Mobbing am Arbeitsplatz ist keine Lappalie. Gezieltes Anfeinden, Schikane und Diskriminierungen können unter Umständen strafbar sein. Mobbing, auch als Bullying bezeichnet, beeinträchtigt das Vertrauensverhältnis im Unternehmen. Denn es leiden nicht nur die Betroffenen unter Mobbing am Arbeitsplatz, sondern das gesamte Team. Negative Auswirkungen auf das Arbeitsklima sind somit vorprogrammiert.
Mobbing-Attacken verursachen sowohl psychische als auch körperliche Schäden bei den Gemobbten. Nicht selten führt Mobbing am Arbeitsplatz zu längeren Fehlzeiten. Häufig muss psychologische Unterstützung in Form einer Verhaltenstherapie in Anspruch genommen werden, um mit den seelischen Folgen gezielter Mobbing-Angriffe fertigzuwerden.
Schikanen im Job können sich grundsätzlich gegen jeden richten. Eine strafbare Handlung liegt nicht immer vor. Oft wird das Fehlverhalten von Führungskräften oder Kollegen als „einmaliger Ausrutscher“ interpretiert. Menschen, die vom Mobbing am Arbeitsplatz betroffen sind, leiden meist jahrelang.
Gezielter Psychoterror kann im Extremfall zur Einweisung in eine psychiatrische Klinik führen und den (vorübergehenden) Verlust der Arbeitsfähigkeit bedeuten. Schon aus diesem Grund solltest du wissen, was Mobbing am Arbeitsplatz ist, woran du Mobbing erkennst und was du dagegen tun kannst.
Dein Chef ist ständig schlecht gelaunt? Dir werden wichtige Informationen vorenthalten, die du benötigst, um deine Aufgaben zu erledigen? Du hast das Gefühl, dass hinter deinem Rücken über dich getratscht wird? Handelt es sich dabei um ein Missverständnis, Respektlosigkeit oder eine Mobbing-Attacke? Was ist Mobbing am Arbeitsplatz und was nicht?
Das englische Wort Mobbing wird auf Deutsch mit pöbeln oder schikanieren übersetzt. Die offizielle Mobbing-Beschreibung lautet, dass es um Konflikte am Arbeitsplatz geht, die unter Kollegen oder zwischen Führungskräften und Arbeitnehmern ausgetragen werden.
Mobbing am Arbeitsplatz ist immer unfair. Von alltäglichen Konfliktsituationen unterscheidet sich Mobbing dadurch, dass eine Absicht, zu verletzen und zu diskriminieren, vorliegt. Die Betroffenen werden gezielt und systematisch, direkt oder indirekt angegriffen und verleumdet.
Im juristischen Sinne gelten Mobbinghandlungen als Persönlichkeitsrechtsverletzungen. Vom Mobbing am Arbeitsplatz wird gesprochen, wenn Anfeindungen, Diskriminierungen und Schikanen regelmäßig vorkommen und/oder über einen längeren Zeitraum stattfinden. Gehen die Mobbing-Attacken von Vorgesetzten aus, wird das als „Bossing“ bezeichnet.
Mobbing am Arbeitsplatz-Beispiele sind:
Das Ziel von Mobbing-Aktionen besteht darin, die Betroffenen auszugrenzen oder aus einer Gruppe auszustoßen. Erreicht werden soll dies durch falsche Behauptungen und grundloses Herabwürdigen von Leistungen. Das Zurückhalten wichtiger Informationen sowie die Vergabe minderwertiger, einer Tätigkeit und Qualifikation nicht entsprechender Aufgaben sind weitere Schikanen, die auf Mobbing hinweisen.
Für Mobbing am Arbeitsplatz gibt es viele Ursachen. Neid oder Eifersucht im Kollegenkreis, ein autoritärer Führungsstil sowie allgemeine innerbetriebliche Probleme können das Entstehen einer Mobbing-Atmosphäre begünstigen.
Der genaue Zeitpunkt des Beginns einer Mobbing-Attacke lässt sich später nur schwer bestimmen. Mobbing am Arbeitsplatz fängt oft schleichend an. Es beginnt mit unfreundlichen Kommentaren, vermeintlichen Missverständnissen und überzogener Kritik.
