Innere Unruhe: Ursachen und Lösungsmöglichkeiten im Überblick

Lesezeit von 6 Minuten

Die Gedanken drehen sich im Kreis, die Hände zittern und du möchtest am liebsten die ganze Zeit auf und ab laufen: Innere Unruhe ist den meisten Menschen bekannt. Das Gefühl kann in den unterschiedlichsten Situationen auftreten. Handelt es sich um eine vorübergehende Erscheinung, so ist dies zwar lästig, aber harmlos. Wird innere Unruhe jedoch zum Dauerzustand, ist die körperliche und seelische Gesundheit gefährdet.

Was ist innere Unruhe?

Die innere Unruhe beschreibt einen Zustand seelischer Anspannung und Ruhelosigkeit. Du fühlst dich sprichwörtlich „wie auf dem Sprung“ und es gelingt dir kaum, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Anspannung äußert sich in vielen Fällen auch physisch, z. B. durch Schweißausbrüche oder Zittern.

Der Zustand wird von den Betroffenen als sehr belastend bis zermürbend erlebt. Manchmal ist sogar die Impulskontrolle beeinträchtigt, was auch bei friedliebenden Menschen zu Aggressionsausbrüchen führen kann.

Wie entsteht innere Unruhe?

Innere Unruhe kann auf vielfältige Ursachen zurückzuführen sein. Unabhängig vom konkreten Auslöser liegt dem belastenden Zustand oftmals eine Überforderung zugrunde. In seltenen Fällen ist innere Unruhe ein Begleitsymptom ernsthafter körperlicher oder seelischer Erkrankungen.

In belastenden Lebenssituationen wie nach einer Trennung oder Jobverlust ist seelische Anspannung ein häufiger Begleiter. Kurzfristig betrachtet handelt es sich also um ein wertvolles Warnsignal. Dein Körper und deine Seele signalisieren dir auf diese Weise, dass deine Belastungsgrenze überschritten wurde.

15 häufige Ursachen, die innere Unruhe auslösen

Die meisten Auslöser von innerer Unruhe sind glücklicherweise harmlos. Umso wichtiger ist es jedoch, die ernsten Gründe differenzieren zu können. Daher haben wir nachfolgend die 15 häufigsten Ursachen für dich zusammengefasst:

  1. Übermäßiger Konsum von Koffein, Nikotin oder Alkohol.
  2. Kurzfristige Anspannung vor wichtigen Ereignissen, z. B. vor einer Rede oder einer wichtigen Prüfung.
  3. Seelische Anspannung in belastenden Lebenssituationen, z. B. nach Scheidung oder Verlust des Arbeitsplatzes.
  4. Niedriger Blutdruck
  5. Unterzuckerung
  6. Innere Unruhe als Begleitsymptom der Wechseljahre.
  7. Die Einnahme bestimmter Medikamente wie z. B. Antidepressiva, Grippe- und Asthmamittel kann innere Unruhe auslösen.
  8. Psychovegetative Allgemeinstörungen (Beschwerden ohne organische Ursache)
  9. Schilddrüsenüberfunktion
  10. Herzneurose
  11. Innere Unruhe als Begleitsymptom von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Angststörungen.
  12. Drogenkonsum
  13. Eine sich ankündigende Lungenembolie geht oftmals mit innerer Unruhe einher.
  14. Bei einem Medikamenten- oder Drogenentzug sowie auch bei der Rauchentwöhnung tritt häufig innere Unruhe auf.
  15. Innere Unruhe kann in seltenen Fällen auf eine beginnende Schizophrenie hinweisen.
innere unruhe was tun

Innere Unruhe: Was kann helfen?

Der Versuch, die innere Unruhe einfach zu ignorieren oder sich krampfhaft abzulenken, ist in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt. Es ist vergleichbar mit dem berühmten Gedankenexperiment von dem kleinen blauen Elefanten. Wirst du aufgefordert, nicht an ebenjenen zu denken, taucht er garantiert sofort vor deinem geistigen Auge auf. Ebenso verhält es sich mit der inneren Unruhe: Ignoranz verstärkt das Problem.

Das Ziel lautet also, den Ursachen deiner seelischen Anspannung auf den Grund zu gehen. Dies ist bei wild umher kreisenden Gedanken gar nicht so leicht. Eine wirksame Methode, um das Gedankenkarussell zu unterbrechen, ist die Meditation. Auf diese Weise gelingt es dir, eine neue Perspektive einzunehmen und die Gründe für dein inneres Ungleichgewicht herauszufinden.

