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Gefühle unterdrücken: So gibst du Emotionen wieder einen Raum

Lesezeit von 6 Minuten
Gefühle unterdrücken: So gibst du Emotionen wieder einen Raum

Wenn alles schiefläuft, explodierst du – oder bist du eher der Typ, der seine Gefühle unterdrücken will? Emotionen sind menschlich, aber im Beruf und auch im Privatleben ist es manchmal nötig, sich zurückzuhalten. Auf Dauer deine Gefühle zu unterdrücken, tut dir jedoch nicht gut. Optimal wäre es, wenn du die richtige Balance zwischen Emotionalität und Selbstkontrolle findest. Hier erfährst du, wie das geht.

Warum Gefühle unterdrücken?

Wenn du öfter mal auf den Tisch haust und losbrüllst, stimmt etwas nicht mit deiner Gefühlskontrolle. Frisst du alles in dich hinein? Auch keine gute Idee. Weinst du schnell? Das kann in einigen Situationen befreien, aber auch peinlich werden. Dabei heißt es doch immer, es ist gut, Gefühle zu zeigen, anstatt sie zu unterdrücken.

Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen, die Gefühle zu unterdrücken:

  • Gefühle haben im Arbeitsleben meistens nichts zu suchen,
  • deine Gefühlsausbrüche sind die unangenehm,
  • Wut und andere negative Emotionen steigern die Aggressivität,
  • Situationen eskalieren schneller.

In vielen Situationen scheint es also besser zu sein, die Gefühle nicht herauszulassen. Du unterdrückst sie und verschiebst den Ausbruch auf später. Das Problem ist, dass du dadurch auch die positiven Emotionen zurückdrängst. Das mag deiner Karriere zunächst helfen, aber womöglich leidet deine psychische Gesundheit darunter.

Die Risiken der Unterdrückung: Was passiert, wenn du deine Emotionen ignorierst?

Menschen, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg ihre Gefühle unterdrücken, vergessen oft, was sie eigentlich wollen. Darum solltest du deine Emotionen nicht dauerhaft ignorieren. Sonst steigt das Risiko von psychischen Erkrankungen. Dann bist du vielleicht ein erfolgreicher Manager, leidest jedoch unter Einsamkeit – auch wenn du diesen Gedanken verdrängst.

Klar, dein Team freut sich, wenn du auch in einer Problemsituation cool bleibst. Das wirkt im ersten Moment entspannter, als wenn du einen cholerischen Anfall bekommst oder gar in Tränen ausbrichst. Aber du kannst nicht immer deine Gefühle unterdrücken: Davon gehen sie nämlich nicht weg.

Womöglich steckst du deine Kollegen mit deiner Gefühlskälte an. Das wirkt sich ungünstig auf das Arbeitsklima und auch auf deine Führungsqualitäten aus.

Typische Symptome bei unterdrückten Gefühlen deuten darauf hin, dass du etwas ändern solltest:

  • Wenn die „coolen“ Mitarbeiter über emotionale Ausbrüche lachen, ist das kein gutes Zeichen.
  • Der Stress durch die übertriebene Gefühlskontrolle erhöht die Gefahr von psychosomatischen Beschwerden.
  • Wenn alle versuchen, ihre Emotionen zu unterdrücken, wächst die Angst vor den eigenen Gefühlen.
  • Oft rücken Leistungsqualität und Produktivität verstärkt in den Vordergrund, während die Menschlichkeit verloren geht.

In so einer Situation leiden nicht nur empfindsame Menschen. Wenn die emotionale Intelligenz nachlässt, hat das einen negativen Effekt auf die gesamte Umgebung.

selbstschutz gefuehle unterdruecken

Emotionale Achtsamkeit: Raum für Gefühle schaffen

Die Achtsamkeit mit den eigenen Gefühlen spielt eine wesentliche Rolle im Privatleben sowie bei der Arbeit. Dabei geht es zunächst um den Umgang mit den negativen Gedanken und Gefühlen. Mit Entspannungsübungen und anderen Bewusstseinstechniken gelingt es dir, dich auf die positiven Dinge zu fokussieren.

Selbstfürsorge und positive Gedanken sollen nicht nur ablenken, sondern deine Emotionen stabilisieren. Es geht nicht darum, die unangenehmen Emotionen zu verdrängen. Schließlich gehören sie mit zum Leben dazu. Trotzdem möchtest du manchmal deine negativen Gefühle unterdrücken und am liebsten ganz vergessen.

Ein achtsamer Umgang mit deinen Gefühlen kann jedoch nicht funktionieren, wenn du etwas verdrängst. Außerdem besteht die Gefahr, dass du auch positive Emotionen verpasst. Lass also genügend Raum für deine Gefühle, anstatt sie zu unterdrücken.

Wenn Männer Gefühle unterdrücken, wird das übrigens öfter akzeptiert, als wenn Frauen das tun. Dahinter steckt noch immer das Rollenklischee der gefühlvollen Frau. Aber Gefühle unterdrücken wie Liebe und Zuneigung funktioniert sowieso nicht.

Wie kannst du nun deine emotionale Achtsamkeit stärken, ohne dich zu sehr von deinen Gefühlen leiten zu lassen?

