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Toleranz: Unverzichtbar für dein persönliches Wachstum

Lesezeit von 6 Minuten
Toleranz: Unverzichtbar für dein persönliches Wachstum

Toleranz ist in aller Munde. Ihre Wichtigkeit wird in der Politik und in den Medien immer wieder betont. Dennoch ist sie keineswegs selbstverständlich. Alles, was vermeintlich von der Norm abweicht, wird häufig mit Argwohn betrachtet und verurteilt. Dabei ist tolerantes Verhalten der Schlüssel für ein friedliches Miteinander, bei dem die Individualität des Einzelnen respektiert wird.

Aber warum fällt es vielen Menschen so schwer, tolerant zu sein? Und wie kannst du Toleranz in deinem persönlichen Alltag verinnerlichen? Das und noch mehr wollen wir im nachfolgenden Artikel beleuchten.

Was ist Toleranz und warum ist sie wichtig?

Toleranz bedeutet, dass du andere Menschen, Meinungen, Kulturen und Lebensweisen wertfrei akzeptierst. Du verhältst dich nachsichtig, respektvoll und freundlich, auch wenn du mit dem Standpunkt der anderen Person nicht konform bist. Vereinfacht ausgedrückt heißt Toleranz: leben und leben lassen. Etwas zu tolerieren ist nicht gleichbedeutend damit, etwas gutzuheißen.

Toleranz bildet die Basis einer friedlichen zwischenmenschlichen Interaktion. Ohne sie kann es weder Frieden noch Demokratie geben. Intoleranz führt zu Ausgrenzung, Unterdrückung und im schlimmsten Fall sogar zu Krieg. Dies hat sich im Laufe der Geschichte mehrmals gezeigt.

Der Begriff leitet sich übrigens von dem lateinischen Verb „tolerare“ ab. Dies bedeutet übersetzt so viel wie das „Ertragen oder Erdulden“ von Zuständen, auf die man keinen Einfluss nehmen kann. Die Begriffsdefinition hat sich Anfang des 18. Jahrhunderts jedoch gewandelt. Heute meinen wir mit Toleranz die Duldsamkeit gegenüber anderen Personen sowie ihren Sicht- und Lebensweisen.

Beispiele für Toleranz

Zur besseren Verdeutlichung haben wir nachfolgend ein paar häufige Beispiele aufgelistet, in denen Toleranz eine wichtige Rolle spielt:

  • Religion
  • sexuelle Orientierung
  • fremde Kulturen
  • politische Ansichten (sofern diese nicht verfassungsfeindlich sind)

Toleranz muss aber nicht immer mit gesellschaftlich wichtigen Themen in Zusammenhang stehen. Sie beginnt bereits im Kleinen. Möglicherweise hat dein Partner beim Erledigen der Hausarbeit eine vollkommen andere Routine als du. Du zeigst dich tolerant, indem du seine Herangehensweise einfach kommentarlos hinnimmst und nicht versuchst, ihn zu belehren.

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Wie kann man Toleranz lernen und praktizieren?

Toleranz ist eine Fähigkeit, die man trainieren kann. Vorausgesetzt natürlich, du bist dazu bereit, deine Vorurteile abzulegen. Da diese manchmal tief verwurzelt sind, ist Letzteres leichter gesagt als getan. An dieser Stelle solltest du dir erneut bewusst machen, dass Toleranz nicht bedeutet, etwas gutzuheißen. Es geht lediglich darum, anderen Menschen mit Freundlichkeit und Respekt zu begegnen.

Ein erster Schritt könnte darin bestehen, dass du anerkennst, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Du möchtest schließlich auch mit deinen Ansichten und Lebensweisen respektiert werden. Jeder Mensch ist individuell und von daher ist es gar nicht möglich, dass wir alle dieselbe Meinung vertreten. Und das ist auch gut so! Nur durch Vielfältigkeit kann Wachstum entstehen - im privaten sowie im globalen Kontext.