Ob du eine geführte Meditation bevorzugst oder lieber still in dich gehst, bleibt dir selbst überlassen. Wichtig ist, dass du dich voll und ganz auf das Meditieren einlässt. Sei nicht entmutigt, wenn du dich dabei ertappst, wie deine Gedanken anfänglich noch immer abschweifen. Übung macht bekanntlich den Meister. Es lohnt sich, dranzubleiben.

Interessant zu wissen: Haaranalysen haben ergeben, dass Meditation Langzeitstress wirksam zu lindern vermag. Zu dem Thema gibt es auch eine spannende Studie.

Innere Unruhe: Was du selbst dagegen tun kann

Innere Unruhe ist quälend. Du bist diesem Gefühl jedoch keineswegs machtlos ausgeliefert. Neben der Meditation gibt es zahlreiche sanfte Maßnahmen zur Selbsthilfe, die du ausprobieren kannst:

1. Probiere verschiedene Entspannungstechniken aus

Wie bereits erwähnt, ist die Meditation ein wirksames Mittel gegen innere Unruhe. Alternativ gilt dies auch für Yoga, Achtsamkeitsübungen oder die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Viele Krankenkassen bezuschussen mittlerweile entsprechende Kurse.

2. Treibe Sport

Körperliche Aktivität kann nachweislich dabei helfen, seelische Spannungen abzubauen. Dies belegen aktuelle Untersuchungen des RKI.

Während des Sporttreibens schüttet der Körper Glückshormone aus, was dir dabei hilft, dich zu entspannen. Welche Sportart du betreibst, ist hierbei zweitrangig. Wichtig ist, dass du Freude an der Bewegung hast und den Sport nicht als zusätzliches Pflichtprogramm empfindest.

3. Sanfte Hilfe aus der Natur

Es gibt zahlreiche Heilkräuter, die bei seelischer Anspannung Linderung verschaffen können. Am bekanntesten sind Johanniskraut, Lavendel und Baldrian. Aber auch Lindenblüten und Melisse zeigen eine gute Wirkung. Du kannst die Heilkräuter in Form von Tee oder Kapseln zu dir nehmen. Lasse dich am besten in der Apotheke beraten und halte dich genau an die Dosierungsempfehlung.

4. Ätherische Öle

Thymian-, Lavendel- und Rosmarinöl wirken stresslindernd und fördern zudem eine erholsame Nachtruhe. Du kannst wahlweise eine Rücken- oder Fußeinreibung vornehmen. Für Ersteres benötigst du jedoch bestenfalls Unterstützung, z. B. durch deinen Partner. Erwärme das Öl zunächst in deinen Händen, bevor du mit dem Einreiben beginnst.

5. Entspannungsbäder

Entspannt sich der Körper, so kommt auch die Seele zur Ruhe. Durch warmes Wasser lösen sich selbst hartnäckige Muskelverkrampfungen. In nahezu jeder Drogerie findest du fertige Badezusätze für Entspannungsbäder.

Du kannst dir selbstverständlich auch selbst eine Mischung zusammenstellen. Gut geeignete Badezusätze gegen innere Unruhe sind Heublumen, Melisse, Lavendel, Baldrian und Hopfen.

6. Verzicht auf Genussmittel

Kaffee und Nikotin haben eine aufputschende Wirkung. Wer ohnehin unter Unruhezuständen leidet, sollte den Konsum dieser Genussmittel daher lieber einschränken oder bestenfalls komplett darauf verzichten. Sofern du auf deinen morgendlichen Kaffee nicht verzichten möchtest, empfiehlt es sich, auf die koffeinfreie Variante umzusteigen.

7. Ruheoasen im Alltag

Nimm dir regelmäßig Zeit für dich selbst. Deine Bedürfnisse sind wichtig. Schaffe dir daher feste Ruhezeiten, die nur dir selbst gehören. Diese Zeiten kannst du beispielsweise fürs ungestörte Meditieren nutzen. Sorge für eine angenehme Atmosphäre, indem du dir Kerzen oder Räucherstäbchen anzündest und Entspannungsmusik einlegst.

8. Innere Unruhe lindern mit Homöopathie

Homöopathische Mittel erfreuen sich bei der Behandlung innerer Unruhe wachsender Popularität. Halte vor der Einnahme jedoch Rücksprache mit einem Heilpraktiker oder Apotheker. Folgende Mittel sind bei Unruhezuständen besonders wirksam:

  • Arsenicum Album bei Angstzuständen und Erschöpfung
  • Chamomilla bei Reizbarkeit und seelischer Unruhe
  • Nux Vomica bei Überlastungen im Beruf
  • Kalium Arsenicum bei seelischer Unruhe und übermäßigem Bewegungsdrang

Innere Unruhe: Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Sollten deine inneren Unruhezustände über einen längeren Zeitraum anhalten und deinen Alltag massiv beeinträchtigen, ist ein Arztbesuch in jedem Fall empfehlenswert. Selbiges gilt, wenn die erwähnten Selbsthilfemaßnahmen keine Wirkung zeigen.

Wird die innere Unruhe von körperlichen Symptomen begleitet, könnte möglicherweise eine organische Ursache vorliegen. In diesem Fall solltest du den Arztbesuch nicht zu lange aufschieben.

10 häufige Symptome innerer Unruhe

Innere Unruhe kann für Dritte vollkommen unbemerkt bleiben. Oftmals zeigen Betroffene jedoch typische Verhaltensweisen, um ihre Anspannung (unbewusst) abzubauen. Hierzu zählen:

  1. Zielloses auf und ab laufen
  2. Allgemein ausgeprägter Bewegungsdrang
  3. Unruhige Hände (z. B. Fäuste ballen oder mit den Fingern knacken)
  4. Mit den Füßen wippen
  5. Allgemeine Schreckhaftigkeit
  6. An den Haaren zupfen oder Haare ausreißen
  7. An den Fingernägeln kauen
  8. Unbewusste Selbstgespräche
  9. Emotionale Ausbrüche
  10. Schwindel, Herzklopfen, Zittern oder Schweißausbrüche

Die Betroffenen selbst leiden am allermeisten unter den rasenden Gedanken, die einfach nicht zur Ruhe kommen wollen. Das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Handlungsunfähigkeit verstärken den Teufelskreis.

Welche Folgen hat innere Unruhe auf das soziale Leben und auf die Gesundheit?

Innere Unruhe beeinträchtigt sowohl deine Leistungsfähigkeit, deine sozialen Beziehungen als auch deine körperliche Gesundheit. Die seelische Anspannung verringert deine Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit massiv. Dies kann dazu führen, dass dir im Job selbst bei der Erledigung von Routineaufgaben Fehler unterlaufen.

Da innere Unruhe reizbar macht, gerätst du zudem leichter in Konflikte mit anderen Menschen. Im schlimmsten Fall drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen. Familie und Freunde ziehen sich nicht selten zurück, da sie sich von dir zurückgewiesen fühlen. Die daraus resultierende Einsamkeit verschlimmert die innere Unruhe zusätzlich.

Aber auch die körperlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen. Mit kurzfristiger Anspannung kommt der Körper gut zurecht. Bleibt die Regenerationsphase jedoch aus, bleibt das vegetative Nervensystem unter Daueranspannung. Dauerstress schwächt das Immunsystem und kann sogar das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes und Schlaganfall erhöhen.

Fazit: Innere Unruhe lässt sich wirksam bekämpfen

Zeitweilige innere Unruhe gehört zum Leben dazu und lässt sich nicht dauerhaft vermeiden. Damit aus einer unangenehmen Phase seelischer Anspannung jedoch kein Dauerzustand wird, solltest du gezielt gegensteuern. Aber selbst wenn dich die Unruhe bereits länger belastet, gibt es wirksame Methoden, um deine seelische Balance wieder herzustellen.

In diesem Zusammenhang möchten wir dir unsere Meditationschallenge ans Herz legen. In fünf Tagen absolvierst du fünf verschiedene Meditationen mit jeweils verschiedenem Schwerpunkt. Im Fokus steht jedoch stets dein seelisches Gleichgewicht. Du benötigst keinerlei Vorkenntnisse, sondern kannst direkt mitmachen. Die Einheiten sind sechs bis 20 Minuten lang und lassen sich wunderbar in den Alltag integrieren.

Darüber hinaus geben wir dir im Rahmen der Meditationschallenge die Grundlage für deine tägliche Meditationspraxis mit auf den Weg. So bist du jederzeit gegen innere Unruhe gewappnet. Das klingt interessant für dich? Dann melde dich noch heute kostenlos an.

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