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Konfliktfähigkeit: Bring dich mit dieser Kompetenz beruflich nach vorne

Lesezeit von 7 Minuten
Konfliktfähigkeit: Bring dich mit dieser Kompetenz beruflich nach vorne

Kannst du dich gut streiten? Das ist nichts Schlechtes, sondern ein Zeichen von Konfliktfähigkeit. Doch wenn du ständig Konflikte vermeidest, kannst du dich nicht durchsetzen. Streiten jedoch lässt sich lernen. Wenn du deine Konfliktscheue überwindest, fühlst du dich stärker und weniger fremdbestimmt.

Verschiedene Meinungen lassen sich nicht immer überbrücken, doch du kannst darüber reden. Wichtig ist, dass du den Streit nicht ausufern lässt. Auch verbale Angriffe unter die Gürtellinie oder handgreifliche Auseinandersetzungen sind keine gute Lösung.

Es gibt viele Möglichkeiten, auf Konflikte zu reagieren. Privat oder im Beruf: Es lohnt sich, an deiner Konfliktfähigkeit zu arbeiten. Mit einer vermeintlich einfachen Vermeidungsstrategie wirst du nämlich nicht glücklich.

Konfliktfähigkeit Definition

Was versteht man unter Konfliktfähigkeit? Vor allem geht es hier um die konstruktive Austragung eines Streits. Persönliche Beleidigungen haben dabei nichts zu suchen. Wenn du wirklich konfliktfähig bist, kannst du den Streitpunkt lösen, ohne dass jemand darunter leidet – nicht du und auch nicht dein anfänglicher Gegner.

Konfliktfähige Menschen erkennen, ob die Gespräche zu einer tatsächlichen oder scheinbaren Einigung führen. Vielleicht hat einer von euch einen Rückzieher gemacht, um zum Ende zu kommen. Im Optimalfall führt die Konfliktfähigkeit direkt zur Konfliktbewältigung.

Was ist Konfliktfähigkeit und wo beginnt sie? Manchmal setzt sie schon zu einem frühen Zeitpunkt an. Einige Menschen haben ein besonders feines Gespür für Missstimmungen und aufkommende Konflikte. Wer schnell reagiert, kann solche Streitigkeiten schon zu einem frühen Zeitpunkt beseitigen, bevor sie sich zu einem großen Konflikt hochschaukeln.

Akute Konfliktbewältigung

Andere Probleme bleiben lange unter der Oberfläche und werden zum Schwelbrand. Dann kommt es womöglich zu einem lauten Ausbruch. Die gegnerischen Parteien schreien sich an, vielleicht kommt es sogar zu körperlichen Attacken: In einem solchen Fall ist eine akute Konfliktbewältigung nötig.

Bei der Konfliktfähigkeit handelt es sich um eine wichtige Kompetenz, die gegenläufig zur Vermeidungsstrategie ist. Du läufst nicht vor den Konflikten weg, sondern sprichst sie an. So beinhaltet die Konfliktfähigkeit mehrere Elemente:

  • das rechtzeitige Erkennen von Konflikten im Anfangsstadium,
  • eine offene Gesprächskultur,
  • kein Verdrängen oder Ausweichen bei Konflikten,
  • konstruktives und proaktives Handeln.
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Voraussetzungen für konfliktfähiges Handeln

Du willst wissen, was Konfliktfähigkeit bedeutet und welche Voraussetzungen du dafür brauchst? Bei Greator findest du viele Infos zum Konfliktmanagement. Unter anderem stehen dabei die Voraussetzungen für Konfliktfähigkeit im Fokus:

Konfliktfähigkeit bildet sich schon in der Kindheit heran. Wie bist du früher mit Streitigkeiten umgegangen? Dein typisches Verhalten kann sich weiterentwickeln, doch oft bleiben grundsätzliche Glaubenssätze auch bei Erwachsenen erhalten.

In alltäglichen und außergewöhnlichen Situationen zeigt sich, wie konfliktscheu oder konfliktfähig du bist. Wie geht der Streit aus? Vielleicht machst du schnell einen Rückzieher, um Stress zu vermeiden. Oder du trumpfst lautstark auf, um Stärke zu beweisen. Der mittlere Weg ist meistens die bessere Wahl, um Konflikte nachhaltig zu bewältigen.

In der Pädagogik und Psychologie heißt es, dass sich Konfliktfähigkeit erlernen lässt. Das heißt, dass du dich ändern kannst, wenn du konfliktscheu bist. Denn nicht nur deine Persönlichkeit beeinflusst deine Handlungen in schwierigen Situationen. Auch die Umgebungsbedingungen spielen eine Rolle. Das können materielle oder soziale Voraussetzungen sein, die ein bestimmtes Machtgefüge schaffen.

Welche Bedingungen beeinflussen die Konfliktfähigkeit?

