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Die Transzendentale Meditation – ominöser Kult oder sinnvoll?

Lesezeit von 6 Minuten
Die Transzendentale Meditation – ominöser Kult oder sinnvoll?

Unser Alltag wird immer hektischer. Die Nachfrage nach Entspannungsmethoden wächst daher stetig. Neben Yoga und autogenem Training hat sich die Meditation als beliebte Entspannungstechnik etabliert. Doch Meditation ist nicht gleich Meditation. Es gibt viele verschiedene Arten, um zu meditieren. Ein „richtig oder falsch" existiert grundsätzlich nicht.

Im nachfolgenden Artikel wollen wir uns ausführlich mit der „Transzendentalen Meditation”, kurz TM, beschäftigen. Davon hast du noch nie etwas gehört? Das ist nicht verwunderlich, denn auf dem Kursplan deines Yogastudios wirst du dieses Meditationsangebot nicht finden.

Was ist die Transzendentale Meditation?

Bei der Transzendentalen Meditation handelt es sich um einen geschützten Begriff. Die Technik wird nur von speziell ausgebildeten Lehrern weitergegeben. Transzendentale Meditation bedient sich sogenannter Mantras. Das bedeutet, dass du während des Meditierens ein bestimmtes Wort oder einen bestimmten Satz stetig wiederholst. Ob du das Mantra frei wählen darfst, ist von Lehrer zu Lehrer verschieden. Meist ist das Mantra allerdings vorgegeben.

Laut TM-Lehre solltest du dir zweimal täglich für 20 Minuten Zeit für eine Meditation nehmen. Die Transzendentale Meditation wird sitzend ausgeführt. Deine Augen lässt du geschlossen. Ziel der Transzendentalen Meditation ist es, einen Zustand zu erreichen, der jegliche andere geistige Aktivität ausblendet. Transzendental bedeutet übersetzt so viel wie „darüber hinausgehend”. Sämtliche störende Gedanken rücken in den Hintergrund.

Wer es richtig macht, der gleitet in einen Zustand vollständiger Entspannung. Teilnehmer beschreiben, dass sie ein nie gekanntes Gefühl des inneren Friedens und der Leichtigkeit erlebten. Dennoch gilt die Transzendentale Meditation als nicht ganz unumstritten. Dies hat mehrere Gründe.

Woher stammt die Transzendentale Meditation?

Während andere Arten von Meditation zumeist auf eine mehrere Tausend Jahre alte Tradition zurückblicken können, wurde die Transzendentale Meditation erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt. 1957 rief der Inder Maharishi Mahesh Yogi die neue Meditationstechnik ins Leben. Schnell fand er zahlreiche prominente Anhänger, was der Transzendentalen Meditation weltweite mediale Aufmerksamkeit verschaffte.

Maharishi Mahesh Yogi ist im Jahre 2008 verstorben. Die Transzendentale Meditation wird von seinen Anhängern jedoch weiter praktiziert.

Wie funktioniert die Transzendentale Meditation?

Laut Anhängern der TM-Lehre ist es nicht möglich, sich diese Art der Meditation selbst beizubringen. Während du für alle anderen Mediationsarten zahlreiche Anleitungen im Internet und Youtube-Videos zum Mitmachen findest, wird die genaue Technik der Transzendentalen Meditation von ihren Anhängern unter Verschluss gehalten. Aus unserer Sicht spricht jedoch nichts dagegen, es mit deinem eigenen Mantra auszuprobieren.

Überlege dir ein Wort oder einen kurzen Satz, der in dir positive Gefühle wachruft. Zur Inspiration möchten wir dir einige Beispiele nennen:

Ein-Wort-Mantras:

  • Ruhe
  • Frieden
  • Liebe
  • Gelassenheit
  • Stärke

Positive Glaubenssätze:

  • Ich glaube an mich.
  • Ich bin stark.
  • Ich ruhe in mir.
  • Alles wird sich fügen.
  • Das Leben ist schön.

Selbstverständlich kannst du auch bekannte Mantras nutzen, z. B. das klassische „Om“ oder „So‚ ham“. Wichtig ist, dass dein Mantra sich für dich gut und richtig anfühlt. Nachdem du dein persönliches Mantra ausgewählt hast, begibst du dich in eine bequeme sitzende Position und schließt deine Augen. Achte darauf, möglichst bequeme Kleidung zu tragen, die dich nicht einengt.

