Du bist ratlos: Scheinbar träumt dein Kind in der Schule, es hat Lernschwierigkeiten und wird immer nachlässiger. Die Leistungen lassen nach – woran liegt das? Dein Sohn oder deine Tochter druckst nur herum und behauptet, dass die Lehrer doof sind und es eben keine Ahnung von Mathe, Chemie oder Englisch hat.
Sind das etwa ernsthafte Lernschwierigkeiten? Hier erfährst du etwas über typische Merkmale und was ihr gemeinsam dagegen machen könnt. Das ist einerseits für die Persönlichkeitsentwicklung wichtig, andererseits für die beruflichen Zukunft.
Lernschwierigkeiten beziehen sich zumeist auf fehlende oder unzureichende Leistungsvoraussetzungen, um bestimmte Lernanforderungen zu erfüllen. Wegen dieser subjektiven Voraussetzungen können die Lernenden den Unterrichtsstoff nur zum Teil oder gar nicht bewältigen. Dabei können sich die Lernschwierigkeiten auf den Lerninhalt beziehen oder auch auf das Lernen selbst.
Teilweise treten die Lernschwierigkeiten nur in bestimmten Fächern auf, beispielsweise in Mathematik, Deutsch oder Fremdsprachen. Manchmal handelt es sich auch um eine Lernschwäche bei Kindern: In diesen Fällen gibt es Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung oder bei Rechenaufgaben.
Eine Lernschwäche ist eine isolierte Minderleistung, die allerdings zu weiteren Lernschwierigkeiten führen kann. Weitere ähnliche Begriffe sind Lernstörung und Lernbehinderung – hierbei handelt es sich jedoch um andere Problemfälle.
Nicht nur Kinder haben Schwierigkeiten beim Lernen. Manchmal treten Lernschwierigkeiten auch bei Erwachsenen auf. Solche Probleme sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Typischerweise hast du mit den folgenden Bedingungen zu kämpfen:
Woran erkennst du nun, ob dein Nachwuchs mit Lernschwierigkeiten zu tun hat? Manche Schulkinder können ihre Probleme recht gut verbergen und kommen mit mittleren Noten durch. Immer mehr schlechte Noten in den Arbeiten und auf dem Zeugnis sind natürlich ein Warnsignal.
Bei Lernschwierigkeiten in der Grundschule und in den späteren Schuljahren sind die folgenden acht Symptome typisch:
Anschreien, Verweigern und Ausflüchte – diese Zeichen weisen auf emotionale Konflikte hin. Die Kinder selbst sind unzufrieden mit sich selbst. Gerade in der Grundschule wissen sie meistens nicht, wie es weitergehen soll.
Du kannst ihnen aber helfen, indem du auf sie eingehst und ihnen zuhörst. Vielleicht haben die Lernschwierigkeiten einen tieferen Grund – Angst vor einem Lehrer oder vor Mobbing können beispielsweise die Auslöser sein.
Schärfe deine Beobachtungsgabe: Wie ist die Stimmung, wenn dein Kind aus der Schule kommt? Wie läuft es mit den Hausaufgaben, braucht dein Nachwuchs etwas Unterstützung? Wenn du Probleme erahnst, kannst du frühzeitig dagegen angehen. Dafür ist es wichtig, regelmäßig mit den Lehrkräften zu sprechen. Beim Elternabend erfährst du, wie sich dein Kind im Unterricht verhält.
Oft sind es psychische und soziale Einflüsse, die zu Lernschwierigkeiten führen. Vielen Kindern fehlt es an Fürsorge und Anerkennung. Diese rutschen womöglich in ein seelisches Tief, wodurch sich die Probleme noch verschlimmern.
Andere Kinder leiden unter dem übertriebenen Ehrgeiz der Eltern. Daraus entwickeln sich Versagensängste. Die Schulkinder glauben, dass sie das sowieso nicht schaffen, und geben auf. Sie ziehen sich zurück, verlieren die Lust am Lernen und werden bockig.
Lernschwächen wie Dyskalkulie und Legasthenie können ganz andere Gründe haben. Teilweise sind sie erblich bedingt. Das gilt auch für ADHS. Wenn du eine solche Lernschwäche bei deinem Kind vermutest, solltest du dich an den Vertrauenslehrer wenden. Auch ein Gespräch mit einem Arzt oder Psychologen kann sinnvoll sein.