Ob sich jemand „gemobbt“ fühlt, hängt vom persönlichen Empfinden ab. Manche Menschen stecken Beleidigungen und Anschuldigungen leichter weg als andere. Zudem ist der Vorwurf von Mobbing nicht immer gerechtfertigt. Ein unfreundlicher Blick des Vorgesetzten oder eine unhöfliche Antwort auf eine Frage sind keine Mobbing-Attacke.
Im Anfangsstadium ist es schwer, die Grenze zwischen unkollegialem Verhalten und Mobbing am Arbeitsplatz zu ziehen. Fehlende Kommunikation und schlechtes Betriebsklima bilden den fruchtbaren Boden, auf dem Mobbing gedeiht.
Wenn wichtige Informationen nicht mit den Mitarbeitern geteilt werden, entstehen schnell Gerüchte. Falsche Behauptungen machen die Runde. Mangelnde Führungskompetenz sowie ein durch autoritäres Verhalten geprägter Führungsstil begünstigt Mobbing am Arbeitsplatz.
Dabei haben vor allem Führungskräfte die Kompetenz und die Möglichkeit, Mobbing zu unterbinden. Dies setzt allerdings voraus, dass Mobbing am Arbeitsplatz frühzeitig erkannt wird.
Arbeitsorganisatorische oder strukturelle Fehlsteuerungen sind häufige Gründe für innerbetriebliche Mobbing-Attacken. Durch Personalmangel und permanente Überforderung entsteht Stress. Die Mitarbeiter fühlen sich nicht wertgeschätzt oder ungerecht behandelt, wenn man ihnen zu viel Arbeit aufgebürdet. Vermeintlich weniger leistungsfähige Kollegen fallen dem Mobbing zum Opfer.
Unfaire Aufstiegschancen sowie der dadurch entstehende Konkurrenzkampf im Unternehmen begünstigt Mobbing am Arbeitsplatz. Wer sich benachteiligt fühlt, reagiert darauf oft mit Mobbing. Durch gezielte Verleumdungen und Falschbehauptungen sollen mögliche Konkurrenten „ausgeschaltet“ werden.
Neid ist ein wichtiger Katalysator. Eine Beförderung, die für andere nur schwer nachzuvollziehen ist, kratzt am Selbstwertgefühl. Mobbing am Arbeitsplatz ist dann das Ventil, das dazu dient, den Frust loszuwerden.
Mitarbeiter*innen, die ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten haben, sind besonders häufig das Ziel von Mobbing-Attacken. Die vertrauliche Umgangsweise wird von anderen mit Besorgtheit beobachtet und als suspekt betrachtet. Hinter diesem Verhalten stecken Verlustängste und mangelndes Selbstwertgefühl. Die Furcht vor dem Arbeitsplatz-Verlust kann dazu führen, andere zu mobben.
Mobbing am Arbeitsplatz äußert sich auf unterschiedliche Art und Weise. Beim Mobbing wird zwischen verschiedenen Formen unterschieden. Dies sind:
Bossing ist klassisches Mobbing, das nicht durch gleichberechtigte Mitarbeiter erfolgt, sondern durch Vorgesetzte. Gegen diese Mobbing-Art ist nur schwer vorzugehen, da Führungskräfte meist in einer besseren Position sind.
Beim Staffing erfolgen die Mobbing-Angriffe des Chefs praktisch durch dessen untergeordnete Mitarbeiter. Für Betroffene stellt dies eine große Herausforderung dar. Zunächst einmal gilt es herauszufinden, woher das Mobbing überhaupt kommt.
Der Begriff Straining verwendet man erst seit Kurzem zum Beschreiben von Mobbinghandlungen am Arbeitsplatz. Diese Spezialform des Mobbings bezeichnet eine Vorgehensweise, die als ständige Drangsalierung empfunden wird. Die Betroffenen werden gezielt angefeindet und Stresssituationen ausgesetzt, die sie allein kaum bewältigen können. Psychische Überforderung ist eine häufige Folge von Straining.
Gaslighting ist eine subtile Form des Mobbings. Der psychologische Fachbegriff Gaslighting soll Bemühungen beschreiben, die Opfer durch Mobben so zu verunsichern, dass deren Selbstbewusstsein allmählich zerstört wird. Gezielt streut dann jemand unzutreffende Behauptungen, um den Eindruck zu erwecken, der Betroffene sei inkompetent, faul oder einfach nicht in der Lage, die Aufgaben zu erfüllen.
