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Mit Selbstbewusstsein gegen den Mental Load

Lesezeit von 7 Minuten
Mit Selbstbewusstsein gegen den Mental Load

Die Milch ist leer, die Kinder brauchen neue Schreibblöcke für die Schule, die Wäschekörbe sind voll und die Küche muss auch noch geputzt werden. Unzählige Aufgaben fallen im Alltag an und sie alle sind fest in deinem Kopf verankert. Kurzum: Mental Load – du bürdest dir unglaublich viele Aufgaben auf und musst an alles gleichzeitig denken.

Dein Mental Load ist immens. Aber was ist das eigentlich und wie gehst du damit am besten um? Diesen und weiteren Fragen gehen wir jetzt gemeinsam auf die Spur.

Mental Load: Was ist das?

Mental Load bedeutet, dass du an alles denkst, an das nun einmal gedacht werden musst. Dir geht durch den Kopf, dass du noch die Kinder aus der Schule abholen, einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren und auch noch einkaufen musst, damit du einen Kuchen für das anstehende Schulfest backen kannst. Die Summe all dieser Dinge, an die du Tag für Tag denken musst, ergeben deinen Mental Load.

Wie sich Mental Load auf Frauen auswirkt

Nach wie vor übernehmen Frauen den Großteil der Hausarbeit und stemmen den Löwenanteil bei der Kinderbetreuung und Erziehung. Das bestätigte auch die Studie „Das Leben von Frauen und Männern in Europa – ein statistisches Portrait“ von Eurostat aus dem Jahr 2018. Sie ergab, dass die Hausarbeit in Deutschland zu 72 % in den Händen der Frauen liegt. Bei der Kinderbetreuung steigt die Zahl sogar auf 88 %. Warum das so ist?

Weil Mädchen und Frauen oft nach wie vor so sozialisiert werden. Sie sind es, bei denen oftmals die Verantwortung für alles, was sich rund um Familie und Beziehung dreht, liegt. Unzählige vermeintliche Kleinigkeiten kommen zusammen und es entsteht ein ordentlicher Mental Load, den man nur schwer wieder loswird. „Frauen schmeißen den Haushalt einfach besser und die Kindererziehung fällt ihnen leichter.“ Hat sich dieses Gedankengut einmal etabliert, ist es oftmals eine Mammutaufgabe, wieder aus diesem Klischee auszubrechen.

In Wahrheit ist all das aber keine Gabe, die Frauen in die Wiege gelegt wird, sondern eine Sache des Trainings und der Gewohnheit. Aber das Hauptproblem ist, dass zahlreiche dieser Aufgaben oft kaum oder nur indirekt sichtbar sind – zumindest für die Person, die sich nicht darum kümmert. Der Begriff Mental Load ist tatsächlich eher unter den Frauen bekannt. Männern fällt es oft schwer, zu verstehen, was dahintersteckt.

mental load checkliste

So erklärst du deinem Partner Mental Load

Dein Partner sieht jeden Tag, wie du erfolgreich „den Laden schmeißt“ wie man so schön sagt. Du hast alles im Griff, denkst an alles, erledigst alles. Du bist quasi ein wandelnder Terminplaner, der nie etwas vergisst. Demzufolge ist es kaum verwunderlich, dass dein Partner gar nicht merkt, wie groß dein Mental Load ist. Also erkläre es ihm!

So versteht dein Partner deinen Mental Load

Nutze ganz konkrete Beispiele, um ihm zu zeigen, welcher Druck auf dir lastet. Zeige ihm, welchen Aufgaben du tagtäglich nachgehst und wie der Alltag verlaufen würde, wenn du nicht da wärst. Lasse ihn dafür z. B. einen Tag lang all das erledigen, was sonst auf deinem Tagesplan steht. Dein Partner wird schnell merken, wie anstrengend all das ist und verstehen, was du Tag für Tag meisterst.

Sicher kennst du diese Situation: Dein Partner möchte dir helfen und fragt dich, was genau er denn tun soll. Das ist toll, doch löst dein Problem nicht. Immer noch bist du die Person, die die Aufgaben verteilt und an alles denken muss. Der richtige Weg wäre, nicht die Erledigungen der Aufgaben, sondern das gesamte Management zu teilen. Diesen Unterschied muss dein Partner verstehen.

Vermutlich wird er dir dann antworten, du sollst dir nicht so viele Sorgen um alles machen. Dabei ist der Grund für deine Sorgen, dass du dich nicht darauf verlassen kannst, dass die Aufgaben richtig erledigt werden, wenn du es nicht machst oder deinen Partner nicht daran erinnerst. Erkläre ihm also, dass es dazu seine aktive Mithilfe bedarf. Arbeitet gemeinsam eine Lösung aus, mit der ihr euch beide wohlfühlt.

3 Tipps zum erfolgreichen Umgang mit dem Mental Load

Es ist gar nicht so einfach, den Mental Load loszuwerden. Das wird dir in vollem Umfang auch nicht gelingen. Schließlich gibt es immer irgendetwas, an das gedacht werden muss und das gemanagt werden will. Aber wenn du lernst, richtig damit umzugehen, wird dir der Alltag dennoch leichter fallen und du kannst dein Stresslevel reduzieren. Wir haben drei wertvolle Tipps für dich zusammengestellt, wie dir genau das gelingt.

1. Sprich offen darüber

Kommunikation ist immer der erste Schritt, egal um welches Problem es geht. Also erzähle deinem Partner, wie es dir geht, wie sich der Mental Load auf dich auswirkt und warum du etwas ändern möchtest. Sprecht nicht nur kurz zwischen Tür und Angel darüber, sondern setzt euch zusammen und führt eine ernsthafte Unterhaltung. Nur so kann dein Partner verstehen, welche Last auf dir ruht. Und dieses Verständnis ist unglaublich wichtig für dein Wohlbefinden.

2. Gib Kontrolle ab

Klar, das Leben wäre leichter, wenn du etwas Kontrolle abgeben würdest. Aber das ist so einfach gesagt. Wer es gewohnt ist, immer die Zügel in der Hand zu halten und den Alltag zu managen, wird sich schwer damit tun, das plötzlich aufzugeben. Hinzu kommt vielleicht, dass du unterbewusst der Rolle gerecht werden möchtest, die die Gesellschaft dir auferlegt. Nichtsdestotrotz ist das ein wichtiger Schritt, um besser mit dem Mental Load umgehen zu können. Vielleicht hilft dir an der Stelle ein Coaching. In dem kannst du dir bewusst machen, welche Glaubenssätze rund um das Thema in deinem Kopf lauern – und welche vielleicht mal aufgelöst werden dürfen. Löse dich von alten Mustern! Schenke deinen Gedanken nicht zu viel Aufmerksamkeit.

3. Ziehe immer wieder Zwischenbilanz

Vor allem, wenn es dir sehr schwerfällt, die Kontrolle abzugeben, ist es wichtig, immer wieder kleine Checks durchzuführen. Klappt alles bisher gut? Ist jeder mit seiner Rolle zufrieden? Was läuft gerade nicht so gut und wie kann es verbessert werden? Ziehen du und dein Partner regelmäßig Zwischenbilanz, stellt ihr sicher, dass sich jeder wohlfühlt und niemand vom Mental Load überrollt wird.

5 Schritte, um Mental Load zu reduzieren

Der Mental Load kann manchmal enorme Ausmaße annehmen. Doch zum Glück gibt es ein paar raffinierte Tricks, wie es dir gelingt, die Last auf deinen Schultern etwas leichter zu machen.

1. Nutze digitale Helferlein

Zum Glück leben wir im Zeitalter der Digitalisierung. Es gibt unzählige intelligente Helfer, die deinen Alltag deutlich leichter gestalten. Du musst sie nur nutzen! Wie wäre es denn z. B. mit einem digitalen Terminplaner für die ganze Familie?

Jeder hat Zugriff darauf und alle Familienmitglieder können sehen, was ansteht. So bist nicht mehr du der wandelnde Kalender, der an alles denken muss und ständig befragt wird. Diese Aufgabe übernimmt einfach eine App für dich!

Mindestens genauso hilfreich sind digitale Einkaufslisten. Alle Familienmitglieder tragen ein, was sie aktuell im Kühlschrank vermissen oder was leer geworden ist und derjenige, der den Einkauf erledigt, hat alles im Blick und kann nichts vergessen. Damit gehört das lästige Listenschreiben auch der Vergangenheit an und auf deinen Schultern lastet eine Aufgabe weniger.