Vor einer wichtigen Klassenarbeit büffelt dein Kind, doch gleichzeitig wächst die Angst. Manche Schulkinder sind kleine Perfektionisten und fürchten, dass sie etwas falsch machen. Sie glauben womöglich, dass sie „mathe-doof“ sind oder es „nicht mit Sprachen“ haben. Wenn es dann losgeht, geraten sie ins Schwitzen. Aus Nervosität können sie sich nicht richtig konzentrieren. Vielleicht lassen sie sich auch ablenken – oder von Mitschülern dazu anstacheln, zu schwänzen.
Negative Gedanken, Leistungsdruck, das schulische Umfeld und andere Faktoren wirken sich auf das Lernverhalten aus. Da fällt es schwer, den eigentlichen Grund für Leistungs- und Lernschwierigkeiten zu finden. Genau darum ist es so wichtig, dass du dir Zeit für dein Kind nimmst.
Was hilft bei Lernschwierigkeiten – wie kannst du deinem Kind denn nun helfen? Schließlich sollen die Schulnoten nicht die gesamte Zukunft zerstören. Außerdem möchtest du deinen Nachwuchs vor Frust und Minderwertigkeitskomplexen schützen.
Gute Nachricht: Mit den richtigen Tipps könnt ihr die Lernschwierigkeiten gemeinsam bekämpfen. Je eher ihr damit anfangt, desto leichter geht es. Das beginnt damit, dass ihr die Lernprobleme als solche erkennt. Die Diagnose einer Lernschwäche oder Lernblockade ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang.
Von diesem Punkt an ist es wichtig, dass sich die Lernenden ein Ziel setzen. Das hilft dem Kind, motiviert zu bleiben. Ziel setzen, darauf hinarbeiten und nach dem Erreichen des Zielpunkts eine Belohnung erhalten – diese simple Methode bringt nicht nur Kinder voran, sondern auch Erwachsene. Wichtig ist, dass die Ziele nicht zu hoch gesteckt sind, sonst wird es mit dem Weg dorthin schwierig. Das Gute ist: Sie lassen sich immer noch anpassen. Aus der 5 in Englisch ist eine 3 geworden – jetzt wird auf die 2 hingearbeitet.
Weitere 4 Tipps, die die Motivation steigern und die Lernziele näherbringen:
Manchen Kindern fällt das Lernen schwer – sie finden es anstrengend und öde zugleich. Dabei kann Lernen richtig Spaß machen. Damit dein Nachwuchs die Lernschwierigkeiten überwindet, gehst du nach dem folgenden Plan:
Und welche effektive Lernmethode eignet sich für deinen Nachwuchs? Hier kann sich ein Gespräch mit dem Lehrer lohnen, der dein Kind im Unterricht beobachtet. Dann geht es ans Ausprobieren der verschiedenen Methoden. Gründlich lesen, gemeinsam pauken oder mit visuellen Lerntechniken arbeiten – auf welche Art lernt dein Nachwuchs am besten? Findet es heraus!
Die Organisation der täglichen Lernroutine besprichst du am besten mit deinem Kind. Zu welcher Tageszeit lernt es besonders effektiv? Auf jeden Fall hilft ein gleichmäßiger Rhythmus dabei, die Unlust zu überwinden. Das Lernen wird zur Gewohnheit. Wichtig: In der Lernphase ist das Handy tabu. Außerdem sollte auch der Schlafrhythmus stimmen: Das wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus.
Bei der Förderstrategie geht es beispielsweise um die Suche nach einem guten Nachhilfelehrer. Manche Kinder lernen leichter, wenn sie von einem Außenstehenden unterstützt werden. Dieser hat oft mehr Abstand und Geduld als die Eltern. Auch ein zusätzlicher Kurs oder eine Lerngruppe kann dabei helfen, Wissenslücken aufzuholen.
Beim Lerncoaching steht der multisensorische Ansatz im Mittelpunkt. Visuelle, neuro-linguistische und kurzzeitorientierte Techniken kommen dabei zum Einsatz. Dieses Verfahren eignet sich nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. So lassen sich Blockaden, Prüfungsängste und andere Lernschwierigkeiten überwinden. Selbst für Lernschwächen gibt es entsprechende Strategien.
Mit einer abgestimmten Lerntechnik wird dein Kind selbstbewusster und kommt gezielt voran. Diese positive Entwicklung ist enorm wichtig – nicht nur für die Schule, sondern auch im späteren Berufsleben.
Motivation und Konzentrationsfähigkeit sind wichtige Elemente beim Lernen. In der Ausbildung zum Lerncoach erfährst du alles über die Zusammenhänge. Zum effektiven Lernen gehören bestimmte Strukturen und Strategien. Erfahre mehr darüber, wie sich Lernblockaden auflösen lassen – und wie dein Kind wieder Freude am Lernen hat.