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Paartherapie: Professionelle Hilfe für eure Beziehungsprobleme

Lesezeit von 7 Minuten
Paartherapie: Professionelle Hilfe für eure Beziehungsprobleme

In eurer Beziehung knirscht es. Jeden Tag streitet ihr – oder geht euch aus dem Weg. Liebt ihr euch noch? Hat das alles noch Sinn? Oder plagt ihr euch schon lange Zeit mit den Problemen herum? Jetzt kommt dein Partner auch noch mit einer neuen Idee an. Aber was bringt eine Paartherapie? Kann sie euch noch helfen?

Um die Beziehungsprobleme zu überwinden, braucht ihr vielleicht wirklich professionelle Hilfe. Je eher ihr damit anfangt, desto besser funktioniert das. Tatsächlich ist es möglich, eine Beziehung zu reparieren – oder den Schadenfall zu begrenzen. Die professionellen Therapeuten unterstützen euch dabei und erklären, was zu einer gesunden Paarbeziehung gehört. Mit diesem Input erkennt ihr selbst, ob ihr noch zusammen sein wollt und was ihr dafür tun müsst.

Was ist Paartherapie?

Die Paartherapie dient dazu, Beziehungskonflikte zu klären. Bei vielen Partnerschaften haben sich die Probleme schon verfestigt, bevor – als letzte Option – sie zum Psychotherapeuten gehen. Während der Gespräche bleibt der Psychotherapeut neutral und fordert die Partner zu Ehrlichkeit und Respekt auf. Genau diese Offenheit und Wertschätzung ist ohne das Beisein einer dritten Person oft nicht möglich.

Vielleicht hat sich eure Beziehung verändert – durch den Job, Nachwuchs und andere Ereignisse. Trotzdem solltet ihr noch Zeit für euch selbst haben. Nur dann spürt ihr eure Einigkeit und Liebe. Der unparteiische Ehe-Therapeut weist euch nicht nur auf die aktuellen Konflikte hin. Er macht euch auch die positiven Elemente eurer Beziehung bewusst. Denn die verschwinden nicht einfach so. So erkennt ihr mit seiner Hilfe, was noch zu retten ist.

paartherapie kosten

Paartherapie und Beziehungscoaching: Was sind die Unterschiede?

Eine klare Grenze zwischen Paartherapie und Beziehung-/Paarcoaching lässt sich schwer definieren. Grundsätzlich soll das Coaching die Paare darauf trainieren, sich selbst zu helfen. Die Therapie fokussiert sich hingegen auf den psychotherapeutischen Ansatz und betreibt Ursachenforschung.

Bei der Paartherapie geht es also darum, die Gründe für die Probleme festzustellen. Die Aufarbeitung der Ursachen und Folgen ist sehr zeitintensiv und kann sich über 50 Therapie-Sitzungen lang hinziehen. Je nach Problem entscheiden sich manche Paare sogar für eine lebenslange Therapie. Im Allgemeinen ist die klassische Paartherapie prozessorientiert. Übrigens darf nur ein ausgebildeter Therapeut diese Form der Therapie anbieten.

In einem Beziehungscoaching erhalten die Paare konkrete Vorschläge, wie sie ihre Probleme lösen können. Bei dieser ganzheitlichen Beratung handelt es sich um kein schematisiertes Patentrezept. Stattdessen formuliert der Coach zusammen mit euch die wichtigen Fragen und Antworten zur Beziehung. Mit der kompetenten Unterstützung erkennst du die Probleme deutlicher. In schwierigen Phasen weißt du jetzt, wie du deine Konflikte besser bewältigst. Im Mittelpunkt der Beratung steht dabei die Anleitung zur Selbsthilfe.

Was du in der Paartherapie erwarten kannst

Vor der ersten Sitzung bist du nervös. Wie läuft so eine Paartherapie ab? Gehst du alleine zum Therapeuten oder sollt ihr gemeinsam dort aufschlagen?

Meistens beginnt die Paartherapie mit gemeinsamen Sitzungen. Abhängig von der Problematik kann der Therapeut Einzel-Sitzungen empfehlen. In diesen Stunden befasst sich der Experte mit euren Beziehungsproblemen und ihr formuliert gemeinsam eure Therapieziele. Dazu gehört auch die Frage, ob ihr überhaupt zusammenbleiben wollt.

Rollenspiele helfen dabei, die eingeschliffenen Verhaltensmuster zu durchbrechen. Ganz wichtig: In der Therapie lernt ihr, euch richtig zuzuhören.

Weitere Themen der Paartherapie sind:

  • Analyse der Beziehungsgeschichte,
  • Konstruktive Kritik und Vorschläge,
  • Bewusstmachung der eigenen Wünsche und die Wahrnehmung der Wünsche des Partners,
  • Ängste und Enttäuschungen,
  • Umgang mit Wut,
  • Ausräumen von Vorurteilen und Missverständnissen.

Der Therapeut begleitet euch dabei. Er übernimmt jedoch nicht die Rolle des Problemlösers, sondern ist lediglich der Moderator. Mit seiner Hilfe erkennt ihr eure wechselseitigen Rollen. Mit der Zeit wächst euer Vertrauen zum Therapeuten und könnt offen über eure Gefühle sprechen. Das stärkt auch eure Partnerschaft. Schließlich habt ihr beide Interesse daran, eure Beziehung zu verbessern. Zwischendurch kommt es vermutlich zu Schuldzuweisungen und trotzigen Reaktionen, doch allmählich erkennt ihr die Gründe und geht respektvoller miteinander um.

Empathie, Wertschätzung und Eigenverantwortung sind vorrangige Ziele einer Paartherapie. Langfristig seid ihr damit auf einem guten Weg und könnt eure kleinen und größeren Konflikte ohne professionelle Hilfe lösen. Genau so funktioniert eine glückliche Partnerschaft.

Eine Erfolgsgarantie bekommt ihr bei keinem Paartherapeuten. Doch die Erfolgsquote bei Paartherapie fällt positiv aus. Diese Analyse zeigt, dass die Erfolgsquote sehr hoch ausfällt, wenn beide Partner Interesse an der Therapie haben. Allerdings kann die Behandlung auch negative Folgen haben, vor allem, wenn nur ein Partner die Paartherapie wünscht.

Wie viel kostet eine Paartherapie?

Die Kosten für eine Paartherapie richten sich nach der Dauer der Behandlung und nach weiteren Faktoren. Achte darauf, ob die Sitzungen 60 oder 90 Minuten lang dauern, wenn du die Preise vergleichst. Bei schwerwiegenden Problemen musst du mit einer langjährigen Therapie rechnen, die entsprechend viel kostet.

Was bedeutet das für deine Überlegungen – und was kostet eine Paartherapie nun?

Bei einigen karitativen und kirchlichen Organisationen gibt es kostenfreie oder günstige Eheberatungen, die beispielsweise nur 20 Euro kosten. Ein solches Angebot gilt jedoch oft nur für maximal zehn Sitzungen.

Ein seriöser, ausgebildeter Therapeut bietet Sitzungen für 80 bis 150 Euro an, manchmal auch mehr. Bei einem Paarcoaching kann es etwas günstiger sein. Abhängig von der Situation kann es sinnvoll sein, mit zwei Therapeuten zu arbeiten. In diesem Fall verdoppeln sich die Honorarkosten.

Als Alternative kommt vielleicht eine Online-Paartherapie für euch infrage. Das ist praktisch und oft etwas günstiger als das klassische Angebot eines Therapeuten. Bei der Kostenberechnung solltest du genau prüfen, welche Zeiteinheiten gelten. Neben den einzelnen Sitzungen sind teilweise Wochen- und Monatstarife erhältlich.

Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?

Deine Beziehung steckt in einer Krise – du wünschst dir endlich Klarheit. Sprich deinen Partner an und vereinbart einen Termin beim Paartherapeuten. Damit seid ihr einen Schritt weiter.

Vielleicht fühlst du dich schon in der Anfangszeit einer Beziehung unsicher. Auch dann kann eine Paartherapie helfen. Manche Partnerschaften brauchen schon frühzeitig eine Stärkung. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn einer von euch mit psychischen Problemen zu kämpfen hat.

Wann hilft die Paartherapie am effektivsten? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Der Erfolg hängt immer von euch selbst ab – und davon, wie festgefahren die Konflikte sind. Vor allem bei Paaren, die sich voll und ganz auf die Therapie einlassen, sind deutliche Verbesserungen festzustellen.

Grundsätzlich ist eine Paartherapie bei folgenden Problemen empfehlenswert:

  • Wenn die Partnerschaft so tief in einer Krise steckt, dass der Streit eskaliert. Beide Partner sehen keinen Lösungsweg mehr und ihnen fehlt die Kraft, gemeinsam an sich zu arbeiten.
  • Eine belastende Situation – durch Job, Familie, Umzug – führt zu Konflikten und scheinbar unvermeidbaren Streitigkeiten.
  • Körperliche oder psychische Erkrankung eines Partners.
  • Zerstörtes Vertrauen durch die Untreue eines Partners.
  • Drohungen und Gewaltbereitschaft innerhalb der Beziehung.
  • Gegenseitiges Unverständnis und wachsende emotionale Distanz.
  • Problematischer Umgang mit dem Thema Trennung.

Wann ist eine Paartherapie nicht sinnvoll?

In manchen Fällen geht es einfach nicht mehr. Vielleicht passt ihr nicht zusammen, das Vertrauen ist weg – da hat eine Therapie keinen Sinn mehr. Einige Partner entwickeln sich in verschiedene Richtungen weiter und dann ist die Trennung der bessere Weg als das krampfhafte Zusammenbleiben, bei dem beide langfristig leiden.

Mit dem Ende einer solchen Beziehung bist du frei für einen Neuanfang. Doch wann ist das Ende erreicht? Möglicherweise findest du das sogar in der Paartherapie heraus.

  • Ohne ein stabiles Fundament hat eure Beziehung keine große Chance.
  • Wenn ein Partner nicht bereit ist, an der Beziehung zu arbeiten, bringt die Paartherapie nichts.
  • Eine neue Liebesbeziehung kann das Basisvertrauen zerstören – es wäre nur fair, die bestehende Partnerschaft zu beenden.
  • Nicht zu überbrückende Unterschiede stellen eine Belastung dar und machen auf Dauer unglücklich.

Besonders problematisch sind toxische Beziehungen. Oft manipulieren sich die Partner gegenseitig und rauben einander die Lebensfreude und Energie. Im schlimmsten Fall leiden beide unter ihren negativen Gefühlen, ohne sich erholen zu können. Zwischenzeitlich kommt eine kurze Gute-Laune-Phase, doch darunter schwelt eine vergiftete Stimmung. Bevor dich die psychischen und bald auch physischen Kräfte verlassen, solltest du dich aus dieser toxischen Partnerschaft lösen – mit oder ohne therapeutische Hilfe.

Ein guter Paartherapeut erkennt die Warnsignale einer toxischen Beziehung. Wenn du und dein Partner jedoch nicht voneinander lassen könnt, versucht es besser mit einer Einzeltherapie. Vielleicht habt ihr nach einer längeren Behandlungszeit doch noch eine kleine Chance.

Die 10 häufigsten Fragen bei einer Paartherapie

Eheberatung, wie läuft das ab? Welche Fragen stellt der Therapeut, kann ich mich darauf vorbereiten? Bei der Paartherapie und auch bei der Eheberatung kommen verschiedene Themen zur Sprache. Mit den gezielten Fragen der Experten erfahrt ihr viel über eure Beziehung und die mehr oder weniger akuten Probleme.

Eine Vorbereitung vor der therapeutischen Sitzung ist nicht nötig. Mithilfe der klassischen Fragen kannst du dir aber selbst einen besseren Eindruck verschaffen, wo es in deiner Partnerschaft hapert. Die Fragen helfen dir auch dabei, mit deinem Partner zu sprechen – nicht nur in den Sitzungen, sondern auch ohne Moderator. Ehrlichkeit ist dabei unerlässlich.

  1. Was hast du schon versucht, um die aktuellen Beziehungsprobleme zu lösen?
  2. Warum glaubst du, dass du professionelle Hilfe brauchst?
  3. Was erwartest du von der Paartherapie – welches Ziel strebst du an?
  4. Zu welchen Veränderungen bist du bereit, um die Partnerschaft zu retten?
  5. Gibt es vergangene Erlebnisse und Konflikte, die du noch nicht verarbeitet hast?
  6. Wann und warum hast du dich in deinen Partner verliebt?
  7. Wie würdest du eure gemeinsame Beziehung und euer partnerschaftliches Leben beschreiben?
  8. Was könntest du tun, um eure Partnerschaft besser und glücklicher zu machen?
  9. Wie hoch ist deiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass ihr eure Probleme lösen könnt?
  10. Dein Partner interessiert sich nicht für deine Wünsche und Hoffnungen: tust du es denn? Weiß er überhaupt davon?

So können Paartherapie oder Beziehungscoaching helfen

Paartherapie, Beziehungscoaching oder Eheberatung, ein Außenstehender hilft dir dabei, wieder mit deinem Partner zu reden. Dir fehlt es an Gemeinsamkeiten? Du hast das Interesse verloren, auch sexuell? Dann gibt es offensichtlich Probleme in eurer Beziehung. Mit der Unterstützung eines Moderators findet ihr wieder zueinander. Ihr könnt Missverständnisse ausräumen und über Konflikte sprechen, ohne euch gleich anzugiften. Zuhören kann man lernen – und für die Liebe müsst ihr etwas tun, damit sie nicht einschläft.

Bei Greator erfährst du viel über Beziehungen und alles, was dazugehört. Wie bei so vielen anderen Dingen ist es wichtig, an sich selbst zu arbeiten. Liebesglück kommt nicht von alleine – tut etwas dafür. Die Paartherapie begleitet euch dabei und zeigt, worauf es ankommt.

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