Was würdest du tun, wenn du keinerlei Angst hättest? Was würdest du machen, wenn du wüsstest, dass es auf jeden Fall klappt? Was würdest du tun, wenn es dir leicht fiele? Dr. Stefan Frädrich weiß: „Ganz viele Menschen wissen, was sie tun sollten. Aber sie tun nicht, was sie wissen.“ Warum das so ist? Der erfolgreiche Unternehmer sagt: „Ich möchte versuchen, es anhand eines Bonsai Baums zu erklären. Der Bonsai Baum ist ein richtiger Baum. Er ist nur so klein, weil man ihn künstlich klein hält. Man schneidet ihm die Wurzeln und die Blätter ab und hält ihn in einem kleinen Pott.“
Wenn man den Bonsai Baum fragen würde, ob er wüsste, dass auch in ihm ein Großer steckt, was würde er wohl antworten? Vermutlich würde der kleine Baum die Feststellung vehement abstreiten. Stefan Frädrich: „Wie funktioniert Wachstum? Wachstum bedeutet zunächst einmal, dass du Platz brauchst. Stell dir vor, der Bonsai Baum würde in seinem Topf wachsen wollen. Er würde immer wieder an eine Grenze stoßen und könnte über diese Grenze nicht hinaus.“ Kurz gesagt: Organisches Wachstum bedeutet, dass du zunächst Raum schaffen musst, in den du hineinwachsen kannst.
Der Experte weiß, dass viele Menschen im Laufe ihres Lebens aufhören zu wachsen. Sie akzeptieren, dass sie in bestimmten Bereichen an einem Endpunkt angekommen sind, und dann geht’s nicht mehr weiter. Dr. Stefan Frädrich: „Dabei ist die Regel immer die gleiche: Du musst zuerst Raum schaffen – und dann wächst du in diesen Raum rein. Die meisten denken sich: Ich werde schon irgendwann mal wachsen, wenn es denn sein muss. Und dann ist es häufig zu spät.“
Irgendwann im Leben überwiegt der Sicherheitsmodus. Man wird vorsichtig und forciert kein Wachstum mehr. Man hört auf, Neues zu lernen, sich neue Aufgaben zuzutrauen und persönliches oder berufliches Wachstum anzustreben. An einem gewissen Punkt möchte man sich nicht mehr weiterentwickeln. Doch das ist schade! Denn alles, was du tun müsstest, bestünde darin, Platz zu schaffen. Platz, in den du anschließend mehr oder weniger automatisch hineinwachsen würdest. Dr. Stefan Frädrich: „Du musst die Strukturen schaffen – dann wächst du in die Struktur hinein.“
Viele Menschen fühlen sich in ihrer Komfortzone ziemlich wohl. Sie sind eine Weile in ihrem Leben gewachsen, haben sich akklimatisiert und sind jetzt im Absicherungsmodus. Neue Herausforderungen lehnen sie ab. Dr. Stefan Frädrich: „Das ist Stillstand. Jetzt geht’s nicht mehr weiter. Und das ist ziemlich schade, denn das Einzige, was wir brauchen, um aus der Komfortzone herauszugehen, sind Herausforderungen, die wir annehmen.“ Die allermeisten Grenzen bestehen nicht wirklich, sondern sind lediglich Einbildungen. Welches Gefühl hält Menschen davon ab, etwas zu tun? Angst. Dr. Stefan Frädrich: „Wir haben drei Urängste: Angst vor Misserfolg, Angst vor Überanstrengung und Angst vor sozialer Zurückweisung.“ Heute spricht man von Perfektionismus, Faulheit und Schüchternheit. Doch der schlimmste Fehler in Zeiten, in denen sich alles ändert, ist der Fehler, nichts zu tun. Lernen heißt Fehler machen.
Lernen bedeutet, sich mit einer positiven inneren Haltung auf neue Dinge einzulassen. Dr. Stefan Frädrich: „Wir müssen kalkulierte Risiken eingehen, denn für Wachstum braucht man eine gewisse Portion Mut. Mutig zu sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Es bedeutet, das Richtige zu tun obwohl man Angst hat.“ Deshalb bekommst du jetzt drei praktische Tipps für mehr Mut:
Du machst das jetzt, denn du bist kein Bonsai Baum! Dr. Stefan Frädrich: „Wir brauchen Mut. Und Mut bedeutet, dass du Dinge tust, die du dich vorher nicht getraut hast – genau das ist der Trick. Also raus aus deiner Komfortzone! Mut bedeutet, dass du deine Komfortzone verlässt. Und zwar mit der Einstellung: Ich mache das jetzt! Mein Lieblingszitat stammt von Kurt Marti und lautet: 'Wo kämen wir hin, wenn alle sagten 'Wo kämen wir hin' und niemand ginge einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ging.' Schau nach, wohin du kommst. Lauf los – denn dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.“
Viel Erfolg und eine gute Reise!