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Häusliche Gewalt – jede vierte Frau ist davon betroffen

Lesezeit von 4 Minuten
Häusliche Gewalt – jede vierte Frau ist davon betroffen

Der Begriff „häusliche Gewalt“ ist nahezu selbsterklärend. Es handelt sich hierbei um Gewalt, die zu Hause in den eigenen vier Wänden stattfindet und vom Lebensgefährten ausgeht. Oftmals wird sich hierbei auf körperliche und sexuelle Gewalt begrenzt, doch der Definition nach ist das nicht ganz richtig. Dazu gehören auch verbale Beleidigungen und das Schlechtreden vor anderen Personen. Hinzu kommt das Beschädigen von Eigentum.

Einige Partner neigen dazu, ihren Frauen oder Freundinnen den Kontakt zu anderen Personen zu verbieten oder sie sogar daran zu hindern, das Haus zu verlassen. Sie versuchen, ihre Partnerinnen zu kontrollieren und beginnen unter Umständen sogar, sie zu terrorisieren. Auch das gilt als häusliche Gewalt. Nicht zu vergessen ist das Androhen von Verletzungen gegen die Partnerin selbst, ihre Freunde und Verwandte oder auch ihre Haustiere.

Für Außenstehende ist es oft schwierig, häusliche Gewalt in ihrem Umfeld zu erkennen. Die Täter verhalten sich in der Öffentlichkeit oft sehr freundlich und friedlich. Hinzu kommt, dass Opfer meist schweigen. Sie schämen sich, darüber zu sprechen oder trauen sich schlichtweg nicht aus Angst, ihr Partner könnte ihnen deshalb noch mehr Gewalt antun.

Umso wichtiger ist es, mehr über das Thema häusliche Gewalt zu sprechen und die Gesellschaft besser diesbezüglich zu sensibilisieren.

Die traurige Realität: Häusliche Gewalt Statistiken aufdecken

Es klingt schockierend, doch es ist tatsächlich wahr: Jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren ist bereits häuslicher Gewalt zum Opfer gefallen. Sie haben von Ihrem Lebensgefährten oder Ex-Lebensgefährten Misshandlung erfahren. Frauen und Mädchen, die mit einer Behinderung leben, fallen häuslicher Gewalt sogar bis zu dreimal häufiger zum Opfer.

Gewalt belastet seine Opfer nicht nur körperlich, sondern auch mental. Letzteres ist vor allem in den eigenen vier Wänden besonders schwerwiegend, denn dies gilt eigentlich als ein Ort der Geborgenheit und des Schutzes. Dieses Gefühl wird durch häusliche Gewalt völlig zunichtegemacht und die Opfer haben das Gefühl, sich nirgendwo mehr sicher fühlen zu können. Das gilt nicht nur für den Ort, sondern auch für die Person, die sich eigentlich wie „Zuhause“ anfühlt.

Plötzlich stellt sich die Frage: „Wenn ich nicht einmal meinem Partner vertrauen kann, wem denn dann?“ Auch andere zwischenmenschliche Beziehungen werden oftmals infrage gestellt und die Opfer verschließen sich aus Angst, wieder körperlich oder auch seelisch verletzt zu werden.

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Wo fängt häusliche Gewalt an? Erkennen der ersten Anzeichen

Häusliche Gewalt beginnt bei weitem nicht erst beim Zufügen körperlichen Schadens. Schon Beleidigungen, Unterdrückung und Bevormundung gehören dazu. Sie gelten als erste wichtige Anzeichen, bei denen du aufmerksam werden solltest.

Was tun bei häuslicher Gewalt: Erste Schritte zur Sicherheit

Erlebst du häusliche Gewalt oder vermutest, eine Freundin könnte betroffen sein, gibt es verschiedene Anlaufstellen, die dir ihre Hilfe anbieten. So hast du beispielsweise die Möglichkeit, dich an das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen zu wenden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten dich zu den Themen Opferschutz und Strafverfolgung und helfen dir, Kontakt zu Unterstützungseinrichtungen in deiner Nähe aufzunehmen. Sie unterstützen dich außerdem bei der Suche nach Frauenhäusern oder Beratungsstellen, die sich darauf spezialisiert haben, Kindern aus gewalttätigen Haushalten zu helfen.

