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Unerfüllte Liebe: So lernst du, mit dem schmerzhaften Gefühl umzugehen

Lesezeit von 6 Minuten
Unerfüllte Liebe: So lernst du, mit dem schmerzhaften Gefühl umzugehen

Unerfüllte Liebe zählt zu den schmerzhaftesten Erfahrungen überhaupt. Dennoch hegen die meisten Menschen mindestens einmal im Leben Gefühle für jemanden, der diese nicht (mehr) erwidern kann. Wie du eine unerfüllte Liebe rechtzeitig erkennst und wie du dich von ihr lösen kannst, verraten wir dir im nachfolgenden Artikel.

Was ist unerfüllte Liebe?

Eine unerfüllte Liebe bezeichnet eine obsessive (Liebes-)Sehnsucht nach einer Person, die dein romantisches Interesse nicht (mehr) oder zumindest nicht in demselben Maße erwidert. Unabhängig von deiner konkreten Situation ist unerfüllte Liebe sehr schmerzhaft.

Da die Aussichtslosigkeit nicht immer offensichtlich ist oder schlichtweg nicht akzeptiert wird, schwanken Betroffene stets zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Dieser Zustand ist auf Dauer seelisch zermürbend.

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Die verschiedenen Formen unerfüllter Liebe im Überblick

Unerfüllte Liebe kann es in verschiedenen Facetten geben. Nachfolgend möchten wir dir die fünf häufigsten Erscheinungsformen vorstellen.

1. Verliebt in eine unerreichbare Person

In diesem Fall ist das Objekt der Begierde weit außerhalb deiner Reichweite. Handelt es sich um ein harmloses Anhimmeln aus der Ferne, ist dies auch nicht weiter schlimm: Wer hat als Jugendlicher schließlich nicht für eine Band oder einen Schauspieler geschwärmt? Manchmal wächst sich das Anhimmeln jedoch zur quälenden oder sogar krankhaften Obsession aus. Stichwort: Stalking.

Der Grund, warum diese Liebe unerfüllt bleiben wird, liegt auf der Hand: Die umschwärmte Person weiß meist nicht einmal, dass du existierst. Selbst wenn es zu einer persönlichen Begegnung kommen sollte, sind die Chancen auf eine Beziehung gering.

Interessant zu wissen: Die Oxford Universität hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, wann eine Liebe zur Sucht wird.

2. Einer verbirgt seine Gefühle

Bei dieser Form der unerfüllten Liebe bist du in eine Person in deinem unmittelbaren Umfeld verliebt, ohne ihm oder ihr deine Gefühle zu gestehen. Falls ihr tatsächlich Kontakt haben solltet, bleibt dieser oft oberflächlich. Manchmal entwickelt sich aber auch eine Freundschaft. Die andere Partei ahnt aber nichts von deinen Gefühlen.

Diese Konstellation tritt vor allem auf, wenn du glaubst, dass eine Zurückweisung wahrscheinlich ist. Dies könnte z. B. der Fall sein, wenn ein großer Altersunterschied besteht oder es sich um eine Person desselben Geschlechts handelt.

3. Das Objekt der Begierde nimmt deine Annäherungsversuche nicht wahr

In diesem Fall unternimmst du zwar konkrete Annäherungsversuche, die jedoch vom Gegenüber nicht als solche wahrgenommen werden. Vermutlich sieht der- oder diejenige nur einen Freund in dir und kann sich schlichtweg nicht vorstellen, dass du tatsächlich flirtest. Dies kann zutiefst frustrierend sein.

4. Sehnsucht nach dem Expartner

Mit einer vergangenen Beziehung abzuschließen, schmerzt. Wer die Trennung nicht akzeptieren will, quält sich oft lange mit einer unerfüllten Liebe. Kennzeichnend dafür ist, dass du ständig in der Vergangenheit schwelgst.

5. Unterschiede innerhalb einer Beziehung

Unterschiede sind innerhalb einer Partnerschaft vollkommen normal. Klaffen eure Werte und Zukunftsvorstellungen jedoch weit auseinander, bleiben beide Parteien unerfüllt zurück.

