Rückmeldungen über Leistungen oder das Verhalten durch andere werden als Feedback bezeichnet. Meistens sind es Führungskräfte, die ihre Teammitglieder beurteilen oder Lehrer, die Motivation und Leistungsfähigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler reflektieren. Beim Peer Feedback kommt die Einschätzung von gleichrangigen Mitarbeitenden oder Lernenden. Ein als Feedback on peers bezeichneter Kommentar dient der Verbesserung der Teamarbeit oder fördert im schulischen Alltag das kollaborative Lernen.
Konstruktive Rückmeldungen helfen, eigene Schwächen zu erkennen und Fehler zu vermeiden. Außerdem wird Kritik durch gleichrangige Personen anders wahrgenommen als kritische Beurteilungen durch Vorgesetzte.
Peer Feedback unterscheidet sich von der üblichen Beurteilung dadurch, dass die Einschätzung nicht von Führungskräften, sondern von gleichrangigen Personen (Peers) kommt. Dabei kann es sich um Mitschüler*innen, Kommiliton*innen oder Arbeitskolleg*innen handeln.
Das Feedback on peers ist eine spezifische Form der Rückmeldung. Konstruktive Hinweise helfen dem Team, zusammenzuwachsen und gemeinsam bessere Leistungen zu erreichen. Bei objektiver Kritik im Rahmen des Peer Feedbacks ist von einem Mehrwert in Bezug auf Motivation und Einsatzbereitschaft auszugehen.
Im akademischen Bereich findet das Peer Feedback als dialogischer Austausch zwischen Studienkolleg*innen Anwendung. Angeleitet von Personal-Management oder Lehrenden werden die Grundlagen für das Feedback for peers vermittelt. Im Business ist kompetente Kritik unverzichtbar. Konstruktive Reflexion hilft, Schwächen zu identifizieren, sich selbst zu verbessern und die persönliche Leistung zu steigern.
Im Feedback-Prozess zwischen Kollegen spielen Konstruktivität, Klarheit und Positivität eine entscheidende Rolle. Eine gute Feedback-Kultur lebt von gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Ein Peer Feedback sollte immer sachlich geäußert werden.
Die qualifizierte Rückmeldung steht dabei im Fokus. Überzogene Kritik ist nicht Bestandteil eines konstruktiven Peer Feedbacks. Es geht darum, eigene Wahrnehmungen so zu formulieren, dass der Inhalt verständlich ist.
Das Ziel eines Feedback-Gesprächs unter Kollegen oder Studierenden besteht darin, auf verbesserungswürdige Dinge aufmerksam zu machen. Ein wohlwollendes, ehrliches Peer Feedback verbessert das Arbeitsklima, während ungerechte Kritik das Gegenteil bewirkt. Die offene, von Transparenz und Verantwortungsbewusstsein geprägte Feedback-Kultur fördert die aktive Beteiligung aller Mitarbeitenden an Arbeitsprozessen und Entscheidungen.
Ein effektives Feedback for peer zu formulieren, ist beim ersten Mal eine Herausforderung. Einerseits sollen die Kollegen von deiner Rückmeldung profitieren, andererseits kann direkt geäußerte Kritik falsch aufgefasst werden. Diese fünf Tipps dienen zur Orientierung, wie ein gutes Peer Feedback aussehen kann.
Ich-Botschaften stellen eine kommunikative Ebene zwischen dir und deinem Gesprächspartner her. Beispiele für eine objektive Darstellung der eigenen Sichtweise sind: „Ich denke, dass …” oder: „In meiner Wahrnehmung erfüllt dein Referat nicht alle Ansprüche.” Äußere dein Peer Feedback klar und deutlich.
Eine professionelle Rückmeldung enthält nicht nur Kritik, sondern auch Positives. Dadurch wird der beurteilten Person vermittelt, dass man sich ausführlich mit ihren Leistungen beschäftigt hat.
Auf Augenhöhe kommunizieren heißt, einander mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Zum Peer Feedback gehört, dem Gesprächspartner zuzuhören und Gegen-Argumente nicht persönlich zu nehmen.
Bei der Vorbereitung eines Feedback-Gesprächs sind ein Notizblock oder eine Checkliste hilfreich. Die wichtigsten Anmerkungen können schriftlich fixiert und in relevanter Reihenfolge abgearbeitet werden.
Beim Peer Feedback ist eine ruhige Umgebung zu bevorzugen. Falls möglich, sollte das Feedback-Gespräch in einem privaten Besprechungsraum stattfinden.
Mit Kritik umzugehen ist eine Fähigkeit, die uns in unserer Karriere und im Privatleben weiterbringt. Berechtigte kritische Äußerungen enthalten Hinweise darauf, was falsch gelaufen ist und wie du es besser machst. Wenn für das Feedback Peer und nicht Führungskräfte verantwortlich sind, fällt es oft schwer, einen Tadel anzunehmen.
Der Umgang mit Kritik setzt Selbstreflexion und Resilienz voraus. Beides ist erlernbar. Betrachte das Peer Feedback als Unterstützung, die dir hilft, Fehler zu erkennen und dich weiterzuentwickeln.
Missverständnisse können durch gezielte Rückfragen aufgeklärt werden. Konstruktives Feedback ist realistisch und frei von persönlichen Bewertungen. Lerne, kritische Anmerkungen anzunehmen und für dich zu nutzen. Betrachte ungünstige Bewertungen mit innerer Distanz.
