Selbstvertrauen bei Kindern stärken – das Thema war noch niemals so präsent wie heutzutage. Kinder sind einem ständigen Vergleich ausgesetzt. Dies beginnt schon vor dem Kindergartenalter: Wer konnte zuerst laufen und sprechen? Welches Kind glänzt mit seinen motorischen Fähigkeiten? Später in der Schule geht es dann um Themen wie Noten, sportliche Leistungen und Kleidung.
Selbstverständlich ist elterlicher Stolz keineswegs etwas Verwerfliches. Allerdings gibt es eine Grenze zum Leistungsdruck, die sehr schnell verschwimmt – meist unbeabsichtigt. Kinder, die sich nur dann geliebt fühlen, wenn sie Bestleistungen erbringen oder hübsch aussehen, wachsen zu zutiefst verunsicherten Erwachsenen heran.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir wollen dazugehören, um uns sicher und geschützt zu fühlen. Für Kinder gilt dies umso mehr. Wenn ein Kind spürt, dass es vermeintlich anders ist oder bestimmte Dinge nicht so gut beherrscht wie andere, kann dies zu einem verringerten Selbstvertrauen führen. Deine Aufgabe als Elternteil ist es, dein Kind seelisch zu stärken. Um das Ziel „Selbstvertrauen stärkt Kinder“ zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bevor wir uns den Tipps zum Thema „Selbstvertrauen stärkt Kinder“ widmen, solltest du zunächst die Warnzeichen kennen, die auf ein mangelndes Selbstvertrauen deines Kindes hindeuten. Wie der Begriff es bereits beinhaltet, bedeutet Selbstvertrauen das Vertrauen in die eigene Persönlichkeit und die eigenen Fähigkeiten. Bei Kindern wird der Grundstein innerhalb der ersten sechs Lebensjahre gelegt.
Aber auch danach lässt sich das Selbstvertrauen festigen bzw. erschüttern. Letzteres geschieht vor allem durch Mobbing und Ausgrenzung im schulischen Umfeld. Die Gründe, aus denen Kinder gemobbt werden, sind vielfältig. Leider geht es meist um Äußerlichkeiten oder Leistungen, die das Kind nicht zu erfüllen vermag.
Selbstvertrauen stärkt Kinder – das sind die 9 Anzeichen für mangelndes Selbstvertrauen:
Wenn du bereits eine der oben genannten Verhaltensweisen häufiger bei deinem Kind beobachtest, solltest du handeln.
Du als Elternteil kennst dein Kind am allerbesten. Wenn du spürst, dass es unter einem geringen Selbstvertrauen leidet, solltest du die Gründe herausfinden. Dies gelingt am besten, indem du mit deinem Kind das Gespräch suchst. Kinder sind allerdings keine kleinen Erwachsenen und von daher wäre der Ansatz, auf Augenhöhe kommunizieren zu wollen, falsch und überfordernd.
Eine kindgerechte Kommunikation bedeutet jedoch keineswegs, dass du dein Kind weniger ernst nimmst! Vielmehr heißt es, sich den Sorgen deines Kindes sensibel anzunähern, sodass es sich dir öffnet. Eine gute Möglichkeit hierzu ist ein gemeinsames Abendritual, bei dem ihr über folgende Themen sprecht:
Wichtig: Versuche, keinen Druck auszuüben! Gebe deinem Kind die Möglichkeit, einfach frei zu erzählen und höre ihm aufmerksam zu. Auf diese Weise signalisierst du deinem Kind, dass du seine Belange ernst nimmst. Zeige Anteilnahme und Mitgefühl:
Eröffne ihm danach Möglichkeiten oder ihr erarbeitet gemeinsam eine Lösung, wie es beim nächsten Mal reagieren könnte. So fühlt sich dein Sohn oder deine Tochter viel gestärkter und von dir wahrgenommen mit seinen oder ihren Gefühlen.
Je nachdem, wie alt dein Kind ist, kannst du das Abendritual auf verschiedene Weise gestalten. Bei kleineren Kindern bietet es sich an, dass du dich abends ans Bett setzt und dein Kind von seinem Tag erzählen lässt. Lese ihm anschließend eine Geschichte vor, um die belastenden Themen des Tages abzuschließen.
Bei älteren Kindern kann es auch ein Abendspaziergang sein, bei dem ihr euch unterhaltet. Das Thema „Selbstvertrauen stärkt Kinder“ hängt maßgeblich von der Wertschätzung im Elternhaus ab.
Selbstvertrauen wächst durch das Meistern schwieriger Aufgaben. Gebe deinem Kind die Möglichkeit, positive Erfahrungen zu sammeln. Sicher, bei waghalsigen Ideen hast du die Verantwortung, einzugreifen. Bremse die Eigeninitiative deines Kindes jedoch nicht völlig aus. Wie soll es lernen, sich selbst etwas zuzutrauen, wenn du jedes vermeintliche Risiko sofort unterbindest?
Übertrage deinem Kind Aufgaben im Haushalt, z. B. den Tisch zu decken oder beim Zusammenlegen der Wäsche zu helfen. Hierbei ist es unerheblich, ob das Kind alles richtig macht. Wichtig ist, dass es das Gefühl bekommt, gebraucht und einbezogen zu werden. Halte dich daher mit Kritik zurück. Lobe dein Kind, wenn es etwas gut gemacht hat. Jugendliche dürfen durchaus alleine einkaufen, kochen oder im Garten helfen.
