Die Erforschung der Persönlichkeit beschäftigt Wissenschaftler schon seit vielen Jahrzehnten. Mittlerweile existieren mehrere Modelle und Tests, um verschiedene Persönlichkeitstypen zu klassifizieren und voneinander zu unterscheiden. Zu den bekanntesten Konzepten gehören beispielsweise der DISG-Persönlichkeitstest und das Myers-Briggs-Modell.
Im nachfolgenden Artikel wollen wir uns mit einem Persönlichkeitsmodell befassen, das sich mit der Stressresistenz beschäftigt. Hierbei unterscheidet man zwischen einer Typ A Persönlichkeit und einer Typ B Persönlichkeit.
Typ A Persönlichkeiten fühlen sich ständig gehetzt und unter Zeitdruck. Sie hassen Misserfolge und finden es schwierig, die Arbeit ruhen zu lassen. Dies gilt auch dann, wenn das Arbeitsprojekt eigentlich abgeschlossen ist. Sie sind überaus selbstkritisch und möchten möglichst perfekte Resultate erzielen. Hierbei macht es ihnen nichts aus, ihre Fähigkeiten mit anderen Menschen zu messen.
Zudem sind sie meist sehr ungeduldig. Wenn du beispielsweise im Supermarkt an der Kasse stehst und bemerkst, dass die Person hinter dir nervös mit den sprichwörtlichen Hufen schart, könnte es sich um eine Typ A Persönlichkeit handeln. Warten zu müssen macht Menschen dieses Persönlichkeitstyps regelrecht aggressiv.
Weitere Typ A - Persönlichkeitsmerkmale in der Übersicht:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für Typ A Persönlichkeiten die Zeit Gold wert ist. Sie möchten keineswegs etwas davon verschwenden. Freunde und Familie beschreiben diese Persönlichkeiten oftmals als sehr motiviert, engagiert und ungeduldig. Kennzeichnend für diesen Persönlichkeitstypen ist die permanente innere Hektik. Alles muss sofort und zufriedenstellend erledigt werden.
Die Typ A Persönlichkeit und die Typ B Persönlichkeit sind als entgegengesetzte Pole zu betrachten. In der Praxis kommt es recht selten vor, dass jemand ausschließlich Typ A bzw. Typ B - Merkmale aufweist. Die meisten Menschen befinden sich irgendwo in der Mitte.
Bei Typ B Persönlichkeiten handelt es sich um tiefenentspannte Zeitgenossen. Stress und Hektik sind ihnen fremd. Sie gehen die Aufgaben und Herausforderungen in ihrem Leben mit einer bemerkenswerten Gelassenheit an. Misserfolge bewerten diese Persönlichkeiten nicht allzu tragisch. Sie versuchen es einfach erneut. Weiterhin schätzen Typ B Persönlichkeiten eine ruhige, friedliche Umgebung. Bei Multitasking verzetteln sie sich.
Typ A Persönlichkeit:
Typ B Persönlichkeit
Sowohl die Charaktereigenschaften der Typ A Persönlichkeit als auch der Typ B Persönlichkeit haben positive und negative Seiten. Ein gutes Beispiel hierfür ist der unermüdliche Ehrgeiz und Arbeitsfleiß des Typ A. Was im ersten Moment wünschenswert klingt, ist es in der Realität meist nicht. Die Typ A Persönlichkeit leistet zwar viel, sie empfindet aber weder Freude noch Stolz über errungene Siege.
Auf lange Sicht führt dies zu einem seelischen Ungleichgewicht. Obwohl nach außen hin alles zu funktionieren scheint, ist der Betroffene mürrisch und unzufrieden. Die Herausforderung besteht darin, sich selbst und die eigenen Leistungen wertzuschätzen. Denn dafür hat die Typ A Persönlichkeit allen Grund. Der Aufbau eines besseren Selbstwertgefühls lässt sich im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie erlernen.
Ein weiterer Aspekt ist der innere Zeitdruck. Sicher, Typ A Persönlichkeiten kommen niemals zu spät. Dafür unterlaufen ihnen manchmal Fehler, weil sie versuchen, stets mehrere Aufgaben zeitgleich zu erledigen. So wird z. B. während des Schreibens eines beruflichen Berichts telefoniert oder während des Essens gelesen. Hier hilft letztendlich nur Konsequenz.
Eine Typ A Persönlichkeit, die unter der inneren Unruhe leidet, sollte sich konsequent um Struktur bemühen. Wenn du dieses gehetzte Verhaltensmuster bei dir selbst erkennst, ist es empfehlenswert, mit To-do-Listen zu arbeiten. Schreibe dir alle zu erledigenden Aufgaben auf und sortiere sie nach Priorität. Nimm dir anschließend eine Aufgabe nach der anderen vor.
