Es gibt Menschen, in deren Gegenwart fühlen wir uns einfach nicht wohl. Dies ist vollkommen normal, schließlich können wir nicht jedermann sympathisch finden. Bei toxischen Menschen geht dies jedoch noch deutlich weiter: Diese Persönlichkeiten sorgen gezielt dafür, dass sich die Menschen in ihrem Umfeld schlecht fühlen. Leider ist das für viele oftmals erst auf den zweiten Blick zu erkennen.
Der Umgang mit toxischen Persönlichkeiten gestaltet sich dementsprechend schwierig. Nicht immer ist es möglich, sie gänzlich zu meiden. Daher wollen wir dich nachfolgend mit den wichtigsten Umgangstipps vertraut machen.
Toxische Menschen sind Personen, die einen nachweisbar negativen Einfluss auf ihr unmittelbares Umfeld ausüben. In ihrer Gegenwart fühlst du dich schlecht, falsch und minderwertig. Darüber hinaus lügen und manipulieren toxische Menschen oftmals gezielt, um sich persönliche Vorteile zu verschaffen. Sie rücken sich selbst in den Fokus und kennen keinerlei Skrupel oder Scham.
Du kannst in nahezu jedem Lebensbereich auf toxische Menschen treffen. Es kann sich sowohl um Arbeitskollegen, Partner, vermeintliche Freunde oder sogar um Familienmitglieder handeln. Kennzeichnend ist eine subtile psychische Gewalt. Subtil deshalb, weil sie meist nicht offensichtlich ist. Toxische Personen gehen sehr geschickt vor.
Häufig ist emotionaler Missbrauch zu beobachten. Hierbei würdigt der toxische Mensch die Persönlichkeit sowie die Wünsche seines Opfers herab, blamiert ihn bewusst in der Öffentlichkeit oder „bestraft“ Auseinandersetzungen mit dem Entzug von Zuneigung. Im Extremfall wird das komplette Selbstbewusstsein untergraben. In diesem Fall ist vom sogenannten „Gaslightning“ die Rede.
Toxische Menschen ärgern sich oft über Grenzen, die ihre Kontrolle einschränken, über Unabhängigkeit und Selbstständigkeit anderer, die ihre manipulative Macht mindern, über Kritik oder Konfrontation, die ihre Schwächen aufzeigt, über den Erfolg und das Glück anderer, das sie neidisch macht, und über Authentizität und Ehrlichkeit, die ihre Fassaden durchbrechen. Sie reagieren empfindlich auf Situationen, die ihre Schwachstellen offenlegen oder ihre Fähigkeit, Einfluss auf andere auszuüben, untergraben.
Toxische Menschen leiden oftmals selbst unter starken Minderwertigkeitskomplexen, die sie auf destruktive Weise zu kompensieren versuchen. Indem sie andere herabwürdigen, versprechen sie sich eine Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls – so verhalten sich toxische Menschen sehr gern.
Wie bereits erwähnt, sind toxische Menschen jedoch nicht immer leicht zu erkennen. Daher solltest du unbedingt auf folgende Anzeichen achten:
Gradliniges Verhalten ist etwas, das toxische Menschen nicht beherrschen. Sie sind launisch und wankelmütig in ihren Entscheidungen. Was gestern noch eisern beschworen wurde, muss morgen längst nicht mehr gelten. Ein toxischer Mensch kann schwören, etwas Bestimmtes niemals zu tun und macht es dennoch. Dementsprechend ist es ihnen nahezu unmöglich, Versprechen einzuhalten oder Geheimnisse zu bewahren.
Vereinfacht ausgedrückt: Auf toxische Menschen kann man sich nicht verlassen. Dies beweisen sie immer wieder aufs Neue.
Toxische Menschen möchten stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Sie fordern von ihrem Umfeld bedingungslose Unterstützung ein, ohne sich jemals zu revanchieren. Wenn ein toxischer Mensch anruft oder vor der Tür steht, um dich um Hilfe zu bitten, erwartet er, dass du alles andere sofort für ihn stehen und liegen lässt. Wäre der Fall umgekehrt, würde er dich jedoch vertrösten. Die Welt dreht sich schließlich nur um ihn.
Das ständige Streben nach Aufmerksamkeit kann ein Anzeichen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sein. Tatsächlich sind viele toxische Menschen narzisstisch veranlagt.
Toxische Menschen blühen in dramatischen Situationen regelrecht auf. Sie scheinen das Drama magisch anzuziehen. Selbstverständlich erwarten sie, dass ihr Umfeld sich gemeinsam mit ihnen in die Situation hineinsteigert.
Manche gehen sogar so weit, bewusst Krisen in ihrem Leben zu erzeugen, um sich der Aufmerksamkeit und Anteilnahme des Umfelds sicher zu sein. Hierbei wird billigend in Kauf genommen, dass auch Unbeteiligte seelisch verletzt werden. Toxische Menschen sind lediglich an ihrem großen Auftritt interessiert. Rücksichtnahme ist ihnen fremd.
Um zu erreichen, was sie wollen, verdrehen toxische Menschen die Wahrheit zu ihren Gunsten. Sie fügen Details hinzu oder lassen wichtige Fakten unter den Tisch fallen, um andere Menschen zu beeinflussen und somit die eigenen Ziele zu verwirklichen. Manchmal verstricken sie sich hierbei jedoch in Widersprüche.
Fällt dir etwas Derartiges vermehrt auf, solltest du hellhörig werden. Möglicherweise wirst du gerade manipuliert. Auch das gezielte unter Druck setzen ist für toxische Personen typisch: „Wenn du xy nicht machst, bin ich wirklich schwer enttäuscht von dir.“
Aus allen Banalitäten wird ein Problem kreiert, an einer Lösung sind toxische Menschen jedoch nicht interessiert. Vielmehr geht es ihnen darum, eine negative Grundstimmung in ihrem Umfeld zu erzeugen. Im Berufsleben können dadurch ganze Projekte ins Stocken geraten oder sogar scheitern.
Nicht immer kann man den Kontakt mit toxischen Menschen gänzlich vermeiden. Um dich dennoch seelisch vor dem negativen Einfluss zu schützen, können dir folgende fünf Tipps weiterhelfen:
Zugegeben, dies ist oftmals leichter gesagt als getan. Mache dir jedoch bewusst, dass sich das toxische Verhalten nicht gegen dich persönlich richtet. Toxische Menschen nutzen ihre Manipulationsstrategien, um sich selbst besser zu fühlen. Sie können nicht anders und behandeln jeden Menschen auf diese Weise. Mit dir ist alles in Ordnung!
Toxische Menschen sind oftmals beratungsresistent. Dennoch kann es sinnvoll sein, deine Beobachtungen anzusprechen und dich klar zu positionieren: „So lasse ich mit mir nicht umgehen. Unterlasse bitte xy.“
Du bekommst mit, wie ein Kollege massiv intrigiert oder bewusst Projekte behindert? Dann teile ihm mit, dass du das Verhalten wahrnimmst und die notwendigen Konsequenzen ziehst, wenn er nicht von selbst aufhört. Hierbei kann es sich beispielsweise um den Gang zum Vorgesetzten handeln.
Sicherlich bist du nicht die einzige Person, die schon mal unter den Machenschaften eines toxischen Menschen gelitten hat. Tausche dich mit anderen Betroffenen aus. Hierdurch gewinnst du verlorenes Selbstbewusstsein zurück. Es liegt nicht an dir!
Im Berufsleben ist es kaum möglich, einem toxischen Kollegen dauerhaft aus dem Weg zu gehen. In deinem Privatleben kannst du jedoch sehr wohl entscheiden, mit welchen Menschen du dich (nicht) umgeben möchtest. Auch wenn es schwerfällt: Löse dich von falschen Freunden oder sogar vom toxischen Partner. Suche dir professionelle Unterstützung, wenn du es nicht allein schaffst.
Toxische Menschen verhalten sich nicht alle gleich. Tatsächlich lässt sich zwischen zehn unterschiedlichen Typen differenzieren:
Der Klatschliebhaber weidet sich am Unglück anderer und erzählt jedes Missgeschick brühwarm weiter. Dadurch fühlt sich der Betroffene noch schlechter. Ein wenig Klatsch mag normal sein und sogar Spaß machen. Zu viel davon vergiftet jedoch das Umfeld.
Impulsive Charaktertypen neigen zu starken Emotionsausbrüchen, die zumindest unterschwellig der Manipulation dienen. Sie benutzen andere Menschen als „Mülleimer“ für ihren Seelenballast. Da sie häufig Mitleid erwecken, ist es gar nicht so leicht, solche Menschen in die Schranken zu weisen.
Ähnlich wie der impulsive Charaktertyp zieht der Opfertyp andere Menschen bewusst mit in das eigene Leid hinein. Aus jeder Banalität wird ein Problem, ständig befinden sich solche Menschen in einer Lebenskrise. Sie wollen sich jedoch gar nicht wirklich helfen lassen, sondern lediglich Aufmerksamkeit erregen.
Selbstsüchtige Charaktertypen sind nicht am Aufbau von tiefen emotionalen Verbindungen interessiert. Sie benutzen andere (verunsicherte) Menschen, um ihr Selbstwertgefühl aufzubauen. Innerhalb einer Freundschaft oder Partnerschaft hat die andere Partei oftmals das Gefühl, vollkommen unwichtig und entbehrlich zu sein.
Manipulatoren versuchen, die Freundschaft und das Vertrauen anderer Menschen zu gewinnen, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Da sie dabei sehr geschickt vorgehen, sind sie nicht leicht zu entlarven. Grundsätzlich gilt jedoch, dass der Manipulator niemals uneigennützig handelt. Wenn er dir einen Gefallen erfüllt, erwartet er dafür eine Gegenleistung.
Neidische Personen können es nicht ertragen, wenn jemand anderem etwas Positives widerfährt. Sie versuchen daher stets, die Erfolge anderer Menschen kleinzureden. Passiert ihnen selbst etwas Gutes, so wissen sie dies nicht zu schätzen. Sie fokussieren sich stets auf all das, was ihnen fehlt, statt dankbar für das zu sein, was sie haben.
Sobald der Pessimist den Raum betritt, verändert sich die Stimmung negativ. Er steckt andere Menschen mit seinen pessimistischen Sichtweisen regelrecht an. Der Pessimist versteht es, aus der sprichwörtlichen Mücke einen Elefanten zu machen und andere gezielt zu entmutigen.
Niederträchtige Charaktertypen blühen auf, wenn sie anderen Menschen seelische Schmerzen bereiten können. Aus dem verursachten Leid ziehen sie eine tiefe innere Befriedigung. An Personen, bei denen es ihnen nicht gelingt, verlieren sie schnell das Interesse.
Wertende Menschen schauen auf alles herab, was ihrer Ansicht nach von der Norm abweicht. Sie geben dir das Gefühl, deine Träume und Ziele seien lächerlich. Sie halten dich bewusst klein. Erzählst du ihnen von einem Missgeschick, verurteilen sie dich dafür.
Arrogante Charaktertypen sind sehr von sich selbst eingenommen. Empathie liegt ihnen fern. Allerdings kaschieren sie mit ihrem Verhalten eigene Unsicherheiten, derer sie sich oftmals gar nicht bewusst sind. Arrogante Charaktertypen blicken ebenso wie der wertende Typ auf ihre Mitmenschen herab.
Im Grunde genommen sollte der Sachverhalt klar sein: Wenn ein Mensch dir schadet, dann entferne ihn aus deinem Leben. Leider ist dies in der Praxis nicht so einfach. Dies gilt vor allem dann, wenn Gefühle im Spiel sind.
Dennoch sollte deine Selbstachtung stets im Vordergrund stehen. Wenn dein Partner dich nicht wertschätzend behandelt und auch Gespräche nichts daran ändern, ist das Beziehungsende alternativlos.
Der erste Schritt besteht darin, dir einzugestehen, dass du in einer toxischen Beziehung gefangen bist. Woran du eine toxische Beziehung erkennst und wie du dich aus ihr befreist, erfährst du in unserem Fachartikel zum Thema „Toxische Beziehung”.
Interessant zu wissen: Laut einer Parship-Umfrage aus dem Jahre 2021 gaben rund 36 Prozent der Befragten an, bereits einmal in einer toxischen Beziehung gewesen zu sein.
Wir haben dir hier 5 Sprüche zusammengestellt, die dir eine Hilfe sein können, wie du mit toxischen Menschen umgehen solltest.
Toxische Menschen verwenden oft Sprüche, die andere herabsetzen oder manipulieren. Beispiele dafür sind:
Diese Sprüche zielen darauf ab, das Selbstwertgefühl anderer zu untergraben und die eigene Dominanz zu behaupten.
Toxische Menschen vergiften die Atmosphäre, wo immer sie auftauchen. Sie sorgen bewusst dafür, dass ihre Mitmenschen sich schlecht, hoffnungslos und manchmal auch wertlos fühlen. Aus diesem Grunde solltest du dich, sofern möglich, von toxischen Personen distanzieren. Ist dies nicht möglich, dann versuche, die Angriffe nicht allzu persönlich zu nehmen. Bleib bei dir, deiner Wahrheit und deinen Werten.
Toxische Menschen können oftmals nicht aus ihrer Haut. Wichtig ist, dass du dich von ihnen nicht verunsichern lässt. Aber wie sollst du dich verhalten, wenn du in einer Beziehung mit einer toxischen Persönlichkeit bist? Wie bereits erwähnt besteht der erste und wichtigste Schritt darin, dir dies erst einmal einzugestehen. Dies ist nicht immer einfach, wenn Liebe im Spiel ist.
In diesem Zusammenhang möchten wir dir unseren kostenlosen Beziehungstest ans Herz legen. Dieser hilft dir auf unkomplizierte Weise zu erkennen, ob du dich in einer schädlichen Beziehung befindest. Der Test umfasst 20 Fragen und ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Dein eindeutiges Ergebnis erhältst du unmittelbar.
Gehe den ersten Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben und stelle deine aktuelle Beziehung auf den Prüfstand.