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Trennung – So gelingt sie euch wertschätzend und in Freundschaft

Lesezeit von 8 Minuten
Trennung – So gelingt sie euch wertschätzend und in Freundschaft

So schön die Liebe auch ist – manchmal kann sie mindestens genauso schmerzhaft sein. „Wir haben uns getrennt“ gehört definitiv zu den Sätzen, die besonders schwer über die Lippen gehen, denn man hofft, ihn niemals sagen zu müssen. Doch nicht immer ist es die richtige Entscheidung, in einer Beziehung zu verbleiben, in der beide PartnerInnen unglücklich sind. Andererseits gibt es verschiedene Wege, die Beziehung wieder neu aufleben zu lassen. Nicht jede Meinungsverschiedenheit muss gleich die endgültige Trennung bedeuten.

Die Themen Beziehung und Trennung sind unglaublich weitläufig und komplex. Und genau deshalb widmen wir uns ihnen im Folgenden gemeinsam und klären, wann eine Trennung die richtige Entscheidung ist, welche Phasen sie durchläuft, wie du sie gut überstehst und vieles mehr.

Was bedeutet eine Trennung in einer Beziehung?

Eine Trennung muss nicht zwangsläufig das Aus einer Beziehung bedeuten. Oftmals tut es Paaren sogar gut, sich vorübergehend zu trennen. Das gibt ihnen Freiraum, um sich über ihre Gefühle klar zu werden und herauszufinden, ob sie ihre Zukunft immer noch miteinander verbringen möchten oder nicht.

Ist eine/r der PartnerInnen oder beide häufig traurig, wütend oder enttäuscht, kann das emotional sehr belastend sein. Sich in diesem Umfeld klar über die eigenen Gefühle zu werden, ist schwer. Dann ist eine zwischenzeitliche räumliche Trennung der richtige Weg, um herauszufinden, in welche Richtung sich die Beziehung tatsächlich bewegt.

Damit diese Phase der Trennung auch zum Erfolg führen kann, ist es wichtig, ein paar Regeln aufzustellen. Sie sind essenziell, damit sich beide in dieser Zeit wohlfühlen und niemanden Unsicherheiten, Ängste oder auch Wut überkommen. Je mehr Struktur eure vorübergehende Trennung hat, desto erfolgreicher werdet ihr aus dieser Phase herausgehen. Laut Psychotherapeutin Zi Wang solltet ihr folgende Punkte festlegen:

  • Wie viel Kontakt habt ihr während dieser Zeit zueinander?
  • Wie oft trefft ihr euch persönlich?
  • Über welche Themen sprecht ihr?
  • Welche Themen lasst ihr gezielt aus?
  • Sind Dates mit anderen erlaubt?
  • Inwiefern informiert ihr eure Familie und Freunde über die vorübergehende Trennung?

Der Weg aus der Pause heraus

Denkt immer wieder daran: Die Pause ist kein Kampf gegeneinander, sondern sollte eine Gelegenheit sein, Pläne für eure Wiederzusammenkunft zu schmieden. Nehmt euch dafür die Zeit, die ihr braucht und beendet die Pause nicht verfrüht. Sonst war vielleicht alles umsonst.

Stellt sich heraus, dass beide PartnerInnen diese Zeit nutzen, um an der Beziehung und sich selbst zu arbeiten und Streitpunkte aus der Welt zu schaffen, muss das letzte Kapitel in diesem Zusammensein auf keinen Fall schon geschrieben sein.

Zeigt sich hingegen, dass sich beide während der Phase der Trennung deutlich wohler fühlen, ist es an der Zeit, sich einzugestehen, dass dauerhaft getrennte Wege womöglich besser sind. Jeder bestreitet seinen Alltag nun allein und tritt seine ganz eigene Reise an.

Trennung verarbeiten

Wann ist es sinnvoll, sich zu trennen?

Jede Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen, das ist völlig normal. Aber wann ist der Punkt erreicht, an dem das Zusammensein einfach keinen Sinn mehr hat? Das wohl wichtigste Anzeichen, dass eine Trennung der richtige Weg ist, ist natürlich, wenn ihr euch nicht mehr liebt. Aber das herauszufinden, ist oft gar nicht so leicht. Fühlst du dich gerade einfach nur missmutig, bist enttäuscht oder ärgerst dich über euren Streit?

So geht es jedem hin und wieder. Aber derartige Gefühle bedeuten nicht, dass du dein/e PartnerIn nicht mehr liebst. Also gehe in dich und überlege, wie dein Leben wohl ohne deinen Partner wäre. Hier geht es nicht darum, dass du dann allein leben würdest oder vielleicht finanziell etwas schlechter aufgestellt wärst. Wir sprechen hier von der emotionalen Ebene.

Was hält euch noch zusammen?