Widerstehe der Versuchung, mehrere Sachen gleichzeitig machen zu wollen. Zugegeben, dies kostet anfangs eine Menge Disziplin und Überwindung. Allerdings lohnt es sich für dich, diese Herausforderung anzunehmen. Versuche, dich mit Atemtechniken zu beruhigen, sobald du nervös wirst. Dies hilft übrigens auch in Alltagssituationen, in denen du warten musst.
Eine weitere Charaktereigenschaft der Typ A Persönlichkeit ist mangelnde Empathie. Nicht selten verhalten diese Menschen sich anderen gegenüber verständnislos oder gar feindselig. Dass sich so keine tiefen Freundschaften aufbauen lassen, ist selbsterklärend. Die gute Nachricht lautet: Empathie lässt sich erlernen. Du wirst sehen, wie sehr sich deine Lebensqualität und dein Alltag verbessern.
Eine Möglichkeit, um Mitgefühl zu entwickeln, kann die Anschaffung eines Haustiers sein. Wenn das nichts für dich ist, eignet sich alternativ ein ehrenamtliches Engagement. Bemühe dich, offen und vorurteilsfrei auf Menschen zuzugehen und sie kennenzulernen. Respektiere, dass nicht jeder Mensch auf die gleichen Dinge Wert legt.
Wie wichtig Empathie für das friedliche Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft ist, hat die Bertelsmannstiftung in Bezug auf ein aktuelles Thema untersucht.
Die Idee hinter der Typ A und Typ B - Klassifizierung stammt ursprünglich von den Kardiologen Friedman und Rosenman. Sie vermuteten einen Zusammenhang zwischen bestimmten Charaktereigenschaften und der Prävalenz von Herzerkrankungen. Um ihre Annahmen zu bestätigen, führten sie eine über achteinhalb jährige Studie durch.
Wenn du dir die Studie von Friedman und Rosenman ansehen möchtest, findest du diese unter diesem Link.
All die Charaktermerkmale der Typ A Persönlichkeit, die wir bereits erläutert haben, bedeuten für den Körper und die Psyche schlichtweg nur eines: Stress. Dass chronischer Stress für Herzerkrankungen verantwortlich sein kann, ist wissenschaftlich längst bestätigt.
Zum Zeitpunkt der Studie von Friedman und Rosenman (1960-1968) waren diese Überlegungen allerdings noch Neuland. Von daher war es umso beeindruckender, dass tatsächlich ein Zusammenhang bewiesen werden konnte. Rund 80 % der Männer, die sich als Typ A klassifizieren ließen, erkrankten später an einer koronaren Herzkrankheit. Hierbei wurden andere wesentliche Faktoren wie Rauchen und Übergewicht mit berücksichtigt.
An den Forschungsergebnissen von Friedman und Rosenman gab es allerlei Kritik. Zahlreiche Kritiker bemängelten vor allem die Tatsache, dass die Parameter zu unflexibel seien. Nur die wenigsten Menschen entsprechen vollends der Typ A oder Typ B Persönlichkeit. Diese sind als Extremvarianten zu betrachten, die meisten Menschen befinden sich auf einem Mittelweg. Der Nutzen des Modells gerät hierdurch ins Wanken.
Eine weitere interessante Entdeckung machten die Wissenschaftler Ragland & Brand im Jahre 1988. Sie führten eine Studie durch, in der bestätigt werden konnte, dass Männer der Typ A Persönlichkeit häufiger eine koronare Herzkrankheit entwickeln, als der altersmäßige Durchschnitt. Allerdings war die Mortalität (Sterblichkeit) niedriger als bei Herzpatienten vom Persönlichkeitstyp B.
Es gibt wesentlich genauere psychologische Forschungsmethoden als das Modell von Friedman und Rosenman. Zu nennen wäre an dieser Stelle das DISG-Persönlichkeitsmodell. Dieses unterscheidet zwischen 4 Kommunikationstypen. Die zwischenmenschliche Kommunikation ist ein wesentlicher Faktor für Erfolg, Zufriedenheit und Harmonie. Dies gilt sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich.
Sicherlich ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass du dich mit manchen Menschen einfach nicht gut unterhalten kannst, während du mit anderen sofort auf einer Wellenlänge schwimmst. Das DISG-Modell gibt dir Aufschluss darüber, warum dies so ist. Außerdem lernst du, dein Kommunikationsverhalten zu verbessern. Mehr Informationen findest du hier.
Bist du neugierig geworden und möchtest nun deine eigene Persönlichkeit ergründen? Dann legen wir dir unseren kostenlosen Persönlichkeitstest auf Basis des wissenschaftlich fundierten DISG-Modells ans Herz.
Denke immer daran: Um der Gestalter deines eigenen Lebens zu werden, darfst du deine persönlichen Stärken und Schwächen kennen. Welche Stärken kannst du gewinnbringend einsetzen? An welchen Aspekten deiner Persönlichkeit solltest du arbeiten, um deine Ziele zu erreichen? Ein Persönlichkeitstest kann dir hierzu wertvolle Erkenntnisse liefern.