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Gründe für unerfüllte Liebe

Einige Gründe für eine unerfüllte Liebe haben wir bereits genannt. Nun möchten wir aber noch ein wenig in die Tiefe gehen. Insbesondere wenn du häufiger eine unerfüllte Liebe erfährst, ist es sinnvoll, dass du dich mit deinen inneren Blockaden und Glaubenssätzen auseinandersetzt. Möglicherweise folgst du einem unbewussten Muster, das dich immer wieder zu Personen treibt, die deine Gefühle niemals erwidern können.

1. Du leidest unter Bindungsangst

Zugegeben, dies klingt im ersten Moment paradox. Schließlich wünscht sich doch jeder eine glückliche und erfüllte Partnerschaft. Menschen, die unter Bindungsangst leiden, entwickeln jedoch immer wieder eine intensive Zuneigung zu Personen, die ihr Liebesinteresse niemals erwidern könnten oder unerreichbar sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um verheiratete Personen, Vorgesetzte oder auch Prominente.

Der Grund: Wer sich in unrealistische Träumereien flüchtet, muss sich nicht mit den Herausforderungen einer echten Partnerschaft auseinandersetzen. Dies ist eine Schutzfunktion der Psyche, die meist unbewusst abläuft.

2. Du fühlst dich emotional einsam

Viele Menschen um sich zu haben bedeutet keineswegs, dass du dich nicht trotzdem einsam fühlen kannst. Selbst innerhalb einer Partnerschaft kann es passieren, dass du dich verlassen fühlst.

Diese emotionale Einsamkeit kann das Festhalten an einer unerfüllten Liebe begünstigen. Statt dich für eine neue Partnerschaft zu öffnen, verharrst du in einer Situation, die dich unglücklich macht. Dahinter steckt die Angst, für immer allein zu bleiben.

3. Du sabotierst dich selbst

Sich in eine unerfüllte Liebe zu stürzen, kann eine Form der Selbstsabotage darstellen. Du investierst Zeit und Energie, obwohl du genau weißt, dass deine Bemühungen vergebens sein werden. Dennoch änderst du dein Verhalten nicht. Selbstsabotage entsteht meist aufgrund eines geringen Selbstwertgefühls. Indem du immer wieder scheiterst, bestätigen sich deine Selbstzweifel: Ein Teufelskreis entsteht.

Auch Glaubenssätze aus der Kindheit können dazu führen, dass du dich selbst sabotierst. Hast du beispielsweise ein emotionales Ungleichgewicht zwischen deinen Eltern erlebt, tendierst du als Erwachsener mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst dazu, eine Beziehung mit einem Partner einzugehen, der deine Gefühle nicht erwidert.

Unterschiede zwischen unerwiderter und unerfüllter Liebe

Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeuten unerwiderte und unerfüllte Liebe zumeist dasselbe: Die Liebe wird von einer Partei nicht in dem Maße erwidert, wie sie gegeben wird. Von unerfüllter Liebe kann man allerdings auch sprechen, wenn es zwar zu einer Beziehung kommt, diese dich aber innerlich nicht erfüllt, z. B. weil eure Zukunftsvorstellung nicht konform sind.

Der richtige Umgang mit unerfüllter Liebe

Um eines vorwegzunehmen: Eine unerfüllte Liebe muss losgelassen werden. Diesbezüglich gibt es keine Alternative. Du musst dich komplett von dem Gedanken lösen, dass es ein glückliches Ende für deine Schwärmerei geben könnte. Diese Erkenntnis zuzulassen, ist zweifelsohne schmerzhaft. Es gibt allerdings Verhaltensweisen, die dir den Abschied erleichtern können.

Tipps und Tricks für den Umgang mit unerfüllter Liebe

„Aber wenn er seine Meinung doch noch ändert …“ Stopp! Eine unerfüllte Liebe wird genau eines immer bleiben: unerfüllt. Die nachfolgenden Tipps und Tricks sollen dir helfen, dies leichter und schneller zu akzeptieren.

1. Selbstreflexion und Selbstbewusstsein stärken

Wie bereits erläutert, ist eine unerfüllte Liebe häufig das Resultat von Bindungsängsten in Kombination mit einem angeschlagenen Selbstbewusstsein. Statt dich in eine irrwitzige Hoffnung zu verrennen, solltest du lieber Selbstreflexion betreiben:

  • Versuchst du vor etwas zu flüchten, indem du dich in eine aussichtslose Schwärmerei hineinsteigerst?
  • Was fehlt dir in deinem Leben und was erhoffst du von dieser Person zu bekommen?
  • Wiederholst du die Beziehungsmuster deiner Eltern?

Um diese Fragen zu klären, kann mitunter ein professionelles Coaching oder sogar eine Therapie sinnvoll sein. Auch die Stärkung des Selbstbewusstseins spielt eine zentrale Rolle. Du musst dir darüber klar werden, dass eine andere Person dich niemals glücklich machen kann. Du bist allein für dein Glück verantwortlich. Erst, wenn du das begreifst, ist eine erfüllte und gleichberechtigte Partnerschaft möglich.

2. Neue Erfahrungen und Chancen erkunden

Um eine unerfüllte Liebe loszulassen, ist Ablenkung wichtig. Die Gefahr bei einer unerwiderten Liebe besteht darin, dass du dich komplett von deinem Umfeld isolierst und dich letztendlich noch einsamer fühlst als zuvor. Um dem entgegenzuwirken, solltest du dich bewusst mit Freunden verabreden und etwas Schönes unternehmen.

Und wenn dir der Sinn nicht nach Unternehmungen und Gesellschaft steht, weil du unter großem Liebeskummer leidest? Die Antwort lautet: Mache es trotzdem. Nur so hast du die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und Chancen zu erkunden. Vielleicht lernst du auf diese Weise sogar jemanden kennen, mit dem du die Chance auf eine erfüllte Beziehung hast.

Wichtig zu wissen: Wenn du dich mit Freunden triffst, dann nutze diese Treffen nicht dafür, um sie als „Seelenmülleimer“ zu missbrauchen. Selbstverständlich sind Freunde dazu da, um dir zuzuhören und dich seelisch zu stützen. Aber gerade bei einer obsessiven, unerwiderten Liebe neigen die Betroffenen dazu, nur noch über ihren Liebeskummer zu sprechen und sich Ratschläge zu erhoffen, wie es doch noch klappt.

3. Offen sein für eine neue Liebe

Hast du es geschafft, dich von einer unerfüllten Liebe zu lösen, kannst du wieder offen für eine neue Beziehung sein. Hierzu ist die Erkenntnis notwendig, dass deine Schwärmerei aussichtslos ist. Sei aber dennoch geduldig mit dir. Eine unerwiderte Liebe zu verarbeiten, schmerzt und benötigt Zeit.

Selbst wenn du noch manchmal an die unerfüllte Liebe denkst, kann es helfen, dich mit anderen potenziellen Partnern zu treffen. Verlasse deine Fantasiewelt und begib dich in das reale Leben. Nach einer Weile wirst du merken, welche großartigen Chancen sich dir bieten.

Fazit: Unerfüllte Liebe als Chance zur Selbstreflexion

So schmerzhaft eine unerfüllte Liebe auch sein mag, kannst du dennoch an dieser Erfahrung wachsen. Nutze den Schmerz zu Selbstreflexion: Warum verliebst du dich immer wieder in Menschen, die dir nicht guttun oder mit denen es keine reelle Chance auf eine Beziehung gibt? Welche Glaubenssätze aus der Kindheit verbergen sich dahinter und wie kannst du diese auflösen?

Manchmal sind Impulse von außen notwendig, um die Blockaden zu erkennen. Hierfür eignen sich verschiedene Coaching- oder Therapieformate. Sofern du offen für neue Erkenntnisse über dich selbst bist, kannst du dein schädliches Verhaltensmuster durchbrechen und in Zukunft Beziehungen eingehen, die auf Gleichberechtigung und Wertschätzung basieren.

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