Der Weiße Ring

Eine sehr wichtige Anlaufstelle, wenn du oder eine Freundin häusliche Gewalt erleben, ist der Weiße Ring. Er bietet dir eine persönliche Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner direkt vor Ort. Diese/r unterstützt dich dabei, die gewaltsamen Umstände zu verlassen. Er/ Sie begleitet dich zu Terminen bei der Polizei, beim Gericht oder Behörden und leistet emotionalen Beistand.

Der Weiße Ring macht dir Hilfe unkompliziert zugänglich und prüft deshalb im Vorfeld, welche Anlaufstellen für dich oder deine Freundin besonders relevant wären. Zu diesem Zweck führen die Mitarbeitenden einen Hilfecheck für psychotraumatische Erstberatung und für eine anwaltliche Erstberatung durch.

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Die Strafen für häusliche Gewalt: Ein rechtlicher Überblick

Jeder Mensch hat Anspruch auf das Gewaltschutzgesetz. Es gewährleistet den Schutz vor Gewalt aller Personen in ihrem häuslichen und privaten Umfeld. Welche Strafe letztendlich auf Täter zukommt, hängt allerdings von der genauen Form der Gewalt ab. Besonders häufig lautet der Tatbestand Körperverletzung oder gefährliche Körperverletzung. Hinzu kommen Bedrohung, Stalking und Nötigung.

Bei einer Verurteilung wegen Körperverletzung drohen Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Haft, bei gefährlicher Körperverletzung bis zu zehn Jahre. Bei Bedrohung warten ebenfalls eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Freiheitsentzug. Bei Nötigung können bis zu drei Jahre drohen.

Das Handzeichen für häusliche Gewalt: Wie es Leben retten kann

Es ist nicht leicht, über häusliche Gewalt zu sprechen. Oftmals droht dann sogar noch mehr Gefahr, denn wenn der gewalttätige Partner davon erfährt, dass du oder deine betroffene Freundin darüber sprechen, spitzt sich die Situation sehr oft zu. Damit dennoch niemand unbemerkt Gewalttaten über sich ergehen lassen muss, gibt es ein spezielles Handzeichen. Damit signalisierst du, dass du in Not bist und zeigst anderen, dass du Hilfe benötigst.

Und so geht’s: Heben deine Hand und drehe deine Handfläche nach vorn. Klappe deinen Daumen ein und nimm dann deine Finger runter, sodass diese deinen Daumen bedecken.

Coaching und Beratung: Wege aus der Gewaltspirale

Es ist nicht leicht, aus der ewigen Spirale, die häusliche Gewalt formen kann, zu entkommen. Umso wichtiger ist es, jemanden an der Seite zu haben, dem du dich anvertrauen kannst und der dir eine helfende Hand reichst. Genau an dieser Stelle wird Coaching relevant.

Nicht selten leidet nach einer gewaltsamen Beziehung das Selbstwertgefühl sehr stark. Es fällt unglaublich schwer, sich auf eine neue Partnerschaft einzulassen und zu erkennen, welch toller Mensch man selbst eigentlich ist. Durch Coaching lernst du, wieder selbstbewusster zu werden und die Kraft deiner Gedanken zu nutzen. Gleichzeitig gewährt es dir wichtige Einblicke in deinen eigenen Persönlichkeitstyp und hilft dir dabei, dich selbst und die Dinge, die dir persönlich wichtig sind, besser zu verstehen.

Du hast Angst, deine Beziehung könnte gerade ins Negative umschlagen, auch wenn du bisher noch keine häusliche Gewalt erlebt hast? Dann mach jetzt unbedingt unseren Gratis-Beziehungstest! Er gibt dir erste Hinweise darauf, ob du dich in einer toxischen Beziehung befindest, die womöglich irgendwann gewaltsame Ausmaße annehmen könnte!

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