Fehler zu machen, ist Teil des lebenslangen Lernprozesses. Entwickle eigene Strategien, um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Regelmäßiges Peer Feedback bietet die Chance, zu erfahren, wie dein Verhalten und deine Leistungen von anderen wahrgenommen werden.
Coaching ist eine effiziente Methode, die dazu dient, die Entwicklung eigener Lösungen zu begleiten und Menschen in ihrer persönlichen Weiterentwicklung zu fördern. Geeignete Coaching-Techniken unterstützen beim Aufbau einer positiven Feedback-Kultur. In der Coaching-Session mit deinem Coach lernst du, ein besseres Verständnis für die Perspektiven deiner Kollegen oder Mitstudierenden zu entwickeln.
Bei kommunikativen Übungen wird deine Kommunikationsfähigkeit geschult. Coaching ermöglicht gemeinsames Reflektieren über effiziente Kommunikationsformen, Umgang mit negativen Bewertungen und Konfliktbewältigung.
Im Unterschied zum Peer Feedback, das bereits vergangene Situationen thematisiert, konzentriert sich das Coaching auf zukünftige Handlungen. Coaching-Sitzungen sind strukturierte Gespräche, die darauf abzielen, dein Potenzial freizusetzen.
Im Zeitalter der Globalisierung gehört das Arbeiten im Homeoffice zum Alltag. Oftmals befinden sich die Mitglieder eines Teams an unterschiedlichen Arbeitsorten. In vielen Berufen und Branchen sind häufige Geschäftsreisen ins Ausland üblich.
Wie funktioniert ein Peer Feedback, wenn sich der Kontakt mit Vorgesetzten und Arbeitskollegen auf den virtuellen Bereich beschränkt? Die Verständigung über Video-Telefonate, Chat und E-Mails bietet gleichzeitig Herausforderungen und Chancen. Im Schriftverkehr wird sehr genau auf die Inhalte geachtet, da diese jederzeit nachlesbar sind.
Formuliere dein Feedback kurz und knapp. Achte auf die Wortwahl und vermeide Redewendungen, die zu Missverständnissen führen können. Bei virtueller Kommunikation ist die Körpersprache als Ausdrucksmittel kaum einsetzbar. Der Vorteil fest vereinbarter virtueller Feedback-Termine besteht darin, dass sich der Gesprächspartner darauf vorbereiten kann.
Im Internet findet sich eine Vielzahl an Feedback-Tools und -Plattformen. Diese dienen unterschiedlichen Zwecken. Manche Konzepte wurden speziell zum Feedback on Peers entwickelt.
Als effizientes Design-Feedback-Tool präsentiert sich FigJam. Das von Figma entwickelte Online-Whiteboard wird für Kick-off-Meetings und Workshops, zur Ideensammlung und anderen kreativen Prozessen eingesetzt. Jedes Teammitglied hat Zugriff auf integrierte To-do-Listen, kann Kommentare lesen und selbst Bewertungen verfassen.
Manche Dienstleister bieten eine Software für Mitarbeiterfeedback an, die Mitarbeiterbefragungen und Feedbacks aufzeichnet. Oft entwickeln Unternehmen nach diesem Prinzip eigene Feedback-Plattformen, in denen auch anonyme Rückmeldungen möglich sind. Auf diese Weise können Mitarbeitende, die im persönlichen Gespräch Hemmungen haben, Fehler thematisieren und Verbesserungsvorschläge äußern.
Eine offene Feedback-Kultur verbessert die Beziehungen im Team und trägt zum positiven Arbeitsklima bei. Um das Feedback als zentrales Führungsinstrument einzusetzen, sind eindeutige Richtlinien erforderlich. Die folgenden acht Schritte verdeutlichen, wie die Voraussetzungen für wertvolles Feedback geschaffen werden.
Im Feedback-Prozess lauern einige Fallstricke. Eine falsche Wahrnehmung oder ungerechtfertigte Kritik kann Fehleinschätzungen nach sich ziehen. Für ein erfolgreiches Peer Feedback sind Offenheit, Einfühlungsvermögen und Respekt unverzichtbar.
Negative Emotionen sollten nicht mit in den Feedback-Termin genommen werden. Sympathie (oder Antipathie) für eine Person darf keine Basis für ein Peer Feedback sein. Menschen verstehen ist eine wichtige Voraussetzung für ein konstruktives Feedback-Gespräch.
Setze deine emotionale Intelligenz ein, um deine Wahrnehmung zu kommunizieren und gute Beziehungen zu deinen Peers aufzubauen. Vereinbare Gesprächstermine nur, wenn genug Zeit vorhanden ist.
Peer Feedback ist ein wichtiges Instrument zur Selbstverbesserung. Rückmeldungen von Kollegen stärken die Teamdynamik und sind hilfreich beim Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen. Für den unternehmerischen Erfolg sind objektive Beurteilungen von großer Bedeutung.
Betrachte konstruktives Peer Feedback als Geschenk, das dir hilft, Dinge zu verändern und dich weiterzuentwickeln. In unserem kostenlosen Workbook bekommst du Business-effektive Coaching-Tipps, die dich im Beruf weiterbringen.
Autor: Hermann Ibragimow