Dein Kind sollte außerdem im Rahmen seines Alters Entscheidungen treffen dürfen. Lasse es beispielsweise die Kleidung selbst auswählen – selbstverständlich angepasst an die Jahreszeit. Hose und Pullover passen farblich nicht zusammen? Sei es drum: Das Erleben von Autonomie und Selbstwirksamkeit ist für Kinder wichtig. Wer immer alles diktiert bekommt und sich unmündig fühlt, baut kein Selbstvertrauen auf.
Liebevolle Ruherituale sind für Kinder wertvoll und wichtig. Sie geben Halt, lindern Ängste und stärken die Bindung zwischen Eltern und Kind. Wie wäre es z. B. mit Achtsamkeitsübungen? Kinder, die lernen, achtsam im gegenwärtigen Moment zu sein, kommen mit ihrem Leben meist nachweislich besser zurecht.
Selbstvertrauen stärkt Kinder: die besten Achtsamkeitsmethoden
Probiere aus, was sich für dein Kind am besten anfühlt. Biete alle oben genannten Achtsamkeitsmethoden an. Zwinge bitte keine bestimmte Methode auf, dies würde den gewünschten Effekt boykottieren. Weiterhin ist darauf zu achten, das Entspannungsritual nicht zu lange durchzuführen – ganz gleich, um welches der oben genannten Rituale es sich handelt. Je nach Alter verlieren Kinder meist nach etwa 15 Minuten die Geduld.
Zu den Fantasiereisen: Du kannst dir natürlich selbst eine Geschichte ausdenken. Falls du nicht derart kreativ bist, gibt es alternativ zahlreiche Kinder-Fantasiereisen als CD und Hörspiel. Auch auf YouTube wirst du fündig.
Zu den Massagen: Massagen für Kinder sind nicht mit medizinischen Massagen zu verwechseln, die dazu dienen, die Muskulatur zu lockern. Vielmehr geht es um entspannende Berührungen, sodass dein Kind sich sicher und geborgen fühlt.
Tipp: Kombiniere am besten eine Massage mit einer Fantasiereise. Eine ruhige Massage, bei der nicht gesprochen wird, ist kleineren Kindern meist zu langweilig.
Es ist vollkommen natürlich, dass du dein Kind vor allen Gefahren dieser Welt beschützen möchtest. Allerdings bewirkt Überbehütung genau das Gegenteil. Dein Kind sollte voller Selbstvertrauen sein, um sein späteres Leben zu meistern. So schwer es auch fällt: Du musst altersgerecht stets ein Stück loslassen. Frage dich: Übertrage ich meine Ängste auf mein Kind und schwäche somit sein Selbstvertrauen?
Letzteres geschieht so gut wie niemals absichtlich. Nahezu jede Mutter und jeder Vater projiziert öfter eigene Ängste aufs Kind. Dies ist menschlich und lässt sich kaum vermeiden. Wichtig ist jedoch, es rechtzeitig zu erkennen und innezuhalten. Ist deine Sorge begründet? Dann beschütze dein Kind. Handelt es sich um eigene, irrationale Angst? Dann springe über deinen Schatten und gewähre deinem Kind Freiraum.
Wichtig ist, Selbstvertrauen nicht nur zu predigen, sondern aktiv vorzuleben! Dein Kind ist sehr zurückhaltend? Dann zeige ihm, dass es weder schlimm noch gefährlich ist, offen und freundlich auf andere Menschen zuzugehen. Ertappst du dich dabei, wie du dich selbst stark kritisierst und ständig mit anderen vergleichst? Dann ist es nicht verwunderlich, dass dein Kind diese Verhaltensweisen annimmt.
Selbstreflexion kann manchmal schmerzhaft sein, sie ist jedoch der erste Schritt zur Veränderung. Wenn du feststellst, dass du selbst unter mangelndem Selbstvertrauen leidest, solltest du daran arbeiten. Frage dich, was du an deinem eigenen Mindset verändern kannst, um deinem Kind gegenüber mehr Sicherheit auszustrahlen. Wenn du es schaffst, bei dir nach und nach eine Entspannung herbeizuführen, wird dein Nachwuchs es zuallererst wahrnehmen. Denn die Kleinen sind mit super feinfühligen Antennen ausgestattet! . Eine praktische Möglichkeit hierzu ist die Nutzung unserer Greator App.
Zertifizierte Coaches unterstützen dich bei deiner Persönlichkeitsentwicklung hin zu einer freien und selbstbestimmten Lebensführung. Ergründe destruktive Verhaltensmuster und lerne sie abzulegen. Du bekommst täglich Übungen an die Hand, um das Erlernte zu festigen. Denke immer daran: Dein Verhalten prägt das Selbstbild deines Kindes enorm. Dies sollte eine große Motivation für dich sein, eigene emotionale Baustellen zu bearbeiten.
Das Thema „Selbstvertrauen stärkt Kinder“ ist überaus komplex. Wenn du tiefer in die Materie der Persönlichkeitsentwicklung eintauchen möchtest, findest du hier weitere Informationen: