzufügen, die auch zusammengehören“, behauptet Andreas Woltemath. Im Oktober war der Speaker Gast bei der Rednernacht in der Volksbühne am Rudolfplatz in Köln. „Nur in unserer Welt nehmen wir dafür viel zu oft Bauteile, um daraus Theater oder Flugzeuge zu konstruieren. Aber im Coaching stelle ich immer wieder fest, dass wir uns selbst zu selten oder gar nicht die Elemente zusammen fügen, die in uns selber etwas Wunderschönes entstehen lassen können.“
Mit diesem „Wundervollen” meint Andreas eine Motivation, etwas, das wir unbedingt brauchen, wenn wir uns auf den Weg zu unseren Zielen oder Träumen machen. „Viele von uns bleiben auf dem Weg dorthin auch einfach mal stehen. Einige gehen gar nicht weiter. Genau dann brauchst du eine Motivation, eine Kraft. Ich meine einen Zug, der dich rausziehen kann aus Lebenskrisen. Eine tiefe Kraft, die vollständig aus uns selbst kommt – die es möglich macht, Krankheiten zu überstehen“, stellt der Redner klar.
Was Andreas Woltemath damit genau meint, macht er anhand einer Geschichte deutlich: Es gab einen Bauern. Der lebte in einem Dorf. Heute würde man ihn als Arsch bezeichnen, weil er seinen Unmut alle spüren ließ. Aber eines Tages gehörte er zu den glücklichsten Menschen. Sein Geheimnis? „Jeden Morgen wenn ich aufstehe, nehme ich eine Hand voller weißer Bohnen und stecke sie in meine Hosentasche. Am Anfang habe ich die schönen Momente in meinem Leben gar nicht wahrgenommen. Also sammelte ich erst die Glücksbohnen-Momente. Wie das Singen des Vogels auf dem Dach oder das nette Wort vom Nachbarn. Das liebe Lächeln meiner Kinder trage ich in meinem Herz und der nette Blick meiner Frau, der trägt mich durch den Tag – wenn ich ihn mal bekomme. Und am Ende des Tages, kurz vor dem Einschlafen, nehme ich alle Bohnen aus meiner rechten Hosentasche, zähle sie, erinnere mich daran, so dass ich das Glück und die Freude spüren kann. Mit diesem Glück schlafe ich ein und wache ich wieder auf.”
Auch du darfst dein persönliches Glück schon bald in den Händen halten, im ganzen Körper spüren. Wie, das erklärt Andreas dir in 3 Schritten.
„Letztes Jahr begleitete ich eine Frau, die an Krebs litt. Sie ist das beste Beispiel dafür, was jeder von uns mit diesem neuen Mindset erreichen kann“, findet Andreas. Neben der Erkrankung hatte sie auch noch einen Gendefekt, der verhinderte, dass die Chemotherapie richtig wirkte. „Im Moment sind die Ärzte ratlos, wie sie mir überhaupt noch helfen sollen, ohne mich sofort umzubringen”, erzählte seine Klientin. „Und ich bin verzweifelt und hoffnungslos.“ Andreas fragte sie nach ihrem Ziel.
Die Frau antwortet, sie wolle die Zeit, die sie noch hat, möglichst schön gestalten. „Nein, das ist ein scheiß Ziel”, entgegnet Andreas ehrlich. „Wem willst du erlauben, wann dein Leben zu Ende ist? Warum legst du das nicht für dich fest?” Sie schaut Andreas zunächst fragend an. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht kommt die Antwort. „Ich werde den 18. Geburtstag meiner Zwillinge erleben. Das sind noch fünf Jahre!” Gemeinsam suchten sie Glücksbohnen-Momente, aus denen sie Kraft, Hoffnung und Zuversicht schöpfen kann. Und finden diverse.
Kurze Zeit später ging es der Klientin von Andreas Woltemath schon viel besser. Zwar nicht körperlich. Aber mental. Hoffnung und Kraft kehren zurück. Leider schaffte sie es nicht, den Geburtstag ihrer Kinder mitzufeiern. Dennoch, die Zeit, dir ihr blieb, erlebte sie voller Kraft, Hoffnung und Zuversicht. Sie verstarb im Oktober 2019. „Ich bin einfach dankbar, dass ich mit ihr arbeiten und diese Erfahrung sammeln durfte. Ich möchte mit euch die Erfahrung teilen, dass du auch schwierigste Lebenssituationen so gestalten kannst, dass aus Hoffnungslosigkeit Hoffnung wird. Dass aus Kraftlosigkeit Kraft wird. Und aus Ausweglosigkeit neue Wege entstehen. Du hast immer etwas bei dir, dass dir helfen wird: Das ist dein Gefühl – dein Lebenskraftstoff. Unser Benzin. Erinnere dich doch mal an deine Zeit, in der du richtig frisch verliebt warst. Musste da jemand schlafen? Nein!”
Andreas Woltemath kennt eine tolle Meditation, mit der du deine Glücksmomente nicht nur spüren sondern auch als „Reservekanister" für schlechte Zeiten nutzen kannst.
Setz dich dafür ruhig hin. Nimm dir einen Augenblick Zeit und achte auf deine Atmung. Atme tief und ruhig ein und aus. Schließe langsam deine Augen. Schließe die rechte Hand zu einer Faust. Und nun gehst du auf Gedankenreise: Erinnere dich an einen Glücksmoment. Richte langsam einen kleinen Finger auf. Wenn der kleine Finger oben ist: Bist du alleine oder sind liebe Menschen um dich herum? Schau einmal. Richte dabei langsam deinen Ringfinger auf. Wenn dieser oben ist, betrachte die Farben deiner Erinnerung. Sind die leuchtend hell? Richte deinen Mittelfinger langsam auf. Schau dir das Licht in diesem Moment an. Scheint die Sonne, ist es hell? Jetzt richte den Zeigefinger langsam auf. Was kannst du hören? Das Rauschen des Meeres? Den Wind in den Ohren, ein schönes Lied? Richte den Daumen langsam auf.
Wenn du vollständig in diesem Moment bist, fühle in dich hinein: Was ist das für ein Gefühl? Wo spürst du es? Flute deinen Körper mit diesem schönen Gefühl! Und jetzt stell dir mal vor, du würdest dieses Gefühl umarmen. Halte es fest! Und nehme es für dich mit. Das ist dein Lebenskraftstoff. Nehme das Gefühl mit und öffne langsam wieder deine Augen! Betrachte es als deinen Reservekanister, der dich aus der Not rettet!
Eine wirklich tolle Übung, oder? Du kannst sie immer anwenden, wenn du das Gefühl hast, dass dir dein Lebenskraftstoff ausgeht. Welche Übungen und Meditationen kennst du, um Energie wieder aufzuladen? Wir freuen uns auf dein Feedback!