Ist es dir gleichgültig, ob dein/e PartnerIn zu Hause ist oder nicht? Vermisst du ihn/ sie, wenn er/ sie nicht da ist oder fühlst du dich vielleicht sogar wohler und freier, wenn du etwas ohne ihn/ sie unternimmst? Die Antwort ist „ja"? Dann frage dich ganz ehrlich, warum du überhaupt noch mit deinem/r PartnerIn zusammen bist.

Ist es die Gewohnheit? Ist es, um nicht einsam zu sein? Ist es nur wegen der Kinder? Wenn das alles ist, das deine Beziehung zusammenhält, ist eine Trennung vermutlich der bessere Weg für euch beide, denn euer Glück wartet woanders.

Die Gefühle sind verblasst

„Warum bin ich plötzlich nicht mehr glücklich, obwohl ich es so viele Jahre lang war?“ – Diese Frage stellen sich unglaublich viele Paare, die ihr Leben schon ewig gemeinsam bestreiten. Doch tatsächlich kann sich Liebe mit der Zeit in Freundschaft verwandeln oder sogar in Gleichgültigkeit. Man lebt einfach nur noch nebeneinanderher, hat immer weniger Interesse daran, Zeit zusammen zu verbringen und hat sich kaum noch etwas zu erzählen.

Liebe ist nichts Selbstverständliches. Jede Beziehung fordert Arbeit von beiden PartnerInnen ein. Das kann man im stressigen Alltag schnell vergessen, also ruft es euch immer wieder ins Gedächtnis! Habt ihr beide aber überhaupt kein Interesse mehr daran, etwas in euer Zusammensein zu investieren, ist eure gemeinsame Uhr möglicherweise abgelaufen.

Die 8 Phasen der Trennung

Jeder, der schon einmal eine Trennung durchgemacht hat, weiß, das ist alles andere als leicht. Man fühlt sich leer und verloren. Du brauchst Zeit, um das Leben neu zu ordnen. Natürlich wünschen wir niemandem, dass die Beziehung in die Brüche geht. Passiert es aber dennoch, möchten wir dir helfen, diese schwere Zeit zu überstehen.

Deshalb stellen wir dir im Folgenden die acht Phasen einer Trennung vor. Kennst du diese, wird es dir wenigstens etwas leichter fallen, damit umzugehen. Also los geht’s!

1. Der erste Schock

„Es ist aus.“ Dieser Satz lässt dein Herz kurz stehenbleiben. Die Erde hört auf sich zu drehen, alles um dich herum steht still und dein Gehirn scheint plötzlich komplett leer zu sein. Du stehst unter Schock. „Hat er/ sie das gerade wirklich gesagt?“ bzw. „Habe ich das gerade wirklich gesagt?“

Du bist in diesem Moment gar nicht in der Lage, irgendetwas zu fühlen. Du suchst nach den richtigen Worten, kannst sie aber einfach nicht finden. Viele Personen fühlen sich in dieser Phase ganz steif und kraftlos. Der Körper geht in eine Art Schutzfunktion über, die dich vor einer Reizüberflutung schützt.

2. Du möchtest es nicht wahrhaben

Du hast noch gar nicht realisiert, dass ihr euch getrennt habt und das möchtest du auch gar nicht. Du schiebst die Situation innerlich von dir weg, um dich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Doch das macht die Trennung auch nicht ungeschehen.

Trotzdem hoffst du innerlich, dass das alles nur ein schlimmer Traum war, in dem du noch gefangen bist. Tief in deinem Innersten wünschst du dir, dass es vielleicht doch noch ein versöhnendes Gespräch zwischen euch gibt.

3. Du verleumdest die Trennung

Du möchtest dir nicht anmerken lassen, dass dich die Trennung verletzt und tust ganz einfach so, als wäre nichts geschehen. Du erzählst deiner Familie und deinen Freunden nichts davon und lebst wenn möglich genauso weiter wie bisher. Dir ist es lieber, dich erst einmal selbst in deinem neuen Alltag zurechtfinden und kleine Schritte zu gehen.

4. Der Zorn überkommt dich

Der Trennungsschmerz verwandelt sich in Wut. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Gefühle aus dir herausbrechen und du sie einfach nicht mehr zurückhalten kannst. Du kommst wieder zur Besinnung und bist wütend, weil dir die Person, die du so sehr geliebt hast, so viel Schmerz zugefügt hat. Du hast das Gefühl, er/ sie hat dich einfach nur ausgenutzt und das möchtest du ihm/ ihr nun heimzahlen.

5. Du kämpfst erneut um die Beziehung

All die Trauer und Wut, die sich in dir angestaut haben, bist du nun losgeworden. Deine vernebelte Sicht ist wieder frei und du stellst dir jetzt die Frage, ob du nicht doch wieder um dein/e Ex-PartnerIn kämpfen solltest. Diese Phase birgt allerdings einige Gefahren.