Um Toleranz zu lernen und zu praktizieren, ist also eine Änderung deiner inneren Einstellung notwendig. Du darfst zwar deine eigenen Ansichten vertreten, diese aber anderen Menschen nicht aufzwingen. Selbiges gilt natürlich umgekehrt. Begegne Personen und Situationen, die du als andersartig empfindest, mit Aufgeschlossenheit. Toleranz zu leben bedeutet, in Fremdartigem keine Bedrohung (mehr) zu sehen.

Interessant zu wissen: Eine repräsentative Umfrage hat sich damit beschäftigt, wie hoch der Toleranz-Faktor der Deutschen in verschiedenen Situationen ist.

7 Tipps für ein toleranteres Leben: Einfache Schritte, um deine Toleranz zu stärken

In der Theorie mag sich das alles schlüssig anhören, die Umsetzung kann sich trotzdem schwierig gestalten. Daher möchten wir dir konkrete Praxistipps für mehr Toleranz mit auf den Weg geben.

1. Selbstreflexion

Toleranz ist ein Prozess, der nicht ohne Stolpersteine vonstattengeht. Von daher ist es umso wichtiger, dass du dein Verhalten regelmäßig reflektierst. Ertappst du dich bei einer intoleranten Äußerung oder Verhaltensweise, kannst du gezielt gegensteuern.

Bevor du beispielsweise einen Kommentar von dir gibst, der eine andere Person kränken könnte, gilt es innezuhalten: Was möchtest du bezwecken? Ist der Kommentar für die andere Person in irgendeiner Weise konstruktiv oder machst du dir bloß verbal Luft? Ist Letzteres der Fall, ist es oftmals klüger, einfach zu schweigen.

2. Lerne das Zuhören

Gehörst du zu den Personen, die anderen Menschen gerne ins Wort fallen? Versuche, diesen Drang in Zukunft zu unterdrücken. Zuhören zu können, ist ein wichtiger Baustein der Toleranz. Nimm bei Gesprächen nicht alles persönlich, sondern versuche zu verstehen, wie eine vermeintlich inakzeptable Aussage gemeint sein könnte. Frage hierzu aktiv nach.

3. Versuche, dich in dein Gegenüber hineinzuversetzen

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens verschiedene Erfahrungen, die seine Ansichten und Verhaltensweisen prägen. Dinge, die wir nicht selbst erlebt haben, können wir daher manchmal nur schwer nachvollziehen. Sei dir dessen bewusst, bevor du dein Urteil über eine andere Person fällst.

4. Überprüfe deine Vorurteile

Jeder Mensch hat Vorurteile. Davon kann sich niemand freisprechen. Um Toleranz zu leben, ist es jedoch wichtig, deine Vorurteile auf den Prüfstand zu stellen. Wie sollst du schließlich wissen, ob sie der Wahrheit entsprechen? Hierzu gehört auch mal ein Wagnis einzugehen: Lerne andere Menschen und Kulturen kennen. Möglicherweise stellen sich deine Vorurteile als vollkommen falsch heraus.

5. Überwinde deine Ängste

Intoleranz basiert häufig auf Angst und Unwissenheit. Hier lässt sich jedoch Abhilfe schaffen, indem du dich mit deinen Ängsten beschäftigst: Was genau wirkt für dich an der Situation so bedrohlich, dass du es nicht tolerieren kannst?

Deine Ängste in Worte zu fassen, hilft bereits, Intoleranz vorzubeugen. Anschließend gilt dasselbe wie bei den Vorurteilen: Stelle dich deinen Ängsten und finde heraus, ob sie begründet sind oder nicht.

6. Niemand ist perfekt

Toleranz ist ein Prozess, bei dem es auch Rückschritte geben kann. Dies gilt sowohl für dich als auch für andere Menschen. Daher gilt, dass du deine Fehler sowie die Fehlentscheidungen anderer Personen nicht überbewerten solltest. Statt dich selbst oder andere zu verurteilen, kannst du aus deinen Fehlern lernen.