Mobbing ist Gift für das Arbeitsklima und schwer zu ertragen. Nicht jede fiese Bemerkung oder jede unfreundliche Handlung ist jedoch Mobbing am Arbeitsplatz. Wie kannst du Mobbing von schlechtem Betriebsklima unterscheiden? Grüßt dich dein Chef morgens nicht, liegt es höchstwahrscheinlich daran, dass er müde ist oder gerade viel zu tun hat. Wenn du hingegen bei der Vergabe wichtiger Projekten wiederholt übergangen wirst, solltest du dir Gedanken machen.
Die Weisung, minderwertige Arbeiten zu übernehmen, kann eine Degradierung bedeuten. Ob das auch Mobbing ist, hängt von der Situation ab. Deine Vorgesetzten dürfen dich durchaus bitten, auch einmal Aufgaben zu erledigen, die nicht ausdrücklich im Arbeitsvertrag stehen.
Entstehen bedingt durch Krankheitsausfälle innerbetriebliche Engpässe, ist der Arbeitgeber auf deine aktive Unterstützung angewiesen. Zur Regel sollte dies nicht werden. Weise deinen Chef darauf hin, dass du im Ausnahmefall gern bereit bist, deinem Unternehmen zu helfen.
Eine Abmahnung ist per se kein Mobbing, auch wenn der Grund dafür völlig unberechtigt ist. Wenn die Ermahnung dazu dient, einen Kündigungsgrund zu „konstruieren“, kann es sich aber um Mobbing am Arbeitsplatz handeln. Bei Abmahnungen solltest du daher schnell reagieren.
Vereinbare ein klärendes Gespräch mit der Personalabteilung. Notiere deine Argumente, damit du deinen Standpunkt besser vertreten kannst. Wende dich an den Betriebsrat, wenn du befürchtest, dass dich jemand mobbt.
Hämische Bemerkungen von Arbeitskollegen gelten allgemein nicht als Mobbing. Spott und bissige Kritik am äußeren Erscheinungsbild, an Frisur, Make-up oder Kleidungsstil deuten eher auf einen Mangel an Sozialkompetenz hin. Beschimpft dich jemand am Arbeitsplatz, kritisiert oder beleidigt dich jemand für deine Leistungen auf unangemessene Weise, dann informiere deine Vorgesetzten darüber. Ob es sich tatsächlich um Mobbing handelt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Im gemeinsamen Gespräch könnt ihr Konflikte klären und Lösungen finden.
Für Mobbing am Arbeitsplatz kommen verschiedenste Auslöser infrage. Eine der häufigsten Mobbing-Ursachen ist ein geringes Selbstwertgefühl. Menschen, die sich selbst nicht wertschätzen, versuchen durch das Mobben anderer, ihr eigenes Ego zu stärken.
Die wichtigsten Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz sind:
Ungerechte Arbeitsverteilung führt zu Eifersucht und Misstrauen. Mangelndes Vertrauen in das Management sowie ein ungeeigneter, zu autoritärer Führungsstil begünstigt Mobbing-Attacken.
Durch widersprüchliche Anweisungen kommt es häufig zu Missverständnissen. Dadurch entsteht ein innerbetriebliches Klima, das einen idealen Nährboden für Mobbingverhalten schafft.
Mobbing am Arbeitsplatz Anzeichen wie fehlender Respekt im Umgang mit anderen, die Verbreitung von Gerüchten und Intrigen sind oft auf Mängel in der Kommunikationsstruktur zurückzuführen.
Unklare Zuständigkeiten sorgen für Verwirrung. Die Unsicherheit wächst. Der Wunsch, Klarheit zu schaffen und vermeintliche Besserwisser auszugrenzen, endet häufig im Mobbing.
Bei Umstrukturierungsprozessen innerhalb des Unternehmens ist ein Stellenabbau nicht ausgeschlossen. Getrieben von der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes werden andere gemobbt, mit dem Ziel, die eigene Arbeitsstelle zu erhalten.
Mobbing-Attacken gefährden die Karriere und Gesundheit gleichermaßen. Was tun bei Mobbing am Arbeitsplatz? Wirst du gemobbt, musst du diese Tatsache beweisen. Systematische Belästigungen dokumentierst du am besten schriftlich. Nutze ein Mobbing-Tagebuch, in dem du jeden Vorfall, den du als Mobbing empfindest, detailliert beschreibst.
Deine Aufzeichnungen dienen als Grundlage für das notwendige Personalgespräch. Beweismittel im juristischen Sinne sind sie jedoch nicht. Jeder Arbeitgeber ist aufgrund seiner Fürsorgepflicht dazu verpflichtet, Mobbing zu unterbinden. Unterrichte deine Vorgesetzten umgehend, wenn Mobbinghandlungen deinen beruflichen Alltag erschweren.
Gibt es Zeugen, die Mobbing-Attacken gegen dich beobachtet haben? Sprich mit deinen Kolleg*innen darüber. Vielleicht sind weitere Teammitglieder vom Mobbing betroffen. Schließe dich mit anderen zusammen, um gemeinsam gegen Mobber vorzugehen. Manchmal sind ehemalige Mitarbeiter*innen bereit, über Mobbingvorfälle zu berichten. Frage Ex-Kollegen, ob sie dich mit ihrer Zeugenaussage unterstützen.
Zum Beweisen von Mobbing am Arbeitsplatz können auch Fotos hilfreich sein. Allerdings finden die meisten Mobbing-Aktionen eher verbal statt. Checke deine E-Mails! Beschimpfungen, Hass und Hetze, die du in schriftlicher Form bekommst, legst du deinem Arbeitgeber oder vor einem Prozess deinem Rechtsanwalt vor.
Mobbing am Arbeitsplatz hört nur auf, wenn du aktiv wirst! Unabhängig davon, ob du selbst Mobbing-Opfer oder unbeteiligte/r Zuschauer*in bist, solltest du umgehend reagieren. Mobbing-Attacken können gravierende Folgen für die Gesundheit haben, wie zum Beispiel:
Fühlst du dich hilflos und stellst dir die Frage: Mobbing am Arbeitsplatz – was kann ich tun? Unterstützung kannst du von deinen Vorgesetzten, von der Personalabteilung und vom Betriebsrat erwarten. Kompetente Ansprechpartner sind außerdem Psychologen und Anwälte, die sich auf Arbeitsrecht spezialisiert haben.
Gib den Mobbern am Arbeitsplatz deutlich zu verstehen, dass du dich nicht mit dem Mobbing abfindest. Unterstütze Kollegen, die gemobbt werden, indem du klarstellst, dass das Opfer nicht alleinsteht.
Als Führungskraft bist du verpflichtet, Mobbing am Arbeitsplatz vorzubeugen. Sorge für eine gute Diskussionskultur. Sei offen für die Probleme deiner Teammitglieder. Regelmäßiges Feedback ist eine Möglichkeit, mehr über die Ziele und Erwartungen deiner Mitarbeiter zu erfahren. Themenspezifische Weiterbildungen können zum Beispiel ein Persönlichkeitstest oder ein Selbstbewusstseins-Seminar sein. Sich selbst, das eigene Verhalten und das der anderen besser zu verstehen, hilft, Mobbing vorzubeugen.
Ist Mobbing am Arbeitsplatz strafbar? Obwohl Mobbing-Attacken extrem unangenehm und schwer zu verkraften sind, sind es nicht immer justiziable Handlungen. Im rechtlichen Kontext handelt es sich nur bei:
um einen Straftatbestand. In diesen Fällen kannst du Strafanzeige stellen. Laut Arbeitsrecht liegt Mobbing am Arbeitsplatz auch bei nicht strafbarem Verhalten vor. Als Vertragsverletzung eingestuft wird zum Beispiel das Vorenthalten wichtiger Informationen.
Wirst du über Dinge, die für deinen Arbeitsbereich von Bedeutung sind, nicht informiert, kannst du deinen Arbeitgeber in die Pflicht nehmen. Eine Abmahnung verliert ihre Gültigkeit, wenn sich herausstellt, dass dir wesentliche Sachverhalte vorenthalten wurden. Werde aktiv und gehe selbstbewusst gegen Mobbing vor! So vermeidest du, dass Mobbingverhalten am Arbeitsplatz zum Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen wird.