Oft versuchen Paare, ihre Beziehung wieder neu aufleben zu lassen, in dem sie große Schritte machen und ein Haus kaufen oder mit der Familiengründung beginnen. Klappt die Wiedervereingung dann allerdings doch nicht, wird der „Schaden“ immer größer. Wichtig ist, dass du in dieser Phase nicht den Bezug zur Realität verlierst.

6. Du trauerst um eure Beziehung

Im Kampf um eure Beziehung musstet ihr euch geschlagen geben? Dann findest du dich in der Phase der Trauer wieder. Jetzt akzeptierst du endgültig, dass es vorbei ist und fühlst dich schrecklich. Das ist ganz normal, immerhin hast du dich gerade von einem Menschen, der dir unglaublich wichtig war, getrennt.

Wichtig ist jetzt, dass du dir deiner Perspektiven bewusst wirst und deinen eigenen Wert nicht vergisst.
Denke immer daran: Auch ohne deine/n Ex-PartnerIn kann das Leben schön sein. Du bist ein eigenständiger Mensch, der sein Leben ganz allein bestreiten kann.

7. Du lässt los

Du hast dich nun mit der Trennung arrangiert und bist bereit, Vergangenes loszulassen. Oft geht die Phase der Trauer fließend in die des Loslassens über. Du orientierst dich wieder nach außen, hast deine Lebensfreude wiedergefunden und einen ganz eigenen Rhythmus entwickelt. Du konzentrierst dich wieder verstärkt auf die Dinge, die dir Spaß machen und dir guttun.

8. Du orientierst dich neu

Aus dem „wir“ wurde nun endgültig ein „ich“ und das ist völlig okay für dich. Deine Lebensgeister sind geweckt und du hast Lust, neue Dinge auszuprobieren. Du legst alte Muster ab, mit denen du dich unwohl gefühlt hast und gestaltest dein Leben jetzt so, wie du es für richtig hältst. Du findest noch einmal ganz neu zu dir selbst.

5 Wege zur Überwindung einer Beziehungstrennung

Eine Beziehung zu beenden, ist unglaublich schwer. Wie kann man die Trennung überwinden und den Schmerz verringern? Wir haben fünf Wege für dich zusammengetragen.

  1. Gib dir selbst Zeit, um dich an die neuen Umstände zu gewöhnen und stürze dich nicht krampfhaft von einer Beziehung in die nächste. Es ist okay, traurig zu sein!
  2. Wie wärst du gern als Single? Welche Vorteile bringt es dir, dass du jetzt ohne deine/n Ex-PartnerIn durch das Leben gehst? Fokussiere dich auf die positiven Dinge, die jetzt auf dich warten.
  3. Mache dich selbst zur Nummer eins. Du bist jetzt deine Priorität, also gehe den Dingen nach, die dir Spaß machen und die sich positiv auf deine Mentalität auswirken. Stelle dich an erster Stelle.
  4. Plane deine Tage, sodass du nicht so schnell in Phasen der Trauer zurück verfällst.
  5. Streiche deine/e Ex-Partnerin als Vertrauensperson aus deinem Kopf, wenn dir das nicht guttut. Wende dich mehr an deine Freunde oder Familie für emotionalen Support.

Es geht nicht nur dir so: Trennung ist schwer

Niemandem fällt eine Trennung leicht. Es ist völlig okay, traurig zu sein, vielleicht sogar wütend. Genauso ist es auch in Ordnung, wenn du jetzt erst einmal Zeit für dich brauchst. Die solltest du dir sogar dringend nehmen, um die Sache zu verarbeiten. Du musst dich vor niemandem rechtfertigen. Es geht einzig und allein darum, dass es dir wieder besser geht und du voller Lebensfreude in die Zukunft blicken kannst.

Aber natürlich muss eine Trennung nicht immer gleich von Dauer sein. Wenn ihr euch wirklich liebt, dann kämpft um eure Beziehung! Kommunikation ist hierbei das A und O. Wenn ihr nicht offen aussprecht, was euch stört, werdet ihr das Konfliktpotenzial nie aus dem Weg schaffen. Hört einander zu und gesteht euch auch selbst Fehler ein.

Zeigt nicht nur mit dem Finger auf den/ die andere/n, sondern haltet euch auch selbst den Spiegel vor. Führt dennoch kein Weg an der Trennung vorbei, dann schafft ihr es vielleicht, trotzdem Freunde zu bleiben. Mithilfe von Persönlichkeitsentwicklung kann euch das deutlich leichter fallen. In dessen Rahmen lernt ihr euch selbst, aber auch die Persönlichkeit des anderen besser kennen. Ihr könnt euch besser in eure/n Ex-PartnerIn hineinversetzen und auch seine/ ihre Standpunkte verstehen. Das Ende einer Beziehung muss also nicht gleich das Ende auf freundschaftlicher Ebene bedeuten.

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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