  • Sei ehrlich zu dir selbst und beobachte deine Emotionen. Versuche, eine andere Perspektive einzunehmen, und überleg dir, woher die Gefühle kommen.
  • Ein Gespräch mit einer vertrauten Person hilft dir dabei, deine Emotionen besser zu durchschauen.
  • Nutze deine negativen und positiven (Bauch-)Gefühle als Warnsignale oder als Zeichen für deine inneren Bedürfnisse. Vielleicht ist eine Veränderung in deinem Leben nötig.
  • Wenn du Probleme hast, deine Gefühle zu analysieren, können kreative Techniken wie Malen und Schreiben helfen.
  • Zeit für dich selbst bringt dich runter und macht es dir leichter, deine Gefühle zu verarbeiten.

Die Rolle der Selbstreflexion: Warum du deine Gefühle verstehen solltest

Den Ursachen für deine Gefühle kommst du mit Selbstreflexion auf die Spur. Auch ein Coaching kann dabei helfen. Gefühle unterdrücken kann ein Selbstschutz sein, eine Art Fluchtreflex vor der Welt um dich herum und vor deinen negativen Emotionen.

Wenn du über dich selbst nachdenkst, ist es wichtig, dass du dich nicht verurteilst. Auch nicht für die negativen Gedanken und Gefühle. Du musst das nicht alleine machen: Dein Partner oder ein guter Freund kann dir dabei helfen.

Je nach Situation ist es sinnvoll, mit einem Coach oder Therapeuten zu sprechen. Ansonsten kann die Gefühlsproblematik zu einem psychischen Problem werden.

Gefühle akzeptieren: der erste Schritt zur Freiheit

Mal bist du stinkwütend, dann eher ängstlich oder tieftraurig. So ein Mist! Natürlich willst du solche negativen Gefühle unterdrücken. Dabei ist es viel befreiender, deine Emotionen zu akzeptieren, wie sie sind. Denn meistens haben sie einen guten Grund.

Diese Akzeptanz kannst du lernen, sodass dir der Umgang mit deinen Emotionen bald leichter fällt. Achtsamkeit und Selbstreflexion helfen dir dabei. Mit der Zeit reagierst du angemessen auf deine Gefühle und lernst dich selbst immer besser kennen. Selbstbeherrschung auf die entspannte Art – klingt gut, stimmt’s?

Coaching ist ein fantastisches Werkzeug, um für dich vor allem auch herauszufinden, warum es dir schwerfällt, Gefühle zu äußern. Womöglich gab es in der Kindheit ein prägendes Erlebnis, das dich bis heute blockiert, dich nicht mit dem zu zeigen, was in dir vorgeht. 

Meditation als Werkzeug: Ruhe und Klarheit in turbulenten Zeiten

Mit Meditation bringst du mehr Ruhe in dein Gefühlsleben. Wenn du regelmäßige Übungen machst, ärgerst du dich nicht mehr so leicht über nervige Nachbarn und den jähzornigen Chef. Davon profitiert also auch deine Umgebung. So bekommst du durch Meditation deine negativen Gefühle in den Griff. Und das ist etwas anderes, als wenn du Gefühle unterdrücken willst.

Genau darum haben schon einfache meditative Praktiken einen positiven Effekt auf deine emotionale Stabilität. Bevor du wütend aufbraust, machst du eine kurze Atemübung oder denkst an einen schönen Ort – und schon fühlst du dich weniger überrumpelt und kannst entspannter handeln. Vielleicht hast du keine Kontrolle über deine Gefühle, aber du kannst deine Reaktion steuern.

Die Kunst des Ausdrucks: gesunde Wege, Gefühle zu teilen

Je nach Situation kann es wichtig sein, die Emotionen zu teilen. Dafür musst du aber erst einmal deine Gefühle akzeptieren. Wenn du in einem entspannten Modus bist, ist eine offene und konstruktive Kommunikation möglich.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Gefühle zu akzeptieren und mitzuteilen, zum Beispiel:

  • ein Gefühlstagebuch schreiben – und es später anderen Menschen zeigen,
  • auf andere Personen eingehen und sie nach ihren Gefühlen fragen,
  • mit Metaphern und Bildern die schlechten Gefühle überwinden – gerade die übertriebenen Bilder (auf die Palme gehen, vor Wut kochen) bringen dich zum Lachen.

Achtsamkeit im Alltag: Integriere bewusste Praktiken in deinen Tagesablauf

Mit einer achtsamen Lebensweise bekommst du deine Gefühle besser in den Griff, ohne sie zu unterdrücken. So baust du einen Schutz vor psychischen und psychosomatischen Beschwerden auf. Die folgenden Praktiken helfen dir, ohne zu viel Gefühlsstress mit dem Alltag fertig zu werden:

Schlussfolgerung: Gefühle unterdrücken ist nur eine kurzfristige Lösung

Du neigst dazu, deine Gefühle zu verdrängen oder zu ignorieren? Das solltest du ändern, denn diese Vermeidungsstrategie schadet dir auf lange Sicht. Gefühle zu unterdrücken, macht dich irgendwann krank. Gesünder ist es, deine Emotionen mit Selbstreflexion und Achtsamkeit besser kennenzulernen. So kannst du bald offen mit deinen Gefühlen umgehen, ohne sie zu verbergen oder zu übertreiben.

In der Masterclass zur Konfliktlösung geht es ebenfalls um Selbsterkenntnis und um das Verhalten in alltäglichen Konfliktsituationen. Auch hier erfährst du, wie du deine Emotionen nicht mehr unterdrückst, sondern ihnen auf die Schliche kommst. Das hilft dir nicht nur im Beruf weiter. Du bringst auch mehr Harmonie in deine privaten Beziehungen. Es lohnt sich also – vor allem, weil du automatisch mit viel mehr Leichtigkeit durchs Leben gehst.

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Geprüft von Dr. med. Stefan Frädrich

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