Update: 15.07.2024
Schon wieder bist du frustriert – du möchtest am auf den Schreibtisch hauen! Oder du schreist deine Kollegen an. Dabei weißt du eigentlich, dass niemand etwas dafür kann. Doch du hast deine Aggressionen einfach nicht unter Kontrolle. Hast du womöglich ein Aggressionsproblem? Oder kennst du jemanden, der sich nicht im Griff hat? So ein Verhalten kann schlimme Folgen haben. Doch mit den richtigen Tricks, entspannenden Übungen, einer Therapie oder Coaching lassen die aggressiven Anfälle nach. Das schenkt dir sehr viel innere Ruhe.
Wenn dich die Wut packt, könntest du explodieren. – Woher kommt diese Aggressivität? Und ab wann ist es ein ernsthaftes Aggressionsproblem?
Wer extrem aggressiv ist, der fällt aus den „geduldeten Normen“. Was bedeutet das und wie nennt man Menschen, die schnell aggressiv werden? In der Psychologie ist von einer antisozialen Persönlichkeitsstörung die Rede. Darin steckt die Ignoranz für mögliche Folgen eines Wutausbruchs. Auch die Rechte von anderen spielen für die aggressiven Menschen keine Rolle. Sie wollen sich einfach nur austoben.
Wo genau liegt das Problem? Ein aggressives Verhalten führt zu einer direkten oder indirekten Schädigung – du kannst dich selbst verletzen, andere Personen oder Gegenstände zerschlagen. Abhängig von der Art der Aggressivität ist der Schaden nicht immer sichtbar. Aggressive Menschen nehmen keine Rücksicht auf andere. Sie haben keine Schuldgefühle und denken nicht an die Folgen. Oft handeln sie impulsiv und verlieren komplett die Kontrolle. Andere betrügen und manipulieren auf aggressive Weise.
Aggressionsprobleme können sehr unterschiedlich aussehen. Einige schämen sich nach ihrem Wutausbruch, andere sind absolut gleichgültig. Diese Unterschiede sind bereits bei aggressiven Kindern zu erkennen. Fehlendes Mitgefühl für andere Menschen weist meistens auf eine antisoziale Störung hin.
Besonders aggressive Menschen sind leicht zu erkennen. Doch manche haben sich gut unter Kontrolle. Vor allem bei der verdeckten und kalten Aggression bleibt die Wut oft verborgen. Trotzdem gibt es bestimmte Symptome, die auf verstärkte Aggressionsprobleme hindeuten.
Oft neigen die aggressiven Personen dazu, sich selbst zu überschätzen. Auf den ersten Blick wirken sie arrogant und selbstverliebt. Teilweise treten sie sehr charmant und überzeugend auf – und das erhöht ihre Chancen, andere zu manipulieren.
Die folgenden Symptome sind typisch für direkte und offene Aggressionen:
Unterschwellige, passive Aggressionen fallen oft lange Zeit nicht auf. Doch manchmal siehst du, dass solche Menschen die berühmten tödlichen Blicke aussenden. Sie machen nur widerwillig bei gemeinsamen Aktivitäten mit und haben Schwierigkeiten, sich anzupassen. Sozialer Rückzug, schreckhaftes Verhalten und Phobien können dazukommen und die Situation verschlimmern.
Wann wird begründete Wut zu einem Problem, das die Lebensfreude zerstört? Ein Blick auf die typischen Symptome für Aggressionsprobleme hilft dir dabei, die typischen Zeichen zu erkennen.
Wie aggressiv bist du selbst? Warst du als Kind oft bei Raufereien dabei oder eher ein Außenseiter? Hältst du dich für vernünftig und verantwortungsbewusst? Wenn du diese Testfragen für dich beantwortest, erfährst du viel über dich selbst.
Deine Antworten zeigen dir auf, wo es bei dir hakt: Vielleicht bist du wütender, als du denkst. Wenn du weißt, woher die Aggressionen kommen, kannst du sie besser kontrollieren. Sportliche Bewegung hilft zum Beispiel, den aufgestauten Frust loszuwerden – wie aus dieser Studie hervorgeht. Auch Achtsamkeits- und Entspannungsübungen machen dich ruhiger, sodass du weniger aggressiv reagierst. So überwindest du allmählich deine Aggressionsprobleme.
In vielen Fällen basieren die Aggressionsprobleme auf negativen Erfahrungen. Das muss keine schwierige Kindheit sein oder ein schlecht verarbeitetes Trauma. Häufig entwickeln sich die Aggressionen über einen längeren Zeitraum hinweg. Schlechte Gewohnheiten und andere Einflüsse schwächen die Widerstandskraft gegen übermäßige Wut. Die Auslöser selbst lassen sich schwer ergründen, vor allem bei einer allmählichen, langfristigen Entwicklung der Aggressivität.
