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Jugendcoaching: eine wertvolle Unterstützung für Heranwachsende

Lesezeit von 6 Minuten
Jugendcoaching: eine wertvolle Unterstützung für Heranwachsende

Die Jugend ist eine turbulente Zeit, in der die Heranwachsenden mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert werden. Stress in der Schule, Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern sowie der erste Liebeskummer sind nur einige Beispiele. Laut RKI nimmt die Stressbelastung im Jugendalter im Vergleich zur Kindheit maßgeblich zu. Als Elternteil ist man nicht selten mit der Komplexität der Probleme ein wenig überfordert. Nicht wenige Jugendliche sperren sich sogar gegen die elterliche Unterstützung. In diesem Fall kann ein Jugendcoaching sinnvoll sein.

Was ist Jugendcoaching?

Das Ziel des Jugendcoachings besteht darin, Kinder und Jugendliche positiv auf ihrem Lebensweg zu unterstützen. Hierbei spielt vor allem die Förderung der Lernmotivation eine entscheidende Rolle. Der Jugendcoach hilft seinen Schützlingen dabei, ihr Potenzial zu erkennen und für sich zu nutzen. Auf diese Weise ebnet der Jugendliche sich den Weg für eine erfolgreiche Zukunft.

Die Schule ist jedoch nicht der einzige Schwerpunkt des Jugendcoachings. Grundsätzlich können alle Themen, die den Jugendlichen beschäftigen oder belasten, bearbeitet werden. Hierzu können beispielsweise Schwierigkeiten im sozialen Bereich oder die Stärkung des Selbstwertgefühls gehören. Insbesondere introvertierte Jugendliche, die sich selbst nicht viel zutrauen, profitieren enorm vom Jugendcoaching.

Das Coaching kann einzeln oder in der Gruppe stattfinden. Oftmals sind Einzelcoachings jedoch effektiver. Wie viele Sitzungen notwendig sind, lässt sich vorab schwer einschätzen. Dies hängt von der individuellen Problematik ab. Die Coachingmethoden, die zur Anwendung kommen, sollten exakt auf die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des Jugendlichen abgestimmt sein.

kinder und jugendcoaching

8 Tipps für erfolgreiches Jugendcoaching

Damit das Jugendcoaching zum gewünschten Erfolg führt, müssen einige wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Hierzu zählen:

1. Freiwilligkeit

Freiwilligkeit bildet die Basis für den Erfolg des Jugendcoachings. Zwinge dein Kind also auf gar keinen Fall, wenn es sich dafür nicht bereit fühlt! Es ist sinnvoll, das Coachingangebot möglichst zwanglos zu unterbreiten. Vereinbart zunächst eine Probesitzung. Hinterher darf der Jugendliche frei entscheiden, ob er sich coachen lassen möchte. Je weniger Druck du im Vorfeld ausübst, umso besser!

2. Die Chemie muss stimmen

Damit Coach und Klient erfolgreich zusammenarbeiten können, muss die zwischenmenschliche Chemie stimmen. Dies ist ein weiterer Grund, warum ein unverbindliches Kennenlerngespräch unverzichtbar ist. Sollte dein Kind grundsätzlich offen für das Hilfsangebot sein, aber es harmoniert zwischen ihm und dem Coach einfach nicht, dann schaut euch nach einem anderen Anbieter um.

3. Umsetzung individueller Konzepte

Jeder Mensch ist individuell. Von daher muss das Coachingkonzept exakt auf die Bedürfnisse deines Kindes zugeschnitten sein. Erfahrene Jugendcoaches können die Mentalität ihrer Klienten genau einschätzen und wissen, auf welche Methoden sie am besten ansprechen.

4. Einbindung des Umfelds

Ein Jugendcoach ist nicht dazu da, um dir die Erziehungsarbeit abzunehmen und einen vermeintlich schwierigen Jugendlichen wieder umgänglich zu machen. Für ein erfolgreiches Coaching ist die Mitarbeit der Eltern unerlässlich. Möglicherweise sind Veränderungen der Tagesstruktur notwendig, die deine Mithilfe erfordern. Boykottiere die Bemühungen des Coaches nicht.

5. Wertschätzung

Ein guter Jugendcoach glaubt an das Potenzial seines Klienten. Hoffnungslose Fälle gibt es nicht. Jeder Jugendliche wird gleichermaßen mit Respekt behandelt. Im Vordergrund stehen stets die Probleme, nicht das Verhalten. Der Coach nimmt die Sorgen und Argumente seines Schützlings ernst. Er zwingt keine Ansichten auf, sondern ermutigt ihn, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

6. Ermutigung

Viele Jugendliche, die ein Coaching in Anspruch nehmen, leiden unter einem geringen Selbstwertgefühl. Umso wichtiger ist es, dass der Coach an seinen Klienten glaubt und ihm das auch deutlich signalisiert. Dies gilt unabhängig davon, welche Schwierigkeiten der Jugendliche hat.

7. Regelmäßige Reflexion

Manchmal treten die wahren Ursachen für die Schwierigkeiten des Jugendlichen erst nach einigen Sitzungen zutage. Daher ist es wichtig, die gemeinsame Arbeit regelmäßig zu reflektieren: Sind die verwendeten Methoden noch richtig oder ist vielleicht nötig, die Strategien anzupassen?

8. Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe

Manche Jugendliche glauben, dass sie ein Coaching machen (müssen), weil etwas mit ihnen nicht stimmt. Ein guter Coach versteht es jedoch, diesen fatalen Irrtum schnell aufzuklären. Stattdessen kommt es darauf an, dass der Jugendliche erlebt, wie er die selbst erarbeiteten (!) Problemlösungsstrategien nach und nach selbst im Alltag anwenden kann. Diese Erfahrung stärkt das Selbstbewusstsein.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für Jugendcoaching?