Fühle dich nun tief in deinen Körper hinein und beginne dein Mantra zu sprechen. Wann immer deine Gedanken abschweifen, lenkst du sie sanft zum Mantra zurück. Meditiere 10 - 20 Minuten auf diese Weise. Abschließend solltest du noch einige Minuten ruhig sitzen bleiben, um deinen Geist wieder im Hier und Jetzt ankommen zu lassen.

meditation TM

Was ist jetzt der Unterschied zwischen TM und „normaler“ Meditation?

Auf den ersten Blick scheint die Transzendentale Meditation sich nicht wesentlich von einer herkömmlichen Mantra-Meditation zu unterscheiden. Während du bei anderen Meditationstechniken deinen Körper und Geist aktiv zur Ruhe bringst, soll dies bei der TM von selbst geschehen. Für die Zeit der Meditation wird der Geist praktisch wie ein Lichtschalter ausgeknipst. Was sich gruselig anhört, ist laut TM-Lehre heilsam.

Jeglicher Versuch, die innere Ruhe zu erzwingen, gilt als kontraproduktiv. Letzteres lässt sich jedoch nicht immer vermeiden. Gerade Anfänger verspannen sich oft, wenn die Gedanken abschweifen. Aus diesem Grunde beteuern TM-Anhänger, dass eine professionelle Einweisung von einem ausgebildeten Lehrer unerlässlich ist, um die Technik korrekt zu erlernen.

Du wirst die Transzendentale Meditation niemals als Kursangebot in deinem Sport- oder Yogastudio finden. Die Tatsache, dass die Anhänger einen regelrechten Geheimkult um die TM veranstalten, unterscheidet diese Meditationstechnik maßgeblich von anderen Meditationskonzepten. Manche Menschen stimmt die Geheimniskrämerei skeptisch, bei anderen weckt genau dies die Neugier.

TM: eine der umstrittensten Arten von Meditation überhaupt

Die Transzendentale Meditation ist in der Vergangenheit wiederholt in die Kritik geraten. Hierbei geht es weniger um die Meditationstechnik als solche, sondern viel mehr um den Kult drumherum. Kritische Stimmen werfen dem Gründer Maharishi vor, dass es sich um einen sektenähnlichen Zusammenschluss handelt. So erhält man beispielsweise erst nach Zahlung einer hohen Aufnahmegebühr die konkrete Meditationsanleitung.

Darüber hinaus sind TM-Anhänger nicht nur im Bereich Meditation aktiv. Die TM-Organisation agiert als wirtschaftlich aktives Unternehmen, z. B. im Bereich Ayurveda. Die Organisation hat sich mehrmals umbenannt. Seit dem Jahre 2000 tritt sie unter dem Namen „Globales Land des Weltfriedens“ auf.

Neben Meditation spielt die sogenannte „Maharishi Vedische Wissenschaft" eine entscheidende Rolle. Hierbei handelt es sich um eine esoterische Lehre, die sich mit Bildung, Musik und Architektur beschäftigt. Maharishis erklärte Ambition besteht laut eigenen Angaben darin, eine friedlichere und glücklichere Gesellschaft zu erschaffen.

Kritiker weisen darauf hin, dass die gesamte TM-Lehre auf der Idee einer Einzelperson basiert und deren (willkürlichen) Regeln unterworfen ist. So hätten z. B. die von TM-Lehrern zugewiesenen Mantras keinen persönlichen Wert für den Lehrling. Darüber hinaus sind die positiven Effekte der TM-Meditation nur unzureichend wissenschaftlich belegt. Besonders umstritten ist das sogenannte „yogische Fliegen“.

Vorteile der Transzendentalen Meditation

Auch wenn der Kult um die Transzendentale Meditation so manchem suspekt erscheinen mag, kann die Technik als solche Vorteile mit sich bringen. Diese wollen wir nun einmal näher beleuchten:

Die positiven Auswirkungen auf Körper und Geist

Wie bei jeder Art der Meditation wirkt sich auch die Transzendentale Meditation positiv auf Körper und Geist aus. Regelmäßige Transzendentale Meditation führt zu einer Tiefenentspannung, die den Stressabbau fördert. Stress ist bekanntermaßen einer der häufigsten Auslöser für körperliche und seelische Erkrankungen (Burn-out, chronische Schmerzen etc.). Eine Studie der Freien Universität Berlin belegt dies deutlich.

