Erzieher*in zählt noch immer zu den beliebtesten Berufsbildern. Kein Wunder, denn die Arbeit mit Kindern kann sehr erfüllend und inspirierend sein. Aber welche fachlichen und persönlichen Kompetenzen benötigt ein Erzieher? Welche Aufgaben fallen im Tagesgeschäft an? Mit dem Thema „Kompetenzen Erzieher“ wollen wir uns nachfolgend ausführlich beschäftigen.
Kompetenzen Erzieher: Welche Fähigkeiten brauche ich, um mit Kindern zu arbeiten? Sofern du einen pädagogischen Beruf anstrebst, hast du dir diese Frage sicherlich schon häufig gestellt. Grundsätzlich lassen sich die „Kompetenzen Erzieher“ in vier Hauptkompetenzen unterteilen:
Neben den Hauptkompetenzen, die wir noch detaillierter beleuchten werden, sollten sich Erzieher*innen im Laufe ihrer Berufsausbildung grundsätzlich folgende Fertigkeiten aneignen:
Kompetenzen für Erzieher-Ausbildung im Überblick:
Je nach Art der Einrichtung können neben den oben genannten Fähigkeiten weitere fachliche oder persönliche Qualifikationen gefordert sein. Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass allein die Freude an der Arbeit mit Kindern nicht ausreicht.
Erzieher*in ist ein anspruchsvoller Beruf, der ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt. Leider wird dies in der Gesellschaft nicht immer angemessen wertgeschätzt. Dies geht aus einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor.
Als Erzieher*in benötigst du in erster Linie pädagogisches Fachwissen. Letzteres eignest du dir im Rahmen deiner Ausbildung oder deines Studiums an.
Hierzu gehören beispielsweise Kenntnisse über Entwicklungspsychologie, Sprachentwicklung, Psychomotorik sowie Medienpädagogik. Wichtig ist, dass du dein theoretisches Wissen über die verschiedenen Methoden und Erziehungsstile in der Praxis umsetzen kannst.
Ein fundiertes Allgemeinwissen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Schließlich stellen Kinder ständig Fragen über die verschiedensten Dinge des Lebens: Warum ist der Himmel blau? Warum können Hühner nicht fliegen? Mithilfe deiner methodischen Kompetenz gehst du diesen Fragen mit den Kindern gemeinsam auf den Grund. Zu der Methodenkompetenz zählen außerdem folgende Fähigkeiten:
Die Sozialkompetenz gilt mitunter als die wichtigste Kompetenz eines Erziehers. Mangelnde soziale Fähigkeiten sind ein Ausschlusskriterium für die Ergreifung des Berufs. Aber welche Fähigkeiten umfasst die Sozialkompetenz überhaupt? Fassen wir dies einmal kurz zusammen:
Als Erzieher musst du selbsterklärender Weise Freude am Umgang mit Menschen haben. Dein gesamter Berufsalltag besteht schließlich aus zwischenmenschlicher Interaktion. Hierbei ist es elementar, empathisch auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes sowie auf die Anliegen der Eltern einzugehen. Eine ausgereifte Kommunikationsfähigkeit (verbal und nonverbal) ist hierzu unerlässlich.
Da du für die Kinder eine Vorbildfunktion erfüllst, ist es wichtig, dass du deine moralischen Werte kennst und nach außen hin vertrittst. Deine Aussagen und deine Handlungen sollten stets kongruent sein.
Der anspruchsvolle Beruf des Erziehers setzt verschiedene personale Kompetenzen voraus. Diese lauten:
Viele der Kompetenzen erlernst du in deinem Arbeitsalltag mit den Kindern, Kollegen und Eltern automatisch. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Spontanität: Der Arbeitsalltag mit Kindern ist nicht immer planbar. Daher ist es wichtig, dass dich unvorhergesehene Ereignisse nicht aus dem Konzept bringen. Als Erzieher musst du flexibel auf spontane Änderungen reagieren können.
Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft zählen zu den wichtigsten personalen Kompetenzen eines Erziehers. Du wirst in ständigem Austausch mit deinen Kollegen sowie mit den Eltern stehen. Es gilt, eine gemeinsame Linie zu verfolgen und Lösungen zu finden, die für alle Beteiligten stimmig sind. Machtgehabe ist hier fehl am Platze.
Um die Entwicklung der Kinder individuell zu fördern, benötigst du außerdem eine gute Auffassungsgabe. In deinem Arbeitsalltag musst du in der Lage sein, trotz ständiger Ablenkungen einen Überblick über die Gesamtsituation zu behalten.
Die Reflexionskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, das eigene Handeln zu reflektieren und die Qualität der eigenen pädagogischen Arbeit stets zu verbessern. Jeder Mensch macht Fehler. Das ist vollkommen natürlich. Kompetente Erzieher nehmen Misserfolge zum Anlass, über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken.
