Träumt dein Kind, anstatt in der Schule zuzuhören? Beschweren sich die Lehrkräfte womöglich? Niemand möchte zugeben, dass sich der eigene Nachwuchs in der Schule schwertut. Aber vielleicht gibt es wirklich eine Lernbehinderung. Was bedeutet das für dein Kind – wie wirkt sich eine solche Lernschwäche auf das weitere Leben aus?
Wer langsamer lernt als die anderen, braucht gezielte Hilfe. Einfach nur pauken reicht nicht mehr. Mach dich lieber mit den typischen Merkmalen für Lernbehinderung vertraut. Nur so kannst du dein Kind in der Schulzeit unterstützen. Und nur so findet es die Kraft, jetzt und auch in späteren Lebensphasen klarzukommen.
Meistens geht es in der Grundschule los: Einigen Schülern fliegt das Wissen nur so zu, doch andere haben Probleme. Sie brauchen viel Zeit, um lesen und schreiben zu lernen. Es fällt ihnen schwer, sich an den täglichen Schultrott zu gewöhnen. Sie können nicht lange still sitzen und zappeln stattdessen herum. Teilweise stören sie den Unterricht. Eine gewisse Unruhe bei Erstklässlern ist normal. Doch wenn die Probleme in späteren Schuljahren anhalten, kann es sich um Anzeichen für eine Lernbehinderung handeln.
Manche Kinder kommen in bestimmten Schulfächern nicht richtig mit. Sie müssen sich zum Beispiel stark konzentrieren, um eine Rechenaufgabe zu lösen. Beim Lesen und Schreiben zeigen sie hingegen keine Auffälligkeiten. In einem gewissen Rahmen sind kleine Schwächen unproblematisch. Doch wenn sich die Schwierigkeiten verstärken oder auf weitere Schulfächer ausweiten, sprechen Experten von einer Lernbehinderung.
Ein wichtiges Merkmal für die Feststellung einer Lernbehinderung ist der Intelligenzquotient. Kinder haben üblicherweise einen IQ von 85 bis 115. Bei einem Wert zwischen 70 und 84 gelten sie als lernbehindert. Liegt der IQ unter 70, handelt es sich um eine geistige Behinderung.
Warum kommen einige Kinder nicht mit den anderen mit? Woher kommt die Lernbehinderung – gibt es dafür einen bestimmten Grund? Wer sich mit dem Thema befasst, erkennt die typischen Begleiterscheinungen und auch die erschwerenden Bedingungen.
Meistens sind es mehrere Faktoren, die zusammenkommen. Sie beeinflussen die geistigen Fähigkeiten, die seelische Verfassung und auch die körperliche Resilienz. Je nach Umgebung können sich die Faktoren auch gegenseitig verstärken.
Oft hat die Lernbehinderung organische und neurologische Ursachen. Diese basieren auf angeborenen, genetischen Faktoren, manchmal auch auf hirnorganischen Schädigungen.
Die Ursachen für die Lernbehinderung oder Lernschwäche lassen sich nicht immer feststellen. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei einer Stoffwechselerkrankung oder bei einem Erbgutdefekt, ist jedoch eine genaue Analyse möglich.
Teilweise sind Schädigungen im Laufe der Schwangerschaft für die Behinderung verantwortlich. Dabei kann es sich um eine schwere Infektion handeln, um Medikamente oder um Einflüsse durch andere Schadstoffe.
Nicht nur biologische Ursachen sind eine Gefahr. Auch psychosoziale Faktoren wie eine schwierige Umgebung können Lernprobleme auslösen und verstärken. Schon bei Babys und Kleinkindern kommt es aufgrund von mangelnder emotionaler Zuwendung zu Verzögerungen in der Entwicklung. Solche Rückstände setzen sich später fort. Oft wachsen solche Kinder langsamer und leiden unter psychischen Erkrankungen. Eine gesunde, kognitive Entwicklung braucht Anreize und Zuwendung.
Eine Lernbehinderung kann verschiedene Ausmaße und Merkmale haben. Typischerweise zeigt sie sich in einer spezifischen Lernschwäche. Einige Schulen bieten Förderprogramme an, die den betroffenen Kindern helfen sollen.
Hier erhältst du einen Überblick der häufigsten Problemfälle.
Du befürchtest, dass dein Nachwuchs nicht nur ein Träumer ist, sondern unter einer Lernbehinderung leidet? Dann solltest du nicht lange fackeln, sondern schnell handeln. Je eher du etwas tust, desto besser sind die Chancen für dein Kind. Im besten Fall verhinderst du, dass sich dein Kind überfordert fühlt und sich dem Schulalltag komplett verweigert. Oft fühlen sich Kinder mit Lernbehinderung als Opfer und sind entsprechend ängstlich. Doch solche Komplexe müssen nicht sein – wie du in diesem Artikel erfährst.