Bei der Transzendentalen Meditation soll ein noch tieferer Entspannungszustand als im Tiefschlaf erreicht werden. Hierdurch werden weitere gesundheitsfördernde Effekte erzielt:

  • Aktivierung von Selbstheilungskräften
  • Blutdrucksenkung
  • Stressabbau
  • Linderung muskulärer Verspannungen
  • Linderung seelischer Anspannungen
  • Förderung von Glücksgefühlen
  • Förderung der Intelligenz und Kreativität
  • Linderung psychischer Leiden (Ängste, Depressionen)

Es existieren durchaus Studien und wissenschaftliche Untersuchen, die die gesundheitsfördernden Eigenschaften der TM bestätigen:

Anke Beumann & Theo Fehr > Fit durch Achtsamkeit > Regeneration durch Transzendentale Meditation > Vergleich von Achtsamkeits-Meditation und TM > IPPM Institut für Persönlichkeitspsychologie und Meditation.

Der Maharishi-Effekt

Wie zuvor erwähnt, möchte Maharishi, der Gründer der TM, mit seiner esoterischen Lehre zu einer friedlichen und glücklicheren Gesellschaft beitragen. Laut Maharishi ließe sich dieses Ziel bereits erreichen, sofern nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung regelmäßig die Transzendentale Meditation durchführen würde.

Er schlussfolgerte dies aufgrund einer Statistik in mittelgroßen US-Städten: Dort, wo die Menschen regelmäßig meditierten, sank die Verbrechensrate. Er benannte diese Beobachtung nach sich selbst: Der Begriff „Maharishi-Effekt“ war geboren. Zugegeben, das klingt im ersten Moment ganz schön vermessen.

Ein gewisser Wahrheitsgehalt ist jedoch vorhanden: Meditation wirkt tatsächlich besänftigend. Wer sich innerlich ruhig und entspannt fühlt, neigt seltener zu Gewalt.

Der Maharishi-Effekt, so wie Maharishi Mahesh Yogi ihn auslegt, fußt jedoch nicht auf einer wissenschaftlichen Grundlage.

Transzendentale Meditation

Die Transzendentale Meditation kritisch betrachtet

Einer der größten Kritikpunkte an der TM-Lehre ist neben dem vielfach kritisierten „Sektencharakter" die nicht vorhandene Transparenz. Dies widerspricht der Grundidee der Meditation, die jedem offenstehen sollte. Wer die Transzendentale Meditation erlernen möchte, muss zunächst eine hohe Summe dafür zahlen. Die Kosten für einen Grundkurs belaufen sich auf etwa 1100,00 €.

Da nicht bewiesen ist, ob die Transzendentale Meditation gegenüber anderen Techniken wesentliche Vorteile bietet, solltest du dir gut überlegen, ob du diese hohe Investition tätigen möchtest. Letztendlich liegt dies jedoch allein in deinem Ermessen. Um herauszufinden, ob die Transzendentale Meditation das richtige für dich ist, kannst du vorab einen kostenlosen Infoabend besuchen.

Weiterhin steht die Transzendentale Meditation für Praktiken wie das „yogische Fliegen" in der Kritik. Durch den veränderten Bewusstseinszustand soll der Körper zum Schweben gebracht werden. Du kannst dir sicher vorstellen, dass Wissenschaftler sich die Haare raufen, wenn sie so etwas hören. Zu schweben, ist für den Menschen physikalisch unmöglich.

Lohnt es sich, die Transzendentale Meditation zu erlernen?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Es handelt sich um eine individuelle Entscheidung. Grundsätzlich ist Meditation etwas wirklich Gutes. Ob es nun zwingend die Transzendentale Meditation sein muss, lassen wir mal dahingestellt.

Wenn du neugierig bist, was es mit dem mysteriös gehaltenen und spirituell angehauchten Konzept Maharashis auf sich hat, dann scheue dich nicht, Erkundigungen einzuholen. Es gibt allerdings vielfältige andere und kostengünstige Meditationsmöglichkeiten, z. B. unsere kostenlose Greator Meditations-Challenge.

Die Greator Meditations-Challenge

Du interessierst dich für das Thema Meditation? Dann solltest du bei unserer kostenlosen Greator Meditations-Challenge mitmachen. Dich erwarten an fünf Tagen fünf verschiedene Meditationen. Du lernst, innerlich zur Ruhe zu kommen und den Stress des Alltags loszulassen. Nicht nur im Augenblick des Meditierens, sondern auch danach. Ob Stressabbau oder Einschlafhilfe, jeder kann vom Meditieren profitieren.

Bist du neugierig auf die Greator Meditations-Challenge geworden? Dann findest du unter folgendem Link weiterführend Informationen. Wir freuen uns auf dich! 

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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