Im Rahmen deiner reflexiven Kompetenz denkst du ununterbrochen über alle Aspekte deiner Arbeit nach: Warum mache ich das? Ist diese Maßnahme gerade wirklich sinnvoll? Wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Zur Reflexionskompetenz zählen folgende Bereiche:
Darüber hinaus beinhaltet die Reflexionskompetenz Kompromissbereitschaft. Das bedeutet, dass du auf die Anregungen deiner Kollegen oder auf die Vorschläge von Kindern und Eltern eingehen kannst, ohne dich dadurch in deiner Position bedroht zu fühlen. Zur Reflexionskompetenz gehört es außerdem, die Ansichten und Lebensweisen anderer Menschen zu respektieren, auch wenn diese nicht mit den eigenen Überzeugungen konform sind.
Auch die Bereitschaft des lebenslangen Lernens zählt zur Reflexionskompetenz. Die vielfältigen Berufserfahrungen, die du machen wirst, eröffnen dir neue Perspektiven und erfordern eine ständige Weiterbildung. Hierbei kann es sich sowohl um das allgemeine Lernen im täglichen Berufsalltag als auch um gezielte Weiterbildungen handeln.
Die Aufgaben, die ein Erzieher im Tagesgeschäft erledigen muss, sind vielfältig und gehen weit über das Spielen mit Kindern hinaus. Welche Aufgaben konkret auf dich zukommen, hängt zu einem Großteil davon ab, in welchem Bereich du als Erzieher tätig bist. Erzieher sind nämlich längst nicht nur in Kitas beschäftigt, sondern auch in folgenden anderen Bereichen zu finden:
In jeder Einrichtung sind sowohl organisatorische als auch erzieherische Fertigkeiten gefragt. Grundsätzlich spielen jedoch folgende vier Komponenten eine Rolle:
Die pädagogische Arbeit umfasst die Betreuung und Beaufsichtigung der Kinder. Hierzu gehört es, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Als Erzieher*in bist du für die Kinder ein wichtiger Ansprechpartner. Es zählt zu deinen wichtigsten Aufgaben, ihnen die richtigen Werte zu vermitteln und sie im Falle von Problemen zu unterstützen. Durch aufmerksames Beobachten erkennst du, wo es Handlungsbedarf gibt.
Darüber hinaus konzipierst du pädagogisch wertvolle Spielideen und setzt diese gemeinsam mit den Kindern um. Hierbei gilt es, alle Kinder auf geeignete Weise ins Spiel und somit in die Gemeinschaft zu integrieren. Die Durchführung von Spielen erfordert beizeiten eine gewisse Vorbereitung. Manchmal darf es aber auch einfach spontan sein.
Als Erzieher*in bist du ein elementares Bindeglied zwischen den Eltern sowie den Trägern der Einrichtung. Das bedeutet, dass regelmäßige Feedbackgespräche zu deinem Arbeitsalltag zählen. Es obliegt dir, die mitunter verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen und bei Problemen nach konstruktiven Lösungen zu suchen.
So banal es auch klingen mag, gehören Haushaltstätigkeiten zum Berufsbild des Erziehers dazu. Selbst wenn die meisten Einrichtungen Reinigungskräfte beschäftigen, fallen in der täglichen Arbeit mit Kindern stets Aufräumarbeiten an.
Neben dem gemeinsamen Aufräumen von Spielsachen wirst du sicherlich das eine oder andere verschüttete Getränk aufwischen oder Sand hinausfegen müssen, den ein Kind unter seinen Schuhen hineingetragen hat. Auch die Zubereitung der Mahlzeiten fällt möglicherweise in deinen Aufgabenbereich.
Je nach Alter und Entwicklungsstand der Kinder kommen pflegerische Tätigkeiten wie Füttern und Wickeln auf dich zu. Dies ist beispielsweise in einer Krippe der Fall, wo Säuglinge und Kleinkinder betreut werden. Behinderte Kinder benötigen neben der Pflege außerdem ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit und Förderung.
Nun haben wir das Thema „Kompetenzen Erzieher“ ausführlich beleuchtet. Du weißt jetzt, über welche Fähigkeiten du verfügen solltest, wenn du diesen Beruf anstrebst. Im Umkehrschluss ergeben sich hieraus die Eigenschaften, welche eher hinderlich sind.
Sofern du dich nicht gerne mit Menschen umgibst, ist der Beruf des Erziehers grundsätzlich nicht für dich geeignet. Selbiges gilt, wenn du ungeduldig sowie leicht reizbar bist.
Der Arbeitsalltag mit Kindern erfordert ein starkes Nervenkostüm. Manchmal dauert es ein wenig, bis die Abläufe funktionieren. Oftmals wirst du bestimmte Dinge mehrmals erklären müssen. Ungeduld und Reizbarkeit sind in diesem Fall kontraproduktiv. Als guter Erzieher musst du auch in Stresssituationen die Ruhe bewahren.
Das Thema „Kompetenzen Erzieher“ ist überaus umfangreich. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es sich um einen sehr anspruchsvollen Beruf handelt, der neben den notwendigen fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen auch die Bereitschaft zur Selbstreflexion sowie zur ständigen Weiterbildung erfordert.
Viele der „Kompetenzen Erzieher“ eignest du dir während deines Berufsalltags automatisch an, allerdings solltest du gewisse persönliche Voraussetzungen wie beispielsweise Geduld und Empathie von Anfang an mitbringen. Erzieher*in ist ein spannender Beruf, der dich persönlich wachsen lassen kann und deine Kompetenzen zur Entfaltung bringt.