7. Bleibe aufgeschlossen

Dieser Tipp ist wohl am wichtigsten, um deine Toleranz im Alltag zu fördern. Toleranz und Aufgeschlossenheit gehen Hand in Hand. Bleibe neugierig und befasse dich mit verschiedenen Kulturen, Meinungen und Lebensentwürfen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass du diese auch für dich übernehmen musst.

Persönlichkeit und Toleranz: Wie hängen sie zusammen?

Toleranz kann grundsätzlich erlernt werden. Sie als eine Frage der Persönlichkeit zu bezeichnen, ist daher nicht gänzlich zutreffend. Dennoch haben deine Persönlichkeitsmerkmale Einfluss darauf, wie tolerant du anderen Menschen gegenüber bist.

Nehmen wir als Beispiel einen narzisstischen Menschen. Wer ausschließlich selbstbezogen agiert und sich für unfehlbar hält, wird keine andere Meinung als die eigene gelten lassen. Letzteres entspricht der Definition von Intoleranz.

Unsere Persönlichkeit wird durch Erziehung und Erfahrungen geprägt. Es entstehen Glaubenssätze, die deine Fähigkeit zur Toleranz positiv oder negativ beeinflussen. Sich dessen bewusst zu werden, ist der erste Schritt, um Toleranz zu lernen.

Stärke deine Toleranz durch Selbstreflexion und Achtsamkeit

Wie bereits erwähnt, spielen Selbstreflexion und Achtsamkeit eine entscheidende Rolle, wenn du deine Toleranz im Alltag stärken willst. In diesem Zusammenhang möchten wir dir unseren Personality Test empfehlen.

Innerhalb von drei Minuten gibt der wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitstest dir Auskunft darüber, welche tief verwurzelten Verhaltensmuster deinen Umgang mit anderen Menschen prägen und wo deine persönlichen Stärken und Schwächen liegen. Nur wenn du weißt, warum du (manchmal) intolerant bist, kannst du etwas daran ändern.

Wie Toleranz deine Beziehungen und deine Selbstentwicklung beeinflusst

Toleranz sorgt für ein friedliches Miteinander. Tolerante Menschen sind demzufolge seltener in Konflikte mit ihren Mitmenschen verwickelt. Stattdessen erschaffen sie eine Atmosphäre des Austauschs und vielleicht sogar des Vertrauens. Dies wirkt sich positiv auf das Sozialleben aus. Aus Toleranz kann sich im besten Fall Akzeptanz, Verständnis oder sogar Freundschaft entwickeln.

Auch für deine Selbstentwicklung ist Toleranz von großem Vorteil. Wer tolerant ist, lebt nicht nur friedlicher, sondern kann durch die Auseinandersetzungen mit fremden Ansichten und Kulturen den eigenen Horizont erweitern. Lässt du hingegen nur deine eigene Meinung gelten, wirst du dir großartige Chancen zum persönlichen Wachstum zwangsläufig vorenthalten.

Fazit

Toleranz ist grundsätzlich nichts, was man sich erarbeiten muss, sondern sie sollte im zwischenmenschlichen Umgang selbstverständlich sein. Leider ist dies nicht immer und überall der Fall, was man anhand vergangener und aktueller Ereignisse deutlich sehen kann.

Wie tolerant jemand ist, hängt mit seiner Erziehung, seinen persönlichen Erfahrungen und daraus resultierenden Glaubenssätzen zusammen. Du kannst deine Fähigkeit zur Toleranz jedoch mithilfe einfacher Techniken trainieren. Die wichtigste Voraussetzung hierzu ist deine Bereitschaft, offen gegenüber Andersartigem zu sein und bestehende Vorurteile zu hinterfragen.

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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