Die gesellschaftliche Position ist ein wichtiger Faktor in Streitsituationen. Der Chef hat die Entscheidungsgewalt und kann sich über Konflikte hinwegsetzen – das gilt vor allem für Firmen mit festen Hierarchien. Ein anderes Beispiel ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Noch immer scheinen Frauen weniger Handlungsmöglichkeiten zu haben. Das liegt daran, dass sie über viele Jahrhunderte hinweg von den Männern abhängig waren. Doch Frauen können ebenso konfliktfähig wie Männer sein – vorausgesetzt, sie lassen sich nicht negativ beeinflussen.

Auch die Gefühlsebene spielt eine Rolle, wenn es um Konfliktlösung geht. Auf einer Beziehungsebene kommt es schnell zu emotionaler Erpressung oder zur übertriebenen Rücksichtnahme. Einige Menschen haben Angst, den anderen zu verletzen, und geben deshalb im Streit nach. Das macht es den Konfliktpartnern schwer, sachlich zu verhandeln.

Warum ist Konfliktfähigkeit wichtig?

In manchen Fällen musst du Konflikte aushalten, in anderen ist eine konstruktive Lösung gefragt. Die Bedeutung der Konfliktfähigkeit zeigt sich also einerseits in einer gewissen Resilienz, andererseits in zielführenden Lösungsansätzen.

Die Kompetenz im Zusammenhang mit Konflikten ist also sehr wichtig für die emotionale Stabilität. Wenn du konfliktfähig bist, lässt du dich nicht gleich verrückt machen, wenn es zu einem Streit kommt. Du bist weniger anfällig gegen Stress, und zwar bei der Arbeit und auch in der Familie.

Die andere Seite der Konfliktfähigkeit führt zu einer Weiterentwicklung. Ohne jemanden, der die Konflikte löst, käme es zum Stillstand. Bei jedem Widerspruch und Streit würde alles blockieren. Darum ist es sinnvoll, den vernünftigen Umgang mit Konflikten zu lernen. Wenn du konfliktfähig bist, fühlst du dich weniger hilflos.

Vor allem Führungskräfte sollten konfliktfähig sein. In einer sehr verfahrenen Situation kann auch eine außenstehende Person helfen. Hier ist neben der Konfliktfähigkeit auch die fachliche Kompetenz ein wichtiger Punkt.

Beispiele für Konfliktfähigkeit

In fast allen Situationen kann es zu einem Konflikt kommen. Manchmal passiert das von jetzt auf gleich, manchmal entwickelt sich der Streit langsam und unterschwellig. 

Ein paar typische Beispiele aus dem Beruf:

  1. Dein Kollege widerspricht dir ständig, auch wenn du gute Ideen hast. Er macht aber keine Gegenvorschläge, sondern meckert nur an dir herum. Vielleicht schmollst du eine Weile lang, doch irgendwann sprichst du ihn direkt an. Was ist sein Problem? Möchte er mit einbezogen werden? Oder hat er eine schlechte Phase? Ist er zu sehr gestresst? Wichtig ist, dass du ihn nicht angreifst. Der bessere Weg besteht darin, sachlich mit ihm zu reden und die Missstimmung zu entschärfen.
  2. Ein Lieferant erhöht die Preise, ohne die Abnehmer vorzuwarnen. Diese fühlen sich über den Tisch gezogen. Die einfache Lösung scheint zu sein, sich einen anderen Lieferanten zu suchen – oder einen bösen Brief zu schreiben. Doch vielleicht handelt es sich um einen Irrtum, der sich mit einem Anruf aus dem Weg räumen lässt.
  3. Immer bekommt der gleiche Mitarbeiter die spannenden Projekte zugeschoben. Die anderen fühlen sich übergangen, das Betriebsklima verschlechtert sich, der bevorzugte Kollege wird im schlimmsten Fall gemobbt. Hier ist es sinnvoll, mit der verantwortlichen Führungskraft zu reden. In einem Gespräch mit dem ganzen Team lassen sich die aktuellen Probleme klären. Mehr Eigenverantwortung für alle, weniger eingeschliffene Gewohnheiten – oft ist die Lösung einfacher, als du denkst.

Konfliktfähigkeit im Job

Im Berufsleben erwarten dich viele Hindernisse. Manchmal sind es Sachprobleme, doch oft stehen dir auch Menschen im Weg. Wenn du die Auseinandersetzung scheust, kommst du nicht voran. Darum brauchst du ein gewisses Maß an Konfliktfähigkeit, um zu bestehen.

Oft wächst der Mut für Konfliktbewältigung mit dem Selbstbewusstsein. Die ersten Schritte sind deshalb besonders wichtig. Durchhaltevermögen ist ebenfalls gefragt, besonders dann, wenn du Karriere machen willst.

Als Führungskraft musst du nicht nur deine eigenen Konflikte bewältigen, sondern auch die Konflikte in deinem Team. Mit Empathie erkennst du rechtzeitig, was los ist. Dann sprichst du das Problem direkt an – und zwar im Gespräch mit den Hauptverantwortlichen. Mit Tatkraft und Vernunft findet ihr gemeinsam eine geeignete Problemlösung.

Tipps für das Konfliktgespräch:

  • Gut zuhören,
  • den anderen ausreden lassen,
  • beleidigende Wörter und beleidigte Reaktionen vermeiden,
  • deeskalierend kommunizieren.

Konfliktfähigkeit im privaten Umfeld

Im Privatleben sind oft Meinungsverschiedenheiten die Auslöser für einen Streit. Dazu kommen Missverständnisse in der Kommunikation. Darum verbinden sich oft mehrere Konfliktarten miteinander. Typische private Konflikte sind:

  • Beziehungskonflikte,
  • Sachkonflikte,
  • Verteilungskonflikte,
  • Zielkonflikte und
  • Wahrnehmungskonflikte.

Persönliche Konflikte lassen sich oft nur schwer bewältigen, denn die Gefühle spielen immer mit in die Lösungsansätze hinein. Dadurch fällt es schwer, sachlich zu bleiben. Durch verschiedene Lebenseinstellungen und Interessen vergrößern sich die Konflikte oft noch. Wie gut die Beziehung läuft, hängt deshalb von dem Konfliktpotenzial in der Partnerschaft ab: Manche Menschen halten mehr aus als andere.

Konfliktfähigkeit lernen

Im Greator Persönlichkeitstest erfährst du viel über dich selbst: Wie gehst du mit Konflikten um? Wie empfindlich reagierst du auf Unstimmigkeiten?

Die Führungskräfte sind oft unsicher, wie sie die Konflikte behandeln sollen. Manche fühlen sich unwohl und beauftragen einen externen Coach. Möglicherweise hilft ein Teamtraining, doch in vielen Situationen ist es sinnvoller, selbst aktiv zu werden. Dafür brauchen die Verantwortlichen jedoch eine gewisse Kompetenz. Die Auswirkungen auf die bestehenden Konflikte und die eigene Rolle sind relevante Faktoren bei der Konfliktbewältigung.

Mit den folgenden Tipps und Übungen verbesserst du deine Konfliktfähigkeit und kannst dich in schwierigen Situationen besser durchsetzen. Das ist nicht nur im Berufsleben von Vorteil, sondern auch im Privatleben.

  • Erkenne und analysiere dein eigenes Rollenverhalten in Konflikten.
  • Befasse dich mit der Moderation von Konflikten.
  • Besprich eigene Situationen und löse die Probleme.
  • Prüfe, ob es sich bei deiner Wahrnehmung um die Realität handelt oder nur um deine Projektion.
  • Unterscheide zwischen Konflikten und Widerständen.

Übungen, um Konfliktfähigkeit zu lernen

Effiziente Übungstipps für mehr Konfliktfähigkeit helfen dir dabei, deinen Standpunkt zu vertreten:

  1. Sorge für klare Verhältnisse. Stell dir die Frage, was schlimmstenfalls passieren kann, wenn du deine Meinung sagst. Schreib deine Gedanken dazu auf: Meistens hindert dich nur die gewohnte Zurückhaltung daran, den Mund aufzumachen.
  2. Erkenne frühzeitig deine typische Verhaltensweise. Bei Stress hast du die Wahl zwischen drei Mustern: Kämpfen, Fliehen oder Erstarren, wobei der Kampf für das Streitgespräch steht. Welche Situation löst bei dir welche Tendenz aus? Das erkennst du an körperlichen Signalen wie Herzrasen, Atembeschwerden oder krampfartigen Attacken. Wenn du frühzeitig merkst, wann sich der Fluchtmodus oder die Erstarrung aktiviert, kannst du schnell gegensteuern.
  3. Wende dich an eine Vertrauensperson. Mach mit dieser Person ein Rollenspiel und trete dabei nicht so schüchtern auf, wie sonst. Sag, was du dich sonst nicht traust. Danach besprichst du mit der Person die Wirkung deines Auftritts: Diese Rückmeldung hilft dir dabei, selbstbewusster zu sein.
  4. Vertrete deine persönlichen Interessen. Vielleicht kannst du dich für andere einsetzen, aber bei dir selbst bist du weniger hartnäckig? Sei dein eigener Anwalt. Wenn dir das schwerfällt, kannst du dir in diesem Rollenspiel einen anderen Namen geben.
  5. Sei streitlustig, und zwar mit dir selbst. Dafür stellst du zwei Stühle auf. Der eine ist der Stuhl für den streitlustigen Menschen, der andere der Sitzplatz für die konfliktscheue Person. Wechsle zwischen den Plätzen hin und her und übernimmt dabei die jeweilige Rolle. Mit diesem Wechselspiel gelingt es dir, dich von deinem gewohnten Verhalten zu distanzieren.

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