Häufige Ursachen für Aggressionsprobleme:
Der Wunsch, das Eigentum zu verteidigen, scheint ein guter Grund für aggressives Verhalten zu sein. Wenn du also jemanden schlägst, damit er dir nicht die Tasche stiehlt, ist das in Ordnung. Aus Frust solltest du aber nicht handgreiflich werden.
In schwierigen Situationen können Erinnerungen dazu führen, dass du aggressiv wirst. Tief sitzende Komplexe oder frühere Gewalterfahrungen schüren die Hilflosigkeit. Dieses Gefühl wirst du nur los, wenn du zuschlägst. Vielleicht möchtest du deinen Platz in der Rangordnung verteidigen – das ist ein typischer Grund, warum Kinder sich prügeln.
Rache, Selbstverteidigung und Rivalitäten können ebenfalls Aggressionsprobleme verursachen. Etwas schwieriger wird es bei einem Zuwendungsdefizit. Vor allem Kinder wissen nicht, wie sie einerseits Liebe einfordern können und andererseits ihren Willen durchsetzen. Dann werden sie aus Verzweiflung aggressiv und das Problem verschärft sich.
Die Wut ist da und lässt sich nicht einfach wegdenken. Du spürst sie als gebündelte Kraft in dir und willst schreien und toben. Gibt es nicht eine Möglichkeit, diese Energie abzubauen, ohne dass du jemanden verletzt? Du kannst ja nicht immer gegen den Schrank treten oder deine Mitmenschen anbrüllen, um deine Wutgefühle loszuwerden.
Kinder müssen erst lernen, mit ihren Aggressionen richtig umzugehen. Einige sind von Natur aus eher ruhig, doch manche brauchen Hilfe, um ihre Wut zu kanalisieren. Das gilt auch für Erwachsene. Besonders schwierig sind die Fälle, bei denen sich die Aggressionsprobleme mit der Zeit verschlimmern.
Für gravierende Fälle ist ein Coaching oder eine Psychotherapie sinnvoll. Hier lernst du, wie du mit der Aggressivität konstruktiv umgehst. Das heißt: Angemessene Aggressionen sind in Ordnung. Unangemessene, extreme Handlungen trainierst du dir jedoch ab. Dafür gibt es spezielle Strategien. Diese sorgen dafür, dass du die passiven, gehemmten Aggressionen aufarbeitest und nicht einfach nur verdrängst. Manchmal ist eine intensive Therapie nötig, bis du die Wut in den Griff kriegst.
Auch ohne psychotherapeutische Unterstützung oder ein Antiaggressionstraining kannst du deine aggressiven Impulse besser kontrollieren.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Aggressionsbewältigung:
Im Vergleich zu Männern fallen Aggressionsprobleme bei Frauen meistens weniger auf. Das liegt daran, dass Frauen stärker darauf geeicht sind, nachzugeben. Darum entwickeln sie oft passive und selbstzerstörerische Aggressionen. Dagegen helfen gedankliche Übungen.
Auch Männer können ein Tagebuch oder ein „Dankbarkeits-Journal“ führen. Notiere frustrierende Erlebnisse oder lass deinen Gedanken freien Lauf, schreib alles auf, was dich wütend macht: Das hat eine sehr befreiende Wirkung.
Der andere Autofahrer hat dir die Vorfahrt genommen? Der hält sich wohl für was Besseres: Du willst am liebsten aussteigen und ihn in die Mangel nehmen. Deinem Kind fällt der schöne Porzellanteller runter und zerbricht – du kannst nicht an dich halten und schnauzt es an. Danach geht es dir schlecht.
Was tun bei Aggressionsproblemen? Brauchst du eine Anti-Aggressions-Therapie? Vielleicht ist das eine gute Entscheidung. Wenn diese Wutanfälle nur gelegentlich auftreten, kannst du selbst etwas tun. Folgende Tipps möchten wir dir mit auf den Weg geben:
Wenn du deine eigenen Aggressionen verstehst, kannst du besser mit ihnen umgehen. Es ist verständlich, wenn du aus Frust wütend wirst. Doch aggressives Verhalten macht die Sache nicht besser, sondern noch schlimmer. Sei freundlich zu dir selbst und zu deinen Mitmenschen. Lerne, deine Aggressionen zu kanalisieren. Bei einem Coaching für Persönlichkeitsentwicklung oder im Rahmen einer Therapie gegen Aggressionsprobleme erfährst du viel über dich selbst. Auch im Greator Magazin kannst du dich über die psychologischen Hintergründe informieren. Zudem findest du hier interessante Tipps für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung.