In der Lernpsychologie wird zwischen verschiedenen Lerntypen unterschieden. Das bekannteste Modell hat der an der Münchener Bundeswehr-Universität tätige Professor Frederic Vester in den 1970-er Jahren entwickelt. Der Systemforscher beschrieb vier Lerntypen, die er als visuellen, auditiven, haptischen (motorischen) sowie kommunikativen (intellektuellen) Lerntyp kategorisierte.
Auf welche Weise ein Mensch lernt, hängt von der Persönlichkeit, von individuellen Stärken und Schwächen ab. Die Erkenntnisse der Lerntheorie können dabei helfen, das Lernverhalten zu verbessern. In unserem Test „Welcher Lerntyp bin ich?", erfährst du, wie dein Kind am besten lernt und was du tun kannst, um in das Lernen mehr Leichtigkeit zu bringen und die Ziele zu erreichen!
Jeder Mensch hat seine eigene Art, zu lernen. Wir setzen unsere Sinne gezielt ein, um Wissen zu erwerben und uns Inhalte zu merken. Es gibt allerdings verschiedene Arten des Lernens. Du kennst sicher Situationen, in denen dir das Lernen besonders leichtgefallen ist. Andererseits gibt es auch Lernschwierigkeiten bei Kindern, die sich mit fehlender Motivation einfach nicht erklären lassen.
Ob ein Kind in der Schule gut oder schlecht, schnell oder langsam lernt, hat nur wenig mit Intelligenz zu tun, sondern ist vor allem auf die unterschiedliche Art und Weise zu lernen – nämlich auf den Lerntyp, zurückzuführen.
Am Lernprozess sind alle Sinnesorgane beteiligt. Der Lernstoff gelangt nicht nur über Augen und Ohren in das Gedächtnis unseres Kindes, sondern auch über unseren Geschmacks-, Geruchs- und Muskelsinn. Hast du mit deinem Sohn oder deiner Tochter schon mal erörtert, wie es eigentlich am besten lernt?
Die Zuordnung zu einem der vier Lerntypen hängt davon ab, wie stark die einzelnen Sinnesorgane ausgeprägt sind. Der visuelle Lerntyp lernt hauptsächlich durch Betrachten von Bildern, während der kommunikative Lerntyp sein Wissen bevorzugt im Gespräch mit anderen Menschen erweitert.
Wenn du deine eigene Kategorie kennst, lernst du schneller und besser. Eine Lerntechnik hilft nur beim Lernen, wenn diese zum persönlichen Lerntyp passt. Der Wissenschaftler Frederic Vester entdeckte, dass das Aufnehmen, Zusammenführen und Speichern von Lernstoff bei jedem Menschen abhängig von den bevorzugten Wahrnehmungskanälen erfolgt.
Daraus resultiert die Einteilung:
Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Menschen hinsichtlich ihrer Lernweise als Mischtypen bezeichnet werden können. Eine Zuordnung zu einem bestimmten oder mehreren Typen kann dennoch hilfreich sein.
Der visuelle Lerntyp lernt am besten mit bildbasiertem Material. Anschaulichkeit ist für Menschen, die diesem Lerntyp zugeordnet werden, sehr wichtig. Informationen prägen sie sich schneller ein, wenn Texte durch bildliche Darstellungen ergänzt werden. Inhalte, die visuell dargestellt werden, kann sich dieser Lerntyp besonders gut merken.
Beim auditiven Lerntyp ist die Hörfähigkeit überdurchschnittlich gut ausgeprägt. Das Hören hilft ihnen dabei, Inhalte besser aufzunehmen. Auditive Lerntypen profitieren am meisten vom Frontalunterricht. Da sie sich das Wissen über Sprachaufnahmen aneignen, sind Hörbücher, Podcasts und Lernvideos für Menschen mit diesem Lerntyp gut geeignet.
Die Stärke haptischer Lerntypen besteht in ihren manuellen Fähigkeiten. Personen mit diesem Lerntyp probieren gerne Neues aus und wollen alles anfassen, um sich Wissen anzueignen. Der haptische Lernstil beruht vorwiegend auf dem Tastsinn und weniger auf Zuhören oder Ansehen.
Als kognitiv-intellektuelle Lerntypen werden Menschen bezeichnet, die Informationen gründlich durchdenken und diese kritisch bewerten, bevor das Gelernte im Gehirn abgespeichert wird. Der intellektuelle Lerntyp verfügt über ausgeprägte Fähigkeiten, sich Wissensinhalte durch Verstehen anzueignen.
Welcher Lerntyp bin ich und welcher Lerntyp ist mein Kind? Willst du wissen, welche Lernweise dein Lernverhalten bestimmt und wie du deine Lernstrategie optimieren kannst, dann mache unseren Lerntypen-Test!
Dieser besteht aus mehreren Fragen. Beantworte sie möglichst genau. Dadurch erfährst du, welcher Typ du eigentlich bist. Im nächsten Kapital bekommst du Tipps und Vorschläge, wie du deiner Kategorisierung entsprechend lernen und deine Lernfähigkeiten gezielt nutzen kannst.
Das Lernen beginnt bereits mit der Geburt. Kleinkinder entdecken ihre Welt auf spielerische Weise, nutzen ihre Hände, um alles anzufassen und Zusammenhänge zu „begreifen“. Später in der Schule, im Studium oder in der Ausbildung geht es um den gezielten Erwerb von Wissen. Dazu gehört, aktiv zu lernen und sich die Inhalte langfristig zu merken.
Der Erfolg beim Lernen ist auch von der Art und Weise, wie man lernt, abhängig. Die Fähigkeit zum Lernen bringt jeder Mensch ins Leben mit. Allerdings ist Lernen ein individueller, vom eigenen Lerntyp abhängiger Prozess.
Wenn du weißt, welcher Lerntyp du bist, bist du in der Lage, deine Lernmethoden an deinen Bedarf anzupassen. Um dir das Lernen zu erleichtern, haben wir die folgenden Tipps und Tricks gesammelt.
Der Hörsinn nimmt bei auditiven Lerntypen eine zentrale Rolle ein. Sorge für eine ruhige Umgebung ohne lästige Geräuschquellen, damit du dich ungestört auf die Lerninhalte konzentrieren kannst. Selbstgespräche führen kann dir helfen, den Lernstoff besser zu behalten.
Lies dir einen Text laut vor. Als auditiver Lerntyp lernst du Vokabeln und Formeln leichter, indem du sie laut vorsagst. Du kannst den Lernstoff auch aufnehmen und später beim Spazierengehen abspielen.
Gehört dein Kind zum visuellen Lerntyp? Dann solltest du deine Lerninhalte möglichst anschaulich gestalten. Mache dir bei mündlichen Vorträgen Notizen. Dadurch hast du den Lernstoff später nochmal vor Augen und kannst das Geschriebene zu Hause nachlesen. Beim visuellen Lernverständnis helfen Skizzen und Mindmaps, Inhalte zu veranschaulichen.
Um den Überblick zu behalten, ist es hilfreich, visuelle Lernhilfen wie Diagramme, Notizen und Konzepte an einem Ort, wo sie gut zu sehen sind, wie beispielsweise am Kühlschrank oder an deiner Zimmertür aufzuhängen. Ein beliebter Trick für visuelle Lerntypen ist das Umformulieren des Lernstoffs durch Aufschreiben.
Diese Methode, die darin besteht, das Gesagte mit eigenen Worten wiederzugeben, eignet sich besonders gut, um Inhalte zu visualisieren und dadurch länger im Gedächtnis zu behalten. Eine effiziente Möglichkeit, Texte zu strukturieren und Informationen zu kategorisieren, ist das farbige Markieren wichtiger Stellen im Text mit einem Textmarker.
Motorische Lerntypen sind bei allem, was sie tun, manuell orientiert. Inhalte werden am besten verstanden, wenn sie (be)greifbar gemacht werden. Kannst du dir Wissen durch Lesen und Zuhören nur schwer merken? Nutze deine manuellen Fähigkeiten, die beim motorischen Lerntyp überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind, um das Lernen dynamischer zu gestalten.
Das Lernen von Vokabeln wird dir leichter fallen, wenn du die jeweiligen Begriffe mit Gegenständen, die du berühren oder in die Hand nehmen kannst, verbindest. Motorischen Lerntypen wird empfohlen, nicht am Schreibtisch zu lernen, sondern sich währenddessen zu bewegen und durch das Zimmer zu laufen.
Zu lernende Texte können laut aufgesagt, mit Mimik und Gestik unterstrichen werden. Selbst gebastelte Lernmittel wie Karteikarten und Lernzettel eignen sich als praktische Unterstützung beim Hausaufgaben machen.
Der intellektuelle Lerntyp lernt durch Reflektieren und Nachdenken. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Lerninhalten in Form von Diskussionen mit Lehrkräften und Mitschülern ist für Menschen dieses Lerntyps sehr wichtig. Im Gespräch lernt der intellektuelle Lerntyp mehr als durch einsames Studieren am Schreibtisch.
Suche das Gespräch mit deinen Lehrern, Mitschülern, Kommilitonen oder Kollegen, wenn es darum geht, unverständliche Sachverhalte zu begreifen. Diskutiere mit anderen über den Lernstoff und betrachte die Inhalte aus verschiedenen Perspektiven. Für den intellektuellen Lerntyp besonders geeignet ist das Lernen in Gruppen, da dabei der Lernstoff analysiert werden kann.
Als Ausbilder*in oder Coach hast du einen maßgeblichen Einfluss auf die Vermittlung von Wissen und Inhalten. In der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) ist geregelt, welche Kenntnisse nachgewiesen werden müssen, um als Ausbilder*in zu arbeiten. Dabei sind auch die Lerntypen Aevo betreffend von großer Bedeutung.
Eine gute Beobachtung und regelmäßige Gespräche mit deinen Schülern helfen dir, zu erkennen, welchen Lerntypen deine Auszubildenden entsprechen. Willst du deine Lehrlinge, Kursteilnehmer oder Coachees beim Lernen fördern, kann ein Lerntypen Test in Betracht gezogen werden.
Unabhängig davon, welcher Kategorie man sich zugehörig fühlt und Lernmethode bevorzugt wird, ist es wichtig, möglichst alle Sinne in den Lernprozess mit einzubeziehen. Die Möglichkeiten des Lernens, Erinnern und Behalten von Lerninhalten sind vielfältig. Zudem steigt die Erinnerungsquote deutlich, wenn alle unsere Sinne am Lernprozess beteiligt sind.
Beinahe niemand ist nur einem einzigen Lerntyp zuzuordnen. Da Menschen sinnliche Wesen sind, nutzen sie alle ihre Sinne auch zum Lernen. Daher wäre es unangebracht, sich beim Lernen nur auf die Schwerpunkte, die dem eigenen Lerntyp entsprechen, zu konzentrieren.
Diese Persönlichkeiten zu definieren ist nur eine von mehreren Perspektiven, die das Lernen erleichtern können. Weitere Faktoren, die beim Erwerb von Wissen eine bedeutende Rolle spielen, sind die Motivation, das Interesse am Thema sowie die Persönlichkeit des Lernenden.
Jeder lernt anders. Diese Erkenntnis bildet die Grundlage, auf der verschiedene Lerntypen definiert wurden. Von Wissenschaftlern wie Frederic Vester wurden vier verschiedene Typen beschrieben und nach der Art, wie sie Wissen bevorzugt aufnehmen, unterschieden.
Die Idee, die sich hinter der Einstufung in verschiedene Lerntypen verbirgt, ist, dass man sich das Wissen am besten aneignen kann, wenn die Information entsprechend der beim Lernen genutzten Sinneskanäle verarbeitet werden.
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