Die folgenden 5 Tipps zeigen dir, wie du dein Kind gezielt unterstützen kannst.
Für die Förderung von Kindern mit Lernbehinderungen gibt es zwei Ansätze. Die erste Möglichkeit besteht in der Integration in eine Regelschule mit einer zusätzlichen Individualförderung. Dafür bieten einige Schulen einen sonderpädagogischen Dienst an, der für die betroffenen Kinder Förderstunden abhält. Als zweite Option kommt eine spezielle Schule mit Lernförderung infrage. Das heißt, dass Kinder mit ähnlichen Lernschwierigkeiten einen gemeinsamen Unterricht bekommen. In kleinen Klassen mit reduziertem Lerntempo geht es los. Bei einer guten Schulleistung können die Kinder später auf eine Regelschule wechseln.
Wenn schon vor der Einschulung Hinweise auf eine Lernbehinderung auftreten, kannst du einen Kinderpsychologen aufsuchen. Teilweise gibt es auch Diagnose-Förderklassen für die ersten zwei Schuljahre. Die erfahrenen Lehrkräfte informieren dich über die Möglichkeiten der Förderung und geben eine Schulempfehlung. Je nach Situation kann es sinnvoll sein, die Lernbehinderung anerkennen zu lassen.
Wie stellt sich dein Kind in der Schule an? Die Zeugnisnoten allein sind keine große Hilfe. Auch die Beurteilungen und Einschätzungen der pädagogischen Fachkräfte reichen oft nicht aus, um eine Lernbehinderung festzustellen. Vielleicht ist eine ärztliche Untersuchung nötig oder ein Besuch beim Schulpsychologen. Auf jeden Fall lohnt es sich, mit den Lehrkräften zu sprechen, um eventuell notwendige Fördermaßnahmen einzuleiten.
Wenn dein Kind von der ersten Klasse an Schwierigkeiten hat und sich das nicht verbessert, ist es eventuell lernbehindert.
Die folgenden Warnzeichen sollten dich aufmerksam machen.
Je eher du merkst, dass dein Kind nicht richtig lernt, desto früher kannst du etwas tun. Und je früher die Förderung beginnt, desto besser sind die Chancen. Gelegentlich fallen die Probleme schon im Kindergarten auf, doch meistens zeigt sich die Lernschwäche erst in der Schule. Am Anfang können auch die lernschwachen Kinder noch halbwegs mithalten, doch wenn die ersten Beurteilungen kommen, solltest du genau hinschauen.
Die Diagnose einer Lernbehinderung kann also bei vier-, sechs- oder achtjährigen Kindern erfolgen. Spezielle Lernschwächen wie Dyskalkulie werden jedoch oft erst später erkannt, zum Beispiel mit zehn oder 12 Jahren. Das ist besonders problematisch, wenn die Kinder ihre Schwächen geschickt verbergen.
Solange die Schule noch Spaß macht, sind die Kinder motiviert. Doch mit den Jahren bekommt das Lernen oft einen negativen Beigeschmack. Umso wichtiger ist es, eine Lernschwäche oder Lernbehinderung frühzeitig zu erkennen. Ohne Förderung leiden die Kinder unter den Problemen und entwickeln eine starke Schul- und Prüfungsangst.
Wieder bringt dein Kind schlechte Noten nach Hause: Sind das nur Lernprobleme oder handelt es sich um eine Lernbehinderung? Fehlt es an der intrinsischen Motivation oder gibt es womöglich andere Gründe, warum sich die Schulkinder nicht konzentrieren können?
In der Ausbildung zum Lerncoach erfährst du viele interessante Dinge zu den Themen Lernschwierigkeiten und persönliche Entwicklung. Auch, wie sich Lernblockaden lösen lassen oder wie du die nächste Generation förderst.
Das E-Book mit Lern-Tipps ist dir dabei ein guter Begleiter. Es enthält erfolgreiche Lerntechniken und Hinweise zur konstruktiven Kommunikation. Bei der Wissensvermittlung geht es schließlich nicht nur darum, möglichst viel Inhalt in den Kopf deines Kindes zu stopfen: Es soll die Zusammenhänge auch verstehen. Fast noch wichtiger: Es soll lernen, zu lernen. Denn das ist der Grundstein für den Weg in die Zukunft.