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12 Tipps, um die Lernblockade deines Kindes zu lösen

Lesezeit von 8 Minuten
12 Tipps, um die Lernblockade deines Kindes zu lösen

Dein Kind ist unglaublich fleißig in der Schule und klemmt sich sogar zu Hause noch hinter den Schreibtisch. Aber trotzdem bekommt es keine guten Noten in der Schule. Selbstzweifel machen sich breit, denn es versteht einfach nicht, woran es scheitert und warum es für seinen Fleiß nicht belohnt wird. Du bist mittlerweile auch ratlos. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass vielleicht eine Lernblockade vorliegt? Wir zeigen dir, woran du sie erkennst und wie du deinem Sprössling aus der Misere heraushelfen kannst.

Was ist eigentlich eine Lernblockade?

Bei einer Lernblockade ist das Gehirn im wahrsten Sinne des Wortes blockiert. Es ist einfach nicht dazu in der Lage, all das Potenzial, über das es eigentlich verfügt, auszuschöpfen. Es ist also keineswegs so, dass dein Kind nicht intelligent genug ist, um gewisse Sachverhalte zu verstehen. Vielmehr fühlt es sich so an, als würde im Gehirn eine Schranke herunterfahren, die verhindert, dass dein Kind Zusammenhänge nachvollziehen kann. Es kann in dem Moment gar nichts dafür.

Manchmal äußert sich eine Lernblockade nur in gewissen Schulfächern. Viele Eltern glauben dann, dass das Kind in diesen Fächern einfach schlecht ist, dabei ist das gar nicht der Fall. Umso wichtiger ist es dann, die Blockade möglichst schnell aufzulösen, damit dein Nachwuchs keine dauerhafte Abneigung gegenüber den entsprechenden Fächern entwickelt, die die Lernmotivation zu lernen noch weiter schwinden lässt.

Du merkst schon, nicht jede Lernblockade ist gleich. Das zeigt sich nicht nur darin, dass einige Unterrichtsthemen Schwierigkeiten bereiten können, während andere überhaupt kein Problem sind. Einige Kinder haben auch schlichtweg ein Problem damit, sich über einen längeren Zeitraum hinweg zu konzentrieren oder können das bereits Gelernte nicht abrufen, wenn sie es brauchen.

Reißt die Mauern nieder!

Die gute Nachricht ist: Oft ist eine Lernblockade nur ein vorübergehendes Problem. In einigen Fällen halten sie aber über einen längeren Zeitraum an und dann steigt das Leid des Kindes enorm an. Der Druck, endlich wieder gute Leistungen zu erzielen, schnellt in die Höhe.

Das Lernen macht einfach keinen Spaß mehr und entwickelt sich zunehmend zu einem leidigen Thema. In stark ausgeprägten Fällen kann sich diese ganze Last sogar auf das körperliche Wohlbefinden deines Kindes auswirken. Vor allem Kopf- und Bauchschmerzen sind dann keine Seltenheit.

So kannst du eine Lernblockade bei deinem Kind erkennen

Das Potenzial, das in deinem Kind steckt, sowie all die Mühe, die es investiert, passen einfach nicht zu den schulischen Leistungen, die es erbringt? Dann liegt die Vermutung nahe, dass tatsächlich eine Lernblockade dahintersteckt. Dein Nachwuchs verliert sich immer mehr in Selbstzweifeln und verliert demzufolge irgendwann auch die Motivation, sich noch weiter anzustrengen. Klar – investiert man Unmengen von Arbeit, die einfach nicht belohnt wird, dann ist das frustrierend. Das kannst du sicher auch als Elternteil gut nachvollziehen.

Dein Kind hat immer weniger Lust, überhaupt noch in die Schule zu gehen und versucht vielleicht wieder Gründe zu finden, warum es heute lieber zu Hause bleiben sollte. Auch im Unterricht nimmt es sich zurück, denn es hat einfach Angst, falsche Antworten zu geben. Dein Sprössling verliert schlichtweg das Vertrauen in das eigene Wissen und Können.

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Das sind die Hauptursachen für eine Lernblockade

Bevor es darum geht, eine Lernblockade zu lösen, musst du erst einmal herausfinden, wo genau das Problem eigentlich seinen Ursprung hat. Ganz häufig sind Versagensängste die Ursache. Möglicherweise hat dein Kind das Gefühl, als würde ein unglaublicher Druck auf ihm lasten. Dieser Druck muss gar nicht von dir ausgehen. Auch LehrerInnen oder die Leistungen der Mitschüler können schuld daran sein. Denn statt sich darauf zu besinnen, dass es gut ist wie es ist, vergleichen sich die Jüngsten schon sehr früh mit ihren Mitschülern.

Dein Kind fürchtet sich davor, was andere wohl dazu sagen, wenn seine Leistungen mal nicht so gut ausfallen. Wirst du enttäuscht sein? Werden die LehrerInnen es vor der Klasse schlecht dastehen lassen? Werden die Mitschüler es auslachen?

Selbst auferlegter Perfektionismus

Eventuell stellt dein Kind auch einfach zu hohe Anforderungen an sich selbst. Ehrgeiz kann in der Schule etwas Gutes sein, keine Frage. Es ist doch super, wenn dein Kind von sich aus das Beste aus sich herausholen und tolle Leistungen erbringen möchte. Aber ein zu hoher Perfektionismus kann auch schädlich sein. Reflektiere gern an dieser Stelle, welche Rolle dein Kind innerhalb der Familie jetzt schon eingenommen hat? Denn den Perfektionismus wird es womöglich auch zu Hause leben.

Dein Kind soll immer noch ein Kind sein, Hobbys haben und Zeit mit Freunden genießen. Besteht das ganze Leben nur aus Lernen und selbst auferlegtem Druck, kann das auch zum Problem werden. Früher oder später wird der Zeitpunkt kommen, an dem diese Last einfach zu groß wird.

Die Kapazitäten sind einfach ausgeschöpft und die Leistungen lassen nach. Dann besteht die Gefahr, dass dein Kind aufgrund einer schlechten Note in ein tiefes Loch der Enttäuschung und Wut über sich selbst fällt. Der Stresspegel steigt und darunter leidet die Informationsverarbeitung im Gehirn. Schnell findet sich dein Nachwuchs in einem Teufelskreis wieder.

Das umstrittene Thema ADHS

Haben Kinder Probleme damit, sich zu konzentrieren, sind unruhig und bringen vermehrt schlechte Noten mit nach Hause, fällt schnell der Begriff ADHS. Diese Diagnose wird oft vorschnell gestellt und später stellt sich heraus, dass sie nicht der Wahrheit entspricht. In Deutschland sind gerade einmal rund 5 % der Kinder und Jugendlichen betroffen.

Ob wirklich ADHS vorliegt, kann nur ein Facharzt klar diagnostizieren. Ist das der Fall, äußert sich die Störung häufig in Hyperaktivität. Die Kinder langweilen sich schnell, auch bei neuen Themen, und haben vor allem Schwierigkeiten in unruhiger Umgebung.

Eine Lernblockade lösen – mit diesen 12 Tipps kannst du deinem Kind helfen

Im Leben stehen wir immer wieder vor Herausforderungen und manchmal tragen sie den Namen „Lernblockade“. Hier ist eine verständnisvolle und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen dir und deinem Kind gefragt. Damit ihr es schafft, die Blockade gemeinsam zu lösen, geben wir dir an dieser Stelle ein paar hilfreiche Tipps an die Hand.

1. Nimm deinem Kind den Druck

Du wirst dein Kind immer lieben, auch wenn es mal eine schlechte Note mit nach Hause bringt. Hast du das deinem Nachwuchs aber auch schon einmal gesagt oder gehst du einfach davon aus, dass er das weiß? Kommuniziere das ganz klar und nimm deinem Kind damit die Angst, dich zu enttäuschen.

2. Erkenne die Ängste deines Kindes

Führe ein offenes Gespräch in angenehmer Atmosphäre mit deinem Kind und finde heraus, woher die Angst oder der Druck kommen. Vielleicht fällt es ihm schwer, das genau zu definieren, aber das muss es auch gar nicht. Höre ihm aufmerksam zu und achte auf kleine Nuancen. Sie können dir wichtige Hinweise geben. Zeige deinem Sprössling, dass du ihn verstehst und da bist, um zu helfen.

3. Erforsche die Bedürfnisse deines Kindes

Welches Verhalten wünscht sich dein Kind von dir? Hat es das Gefühl, dass du es nicht unterstützt? Oder glaubt es, dass es deinen Anforderungen nicht gerecht werden kann? Möchte es dich um jeden Preis stolz machen? In Kindern geht unglaublich viel vor, auch wenn sie nicht darüber reden. Genau deshalb ist ein klärendes Gespräch so wichtig. Sprecht offen darüber, welche Form der Unterstützung sich dein Kind von dir wünscht.

4. Erzwinge nichts

Ja, manchmal ist es einfach schwer. Vielleicht wirst du an den Punkt kommen, an dem du mit deiner Geduld am Ende bist. Achte unbedingt darauf, dass du dein Kind nichts davon spüren lässt. Es setzt sich selbst sicher schon genug unter Druck. Gib ihm die Zeit, die es braucht und bringe ihm Verständnis entgegen.

5. Lernblockade: Geht in kleinen Schritten voran

„Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“, wie man so schön sagt. Und Lernblockaden werden auch nicht an einem Tag überwunden. Je nachdem, wie stark ausgeprägt sie sind, kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Mauern vollständig niedergerissen sind. Achte darauf, dass sich dein Kind auf diesem Weg nicht überlastet, sondern sich Schritt für Schritt vorarbeitet.

6. Lobe dein Kind

Jeder noch so kleine Erfolg ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Lernblockade. Zeige deinem Kind, dass du stolz darauf bist, wie sehr es sich bemüht und sei dir nicht zu schade, auch einmal ein Lob auszusprechen. Du glaubst gar nicht, wie viel ihm das bedeutet, auch wenn es das vielleicht nicht zugibt.

7. Habe Geduld

Möchtest du deinem Kind wirklich helfen, dann nimm dir genug Zeit, um es beim Lernen zu unterstützen. Dein Alltag ist sicher vollbepackt und da ist es nur verständlich, dass du die Dinge schnell abhaken möchtest. Aber wenn es darum geht, eine Lernblockade zu lösen, brauchst du viel Geduld und genau das musst du deinem Kind auch vermitteln. Es bekommt viel mehr mit, als du vielleicht denkst. Wirst du langsam unruhig, spürt es das sofort. Und ja, es bemerkt auch, wenn du immer wieder auf die Uhr schielst.

8. Räume Ablenkungen aus dem Weg

Hat dein Kind eine Lernblockade, hat es oft auch Probleme, sich zu konzentrieren. Dann ist es natürlich umso wichtiger, dass alle Ablenkungen außer Reichweite sind. Das Smartphone liegt weit weg, der Fernseher ist ausgeschaltet und es läuft auch keine Musik. Klar, das Gehirn kann mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen und Störgeräusche ausblenden. Aber das verlangt einiges von ihm ab. Mache es deinem Kind also nicht unnötig schwer.

9. Übe Testsituationen

Lernblockaden bereiten oft besondere Probleme, wenn ein Test bevorsteht. Obwohl dein Kind den Stoff verinnerlicht hat, scheint plötzlich alles vergessen, weil sich in dieser Situation einfach ein immenser Druck aufbaut. Das könnt ihr gemeinsam zu Hause üben. Simuliere immer wieder Testsituationen und nimm deinem Kind so Schritt für Schritt die Angst.

10. Nutze Pausen sinnvoll

Pausen sind ganz wichtig, wenn es darum geht, eine Lernblockade zu lösen, damit du dein Kind nicht überforderst. Mindestens genauso wichtig ist aber auch, dass diese sinnvoll genutzt werden. Fünf Minuten an der frischen Luft, ein kleiner gesunder Snack oder ein bisschen Bewegung sind genau das Richtige.

11. Bei einer Lernblockade senke aktiv den Stresspegel

Vielleicht kommt sich dein Kind dabei erst einmal albern vor, aber Entspannungsübungen können ihm tatsächlich dabei helfen, besser mit Stress umzugehen. Vor allem Achtsamkeits- und Atemübungen sind hilfreich, um die Gedanken zu ordnen. Ein geordneter Geist kann natürlich viel besser denken und deinem Kind wird es gelingen, wieder leistungsfähiger zu werden und mehr Vertrauen in sich zu haben.

12. Sorge für Glücksmomente

Sicher kennst du das auch von dir selbst: Wenn du glücklich bist, wirst du leistungsfähiger. Da geht es deinem Kind natürlich nicht anders. Befindet es sich aufgrund der Lernblockade gerade an einem Tiefpunkt, dann ist es umso wichtiger, Glücksmomente zu schaffen. Lege z. B. einen Tag in der Woche fest, an dem es eine FreundIn mit nach Hause bringen kann oder schaut euch gemeinsam nach einem Hobby um. Wie wäre es mit einem Sportverein, der Musikschule oder einer Kreativ-AG? Findet etwas, das deinem Kind wirklich Freude bereitet.

Der Weg aus der Lernblockade

Hat dein Kind eine Lernblockade, dann lasst den Kopf nicht hängen. Geht früh auf die Suche nach den Ursachen und bekämpft das Problem genau da. Ist es Druck, sind es Versagensängste, Unstimmigkeiten zwischen den Eltern, selbst auferlegter Perfektionismus oder vielleicht sogar ADHS?

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