Wie bereits erwähnt ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Jugendcoaching, dass der Jugendliche sich auf die Unterstützung einlassen kann. Ist dies der Fall, ist der Zeitpunkt in jedem Fall richtig.

Allerdings ist nicht immer eine solch klare Kommunikation möglich. Daher haben wir weitere Anzeichen für dich zusammengefasst. Zeigt dein Kind folgende Verhaltensweisen, solltet ihr ggf. über ein Jugendcoaching nachdenken:

  • Dein Kind leidet spürbar unter Leistungsdruck.
  • Es kann sich nur schwer konzentrieren.
  • Der Nachwuchs ist sehr sensibel und lässt sich schon von Kleinigkeiten verunsichern.
  • Dein Kind zieht sich immer mehr in seine eigene Welt zurück.
  • Es wirkt über- oder unterfordert.
  • Dein Kind leidet unter Selbstzweifeln.

5 Schritte zur erfolgreichen Umsetzung von Jugendcoaching

Ein Jugendcoaching läuft anders ab als das Coaching mit Erwachsenen. Dies liegt zum einen daran, dass Heranwachsende ganz andere Bedürfnisse haben und sich mit anderen Problematiken beschäftigen.

1. Schritt: Die Analyse der individuellen Situation

Zu Beginn eines jeden Coachings steht die Analyse der aktuellen Problematik. Hierbei darf der Jugendliche frei erzählen, was ihn beschäftigt. Auch die Eltern sollten in den Prozess eingebunden werden.

2. Schritt: Der Aufbau von Vertrauen beim Jugendcoaching

Damit das Coaching erfolgreich sein kann, muss sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Coach und Klient aufbauen. Dieses wächst mit der Zeit, sodass sich manchmal erst nach einigen Sitzungen herausstellt, wo das eigentliche Problem liegt. Damit sich das gewünschte Vertrauensverhältnis aufbauen kann, muss der Jugendcoach seinem Klienten stets mit Respekt und Wertschätzung begegnen.

3. Schritt: Die richtigen Methoden

Jeder Jugendliche ist individuell und daher lässt sich nicht pauschal sagen, welche Coachingmethoden bei deinem Kind zur Anwendung kommen könnten. Es gibt verschiedene erprobte Techniken, die von Reflexionsarbeit, Rollenspielen bis hin zu Entspannungstechniken reichen. Auch das Einzelgespräch spielt eine entscheidende Rolle.

4. Schritt: Erste Erfolge reflektieren

Nach einigen Coachingsitzungen ist es sinnvoll, eine Zwischenbilanz zu ziehen und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Ein erfahrener Coach erkennt am Verhalten und an den Äußerungen des Jugendlichen, ob dieser bereits eine Entlastung spürt. Selbstverständlich soll und darf der Klient ebenfalls äußern, ob er das Coaching als hilfreich empfindet.

5. Schritt: Selbstwirksamkeit im Alltag

Nach und nach soll der Jugendliche die erlernten Techniken in seinem Alltag anwenden. Zu erleben, dass sich Krisensituationen aus eigener Kraft bewältigen lassen, ist für junge Menschen eine großartige Erfahrung. An dieser Stelle ist es sinnvoll, ein Erfolgstagebuch zu führen: Welche Situationen, die mich früher überfordert hätten, konnte ich durch das Coaching nun bewältigen?

Jugendcoaching und Lerncoaching – Wie können sie zusammenwirken?

Jugendcoaching und Lerncoaching gehen oftmals Hand in Hand. Schließlich spielt die Schule eine zentrale Rolle im Leben Heranwachsender. Gibt es in irgendeinem Lebensbereich Schwierigkeiten, leiden auch die Schule und das Lernen. Nicht selten liegt im schulischen Umfeld sogar das Kernproblem.

Ein Lerncoach betrachtet jedes Kind als Individuum und hilft ihm, seine persönlichen Stärken zu entfalten. Hierdurch gewinnt das Kind seine natürliche Freude am Lernen zurück und lernt zudem, besser mit Leistungsdruck umzugehen. Auch Eltern können sich zum Greator Lerncoach ausbilden lassen.

coaching jugendarbeit

Wie findest du den richtigen Jugendcoach für dein Kind?

Die erste Anlaufstelle, um einen Jugendcoach für dein Kind zu finden, ist sicherlich das Internet. Dort findest du zahlreiche Adressen. Da es sich bei der Bezeichnung Coach jedoch nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt, solltest du die Referenzen der einzelnen Anbieter genau prüfen. Seriöse (Jugend-)Coaches klären transparent über die anfallenden Kosten auf und bieten zudem ein kostenfreies Kennenlerngespräch an.

Vielleicht gibt es aber auch in deinem Bekanntenkreis jemanden, der dir einen Jugendcoach empfehlen kann? Da Coaching immer populärer wird, ist dies durchaus möglich. Scheue dich nicht, entsprechende Erkundigungen einzuholen.

Jugendcoaching: der Weg zu Selbstbewusstsein und Erfolg für Jugendliche

Jugendcoaching kann dein Kind auf seinem persönlichen Weg effektiv unterstützen. Es wird sich seiner Stärken bewusst und erlernt hilfreiche Strategien, um Probleme im Alltag und in der Schule selbstwirksam zu lösen.

Ein Jugendcoaching eignet sich in nahezu allen Problemsituationen, mit denen junge Menschen während ihres Heranwachsens konfrontiert werden. Die wichtigste Voraussetzung, damit das Coaching zum Erfolg führt, ist jedoch Freiwilligkeit. Daher solltest du deinem Kind das Hilfsangebot niemals aufzwingen!

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