Umgang mit Enttäuschungen: 9 Tipps für dich

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Umgang mit Enttäuschungen: 9 Tipps für dich

Nicht alles klappt so, wie erhofft. Dann fühlst du dich betrogen, enttäuscht und deprimiert. Wie konntest du so danebenliegen? War das Ergebnis nicht zu erwarten? Manchmal wirft dich schon ein abgesagtes Treffen aus der Bahn. Auch im Beruf gibt es immer wieder Enttäuschungen – der Chef ist mit deiner Arbeit nicht zufrieden, du bekommst keinen Bonus …

Du bist enttäuscht und verletzt, doch es gibt gute Möglichkeiten, aus diesem Tief herauszukommen. Grundsätzlich vermeiden kannst du die Desillusionierung nicht, aber du kannst konstruktiv mit der Enttäuschung umgehen. Dabei helfen dir ein paar bewährte Methoden. Wir möchten dir 9 Tipps mit an die Hand geben, um mit Enttäuschungen besser umgehen zu können.

  1. Akzeptiere deine negativen Gefühle. Frust und Enttäuschung sind in einem solchen Fall normal. Sieh aber auch die positiven Impulse, denn immerhin hast du eine Täuschung entdeckt und kannst daraus lernen.
  2. Entdecke die Ursache. Was ärgert dich genau? Wie ist das Verhältnis zwischen deinen Erwartungen und dem tatsächlich eingetretenen Fall? Wie hast du das Ergebnis beeinflusst? War es eine Selbsttäuschung oder sind andere verantwortlich? Mit konstruktiver Selbstreflexion kommst du weiter.
  3. Lass den Ärger raus. Menschen, die ihre Enttäuschung kommunizieren, können das Erlebte oft besser verarbeiten. Rede darüber oder schreib deine Gefühle auf. So wirst du Dampf los und gewinnst etwas Distanz. Damit lassen sich übertriebene Kurzschlussreaktionen vermeiden. Vorwürfe sind allerdings wenig konstruktiv; besser ist ein sachliches Gespräch.
  4. Mach keine Schuldzuweisungen, auch wenn du dich im Recht fühlst. Damit treibst du die vermeintlichen Verursacher in eine Defensivhaltung. Rechtfertigungen bringen niemanden weiter. Sprich lieber ruhig mit den Verantwortlichen und frag sie nach möglichen Gründen für ihr falsches Verhalten. Damit deeskalierst du die Situation. Außerdem verstehen sich beide Seiten besser, wenn ihr miteinander redet.
  5. Suche nach Ablenkungen und stoppe die Grübelei. Wenn etwas nicht funktioniert hat, landen viele Menschen in einem negativen Gedankenstrudel. Dieser verschlimmert die schlechte Stimmung und kann zu einem depressiven Schub führen. Besser ist es, diese Spirale abzubremsen und etwas ganz anderes zu tun. Geh nach draußen und jogge eine Runde. Gönn dir einen Stadtbummel oder lenke dich mit einem spannenden Film ab. Meditationsübungen oder entspannende Atemtechniken helfen ebenfalls beim Abschalten und Runterkommen.
  6. Nimm einen anderen Standpunkt ein. Stell dir vor, du wärst auf der anderen Seite, oder sprich mit Außenstehenden über die Enttäuschung. Durch eine neue Perspektive gehst du innerlich auf Abstand. Im besten Fall findest du dadurch eine Erklärung für das Fehlverhalten, das die Enttäuschung ausgelöst hat. Oft ergeben sich aus dem bisher unbekannten Blickwinkel neue Erkenntnisse.
  7. Sei nicht zu nachtragend. Verzeihen hilft beiden: den Enttäuschten und den Enttäuschenden. Fehler sind menschlich und es lohnt sich nicht, sich ewig darüber zu ärgern. Wenn du verzeihst, überwindest du die Enttäuschung. Rachegefühle und Bitterkeit sind Stimmungskiller, die dich nur unglücklich machen. Besser ist es, diese Belastung loszuwerden.
  8. Sei geduldig – bei schweren Enttäuschungen kann es mehrere Wochen lang dauern, bis du sie überwunden hast. Vor allem bei Beziehungsproblemen wie Betrug und Verrat brauchst du Zeit, um die Verletzungen zu verarbeiten. Allerdings solltest du dich nicht zu sehr gehen lassen. Mit innerer Ruhe und Geduld gewinnst du bald wieder an Kraft und Souveränität.
  9. Lerne aus den Enttäuschungen und ziehe Konsequenzen. Enttäuschungen verarbeiten bedeutet, dass du sie nicht einfach überwindest und danach vergisst. Durch einen konstruktiven Umgang mit einer Enttäuschung bist du auf ähnliche Fälle vorbereitet und erkennst die Warnsignale.

Einige Menschen scheinen weniger Probleme zu haben, solche Rückschläge wegzustecken. Wie sieht es bei dir aus? Vermeiden lassen sich die Enttäuschungen kaum, doch vielleicht kannst du lernen, sie leichter zu überwinden. Denk immer daran: Eine Enttäuschung deckt die Täuschung auf. Tatsächlich kannst du selbst viel tun, um schlechte Erlebnisse besser zu verarbeiten.

Was sind Enttäuschungen?

Je höher die Erwartung, desto größer die Enttäuschung – dieser Grundgedanke führt dazu, dass viele Menschen ihre Hoffnungen zurückschrauben. Du hast die Dinge nicht unter Kontrolle. Andere Personen und der Lauf der Zeit beeinflussen das, was passiert. Bei einer Freundschaft oder Liebesbeziehung ist die Zuneigung nicht immer ausgewogen – einer mag den anderen mehr als der andere – und das führt zu unerfüllten Wünschen. Wenn du ein bestimmtes Geschenk haben möchtest und stattdessen etwas ganz anderes bekommst, bist du ebenfalls enttäuscht.

Die Enttäuschung entsteht dadurch, dass das, was passiert, nicht deinen Erwartungen entspricht. Dafür erkennst du die Realität. Die Enttäuschung beinhaltet das Aufdecken der tieferen Schichten. Auf der einen Seite sind da deine Wünsche und Bedürfnisse, auf der anderen die Wirklichkeit. Das Missverhältnis zwischen beiden macht den Grad der Enttäuschung aus. Bei dieser Definition zeigt sich, dass Enttäuschungen von der ursprünglichen Täuschung befreien.

Enttaeuschung verarbeiten

Die 3 häufigsten Ursachen für Enttäuschungen

Woher kommen die Enttäuschungen, was löst dieses Gefühl der Unzufriedenheit aus? Grundsätzlich gibt es drei Hauptursachen, die drei verschiedene Arten von Enttäuschung auslösen: Falsche Versprechen, unrealistische Hoffnungen und Selbsttäuschung.

  1. Falsche Versprechungen entstehen durch die bewusste Täuschung von anderen. Manchmal schätzen die vermeintlichen Freunde oder Kollegen auch eine Situation falsch ein: Es muss also kein böswilliger Betrug sein, der auch dich enttäuschend wirkt. Eine solche Enttäuschung ist unvorhersehbar, zudem hast du keinen Einfluss auf die Situation. Vor allem bei angeblich guten Freunden bist du tief enttäuscht und fühlst dich hintergangen.
  2. Für unrealistische Erwartungen bist du selbst verantwortlich, auch wenn das hart klingt. Das kann eine Fehleinschätzung sein oder mit zu hohen Erwartungen an andere zusammenhängen. Einige Menschen weisen anderen die Schuld zu, obwohl ihre eigene Haltung die Enttäuschung verursacht hat.
  3. Die Selbsttäuschung entsteht oft durch Ungeduld und ein falsches Selbstbild. Perfektionismus ist ein gutes Beispiel.

Wenn es deine eigene Einstellung ist, die zur Enttäuschung führt, kannst du etwas dagegen tun. Die Erwartungen an die Zukunft lassen sich an die Wirklichkeit anpassen, um keinen Illusionen zu erliegen. Dadurch reduzierst du die Gefahr von Enttäuschungen.

Ich will nicht mehr enttäuscht werden – was kann ich tun?

Weniger Erwartungen haben, um Enttäuschungen zu vermeiden – das klingt logisch. Aber du kannst deine Hoffnungen nicht ständig kontrollieren. Außerdem sind Träume und Erwartungen nichts Schlechtes. Immerhin bringen sie die Menschen dazu, außergewöhnliche Dinge zu tun. Besser ist es, sich auf eventuelle Enttäuschungen vorzubereiten: Dann bist du erleichtert, wenn es nicht so schlimm wird.

Ein Beispiel: Du hoffst auf den neuen Job und bereitest dich eifrig auf das Bewerbungsgespräch vor. Du malst dir schon aus, wie der erste Arbeitstag verläuft. Gleichzeitig hast du Angst, dass du abgelehnt wirst. Deine Erwartungen kannst du trotzdem nicht zur Seite schieben. In dieser Situation machst du dich darauf gefasst, dass du enttäuscht wirst, und versuchst trotzdem dein Bestes. Auch in anderen Situationen lohnt es sich, etwas zu wagen. Mit Mut und einer gewissen Voraussicht gehst du vorwärts, ohne dich von kleinen Hindernissen abschrecken zu lassen. Wenn du es gar nicht erst versuchst, lähmt dich die Angst vor Enttäuschungen. Aber vielleicht hast du ja Erfolg.

Resilienz schützt vor Enttäuschung

Klappt es mit dem Job oder mit anderen Projekten nicht – ist die Situation oftmals enttäuschend. Du siehst die Wahrheit, wie sie ist. Ist das so schlimm? Wenn du selbst einen Fehler gemacht hast, weißt du, was du nächstes Mal anders machen solltest. Wenn jemand anders verantwortlich ist, kannst du nichts daran ändern. Einfach nach vorne sehen und weitermachen, die eigenen enttäuschten Gefühle zulassen, ohne sich davon niedermachen zu lassen – so fasst du neuen Mut.

Du kannst Enttäuschungen nicht vermeiden. Wenn dir das klar wird, fühlst du dich automatisch stärker: Du lässt die Möglichkeit zu, enttäuscht zu werden. Du weißt, dass du dieses Gefühl aushalten kannst. Diese Resilienz schützt dich davor, von anderen Menschen verletzt zu werden.

Wie kann ich vermeiden, andere zu enttäuschen?

Die Alltagspsychologie befasst sich nicht nur mit eigenen Enttäuschungen, sondern auch mit den Enttäuschungen, die man anderen zumutet. Wenn du einen Fehler machst und damit jemanden enttäuschst, ist es wichtig, das Problem zu klären. Entschuldige dich, sprich mit den Betroffenen. Nicht alle Menschen zeigen ihre Enttäuschung, darum brauchst du in manchen Fällen viel Empathie und Feingefühl.

Leugnen ist keine gute Idee. Wenn du verantwortlich bist, solltest du es auch zugeben. Steh also zu deinen Handlungen und bleib ehrlich. Das stärkt deinen eigenen Charakter und gibt den Enttäuschten ein besseres Gefühl. Du kannst die Gründe für dein Handeln erklären und den Schaden so gut wie möglich begrenzen oder vielleicht sogar wieder gutmachen. Dann glauben die enttäuschten Menschen auch daran, dass Besserung in Sicht ist. Gerade in der Familie und bei Freunden kann eine Entschuldigung schwerfallen. Doch damit beweist du große Wertschätzung für die zwischenmenschliche Beziehung.

Enttäuschung kommunizieren

Die Kommunikation von Enttäuschung ist ein wichtiger Schritt, um Missverständnisse zu klären und Beziehungen zu stärken. Wenn du jemanden enttäuscht hast, ist es entscheidend, das Problem anzusprechen und eine ehrliche Entschuldigung anzubieten. Nicht jeder zeigt offen seine Enttäuschung, daher ist Empathie und Feingefühl erforderlich, um die Gefühle anderer zu erkennen und darauf einzugehen. Ehrlichkeit und das Eingestehen von Fehlern stärken nicht nur deinen Charakter, sondern geben auch den enttäuschten Personen ein Gefühl der Wertschätzung und des Verständnisses. Ein konstruktiver Umgang mit Enttäuschungen, der auf offener Kommunikation und Verständnis basiert, kann dazu beitragen, die Beziehung zu verbessern und Vertrauen wiederherzustellen.

Enttaeuschung kommunizieren

Wie viel Enttäuschung kann ein Mensch ertragen?

Die Fähigkeit eines Menschen, Enttäuschungen zu ertragen, variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der persönlichen Resilienz, früheren Erfahrungen und dem sozialen Unterstützungssystem. Resilienz, die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen, spielt eine Schlüsselrolle dabei, wie gut jemand mit Enttäuschungen umgehen kann. Personen mit hoher Resilienz sehen Enttäuschungen oft als Gelegenheit zum Lernen und Wachsen, während diejenigen mit geringerer Resilienz stärker von negativen Emotionen beeinflusst werden könnten. Enttäuschungen sind unvermeidlich, aber durch den Aufbau von Resilienz, die Pflege gesunder Beziehungen und die Entwicklung positiver Bewältigungsstrategien können Menschen lernen, besser damit umzugehen und ihre Auswirkungen zu minimieren​.

Enttäuscht von Menschen, die man liebt

Enttäuscht von Menschen, die man liebt, zu sein, kann besonders schmerzhaft sein, da diese Beziehungen tief mit unserem emotionalen Wohlbefinden verknüpft sind. Solche Enttäuschungen können das Vertrauen erschüttern und zu Selbstzweifeln führen. Es ist wichtig, diese Gefühle anzuerkennen und offen darüber zu kommunizieren, statt sie zu unterdrücken. Ein konstruktiver Umgang mit der Enttäuschung beinhaltet das Ausdrücken der eigenen Gefühle, ohne dem anderen Vorwürfe zu machen, und das Arbeiten an einer gemeinsamen Lösung. Vergebung und das Verständnis, dass niemand perfekt ist, können helfen, die Beziehung zu heilen und zu stärken.

Enttäuschung: Sprüche, die beim Verarbeiten helfen

Es gibt viele kluge Menschen, die interessante Sprüche zu Enttäuschungen von sich gegeben haben. In den ausgewählten Zitaten erkennst du Lebensweisheiten, die dir bei der Verarbeitung helfen. Selbsterkenntnis ist dabei ebenso zu finden wie die Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung.

  1. „Man ist nicht enttäuscht von dem, was ein anderer tut (oder nicht tut), sondern nur über die eigene Erwartung an den anderen.“ (Mark Twain)
  2. „Alle anderen Enttäuschungen sind gering im Vergleich zu denen, die wir an uns selbst erleben.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
  3. „Liebe Enttäuschungen. Denn sie befreien dich von einer Täuschung.“ Wolfgang J. Reus
  4. „Enttäuschungen töten nicht und Hoffnungen lassen leben.“ George Sand
  5. „Eine der fatalsten Enttäuschungen ist diejenige, die den Mut zur Veränderung lähmt.“ Gjergj Perluca

Enttäuschung – Definition und Hilfestellungen

Die Enttäuschung ist oft die logische Folge einer Selbsttäuschung, aber sie kann auch durch die üblichen Probleme im Leben verursacht werden. Mit der Greator Visions Challenge stärkst du deine Resilienz und kommst besser mit Enttäuschungen klar. Wir nehmen dich an die Hand, damit du endlich herausfindest, was in deinem Leben fortan viel mehr Platz einnehmen darf und was du jetzt auch mal loslassen solltest!

Es gibt so viel mehr gute Dinge als schlechte Erlebnisse – und selbst das Negative beinhaltet positive Kraft. Das zeigt sich darin, dass du aus Fehlern lernen kannst. Die Weiterentwicklung deiner Persönlichkeit macht dich für spätere Enttäuschungen stark und hilft dir durchs Leben, privat wie beruflich. Ob du besondere Ziele erreichen möchtest oder neue Beziehungen aufbaust: Vor Enttäuschungen musst du nicht mehr zurückscheuen.

Jeder Mensch kämpft gelegentlich um mehr Selbstwert. Doch überall lauern die Selbstwert-Räuber. Wie sie dich immer weniger triggern und du dich somit weiterentwickelst, erfährst du bei Greator. In unserem Selbstbewusstsein-Seminar mit Christina und Walter Hommelsheim lernst du, wie du dich weiterentwickelst. Positive Gefühle bringen dich nach vorne – nicht nur im Privatleben, sondern auch im Beruf. So gelingt es dir, aus eigenem Antrieb und mit professioneller Unterstützung dein Selbstwertgefühl zu stärken. Mit den richtigen Tipps findest du deinen Weg zu mehr Selbstwert und Selbstbestimmtheit.

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