2. Setze auf eine gesunde Mischung aus selbstgemacht und fertig

Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer hat schon die Zeit und auch Lust, jeden Tag frisch zu kochen und ein Festmahl auf den Tisch zu bringen? Es ist völlig okay, wenn du ab und zu auf etwas Fertiges zurückgreifst. Deine Kinder werden sich über eine Pizza vom Lieferdienst sogar freuen!

Hast du an einem Tag absolut keine Zeit, lange in der Küche zu stehen und zu kochen, dann darf diese Aufgabe auch einmal der Lieferdienst übernehmen. Das macht dich noch lange nicht zu einer schlechten Partnerin oder Mutter. Schlage dir dieses Denken aus dem Kopf!

3. Traue dich, „Nein“ zu sagen

Es ist nicht immer leicht, „Nein“ zu sagen, aber manchmal einfach absolut notwendig. Du wirst beim Elternabend als Elternvertreterin vorgeschlagen und fühlst dich auch geschmeichelt. Aber wenn du ehrlich bist, hast du überhaupt keine Zeit dafür? Dann lehne einfach ab!

Dir reißt niemand den Kopf ab, wenn du nicht zu allem „Ja“ sagst. Du musst dich dafür auch überhaupt nicht rechtfertigen. Jeder hat das Recht, Dinge abzulehnen, die er sich nicht auch noch aufbürden kann oder möchte. Schließlich gibt es noch andere, die diese Aufgaben übernehmen können.

4. Denke nicht so viel darüber nach, was andere über dich denken

Höre auf dich zu vergleichen, denn dann vergisst du das Original, das du bist! Du möchtest die perfekte Partnerin sein, die perfekte Mutter, die perfekte Hausfrau und gleichzeitig noch im Job erfolgreich sein. Damit bist du nicht allein, aber ist das wirklich realistisch? Warum möchtest du das überhaupt? Welcher Glaubenssatz steckt dahinter? Ist das tatsächlich der Anspruch anderer oder den Anspruch, den du ganz allein an dich hast? Löse dich mehr und mehr von dem, was andere denken könnten. Bleib bei dir! Überlege dir beispielsweise jeden Tag eine Kleinigkeit, die dir heute guttun würde.

5. Gönne dir Zeit nur für dich

Es ist Abend, die Kinder liegen im Bett und jetzt bist du an der Reihe. Nimm dir etwas Zeit ganz für dich allein und gönne dir etwas. Das können ein entspannendes Bad, eine Folge deiner Lieblingsserie oder ein leckerer Snack mit einem guten Buch sein. Sicher kennst du es nur zu gut, dass du dich selbst in all dem Stress völlig vergisst.

Aber eine gesunde Portion Selfcare ist unglaublich wichtig für dein körperliches und auch geistiges Wohlbefinden. Selbst wenn es nur 20 Minuten am Abend sind – die Zeit für dich ist essenziell, damit du am nächsten Tag wieder Vollgas geben kannst. Diese Selfcare-Momente helfen dir dabei, besser mit Stress umzugehen und den Mental Load zu reduzieren.

Mit Selbstbewusstsein gegen den Mental Load

Der Mental Load ist oft unsichtbar und genau das macht ihn so heimtückisch. Lasse dich nicht von ihm herunterziehen! Gehe selbstbewusst durch dein Leben, sage einfach auch mal „Nein“, wenn du etwas nicht mehr stemmen kannst und besinne dich auf dich selbst.

Wen interessiert es denn, was andere denken, wenn du heute einfach mal etwas beim Lieferservice bestellst oder den Kuchen für das Schulfest gekauft hast? Zugegeben, das bedarf eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein. Unser Webinar hilft dir dabei, genau daran zu arbeiten. Also sei mutig, lebe selbstbestimmt und besiege den Mental Load!

Jeder Mensch kämpft gelegentlich um mehr Selbstwert. Doch überall lauern die Selbstwert-Räuber. Wie sie dich immer weniger triggern und du dich somit weiterentwickelst, erfährst du bei Greator. In unserem Selbstbewusstsein-Seminar lernst du, wie du dich weiterentwickelst. Positive Gefühle bringen dich nach vorne – nicht nur im Privatleben, sondern auch im Beruf. So gelingt es dir, aus eigenem Antrieb und mit professioneller Unterstützung dein Selbstwertgefühl zu stärken. Mit den richtigen Tipps findest du deinen Weg zu mehr Selbstwert und Selbstbestimmtheit.

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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